ZF hat heute ein Angebot zur Übernahme des gesamten Aktienkapitals für Haldex Aktiebolag (Haldex) vorgelegt. Haldex, ein Zulieferer von Bremssystemen und Modulen für Luftfederungen für Nutzfahrzeuge, ist an der Stockholmer Börse (NASDAQ) notiert. ZF bietet SEK 100,00 je Haldex Aktie in bar, was einem Gesamtwert in Höhe von SEK 4,4 Milliarden entspricht. ZF liegt eine Verpflichtungserklärung bezüglich der Annahme des Angebots von Göran Carlson vor, dem Vorsitzenden des Board of Directors von Haldex. Göran Carlson ist mit 5,7 Prozent des Aktien- und Stimmrechtskapitals größter Anteilseigner von Haldex. Das Board of Directors von Haldex hat sich einstimmig für eine Empfehlung dieses Angebots ausgesprochen.
Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer bdo: Flixbus übernimmt Postbus
Stellungnahme des bdo:
„… Die Aufmerksamkeit der Medien ist enorm groß und es wird in Teilen sehr aufgeregt über die Übernahme von Postbus diskutiert. Zwar war auch für den bdo diese Entwicklung konkret nicht absehbar. Grundsätzlich lässt sich aber feststellen, dass Konsolidierungsprozesse wie Zusammenschlüsse, Übernahmen u. ä. in einer noch jungen Branche von Beobachtern durchaus erwartet wurden.
Seit der Fernbusliberalisierung 2013 ist die Branche in Bewegung. Unternehmen wie DeinBus sind von Anfang an im Geschäft, andere – wie etwa das zu einem britischen Milliardenkonzern gehörende city2city – haben sich zurückgezogen, wieder andere – bspw. Hellö – haben erst kürzlich den Einstieg in das Fernbusgeschäft gewagt.
Der Fernbus steht jedoch im Wettbewerb mit allen Verkehrsträgern – sowohl mit dem motorisierten Individualverkehr der mit knapp 85 Prozent der gesamten Verkehrsleistung absolut dominiert, als auch mit dem gesamten Fernverkehrsmarkt. Und hier ist und bleibt die Bahn mit einem Anteil von über 75% der mit Abstand größte Spieler. Der Marktanteil der gesamten Fernbusbranche lag 2015 bei knapp 11,5% und hatte damit sogar weniger Passagiere als der innerdeutsche Luftverkehr mit etwas mehr als 13%.
Die Fernbusbranche wird die Fahrgäste also auch in Zukunft davon überzeugen müssen, dass der Bus das Verkehrsmittel der Wahl ist. Zuverlässigkeit, Service, Qualität und wettbewerbsfähige Preise werden die Kriterien sein, an denen sich der Fernbus messen lassen muss.“
Konsolidierung am Fernbusmarkt
Mit der Übernahme des Fernbusanbieters Postbus durch Flixbus schreitet die Konsolidierung am Busmarkt weiter voran. Laut des Reisevergleichsportals GoEuro (www.goeuro.de) sind jedoch schon unabhängig von dem aktuellen Zusammenschluss die Preise für Busfahrten kräftig gestiegen. Seit 2014 um 40 Prozent – von 3,80 Euro pro 100-Kilometerfahrt auf 5,33 Euro.
Mit Beginn der Liberalisierung des Fernbusmarktes in Deutschland im Jahr 2013 gab es lange Zeit einen harten Preiskampf zwischen neuen und etablierten Anbietern. Seit dieser Zeit haben sich bereits einige wieder vom Markt zurückgezogen, andere Anbieter fusionierten.
Bundeskabinett beschließt Bundesverkehrswegeplan 2030
Das Bundeskabinett hat heute den von Bundesminister Alexander Dobrindt vorgestellten Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030 sowie die Ausbaugesetze für die Bundesschienen-, Bundesfernstraßen- und Bundeswasserstraßenwege beschlossen. Der neue Bundesverkehrswegeplan umfasst rund 1.000 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 269,6 Milliarden Euro. Diese teilen sich auf in 112,3 Milliarden Euro für Schienenwege, 132,8 Milliarden Euro für Bundesfernstraßen, und 24,5 Milliarden Euro für Bundeswasserstraßen.
Der neue BVWP 2030 enthält rund 1.000 Projekte. Davon entfallen 49,3 Prozent auf die Straße, 41,6 Prozent auf die Schiene und 9,1 Prozent auf Wasserstraßen. Die dringlichsten Aus- und Neubauprojekte sind nach nationalem Prioritätenkonzept als „Vordringlicher Bedarf“ (VB) eingestuft, darin gekennzeichnet die Projekte zur Engpassbeseitigung (VB-E).
Der BVWP 2030 setzt fünf wesentliche Eckpunkte um:
1. Klare Finanzierungsperspektive
Investitionsmittel und Projekte sind synchronisiert, so dass die Projekte des vordringlichen Bedarfs im Zeitrahmen des BVWP 2030 umgesetzt werden können.
2. Erhalt vor Aus- und Neubau
Rund 70 Prozent der Gesamtmittel fließen in den Erhalt der Infrastruktur (BVWP 2003: 56 Prozent).
3. Stärkung der Hauptachsen
Stärkung der Hauptachsen und Knoten und damit der Leistungsfähigkeit des Gesamtnetzes: 87 Prozent der Mittel gehen in großräumig bedeutsame Vorhaben.
4. Engpassbeseitigung
Beseitigung von Engpässen auf den Hauptachsen, um den Verkehrsfluss im Gesamtnetz zu optimieren. Rund 2.000 Kilometer Engpässe auf Autobahnen und rund 800 Kilometer Engpässe auf Schienenstrecken werden beseitigt.
5. Breite Öffentlichkeitsbeteiligung
Erstmals konnten sich Bürgerinnen und Bürger am BVWP beteiligen – von der Grundkonzeption über Projektvorschläge bis zum Entwurf, der sechs Wochen öffentlich auslag. Die Stellungnahmen sind im Bericht zur Beteiligung zusammengefasst.
Den Bundesverkehrswegeplan flankieren die Ausbaugesetze für Schiene, Straße und Wasserstraße. Die drei Gesetze bilden dann die Grundlage für die Finanzierung und Realisierung der Verkehrsprojekte im Bundesverkehrswegeplan.
Den BVWP 2030 und alle Informationen zur Beteiligung unter: www.bvwp2030.de
NVR kritisiert aktuelle Ausfallserie bei National Express
In der vergangenen Woche erreichte den Nahverkehr Rheinland (NVR) eine Vielzahl von Kundenbeschwerden über die mangelhafte Betriebsqualität der Zuglinien RB 48 und RE 7. Seit Dezember 2015 werden die RE 7 (Krefeld – Köln – Wuppertal – Hagen – Hamm – Münster – Rheine) und die RB 48 (Bonn – Köln – Wuppertal) vom in Köln ansässigen Eisenbahnverkehrsunternehmen National Express Rail GmbH (NX) gefahren. Vor allem aufgrund von Personalmangel bei den Triebfahrzeugführern konnte NX die vertraglich festgelegten Leistungen auf der RB 48 insbesondere in der vergangenen Woche nur ungenügend erbringen. Eine Vielzahl von Leistungen fiel aus. Ein weiterer Kritikpunkt: Die Züge der RE 7 verkehren zwischen Krefeld und Köln Messe/Deutz nur mit einer Einfach-, statt wie im Verkehrsvertrag festgelegt, mit einer Doppeleinheit. Die Folge waren Minderkapazitäten und frustrierte Fahrgäste.
Bombardier erhält Auftrag zur Lieferung von 125 BiLevel-Wagen an Metrolinx
Bombardier Transportation gab gestern bekannt, dass Metrolinx von den Optionen für den Kauf von 125 zusätzlichen BOMBARDIER BiLevel-Nahverkehrswagen der nächsten Generation für den Einsatz bei GO Transit in Toronto Gebrauch macht. Metrolinx ist das regionale Verkehrsunternehmen der Provinz Ontario für den Großraum Toronto und Hamilton (Greater Toronto and Hamilton Area, GTHA). Dieser Auftrag hat einen Wert von 428 Millionen kanadischen Dollar (328 Millionen US-Dollar, 294 Millionen Euro). Die Produktion soll im zweiten Quartal 2018 in Thunder Bay beginnen, die letzte Lieferung ist für das erste Quartal 2020 geplant.
DB Regio Bus fährt weiterhin MAN
Auch in den Jahren 2017 und 2018 wird die DB Regio Bus ihren Fuhrpark wieder mit Bussen von MAN Truck & Bus auffrischen. Dies besiegelt ein Rahmenvertrag zum Kauf von Nahverkehrsomnibussen, der Mitte Mai von den Unternehmensvertretern unterzeichnet wurde.
Der Rahmenvertrag umfasst MAN Lion’s City Solo- und Gelenkbusse für den Stadt- und Überlandeinsatz in unterschiedlichen Fahrzeuglängen. Die niederflurigen Solofahrzeuge für den Stadteinsatz messen 12 Meter und verfügen über einen Euro 6-Motor mit 280 PS (206 kW). In den Überland- und Gelenkbussen (18 Meter) schieben 320 PS (235 kW). Für den komfortablen Ein- und Ausstieg setzt die DB Regio Bus auch hier auf fahrgastfreundliche Niederflurvarianten bzw. Niedrigeinstiege.
Managementwechsel bei PTV
Nach 33 Jahren bei PTV geht Dr.-Ing. Peter Mott (64) in den wohlverdienten Ruhestand. Seine Aufgaben im Bereich Öffentlicher Personennahverkehr übernimmt Ralf Frisch (42). Nach 1,5 Jahren bei der INIT ist Frisch wieder zur PTV zurückgekehrt. Zuvor war er bereits 14 Jahre für das Unternehmen tätig und konnte sich Expertise in den Bereichen ÖV-Planung, ITS und Vertrieb aneignen. Zuletzt war er Vertriebsleiter DACH für Traffic Software bei PTV. Seit Juni 2016 ist er in neuer Funktion zurück und übernimmt als Solution Director das Thema Öffentlicher Verkehr von Mott.
Postbus wird zu Flixbus
Die Deutsche Post zieht sich aus dem Fernbusmarkt zurück und verkauft ihr entsprechendes Geschäft an die FlixMobility GmbH, die unter der Marke Flixbus ihre Beförderungsleistungen anbietet. Im Rahmen dieser Vereinbarung wird die FlixMobility GmbH insbesondere Linien- und Haltestellengenehmigungen, IT-Lizenzen und Kooperationsverträge übernehmen. Zugleich wurde eine Marketing- und Vertriebskooperation unterzeichnet. Zum Kaufpreis haben beide Unternehmen Vertraulichkeit vereinbart. Das Tochterunternehmen Deutsche Post Mobility GmbH bleibt weiterhin Teil der Deutsche Post DHL Group und fokussiert sich zukünftig noch stärker auf das Geschäftsfeld Post Reisen.
Potsdam will Nahverkehr an ViP geben
Stadtverwaltung und Kommunalpolitik in Potsdam wollen laut Potsdamer Neue Nachrichten vom 1. August eine mögliche Privatisierung des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) verhindern. Das Rathaus habe gerade im Amtsblatt der Europäischen Union bekannt gegeben, dass sie eine Direktvergabe für den Straßenbahn- und Busverkehr in Potsdam an den kommunalen Verkehrsbetrieb (ViP) beabsichtigt. Die Laufzeit für den ab 2018 geplanten Vertrag soll 15 Jahre betragen.