Nahverkehr: Stadt subventioniert Uber anstatt einen neuen Parkplatz zu bauen

Wie das Onlinemagazin getmobility mitteilt, will Uber verstärkt im ÖPNV zum Einsatz kommen. Uber betone schon seit längerem, dass die Fahrdienstplattform einen großen Beitrag dazu leisten könne, wenn es darum ginge, den Transport auf der letzten Meile zu lösen. 
Mit der Verwaltung einer Stadt im US-Bundesstaat New Jersey hat der Fahrdienstvermittler Uber jetzt eine Kooperation beschlossen. Anstatt einen weiteren Parkplatz am Bahnhof zu bauen, werden die Uber-Fahrten der Einwohner” bezuschusst.

Subventionierte Fahrten im Nahverkehr statt Parkplätze

Folgende Situation hat laut getmobility zu dem Deal geführt: In der Stadt Summit wohnen viele Einwohner, die jeden Tag mit dem Zug nach New York City pendeln, um dort zu arbeiten. Das Problem ist, dass an dem Bahnhof viel zu wenig Parkplätze zur Verfügung stehen, um die Fahrzeuge der Pendler aufzunehmen, ein effizienter öffentlicher Nahverkehr ist nicht vorhanden. Die Stadt verspricht sich mit der Kooperation eine Verbesserung der Parkplatzsituation. Bis zu 100 Parkplätze sollen durch das Angebot frei werden. Das führt dazu, dass keine hohe Millionensumme investiert werden muss, um einen neuen Parkplatz zu erweitern.
Am Anfang werden 100 ausgewählte Pendler das Angebot nutzen können. Sie müssen bereits über ein Abo für den Parkplatz verfügen, um das Angebot an kostenlosen Uber-Fahrten zum Bahnhof und zurück nutzen zu können. Einwohner ohne langfristiges Parkticket können den Service auch nutzen, die Fahrt wird dann aber pro Strecke abgerechnet. Ein Tagesticket für den Parkplatz kostet genau soviel wie eine subventionierte Hin- und Rückfahrt mit Uber. Die Stadt übernimmt den Mehrpreis und zahlt die Differenz direkt an Uber. Laut eigenen Aussagen kostet diese Kooperation der Stadt 167.000 US$ im Jahr. Das ist weitaus weniger, als die Investition von 10 Mio. US$, die für einen einen Parkplatz nötig wäre.

Ähnliche Kooperationen in anderen Städten

Andere Städte in den USA arbeiten bereits mit Uber zusammen. Teilweise wird die Fahrdienstplattform genutzt, um den öffentlichen Nahverkehr zu erweitern. Es gibt auch Städte, die den öffentlichen Nahverkehr durch subventionierte Uber-Fahrten ersetzt haben. Die Städte sparen sich dadurch die Investitionen in ein eigenes Transportsystem. Kritische Stimmten betonen, dass das Angebot nur für Einwohner zugänglich ist, die über ein Smartphone und eine Kreditkarte verfügen.
Quelle: getmobility

Erstmals Großauftrag für MAN aus Tiflis

Die georgische Hauptstadt Tiflis hat 143 Stadtbusse von MAN geordert. Damit werden erstmals MAN-Fahrzeuge für ein Verkehrsunternehmen in Georgien zum Einsatz kommen. Die Auslieferung der Fahrzeuge erfolgt in mehreren Tranchen, das erste Los von zehn Bussen erfolgte bereits Ende September.
Bestellt wurden ausschließlich MAN Lion’s City Solobusse, zum Teil mit Passagierzählsystem, mit drei extrabreiten Türen für einen schnellen Fahrgastfluss und 310 PS (228 kW). Der moderne Gasmotor erfüllt dabei die Abgasnorm Euro 6. Für die Sicherheit der Passagiere sorgen unter anderem auch das Elektronische Bremssystem (EBS) mit ABS (Antiblockiersystem) und ASR (Antriebsschlupfregelung) sowie das Elektronische Stabilitätsprogramm ESP. Im Inneren des Fahrzeugs finden 31 Fahrgäste sitzend sowie 54 stehend Platz.

init übernimmt HanseCom

Die init innovation in traffic systems AG (ISIN DE 0005759807) hat mit Wirkung zum 01.10.2016 die HanseCom Public Transport Ticketing Solutions (PTTS) GmbH übernommen. Mit diesem strategischen Investment baut der init-Konzern seine starke Position in einem dynamisch wachsenden Teilmarkt aus und verstärkt damit nachhaltig seine Lösungskompetenz für zeitgemäßes Ticketing. Durch die Akquisition gewinnt init zudem eine Reihe neuer Großkunden in Deutschland und Österreich hinzu. Dies lässt für 2017 ein zusätzliches Umsatzpotential im mittleren einstelligen Millionenbereich erwarten. Im Bereich Handy-Ticketing hat die HanseCom PTTS Verträge mit mehr als 40 Verkehrsunternehmen abgeschlossen und deckt damit rund 35 Prozent des Bundesgebietes ab.

Alstom übergibt fünf Prima H3 an die Deutsche Bahn

Alstom hat fünf Prima H3 Hybrid-Rangierlokomotiven an seinem Standort in Stendal in Sachsen-Anhalt, wo die Lokomotiven gebaut wurden, an die Deutsche Bahn übergeben. Bis jetzt sind insgesamt 23 dieser Fahrzeuge von verschiedenen Kunden bestellt worden. Diese neue Generation von Hybrid-Rangierlokomotiven wird von der Deutschen Bahn zur nachhaltigen Reduzierung von Kraftstoff, Emissionen und Lärm auf der Schiene in Deutschland eingesetzt.

DB Arriva baut Position in Tschechien weiter aus

DB Arriva baut ihre Stellung im tschechischen Busmarkt weiter aus und hat im Großraum Prag eine weitere Busgesellschaft übernommen. Das in der tschechischen Stadt Kladno beheimatete Unternehmen CSAD MHD Kladno betreibt überwiegend Verkehre in West-Tschechien und insbesondere im Bereich des Prager Flughafens. CSAD MHD Kladno beschäftigt rund 360 Mitarbeiter, verfügt über 160 Busse und erzielte im Jahr 2015 gut 16 Millionen Euro Umsatz.
Die DB-Tochter für den Regionalverkehr im europäischen Ausland beschäftigt in der Tschechischen Republik nunmehr über 3.400 Mitarbeiter und betreibt mehr als 2.100 Busse. Zum Kauf gehört auch die Firma KD Servis, die sich auf Kraftstoff- und Ersatzteilversorgung sowie Werkstattservices für Busunternehmen spezialisiert hat.

Rote Karte für Hooligans

Laut der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) verursachen Hooligans immer wieder, und in jüngster Zeit vermehrt, schon während der Anfahrt zu Fußballpielen massive Zerstörungen an Zügen und scheuen auch vor körperlicher Gewalt gegenüber Zugbegleitern und weiteren Bahnmitarbeitern nicht zurück. An annähernd jedem Spieltag gehen nach Aussage der Gewerkschaft in den Leitstellen Meldungen über zum Teil gravierende gewaltbedingte Vorfälle in den Zügen ein.
Aus Sicht der GDL sind die Funktionäre der Verbände und Vereine mit der Beurteilung der von den Hooligans ausgehenden Gefahren überfordert. Gewalttäter lediglich mit einem Beförderungsverbot der Eisenbahn zu belegen, reiche nicht aus. Stattdessen müssten bestehende Sanktionen voll ausgeschöpft und weitere Maßnahmen ergriffen werden. Der Deutsche Fußball-Bund ist laut GDL dringend aufgerufen, Strafen wie langjährige Stadionverbote nicht nur anzudrohen, sondern auch konsequent umsetzen. Seitens der Eisenbahnen sollten die Täter konsequent angezeigt und ausnahmslos zur Kasse gebeten werden.
Verhängte Fahrtausschlüsse seien mit einer ausreichenden Anzahl zusätzlichen Sicherheitspersonals und der Begleitung durch die Bundespolizei in den im Vorfeld bekannten Zügen sicherzustellen. Dabei müsse das Zugbegleitpersonal bei seiner Arbeit unterstützt werden. Des Weiteren sind für die GDL Aufzeichnungsmöglichkeiten wie Videokameras in Zügen und Bahnhöfen sowie Bodycams nicht nur geeignete Hilfsmittel, sondern zwingende Grundausstattung, um der steigenden Gewalt wirkungsvoll zu begegnen.
Eine Vorverurteilung aller Fußballfans in Deutschland sei der falsche Weg. Gut bewährt hätten sich Sonderzüge für Fußballfans. Sie entlasteten nicht nur den Regionalverkehr, sondern ermöglichten durch die klare Bestellung von Sicherheitspersonal zugleich einen besseren, weil sicherheitssteigernden Umgang mit anreisenden, potentiell gewaltbereiten Fangruppen.
Der öffentliche Nahverkehr ist laut GDL ein probates Mittel, um die Fans umweltschonend und schnell in die Stadien zu befördern. Damit dies auch weiterhin so bleibt, fordert die Gewerkschaft die Rote Karte für die Hooligans. Sie appelliert an die verantwortlichen Politiker aus dem Innenministerium und dem Justizministerium, dem sich in zunehmender Gewalt äußernden, ausufernden Wertewandel der Gesellschaft endlich konsequente Maßnahmen entgegenzusetzen. Ziel müsse es sein, die Mitarbeiter der Eisenbahnen, die vielen friedlichen Fans und alle weiteren Reisenden zu schützen und konsequent und nachhaltig die Sicherheit und Ordnung wieder zu gewährleisten. 

Elektromobilität – Zukunft des Verkehrs?

So lautet das Leitthema der Oktober-Ausgabe der Nahverkehrs-praxis. Elektromobilitätskonzepte, Brennstoffzellenbusse und Elektrobusse im Einsatz, Antriebstechnik, Batterietechnik und Ladeinfrastruktur stehen im Mittelpunkt der Betrachtung.
Außerdem gibt es Neuigkeiten aus der Verkehrsindustrie frisch von der InnoTrans und IAA. Reinlesen lohnt sich!

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Dresdner Verkehrsbetriebe verjüngen Busflotte

Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) setzen ab Montag, dem 24. Oktober 2016, ihren ersten überlangen Gelenkbus CapaCity auf der Buslinie 62 ein. Zuerst testweise als Zusatzfahrt mit Fahrgästen. Im neuen Jahr werden die überlangen Busse als reguläre Linienwagen verkehren.
Insgesamt 20 neue Gelenkbusse, darunter weitere 11 CapaCity der Mercedes-Tochter Evobus, werden bis zum Jahresende 2016 in Dresden erwartet. Bei den anderen 8 Fahrzeugen handelt es sich um Standard-Gelenkbusse des Herstellers MAN mit 18,75 Metern Länge. Zusammen mit den 40 Neufahrzeugen, die im Jahr 2015 beschafft wurden, verjüngt sich die DVB-Busflotte erheblich und der Komfort für die Fahrgäste steigt. Insgesamt besitzen die DVB rund 145 Linienbusse. Die 20 Neuwagen kosten zusammen knapp 7 Millionen Euro, etwa 1,65 Millionen Euro Fördermittel steuert der Freistaat Sachsen bei.

Neue HVV-Mitnahmeregelung für E-Scooter in Bussen

Ab dem 1. Januar 2017 gilt eine klare HVV-weite Regelung, um die sichere Mitnahme von sogenannten „E-Scootern“ in den Bussen der Verkehrsunternehmen zu gewährleisten. Dabei sind bestimmte technische Standards einzuhalten: Der E-Scooter muss vierrädrig sein, darf mit aufsitzender Person nicht mehr als 300 kg wiegen und nicht über 1,20 m lang sein. Außerdem muss ein sicherer Stand während der Fahrt gewährleistet sein, indem die E-Scooter rückwärts an die Prallfläche der Busse gestellt werden.
Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) bietet mit Unterstützung der Landesarbeitsgemeinschaft für behinderte Menschen (LAG) allen E-Scooter-Nutzern kostenlose Schulungen zur sicheren Mitfahrt in Bussen an. Die Teilnehmer erhalten anschließend einen Pass sowie eine Plakette zur Anbringung an das Fahrzeug. Die LAG (www.lagh-hamburg.de) bietet darüber hinaus auch gesonderte Einzeltrainings an, um unerfahrene E-Scooter-Nutzer auf die Schulungen vorzubereiten.
Ab dem 1.1.2017 müssen E-Scooter-Nutzer für die Mitnahme in den Bussen im HVV Pass und Plakette mitführen.
Hintergrund: Ein im Auftrag der Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen (STUVA) erstelltes Gutachten hat im Jahr 2014 nachgewiesen, dass E-Scooter in Linienbussen in bestimmten Situationen durch Kippen oder Rutschen eine Gefahr darstellen können. Daraufhin wurde in einigen Städten ein genereller Ausschluss von E-Scootern in Bussen beschlossen. Der HVV vermeidet mit seiner Mitnahmeregelung diesen vollständigen Ausschluss und trägt gleichzeitig den Ergebnissen des Gutachtens Rechnung.

Wechsel in der MVG-Führung

Am 31. Oktober 2016 endet nach rund 24 Jahren die Tätigkeit von Herbert König als Chef des kommunalen Münchner Verkehrsunternehmens. Ingo Wortmann (46) übernimmt die Geschäfte als MVG-Chef und SWM Geschäftsführer Verkehr zum 1. November 2016. Er wird derzeit von Herbert König eingearbeitet und fungiert noch bis Ende Oktober als sein erster Stellvertreter.
Der gebürtige Wuppertaler war rund 13 Jahre Geschäftsführer der SWU Verkehr GmbH und der SWU Nahverkehr Ulm/Neu-Ulm GmbH, der Verkehrstöchter der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm. Nach einem Studium der Bautechnik, Fachrichtung Verkehrsplanung und Verkehrssysteme, in Wuppertal (1990 bis 1995) begann Ingo Wortmann 1996 seine Karriere bei den Dresdner Verkehrsbetrieben, wo er zunächst als Referent Grundsatzplanung Verkehr im Vorstandsbüro und anschließend als Chef des Vorstandsbüros tätig war. Er baute in Dresden auch die Abteilung Verkehrsplanung und Marktforschung auf und leitete diese. Zuletzt fungierte er als Co-Leiter Verkehrsmanagement und Marketing.
2003 wechselte Wortmann nach Ulm. Dort zählten unter anderem die Transformation des Verkehrsbetriebs zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen und der Ausbau der Straßenbahn zu einigen seiner Tätigkeitsschwerpunkte. Ingo Wortmann ist seit 2000 in vielen Funktionen beim Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) aktiv, seit 2010 ebenfalls als Vizepräsident.