Der ÖPNV im Saarland soll von einem Tarif- zu einem Verkehrsverbund weiter entwickelt werden, berichtet die Welt. Grundlage ist ein neues ÖPNV-Gesetz, dass der saarländische Landtag am Mittwoch mit den Stimmen der großen Koalition von CDU und SPD auf den Weg gebracht habe, so die Zeitung weiter. Kritik kommt von der Opposition schreibt die Saarländische Rundschau, die Gegner bemängelten, dass all das zu spät komme und nicht genügend ausgearbeitet sei. Mehr Informationen finden Sie hier (Welt) und hier (SR).”
Neuausrichtung bei HanseCom
Zum 1. Mai 2016 haben die Siemens AG und Hamburger Hochbahn AG die Sparte ÖPNV Vertriebslösungen der HanseCom Gesellschaft für Informations- und Kommunikationsdienstleistungen mbH ausgegliedert und eine neue Tochtergesellschaft – die „HanseCom Public Transport Ticketing Solutions GmbH“ – gegründet.
HandyTicket Deutschland und PTnova im Fokus
Die HanseCom Public Transport Ticketing Solutions GmbH mit Sitz in Hamburg fokussiert die Leistungen und Lösungen rund um die Produkte „HandyTicket Deutschland“ und „PTnova“ und stellt die Kernkompetenz – IT-Vertriebslösungen im ÖPNV – in den Mittelpunkt. Die Rechenzentrums- und Betriebsleistungen verbleiben bei der HanseCom Gesellschaft für Informations- und Kommunikationsdienstleistungen mbH.
Anteile bei Siemens AG und Hamburger Hochbahn AG
Die Gesellschaftsanteile der HanseCom Public Transport Ticketing Solutions GmbH liegen zu 74 Prozent bei der Siemens AG und zu 26 Prozent der Hamburger Hochbahn AG. Martin Timmann und Michael Liebermann führen die neue Gesellschaft als Geschäftsführer. „Wir freuen uns sehr, Teil der neuen Gesellschaft zu sein. Durch die Fokussierung auf die ÖPNV-Branche können wir unsere IT-Leistungen weiter stärken und unseren Kunden künftig einen noch besseren Service bieten“, betont der Geschäftsführer Martin Timmann.
Einführungstermin für den WestfalenTarif beschlossen
Der WestfalenTarif soll zum 1. August 2017 kommen: Schon seit 2012 laufen die vorbereitenden Arbeiten für einen der flächengrößten Nahverkehrstarife in Deutschland auf vielen Ebenen. Der WestfalenTarif wird die fünf heutigen regionalen Tarife ablösen. Wo heute noch „Münsterland-Tarif“, „Ruhr-Lippe-Tarif“, die Tarife „Sechser“, „Hochstift“ und „Westfalen Süd“ gelten, soll dann der neue WestfalenTarif für mehr Kundenfreundlichkeit sorgen. Auch der NRW-Tarif – bisher bei längeren Reisen zwischen den fünf Tarifen nötig – wird dann innerhalb Westfalen-Lippe durch den neuen Tarif ersetzt; es existiert dann nur noch ein Tarif für Bus und Bahn.
Vorhandenen Tarife werden vereinheitlicht
Die vorhandenen Tarife in Westfalen-Lippe werden vereinheitlicht und die Tarifübergänge kundenfreundlicher gestaltet. Für jede Verbindung gibt es eine eindeutig zugeordnete Preisstufe – jeweils abhängig von der Entfernung Start-Ziel. In Westfalen-Lippe gelten zukünftig für das gemeinsame Sortiment, wie bspw. MonatsTicket, TagesTicket, dieselben Tarifbestimmungen. Neu eingeführt wird zum 01. August 2017 auch ein 60plusAbo, welches in ganz Westfalen-Lippe gelten wird.
Online-Verkauf und Handyticket für WestfalenTarif in Vorbereitung
Der WestfalenTarif wird der zweitgrößte deutsche Nahverkehrstarif auf einer Fläche von knapp 20.000 Quadratkilometern mit 7,2 Millionen Einwohnern. Über 60 Verkehrsunternehmen aus der Region sorgen für einen stabilen Nahverkehr.Die Einführung haben alle am WestfalenTarif beteiligten Organisationen beschlossen, die zudem Gesellschafter der WestfalenTarif GmbH werden sollen: der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), der als Zweckverband den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Westfalen bestellt und finanziert, sowie die Tariforganisationen, in denen die Verkehrsunternehmen und die Aufgabenträger vertreten sind: OWL Verkehr GmbH, Tarifgemeinschaft Münsterland/Ruhr-Lippe, Verkehrsgemeinschaft Westfalen-Süd sowie Verbundgesellschaft Paderborn/Höxter mbH.
Bis zur Einführung im Sommer 2017 werden noch die technischen Voraussetzungen für Verkauf, Kontrolle und Verwaltung geschaffen werden. Die Projektverantwortlichen setzen dabei auch auf neue Techniken, wie z. B. den Online-Verkauf und das Handyticket.
Quelle: NWL
EU-Index: Deutsches Schienennetz mager finanziert
Während viele europäische Länder ihre Schienennetze fit für die Zukunft machen, steckt Deutschland seit Jahren zu wenig Geld in seine Eisenbahninfrastruktur. Im Vergleich mit ausgewählten europäischen Ländern erreicht Deutschland auch 2015 nur einen der hinteren Ränge im Europa-Invest-Ranking. Nach einer Studie der Allianz pro Schiene und der Unternehmensberatung SCI Verkehr kommen die wichtigen europäischen Wirtschaftsnationen auf folgende Pro-Kopf-Summen bei ihren staatlichen Investitionen in die Schieneninfrastruktur: Spitzenreiter Schweiz gab 383 Euro pro Bürger aus, gefolgt von Österreich mit 192 Euro pro Einwohner.
Netzausbau brummt auch in Schweden und GB
Beide Alpenländer stecken seit Jahren höhere Summen in ihre Schienennetze als in ihre Straßeninfrastruktur. Doch auch in anderen europäischen Ländern brummt der Netzausbau: Schweden investiert 177 Euro pro Bürger, Großbritannien lässt sich sein Netz 152 Euro kosten und die Niederlande wenden 141 Euro auf. Italien gibt 72 Euro für die Ertüchtigung der Schiene aus, während Deutschland mit 56 Euro pro Bundesbürger den großen Abstand zu potenten Ländern in Europa weiterhin nicht aufholt. Unter den betrachteten Ländern investierten im Jahr 2015 lediglich Spanien (36 Euro pro Kopf) und Frankreich (37 Euro) weniger in ihre Eisenbahninfrastruktur als Deutschland.
bdo präsentierte sich auf der „YOU“ mit Bus-Fahrsimulator
Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) hat seine Nachwuchskampagne „Beweg was – werd Busfahrer!“ mit einem neuen Messestand und einem Bussimulator auf der Leitmesse für Jugendkultur, der YOU, in Berlin präsentiert. „Wir können eine positive Bilanz ziehen. Zahlreiche junge Menschen suchten das Gespräch mit uns und nutzten die Chance, mit dem Bussimulator erste Erfahrungen als Pilot der Straße zu sammeln“, sagte bdo-Präsident Wolfgang Steinbrück am Montag in Berlin. „Mit dem neuen Messestand können die bdo-Mitglieder künftig auch in der Region Werbung für den Busfahrerberuf machen.“
Steinbrück erinnerte daran, dass zurzeit 2000 Busfahrer fehlen, die sofort eingestellt werden könnten. „In den nächsten Jahren scheiden etwa 10 000 ältere Busfahrer aus dem Berufsleben aus“, sagte Steinbrück. Informationen zur bdo-Initiative gibt es unter werd-busfahrer.de.
Neue Tickets verbessern Mobilität ins Elsass
Mit einem neuen Ticketangebot können Kunden des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) zukünftig an Wochenenden und Feiertagen die Regionalbahnen und -busse im nördlichen Elsass nutzen. Möglich macht dies eine Kooperation zwischen dem KVV, der Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH, dem Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZSPNV) und den französischen Partnern, der staatlichen französischen Eisenbahngesellschaft SNCF und der Région Alsace Champagne-Ardenne Lorraine.
Mit dem TicketPlus Alsace können KVV-Kunden samstags, sonntags und feiertags alle Züge des Regionalverkehrs im Département Bas-Rhin nutzen. Die Ergänzungskarte gilt ab dem 01.12.2016 in Kombination mit den KVV-Fahrscheinen Regiosolo, Regioplus, KombiCard, Karte ab 65 und Firmenkarte bei der Anreise ins Elsaß via Wörth – Lauterbourg oder via Winden – Wissembourg.
Neben den Zügen des Regionalverkehrs können mit dem Anschlussfahrschein auch die Busse des Regionalverkehrs (Cars TER) genutzt werden, die im Nordelsass insbesondere zwischen Haguenau/Hagenau und Niederbronn-les-Bains/Bad Niederbronn verkehren.
Erhältlich ist das TicketPlus Alsace ab Dezember an den Fahrkartenautomaten im KVV-Gebiet.
Testfeld für autonomes Fahren in Karlsruhe
Das baden-württembergische Verkehrsministerium hat am 7. Juli seine Entscheidung bekanntgegeben, dass ein Testfeld zum vernetzten und automatisierten Fahren in Karlsruhe – mit Anbindung nach Bruchsal und Heilbronn – gebaut werden soll. Für den Aufbau eines solchen Testfelds hatte sich unter der Leitung des FZI Forschungszentrums Informatik ein Konsortium aus der Stadt Karlsruhe, dem Karlsruher Institut für Technologie, der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft, dem Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB und den Städten Bruchsal und Heilbronn sowie aus weiteren assoziierten Partnern um die Fördergelder des Landes Baden-Württemberg für die Einrichtung eines solchen Testfelds beworben. Das Konsortium wird mit dem Aufbau des Testfeldes noch in diesem Jahr beginnen.
Klar neuer Vorsitzender Spurwerk NRW
Der Vorstand und Arbeitsdirektor der Rheinbahn, Klaus Klar, ist am Donnerstag (7. Juli 2016) von den anderen Vorständen von Nahverkehrsunternehmen in Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf zum neuen Vorsitzenden des Spurkwerks NRW gewählt worden. Er tritt damit die Nachfolge des früheren Vorstandssprechers der Rheinbahn, Dirk Biesenbach, an, der den Konsortiums-Vorsitz seit dessen Gründung im Jahr 2007 innehatte. Klaus Klar (56) ist seit 40 Jahren bei der Rheinbahn und seit 2010 in deren Vorstand.
Bundesrat weist Mautforderung für Fern- und Reisebusse zurück
Der Bundesrat hat Freitag in seiner Stellungnahme zum Regierungsentwurf des „Vierten Gesetzes zur Änderung des Bundesfernstraßenmautgesetzes“, Forderungen nach einer Mautpflicht für Fern- und Reisebusse zurückgewiesen. Der bdo hatte die Regierungschefs aller Bundesländer angeschrieben und konnte mit seinen Argumenten überzeugen. Denn die Maut für Fern- und Reisebusse würde nach Ansicht des bdo den nachhaltigsten Verkehrsträger, der in vielen Regionen das einzige Fernverkehrsangebot darstellt, Mobilität für alle ermöglicht und durch umsteigefreie Verbindungen besonders für Alte und Mobilitätseingeschränkte attraktiv ist, mit einem dreistelligen Millionenbetrag belasten. Eine der größten politischen und wirtschaftlichen Erfolgsgeschichten der letzten Jahre würde ohne Not bedroht – zu Lasten des Wettbewerbs im Fernverkehr von dem insbesondere die Fahrgäste profitieren.
Moderater Anstieg der Trassenpreise
Der Bundesrat hat Freitag den legeslativen Grundstein für einen starken Schienenverkehr in Deutschlands Städten und Regionen gelegt. Am Tag davor hatte schon der Bundestag dem Gesetzespaket zugestimmt. Die Länderkammer sprach sich unter anderem für einen nur noch begrenzten Anstieg der sogenannten Trassenpreise aus. Diese Wegekosten zahlt der SPNV (Schienenpersonennahverkehr) für die Nutzung der Gleisstrecken und der Bahnhöfe. Diese Preise waren in der Vergangenheit teils drastisch gestiegen und hatten damit einen großen Teil der Finanzmittel gebunden. Deutschlands SPNV finanziert sich in etwa je zur Hälfte durch Zahlungen des Bundes und durch Fahrkartenerlöse. Nach der neuen Gesetzeslage werden künftig Investitionen in zusätzliche Angebote und neue Züge im SPNV gestärkt. Die Trassenpreise sollen künftig moderat um jährlich 1,8 Prozent steigen. Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) begrüßt die Entscheidung als großen Wurf.