Anspruchsvolle Baumaßnahmen in Jena

Eine anspruchsvolle Baumaßnahme des Jenaer Nahverkehrs startet am 27. Juni: Innerhalb von nur sechs Wochen werden die Gleisanlagen im Bereich zwischen dem Gleisdreieck Burgau und dem Abzweig Burgau in Richtung Göschwitz rekonstruiert. Dazu gehören auch die Erneuerung der Weichenantriebe und der Weichensteuerungen sowie der barrierefreie Ausbau der Straßenbahnhaltestelle Burgaupark mit Leitsystem für Menschen mit Sehbehinderung. Parallel zu den Maßnahmen am Gleisdreieck Burgau beginnt im Stadtzentrum die Rekonstruktion der Gleisanlagen am Teichgraben, Einfahrt Ernst-Abbe-Platz. Hier muss ebenfalls die Weiche
ausgewechselt werden. Thomas Jähnig, Leiter des Bereiches Infrastruktur beim Nahverkehr, zur Notwendigkeit der Baumaßnahmen: „Das Gleisdreieck Burgau ist einer hohen Belastung ausgesetzt. Jedes Jahr wird es circa 195.000 Mal befahren, das sind pro Jahr ca. 1.170.000 Achsdurchgänge beziehungsweise in 20 Jahren 3,9 Millionen Fahrten und 23,4 Millionen Achsdurchgänge. Beim Ernst-Abbe-Platz betrifft das jährlich circa 80.000 Fahrten. Nach zahlreichen Instandhaltungsmaßnahmen dieser Gleisanlagen ist nun die Verschleißgrenze erreicht.“

Eine erneute Instandsetzung sei zwar möglich, wirtschaftlich aber nicht mehr vertretbar. Die Baumaßnahmen umfassen den Wechsel von 470 Meter Doppelgleis, vier Weichen und zwei Kreuzungen am Gleisdreieck Burgau sowie circa 110 Meter Einfachgleis und eine Weiche am Ernst-Abbe-Platz. Dabei verbaut die ausführende Firma insgesamt 52,5 Tonnen Fahrschienenstahl, 32,8 Tonnen Holzschwellen und 770 Tonnen Schotter. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Maßnahmen auf gerundet 2,1 Millionen Euro (netto). Diese fördert der Freistaat Thüringen mit 75 Prozent.
„Die Herausforderungen in diesem Jahr sind die eng abgestimmten Bautermine benachbarter Baumaßnahmen“, sagt Thomas Jähnig. Gegenwärtig ist die Eisenbahnüberführung Kahlaische Straße im Bau, an diese wird sich das Gleisdreieck Burgau anschließen. Ähnlich verhält es sich in der Innenstadt mit der Baustelle am Leutragraben/Schillerstraße, in die sich die Baumaßnahme an der Einfahrt zum Ernst-Abbe-Platz vorrübergehend einordnet. „Eine Zeitreserve gibt es nicht. Deswegen hoffen wir auf weitgehend gutes Bauwetter“, so Jähnig.

Auf gutes Wetter und eine Baumaßnahme nach Plan hofft auch Winfried Müller, Bereichsleiter Betrieb beim Jenaer Nahverkehr. Er beantwortet die wichtigsten Fragen zur Baumaßnahme für die Fahrgäste. Beispielsweise, warum der Jenaer Nahverkehr während der Sommerferien baut. Nur während der Ferien ist es uns möglich, den Abschnitt Abzweig Klee bis Gleisdreieck Burgau unter Vollsperrung für den Straßenbahnbetrieb zu erneuern. Während der Schulzeit sind mehr Busse im Einsatz, die Kapazitäten würden nicht ausreichen für den erforderlichen Schienenersatzverkehr. Wir sind also an die Ferienzeit gebunden. Pünktlich zum Schuljahresbeginn wollen wir wieder den regulären Straßenbahnbetrieb fahren. Wenn alles nach Plan läuft und auch das Wetter mitspielt, schaffen wir das.

WSW steigern Gewinn

Der WSW-Konzern hat das Geschäftsjahr 2015 mit einem Plus von 8,98 Millionen Euro (Vorjahr 4,1 Millionen Euro) abgeschlossen. Kennzeichnend für das Geschäftsjahr war eine deutliche Ergebnisverbesserung in der Versorgung. Im Verkehr lag das Defizit durch die Erlössteigerungen mit -46,0 Millionen Euro leicht über den Erwartungen (Vorjahr -25,8 Millionen Euro wegen Sondereffekten). Die AWG trug mit 5,2 Millionen Euro zum Jahresergebnis bei. Die Umsatzerlöse im Konzern lagen mit 1,3 Milliarden Euro über Vorjahresniveau (1,1 Milliarden Euro). Die Eigenkapitalquote blieb mit 28,5 Prozent fast unverändert. Die WSW Energie & Wasser AG trug mit einem Gewinn von 56,4 Millionen Euro zum Konzernergebnis bei und lag damit um 20,8 Millionen über dem Vorjahreswert. Der Umsatz betrug rund 1 Milliarde Euro (Vorjahr 915,5 Millionen Euro). Absatzsteigerungen konnten in allen drei Sparten der Energieversorgung erzielt werden. Die Stromabgabe lag bei 4.121 Gigawattstunden (Vorjahr 3.519 Gigawattstunden), beim Gas waren es 2.285 Gigawattstunden (Vorjahr 2.188 Gigawattstunden) und in der Fernwärme 369 Gigawattstunden (Vorjahr 364 Gigawattstunden). In den Wasserwerken der WSW wurden 20,7 Millionen Kubikmeter Trinkwasser für den städtischen Eigenbetrieb WAW produziert (Vorjahr 20,4 Millionen Kubikmeter). 2015 wurde mit den Arbeiten an der Fernwärmetrasse Süd begonnen. Die WSW wollen das Fernwärmeangebot in Wuppertal ausweiten.

Die Fahrgastzahlen lagen mit 88,4 Millionen über dem Vorjahresniveau (87,6 Millionen). Dabei betrug das Fahrgastaufkommen bei der Schwebebahn 23,9 Millionen und im Busverkehr 64,5 Millionen Passagiere. Wichtigstes Ereignis im Nahverkehr war die Anlieferung der ersten neuen Schwebebahn der Generation 15 im November. Inzwischen sind drei der neuen Gelenktriebwagen nach Wuppertal gekommen, die sich alle in der Erprobung befinden und im Herbst den Fahrgastbetrieb aufnehmen wollen. Ein wichtiges Zukunftsthema bei den WSW ist die Digitalisierung. Die WSW bieten sowohl ihren Privat- als auch Geschäftskunden jetzt schon eine Vielzahl digitaler Produkte an. Das Angebot reicht von der beliebten Tal.App und Online-Tickets für mobile Endgeräte im ÖPNV bis zu digitalen Anwendungen für das Energiemanagement in Unternehmen oder die Vermarktung von Minutenreserven aus der Stromproduktion in Kraftwerken. Die WSW werden die Chancen, die sich durch digitale Prozesse ergeben, im gesamten Konzernverbund noch stärker nutzen. Auch am Projekt einer Seilbahn vom Hauptbahnhof über die Uni nach Küllenhahn werden sich die WSW weiter aktiv beteiligen. Die Pläne für den Neubau eines zentralen Busbetriebshofs auf Clausen sowie den Umzug der Konzernzentrale in das ehemalige Konsum-Gebäude sollen vorangetrieben werden.

Bogestra-Bilanz 2015: Wandel zum Mobilitätsdienstleister

Stabile Fahrgastzahlen auf hohem Niveau und eine abermalige Bestätigung der finanziellen Verlässlichkeit für Städte und Kreise: Das sind die zentralen Ergebnisse des Geschäftsjahres 2015 für die Bogestra.
So waren im Jahr 2015 wiederum rund 145 Millionen Fahrgäste mit den Bussen und Bahnen der Bogestra unterwegs (2015: 144, 9 Mio., 2014: 144, 7 Mio.). Das von den Städten und Kreisen im Betriebsgebiet auszugleichende Ergebnis beträgt die anvisierten rund 57,8 Millionen Euro. Erreicht wurde die finanzielle Verlässlichkeit für die Kommunen auch durch den im Jahr 2015 erbrachten Restrukturierungsbeitrag der Mitarbeiter von 10,15 Millionen Euro (2014: 9,45 Mio. Euro). Dadurch erhöhte sich die seit 2002 durch den Tarifvertrag Nahverkehr erbrachte Einsparungsleistung auf rund 95 Millionen Euro.

Besondere Herausforderung im Schienenfahrzeugbereich

Besonders hoch zu bewerten, sind diese Ergebnisse angesichts der großen Herausforderung, der sich das Unternehmen im Schienenfahrzeugbereich gegenübersah. Aufgrund von technischen Schwierigkeiten bei den Siemens-Niederflurstraßenbahnen vom Typ NF6D waren erhebliche personelle und finanzielle Anstrengungen notwendig, um den sicheren Betrieb der Fahrzeuge zu gewährleisten sowie für die Kunden weiterhin ein gutes Angebot zu realisieren. Zur nachhaltigen Problemlösung wurde im Jahr 2015 die Ersatzbeschaffung für 42 Niederflurstraßenbahnen auf den Weg gebracht.
Die im Jahr 2014 bereits deutlich spürbare Veränderung hin zum SozialTicket/Mein Ticket setzte sich fort. So ist im letzten Jahr dort ein Anstieg der Verkaufszahlen um rund 21 Prozent zu verzeichnen. Diese Entwicklung ging einher mit Rückgängen bei Bartickets und des Wechsels weiterer Kunden zu preiswerteren Ticketarten. Fortgesetzt hat sich hat sich auch die rückläufige Entwicklung bei den Schülerzahlen und entsprechenden Auswirkungen bei den SchokoTickets. Um neue Kundengruppen zu erschließen, wurde von der Bogestra zusammen mit den Unternehmen der Kooperation östliches Ruhrgebiet u.a. das HappyHourTicket als Tarifpilot eingeführt. Der quantitative Umfang des Leistungsangebots (Bus- und Bahnkilometer) blieb nahezu konstant (2015: 25,3 Mio.; 2014: 25,1 Mio.). Die Umsatzerlöse erhöhten sich auf 114,46 Mio. Euro (2014: 109,81 Mio. Euro).

Investitionen von 378 Millionen Euro in den letzten zehn Jahren / Bestwert bei Ausbildung

Die Brutto-Investitionssumme verdoppelte sich im Vergleich zum Vorjahr (2015: 70,1 Mio. Euro, 2014: 34 Mio. Euro). Zum einen wurden die verkehrlichen und städtebaulichen Großprojekte "Erweiterung Linie 310" sowie "Modernisierung Horster Straße/Linie 301" (Gelsenkirchen) fortgesetzt, zum anderen wurde in neue Busse investiert. Außerdem schlägt auch die Neubeschaffung der 42 Niederflurbahnen zu Buche. Die Investitionssumme von rund 110 Millionen Euro wird über den Kapitalmarkt aufgebracht. Teil davon ist ein Kredit über 34 Millionen Euro. Ein weiterer Kredit in Höhe von 5 Millionen Euro wurde für die Anschaffung für Busse aufgenommen. Für die vergangenen zehn Jahre kommt die Bogestra auf eine Brutto-Investitionssumme von rund 378 Millionen Euro.
Mit 110 Auszubildenden im Jahr 2015 erreichte das Verkehrsunternehmen einen Bestwert, wenn es darum geht, jungen Menschen eine Zukunftschance zu bieten. Das Unternehmen zeichnet sich dabei durch die vielfältige Tätigkeitsfelder aus, die es anbietet: in bis zu 16 Berufen werden Ausbildungsplätze angeboten.

Zukunft: Neue Niederflurbahnen – Direktvergabe

Um die NF6D-Fahrzeuge möglichst bald ausmustern zu können, wurde mit dem Hersteller der neuen Niederflurbahnen, dass die Auslieferung der ersten acht weiteren Variobahnen noch in diesem Jahr erfolgt. Das erste Fahrzeug wird im September 2016 erwartet.
Um die weitere Zukunft eines qualitativ hochwertigen Nahverkehrs im mittleren Ruhrgebiet zu sichern, haben die Städte Bochum und Gelsenkirchen zusammen mit der Bogestra in einer Arbeitsgruppe vorbereitende Schritte unternommen, damit auch nach 2019 Verkehrsleistungen erbracht werden können (Direktvergabe). Inzwischen gibt es erste Entscheidungen der Räte der Städte Bochum und Gelsenkirchen, in denen einstimmig bzw. mit großer Mehrheit für die Direktvergabe votiert wird.
Auf den Weg gebracht wurden auch Projekte zur Verbesserung der digitalen Fahrgastinformation. So wurde mit dem Ausbau des Betriebsleitsystems (ITCS) für den Schienenverkehr begonnen.

Mehr denn je – 3,8 Millionen Menschen täglich im VBB unterwegs

Im gesamten Jahr 2015 fuhren insgesamt rund 1,4 Milliarden Reisende mit den öffentlichen Verkehrsmitteln im Verbundgebiet des VBB – und erzielten damit erneut einen Fahrgastrekord. Das prozentuale Wachstum im Vergleich zum Vorjahr beträgt zwei Prozent und übersteigt damit deutlich den deutschlandweiten Wert der Mitgliedsunternehmen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) von 0,5 Prozent.

Bahnen weit vorn

Deutliche Steigerungen der Fahrgastzahlen gab es im vergangenen Jahr im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) des Verbundgebietes. Mit rund 495 Millionen Reisenden im SPNV konnte die Fahrgastzahl um gut fünf Millionen gesteigert werden. Der Regionalverkehr legte 2,7 Prozent zu, die S-Bahn verzeichnete ein Plus von 0,7 Prozent. Das stärkste prozentuale Wachstum erreichte im Jahr 2015 der Öffentliche Personennahverkehr in Berlin. Die BVG mit ihren Bussen, U- und Straßenbahnen beförderte erstmals über eine Milliarde Fahrgäste und konnte damit die Anzahl an Fahrgästen um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern. Einen Rückgang verzeichnete der Busverkehr im Land Brandenburg.

Abos und Handytickets kommen an

Beim Kauf der Fahrtberechtigung für Busse und Bahnen entscheiden sich die Fahrgäste im VBB zunehmend für die günstigeren Abo-Angebote. Mit rund 620.000 stieg die Zahl der Abonnenten im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr um fast sieben Prozent. Immer mehr Fahrgäste schätzen auch die Möglichkeit, ihr Ticket mobil per VBB-App Bus&Bahn oder der BVG-App zu erwerben. Seit der Integration der Handyticketfunktion in die VBB-App vor zwei Jahren, haben sich bereits mehr als 50.000 Kunden registriert. Pro Monat melden sich durchschnittlich weitere 2.000 Neukunden an.
Quelle: VBB

Störtebeker Festspiele in die nächste Saison gestartet

Die Premiere am 18. Juni hatte es in sich. Bereits zum 24. Mal stachen die Seeräuber Klaus Störtebeker und Goedecke Michels mit ihren Anhängern in See, um den vierten von insgesamt fünf Teilen der Geschichte des "Robin Hood der Meere" aufzuführen. Vom 18. Juni bis zum 3. September 2016 sind rund 120 Mitwirkende auf der Naturbühne Ralswiek auf Rügen aktiv. "Auf Leben und Tod" heißt die aktuelle Aufführung. Auf der Bühne vor dem Großen Jasmunder Bodden sind auch 30 Pferde und vier Schiffe im Einsatz, waghalsige Stunts und zahlreiche Spezialeffekte begeistern jährlich große wie kleine Besucher. 
Das diesjährige Abenteuer spielt im Jahr 1397 n. Chr. Eisige Winde wehen über die Baltische See. Der Krieg zwischen der mächtigen Dänenkönigin Margarete und Albrecht III. von Mecklenburg ist beendet. Den Piraten um Klaus Störtebeker und Goedeke Michels sind die Häfen verschlossen. Der Papst hat auf Druck der Kirche und der Hanse den Bannfluch über die Vitalienbrüder verhängt und sie für vogelfrei erklärt. Bei Sophia von Pommern-Wolgast, in Visby auf Gotland, haben sie Unterschlupf gefunden. Hier lässt die Herrin der Insel den dänischen Adligen Sven Sture, einen Piraten, das Zepter führen.

Das Mecklenburger Herrscherhaus, Königin Margarete von Dänemark, die Hanse und auch der Deutsche Orden müssen handeln. Haben sich doch inzwischen über 4.500 Piraten auf Gotland versammelt. Von dort aus ziehen sie raubend über die Ostsee, sodass fast der gesamte Handel zum Erliegen kommt. Auf der Marienburg schlägt das Herz des Deutschen Ordens. Konrad von Jungingen, Hochmeister der Bruderschaft, ist mächtig, skrupellos und tiefgläubig. Mit dem Ziel, die Piraten endgültig zu vernichten, lässt er die größte Flotte aufstellen, die die Baltische See jemals gesehen hat. Mit seinem waffenstrotzenden Heer gelingt es ihm, unbemerkt nach Gotland zu segeln und alle kleinen Piratenstützpunkte auszuschalten. Gerade als Goedeke Michels und seine Fronica den Segen für die lang ersehnte Hochzeit erhalten sollen, zieht der Ritterorden vor die Tore Visbys. Die Stadt wird unter Beschuss genommen. Aber Visby ist gut gerüstet. Da ein langer Kampf mit viel Blutvergießen droht, einigt man sich: Um Menschen und Land zu schonen, soll jede Partei einen Kämpfer stellen. Während Herzog Johann IV. von Mecklenburg die Stadt übergeben will, stellt sich Störtebeker der Herausforderung – unter der Bedingung, dass die Piraten im Falle eines Sieges freien Abzug erhalten. Von Jungingen stimmt zu. Es beginnt ein Kampf auf Leben und Tod.

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Zuwachs: Im Schnitt 185 Fahrten mit dem ÖPNV pro Jahr

Der Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF) hat seine Geschäftszahlen für das Jahr 2015 veröffentlicht. Das Ergebnis zeigt einen positiven Trend, der RVF kann unterm Strich ein Plus vermelden. 118,2 Mio. Fahrgäste nutzten im vergangen Jahr den ÖPNV im RVF-Verbundgebiet; im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Zuwachs von 0,9 Prozent. Bezogen auf alle Einwohner in der Stadt Freiburg und den Landkreisen Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald bedeutet das, dass jeder im Schnitt 185 Fahrten mit dem ÖPNV unternommen hat. „Wir freuen uns nach dem Rückgang im letzten Jahr nun wieder einen Zuwachs an Fahrgästen vermelden zu können“, kommentiert Dorothee Koch, Geschäftsführerin des RVF, das Ergebnis. Beim RVF spricht man aber auch von einem uneinheitlichen Bild: „ Wir haben deutlich mehr Kunden mit Einzelfahrschein und dagegen leicht rückläufige Fahrgastzahlen im Schülermarkt“, erklärt Koch weiter.
Entsprechend den Fahrgastzahlen sind auch die Einnahmen gestiegen: Um rund 2,8 Prozent nahmen diese zu. Aus dem Verkauf des Verbundtarifs durch die Verkehrsunternehmen wurden insgesamt fast 84 Mio. Euro erzielt. Hinzu kommen Tarifzuschüsse des Landes Baden-Württemberg sowie des Zweckverbands Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) in Höhe von knapp 9 Mio. Euro. In Summe kann der RVF fast 93 Mio. Euro an die 20 Verkehrsunternehmen verteilen.
Sehr gut entwickelt hat sich der Barverkehr – das bedeutet Einzelfahrscheine und Mehrfahrtenkarten. Zum anderen haben auch die RegioKarten nochmals zugelegt. 
Neben einer ausführlichen Darstellung der Geschäftszahlen behandelt der Verbundbericht 2015 den Ausbau der Stadtbahnverlängerung Messe und die neue schnelle Regiobuslinie Breisach-Bad Krozingen. Der Geschäftsbericht dokumentiert, wie die Heranführung und Bindung neuer Kundensegmente gelang, und zwar mit dem MobilTicket sowie dem JobTicket BW. Außerdem berichtet er von den erfolgreichen Marketingmaßnahmen für das SemesterTicket und die WelcomeKarte.

Den Verbundbericht finden Sie hier zum” Download

Einigung bei Regionalisierungsmitteln

Bund und Länder haben ihren Streit über die Regionalisierungsmittel beendet. Regierungsangaben zufolge werden die Zuschüsse des Bundes nun auf 8,2 Milliarden Euro für 2016 aufgestockt. Zuletzt war von 8 Milliarden Euro die Rede gewesen. Bund und Länder hatten sich schon vor Monaten darauf geeinigt, dass die Länder vom Bund stärker steigende Milliarden-Zuschüsse erhalten. In den Jahren 2017 bis 2031 soll der Bundeszuschuss um 1,8 Prozent klettern, um steigende Kosten für Trassen, Energie und Personal
auszugleichen. Allerdings haben sich Bund und Länder nicht über die Weiterführung der so genannten Entflechtungsmittel für Verkehrsinvestitionen der Städte und Gemeinden in Höhe von jährlich 1,3
Milliarden Euro über 2019 hinaus verständigt. Vereinbart ist demnach bisher lediglich die Fortsetzung des Bundesprogramms des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) in Höhe von 330 Millionen Euro. Wer allerdings den Finanzierungsbedarf für Infrastruktur in den
Ländern betrachtet, dem sollte klar sein, dass es hier einer schnellen Einigung bedarf. Dies teilte der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmmer mit.
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) begrüßt die Einigung, die Bund und Länder Donnerstag Abend bei den Regionalisierungsmitteln erzielt haben. Für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) sei dies ein wichtiges Signal für künftige Planungssicherheit, jetzt müsse diese Einigung zeitnah in Gesetzesform gebracht und umgesetzt werden, so VDV-Präsident Jürgen Fenske: „Die erneute Erhöhung der Regionalisierungsmittel auf jetzt 8,2 Milliarden Euro ist ein sehr gutes Ergebnis für die Branche, insbesondere für den SPNV in ganz Deutschland. Unser Dank gilt der Bundesregierung und den Länderchefs, die diese Einigung nun doch noch möglich gemacht haben. Der Beschluss muss  sehr schnell gesetzlich festgeschrieben und umgesetzt werden, denn die Verkehrsverbünde und Aufgabenträger warten händeringend auf die Regionalisierungsmittel, um die Verkehre für die kommenden Jahre verlässlich planen und bestellen zu können. Die immer noch offenen Fragen zur Zukunft der Entflechtungsmittel müssen jetzt ebenfalls zeitnah in den kommenden Bund-Länder-Gesprächen geklärt werden. Wir brauchen auch hier eine Sicherung und Fortschreibung der Mittel, denn den kommunalen Verkehrsunternehmen brennt der Kittel in Sachen Sanierung und Leistungsfähigkeit ihrer Infrastrukturen.“

727 Millionen Fahrgäste nutzen den RMV

727 Millionen Fahrgäste und damit rund zwei Prozent mehr als prognostiziert nutzten 2015 den RMV. Diese beeindruckende Zahl konnte RMV-Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung Prof. Knut Ringat den Mitgliedern des RMV-Aufsichtsrates in seiner gestrigen Sitzung präsentieren. Damit kann der RMV 12 Millionen Fahrgäste mehr als 2014 verzeichnen. Darin sieht der rmv eine Bestätigung für die zielgruppenspezifischen Tarifangebote. So konnte die 65plus-Jahreskarte mit bereits über 10.000 Kunden in den Verkaufszahlen deutlich zulegen. Auch die CleverCard kreisweit, die Jahreskarte für Schüler, erfreut sich zunehmender Beliebtheit, so dass sich nun auch zwei weitere Landkreise entschlossen haben, diese nach den Sommerferien einzuführen. "Der RMV macht seine Hausaufgaben und die Menschen in der Region wissen das zu schätzen", sagte der RMV-Aufsichtsratsvorsitzende, Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann. "Leider fehlt aber immer noch ein Signal aus Berlin, wie künftig die Regionalisierungsmittel verteilt werden. Dabei brauchen wir dringend Planungssicherheit, um die Mobilität der Menschen in der Region zu garantieren."
"Für uns spielt natürlich das Thema Qualität eine wichtige Rolle. Wir wissen, dass wir unseren Fahrgästen durch die vielen Baumaßnahmen im Netz im Moment viel zumuten. Umso erfreulicher ist es, dass die RMV-weite 10-Minuten-Garantie eingeführt wird. Denn neben der Verbesserung der Betriebsqualität und der umfassenden Optimierung der Fahrgastinformation wollen wir eine verlässliche Regelung schaffen, um im Störungsfall einen Ausgleich für unsere Fahrgäste bieten zu können", so RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. Die 10-Minuten-Garantie wird künftig sowohl im Bus- als auch im Schienenverkehr gelten und gibt den Fahrgästen die Möglichkeit, den Preis für RMV-Tickets anteilig zurück erstattet zu bekommen. Ab 21 Uhr werden alternativ Taxikosten bis zu 25 Euro erstattet. Die Einführung erfolgt im Frühjahr 2017.
Neuerungen gibt es auch im Vertrieb des RMV. Nach der bislang deutschlandweit in dieser Größenordnung erstmalig durchgeführten wettbewerblichen Vergabe von Vertriebsleistungen übernimmt ab Dezember 2017 mit Transdev ein privates Unternehmen den Verkauf mittels
Fahrkartenautomaten. Die personenbedienten Verkaufsstellen werden weiterhin von der Deutschen Bahn betrieben, erhalten aber ein neues kundenfreundliches Design.
"Im Zeitalter der Digitalisierung und durch gesellschaftliche Veränderungen ändert sich das Mobilitätsverhalten der Menschen in unserer Region und dem muss der RMV Rechnung tragen. Mit einer Reihe von Aktivitäten versucht der RMV, Angebot und Service für die Menschen in der Region Frankfurt RheinMain zu verbessern", so Prof. Ringat Er nannte als herausragende Projekte den Feldversuch zu (((eSIM 2020, einem Forschungsprojekt, bei dem die technische Machbarkeit von Raumerfassungssystemen gerade erfolgreich in Frankfurt getestet werde sowie die Entwicklung von Apps zur dynamischen Reisebegleitung mit Indoor-Routing und der Verknüpfung von öffentlichem Nahverkehr und Individualverkehr. Zudem testet der RMV mit RMVsmart ein neues Tarifmodell, bei dem die Kunden nur noch zahlen, was sie fahren. Damit wird das Tarifangebot fairer und leistungsgerechter, Tarifsprünge werden abgebaut. Für den im April angelaufenen Pilotversuch, der über drei Jahre gehen wird, sind mittlerweile 7.500 Nutzer registriert. "Eine Zahl, die sich wirklich sehen lassen kann", so Prof. Ringat.

Zuschläge für vier Buslinien im Landkreis Offenbach erteilt

Nach einer europaweiten Ausschreibung hat der RMV heute den Zuschlag für den Betrieb von vier Linien ab dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2016 erteilt. Die Linien OF-85 von Obertshausen über Seligenstadt nach Mainhausen, OF-86 von Obertshausen über Hainburg und Seligenstadt nach Mainhausen sowie die Linie 567 von Hanau nach Hainburg betreibt für die nächsten acht Jahre die Transdev Rhein-Main GmbH, die damit den bisherigen Betreiber BRH ViaBus GmbH ablöst.
Die Linie 651 ist zentraler Bestandteil des vorgesehen Schnellbusrings um Frankfurt und wird deshalb zur Linie X19 umbenannt. Betreiber bleibt auch für die nächsten fünf Jahre die BRH ViaBus GmbH. Fahrplan und Linienweg bleiben unverändert.
Neu hingegen ist ein im Rahmen der Ausschreibung ebenfalls an die BRH ViaBus GmbH vergebenes Angebot von Obertshausen zum Hanauer Hauptbahnhof in Form der Schnellbuslinie X64. Montags bis freitags werden elf Fahrten pro Richtung angeboten. Ein Jahr später, im Dezember 2017, wird die Schnellbuslinie X64 dann über Hanau hinaus in Richtung Erlensee verlängert und damit der Schnellbusring um Frankfurt weiter komplettiert.

Wirtschaftlichstes Angebot gewinnt

Die Ausschreibung erfolgte nach den zwingenden Vorgaben des EU-Rechts. Den Zuschlag erhielt das Verkehrsunternehmen, das das qualitativ beste und wirtschaftlichste Angebot abgegeben hatte. 
"Mit den europaweiten Ausschreibungen gelingt es uns seit 20 Jahren das Fahrtenangebot im RMV für die Städte, Kreise und Fahrgäste bezahlbar zu halten und gleichzeitig den steigenden Ansprüchen an Umweltstandards, Modernität und Komfort zu genügen", stellt Prof. Knut Ringat, Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung des Rhein-Main-Verkehrsverbundes, heraus.

Klare Vorgaben zum Lohnniveau

Der Ausschreibungsgewinner wurde verpflichtet, seine Beschäftigten sowie seine Unterauftragnehmer auf Grundlage des Hessischen Vergabe- und Tariftreuegesetzes zu entlohnen.

European Bus Forum 2016 – 20% Rabatt für Nahverkehrs-praxis Leser

Am 23. Juni findet das European Bus Forum 2016 an der University of Manchester statt. Es hat sich zum Ziel gesetzt, die europäische Busindustrie zusammen zu bringen, um sich über Erfahrungen und aktuelle Entwicklungen auszutauschen. Erwartet werden bei der Veranstaltung in Manchester 250 Delegierte aus ganz Europa, von Busbetreibern über Vertreter der Bushersteller hin zu Verantwortlichen aus Regierung und Verwaltung.

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