Der Machtkampf zwischen VW und zwei wichtigen Zulieferern ist beendet. Der Autobauer und die Unternehmen der Prevent-Gruppe erzielten eine Einigung und legten ihren Streit bei. Beide Seiten kündigten eine gemeinsame Erklärung an.
Der Lieferstopp für Teile für die Produktion von VW-Modellen soll so schnell wie möglich beendet werden, berichtet die "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Wegen der fehlenden Teile war es bei VW zu Produktionsausfällen gekommen.
Nähere Details zur Einigung wurden zunächst nicht bekannt – jedoch wollen beide Seiten laut NDR in Kürze eine gemeinsame Erklärung abgeben.
Deutschsprachige Busverbände bündeln Interessen
Jeweils im August treffen sich die Präsidenten und Geschäftsführer der Busverbände aus Deutschland (bdo), Österreich (WKO, Fachverband Bus), der Schweiz (ASTAG/Car Tourisme Suisse) und Luxemburg (FLEAA) zum traditionellen Jahresmeeting (DACHL). In diesem Jahr war die ASTAG für das Meeting verantwortlich. Auf dem Berner Hausberg Gurten wurden die aktuellen Themen der Branche diskutiert und gemeinsame Lösungsansätze herausgearbeitet.
Die Verbandssitzung war geprägt von Diskussionen rund um den Abbau von bürokratischen Hürden für Busunternehmen. Zahlreiche aktuelle Branchenthemen wie die europäischen Mindestlohn- bzw. Entsendegesetze, Lenk- und Ruhezeiten für Busfahrer, länderspezifische Mehrwertsteuerregelungen und Fernbusentwicklung wurden besprochen und das entsprechende Know-how ausgetauscht werden. Nebst der gegenseitigen Unterstützung mit Fachinformationen wurden die weiteren Aktivitäten innerhalb des internationalen Dachverbandes IRU und die entsprechenden Ziele und Zuständigkeiten definiert.
Die Mobilität befindet sich in einem grundlegenden Wandel. Selbstständige Fahrsysteme, das massive Wachstum der Fernbus-Mobilität in Europa und die damit verbundenen Anforderungen an eine multimodale Verkehrsinfrastruktur dominieren Fachpresse und politische Diskussionen. Das DACHL-Treffen einigte sich auf verschiedene Aktivitäten unter dem Dach der IRU. Insbesondere gilt es, im Rahmen des ambitionierten Verkehr-Reformpaketes der EU (Road Initiative) die Interessen der Busbranche geltend zu machen. Die DACHL-Mitglieder Jos Sales (Luxemburg, Mitglied des IRU-Präsidiums) und Christiane Leonard (Deutschland, Vizepräsidentin des IRU-Personentransportausschusses) stellen hierbei wichtige Bindeglieder zur IRU in Brüssel und Genf dar.
Nachdem die EU im Mai 2015 die Erhöhung des maximal zulässigen Gesamtgewichts für zweiachsige Busse auf 19,5 Tonnen beschlossen hatte, haben erste Länder (u.a. Deutschland) diese Regelung zwischenzeitlich umgesetzt. Der raschen Realisierung ging jahrelange Überzeugungsarbeit der IRU bzw. der DACHL-Verbände voraus. Gegenwärtig steht die Realisierung einer branchengerechten und arbeitnehmerfreundlichen Regelung der Lenk- und Ruhezeiten für Busfahrer im Fokus. Diese soll im Rahmen des Gesetzespaketes Road Initiative implementiert werden.
VW-Zulieferstreit: BME befürchtet beträchtliche Folgewirkungen
„Der Streit der Volkswagen AG mit zwei Zulieferern könnte nach der Abgas-Affäre zu einer weiteren großen Belastungsprobe für die Automobilindustrie in Deutschland werden. Die Folgewirkungen für die gesamte Wertschöpfungskette sind schon heute beträchtlich“, sagte Dr. Christoph Feldmann, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) am Montag in Frankfurt.
Aufgrund der Produktionsunterbrechungen bei VW drohe nicht nur in mehreren Fabriken Kurzarbeit. Hinter der Produktion des „Golf“ stehen laut Feldmann auch rund 500-Top-Lieferanten, die zunehmend in Schwierigkeiten geraten. Aufgrund der aktuellen Montage-Engpässe bei VW können diese Firmen ihre Teile nicht ausliefern und müssen Bestände aufbauen. Damit ziehe sich das Problem wie eine Kettenreaktion durch die gesamte Lieferkette, bis hin zum Endverbraucher. „Golf“-Kunden erhalten im Moment ihr Fahrzeug nicht rechtzeitig und treten möglicherweise von ihrem Auftrag zurück. Davon wiederum könne die Konkurrenz profitieren, was den wirtschaftlichen Schaden für VW weiter vergrößere.
Feldmann verwies auch darauf, dass vor allem die Automobilindustrie „Just in time“ arbeite. Daher bringe jede Störung der Supply Chain die Produktionsketten durcheinander und führe umgehend zu massiven Verwerfungen. Das habe beispielsweise die Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 oder der von einem isländischen Vulkan ausgehende Ascheregen 2010 eindrucksvoll bewiesen.
Am Beispiel von VW zeige sich nach Feldmanns Meinung einmal mehr, „wie wichtig ein vorausschauendes und vor allem gut strukturiertes Risikomanagement in Einkauf, Supply Chain und Logistik ist“. Hier stehe vor allem der Einkauf in der Pflicht. Von ihm hänge es maßgeblich ab, ob das bestehende Lieferantennetzwerk engmaschig genug geknüpft ist, um bei einem plötzlichen Ausfall sofort reagieren zu können. Sonst bestehe, wie im Falle von VW die Gefahr, sich von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit einzelner Supplier zu stark abhängig zu machen.
Solaris Urbino 12 electric ist Bus des Jahres 2017
Der elektrische Solaris Urbino wurde zum besten Stadtbus des Jahres 2017 gekürt. Es ist der erste Titel dieser Art für den polnischen Hersteller, und gleichzeitig auch der erste Preis in der Geschichte dieser Veranstaltung für einen Batteriebus. Die feierliche Verleihung des „Bus of the Year“ Preises erfolgt während der IAA in Hannover.
Der diesjährige Bus-des-Jahres-Wettbewerb fand vom 30. Mai bis zum 3. Juni in Brüssel statt. Busse von fünf Marken: Ebusco, Irizar, Van Hool, Solaris und Mercedes, traten zum Wettbewerb an. Die vier ersten Hersteller entschlossen sich, den Wettkampf mit elektrischen Bussen zu bestreiten, Mercedes wählte einen mit Erdgas (CNG) betriebenen Bus.
Über einen Zeitraum von mehreren Tagen war der Bus Gegenstand einer gründlichen Prüfung, wobei die Jury sowohl messbare Eigenschaften bewertete (wie Beschleunigung, Bremsweg, Vibrations- und Geräuschpegel) als auch subjektive Eindrücke von der Fahrt, umso mehr als dass Jurymitglieder sich sowohl als Fahrer, als auch als Passagier mit dem Fahrzeug auseinander setzten.
WirtschaftsWoche-Umfrage: Höhere Bußgelder schrecken Schwarzfahrer nicht ab
Die WirtschaftsWoche hat unter den Verkehrsgesellschaften der 20 größten Städte in Deutschland eine Umfrage gestartet. Das Ergebnis: die erhöhten Bußgelder scheinen Schwarfahrer nicht weiter zu beeindrucken, denn im Schnitt verharrte die Schwarzfahrerquote 2015 bei rund 2,6 Prozent – ein gegenüber dem Vorjahr nahezu identischer Wert. Am höchsten ist die Schwarzfahrerquote in Berlin. Mehr Informationen finden Sie hier.
SOB startet Testzug mit kostenlosem WLAN
Im Rahmen ihrer Imagekampagne „I mog die SOB“ startet die Südostbayernbahn (SOB) einen WLAN-Testbetrieb mit einem ihrer Züge. Ein Fahrzeug der Baureihe VT 628 wurde mit den notwendigen Komponenten ausgestattet, damit die Fahrgäste sowohl in der 1. als auch der 2. Klasse über WLAN das Internet nutzen können.
Testzug mit auffälligen Aufklebern
Der Testzug wird im gesamten Streckennetz der SOB eingesetzt. Zu erkennen ist das Fahrzeug durch auffällige Aufkleber an den Türen und Fenstern. Die Internetverbindung wird über eine Außenantenne in das Mobilfunknetz der beiden größten Provider Telekom und Vodafone hergestellt. Auf Strecken mit einer geringen Mobilfunkabdeckung kann es leider zu Verbindungsabbrüchen oder Geschwindigkeitseinbußen kommen. Hier spielt auch die Zahl der Nutzer im Zug eine Rolle.
Der nun anlaufenden Testphase ging ein mehrwöchiger Probelauf voraus, um auf den verschiedenen Streckenlinien die Feldstärken des Mobilfunknetzes zu untersuchen. Dabei konnte eine weitgehend gute Feldstärke der Mobilfunk-Anbieter gemessen werden. Nun soll das System sechs Monate lang im Echtzeitbetrieb getestet werden. Nach der Testphase wird die SOB mit den Beteiligten, unter anderem der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), eine Entscheidung über das weitere Vorgehen treffen.
Einloggen in drei Schritten
Mit drei Schritten kann man sich in das WLAN-Netz im SOB-Zug einwählen: Zunächst ruft der Kunde über die WLAN-Einstellungen die verfügbaren Netze auf. Dann verbindet er sein Gerät mit dem Netz „SOB-Zug-WLAN“. Schließlich öffnet er den Browser, liest und akzeptiert im Login-Fenster die Nutzungsbedingungen und geht dann über das Feld „einloggen“ online. In der 6-monatigen Testphase ist die WLAN-Nutzung mit unbegrenztem Datenkontingent kostenlos. Die SOB würde sich freuen, wenn sie von den Nutzern eine Rückmeldung bekommt. Das geht per Internet über www.imogdiesob.de/umfrage oder über
sob-kundendialog@deutschebahn.com.
MVG Linie 52: Erstmals Elektro-Gelenkbus im Test
Von Freitag, 19. August, bis voraussichtlich Donnerstag, 1. September, testen die Stadtwerke München (SWM) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) einen weiteren Elektrobus. Es handelt sich um einen batterieelektrischen Gelenkbus – das ist eine Premiere im süddeutschen Raum.
Test zwischen Karlsplatz/Stachus und Tierpark-Alemannenstraße
Das 18 Meter lange Niederflurfahrzeug des Herstellers Sileo (S18) fährt als MetroBus 52 zwischen Karlsplatz/Stachus (derzeit Landwehrstraße) und Tierpark-Alemannenstraße. Es bietet ca. 50 Sitz- und 69 Stehplätze. SWM und MVG erproben bereits seit 2008 Elektro- und Hybridbusse verschiedenster Hersteller. Durch die Testeinsätze im Münchner Busnetz unterstützt die MVG die Hersteller bei der Weiterentwicklung der E-Technik.
Testweise WLAN in Stadtwerke Neuss-Bussen
Die Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Neuss bieten ab sofort testweise ihren Kunden in zwei Bussen kostenfreies On-Board WLAN an. Hierfür wurden die beiden neu angeschafften Solaris Urbino-Niederflurgelenkfahrzeuge in den vergangenen Tagen mit den entsprechenden technischen Komponenten
ausgestattet. Die Busse werden wechselnd auf unterschiedlichen Stadtwerke Neuss-Buslinien im Einsatz sein.
Erkenntnisse über Nutzungsgewohnheiten sammeln
„Die Verbreitung und Nutzung von Smartphones macht auch vor unseren Bussen nicht halt. Wir wollen unseren Kunden mit dem kostenfreien WLAN einen entsprechenden Service bieten. In der Testphase wollen wir Erkenntnisse sammeln, wie die Benutzungsgewohnheiten unserer Kunden sind. Die Nutzer müssen zunächst lediglich die Allgemeinen Geschäftsbedingungen akzeptieren“, erklärt Stephan Lommetz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Neuss.
Auffällige Beklebung signalisiert WLAN
Ein mobiler LTE-Accesspoint im Bus sorgt dafür, dass die Fahrgäste über eine breitbandige und schnelle Datenverbindung ohne Einschränkung surfen können. Sämtliche Internetdienste sind während der Fahrt verfügbar. Interessierte Kunden erkennen die beiden WLAN-Busse an ihrer auffälligen
Beklebung.
Stadtbahn wirbt für „Köln steht bei Rot!“
Die Kölner Verkehrs-Betriebe, Stadt Köln und Polizei Köln haben eine Stadtbahn im Design der Präventionskampagne „Köln steht bei Rot!“ gestaltet und auf dem Neumarkt der Öffentlichkeit präsentiert. Mit dieser Bahn werben die Kooperationspartner dafür, rote Ampeln zu beachten und damit Unfälle zu vermeiden.
Jürgen Fenske, Vorstandsvorsitzender der KVB: „Rote Ampeln schützen, wenn wir sie beachten. Es gibt keinen Grund, aus Leichtsinnigkeit das eigene Leben und die Gesundheit anderer zu riskieren. Zu den Opfern gehören zu häufig auch Fahrerinnen und Fahrer der KVB.“
Mit der Präventionskampagne „Köln steht bei Rot" tragen KVB, Stadt Köln und Polizei Köln dazu bei, Unfälle und Todesopfer durch Missachtung des Rotlichtes an Ampeln zu vermeiden. Die Kampagne, in deren Mittelpunkt Ampelmänner und Ampelfrauen als Pantomime agieren, startete im November 2014. Die Missachtung von Rotlicht entsteht häufig durch Unaufmerksamkeit – sei es dadurch, dass Passanten Musik hören, ihr Handy benutzen oder in Gedanken sind.
Zugleich wiesen die Kooperationspartner auf das beginnende Schuljahr hin. Stadt Köln, Polizei Köln und die Verkehrswacht stellten die Aktionen der nächsten Wochen vor. Auch hierbei steht die Bewusstseinsbildung im Mittelpunkt, denn jetzt sind wieder viele junge Menschen auf dem Weg zur und von der Schule unterwegs. Viele von ihnen können die Gefahren des Verkehrs noch nicht richtig einschätzen.
Frankfurt, Wien oder Berlin?
Um als Stadt auch morgen noch attraktiv zu sein, braucht es mehr als freie Wohnungen und ein bisschen Grün. Eine intelligente Infrastruktur, die komfortable Mobilität ermöglicht, Verkehrsknoten aufbricht und die Umwelt schont, ist ein ausschlaggebender Faktor für eine Wohlfühlstadt der Zukunft. Frankfurt, Wien und Berlin stehen als Metropolen besonderen Herausforderungen gegenüber. Welcher der drei Orte am ehesten in der Stadtplanung überzeugen kann und welche Rolle der ÖPNV dabei spielt, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Nahverkehrs-praxis. Apropo Zukunft: welches effiziente Mikromobilitätsfahrzeug vielleicht schon bald durch unsere Straßen rauscht erfahren Sie ebenfalls in der aktuellen Ausgabe.
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