Das Nahverkehrsunternehmen der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf, die Rheinbahn AG, hat 263 mobile Ticketautomaten und ein neues Hintergrundsystem bei dem Dortmunder Systemlieferanten ICA Traffic in Auftrag gegeben. In einer europaweiten Ausschreibung zur Beschaffung von mobilen Ticketautomaten hat sich ICA Traffic aus Dortmund nun erneut durchsetzen können. Die Vergabe beinhaltete hier nicht nur die Lieferung von mobilen Ticketautomaten zum Einbau in Schienenfahrzeuge, sondern auch die eines neuen Hintergrundsystems. Die Automaten werden ältere Geräte ersetzen und in verschiedenen Staffeln ab 2017 bis 2018 geliefert.
In den Schienenfahrzeugen der Rheinbahn kann der Fahrgast nun künftig sein Ticket am neuen „DUALIS 3000 CR“ ordern. Dieses Gerät wurde speziell für den Einsatz in Bussen Stadt-, und Straßenbahnen entwickelt und bietet dem Fahrgast, trotz der kompakten Bauweise, den vollen Funktionsumfang eines stationären Gerätes. ICA wird neben den mobilen Ticketautomaten auch ein Hintergrundsystem DUALIS Dimas liefern. Das Managementsystem bietet viele neue Servicefunktionen, die die Administration und Verwaltung der DUALIS – Automaten verbessern werden.
Erster Spatenstich für neues Continental-Reifenwerk in Mississippi
Continental hat gestern den ersten Spatenstich am Standort seines neuen Reifenwerks nahe Clinton, Mississippi (USA), gefeiert. Die Zeremonie markierte den Beginn der Bauarbeiten, die im Jahr 2019 abgeschlossen sein sollen. Continental hat eine langfristige Investition im Gesamtwert von rund 1,4 Milliarden US-Dollar und die Schaffung von 2.500 Arbeitsplätzen zugesagt, sobald das Werk im nächsten Jahrzehnt seine volle Kapazität erreicht. Die neue Produktionsstätte wird auf einem unbebauten Gelände nahe der Stadt Clinton errichtet, die 32 Kilometer von Jackson, der Hauptstadt von Mississippi, entfernt liegt. Nach Continental-Planung soll der Baubeginn des Werks 2018 erfolgen. Das Gelände eignet sich mit seiner Größe von 400 Hektar und aufgrund seiner Lage gut für den Aufbau eines schrittweise wachsenden Reifenwerks. Die Serienproduktion von Nutzfahrzeugreifen soll Ende 2019 anlaufen.
„Der Bau dieses neuen Werks in Mississippi ist ein wichtiger Bestandteil der Vision 2025, der Wachstumsstrategie der Reifendivision von Continental“, so Nikolai Setzer, Mitglied des Vorstandes von Continental und Leiter der Division Reifen. „Das ist seit über zehn Jahren weltweit das erste neue Werk für das Lkw- und Busreifengeschäft.“
Baustellenmanagement muss verbessert werden
Der Interessensverband „Mofair“ hat das Engagement für eine qualitativ hochwertige Infrastruktur als weiteres Verbandsziel in seine Satzung aufgenommen. „Das ist für uns das Megathema der kommenden Jahre. Die finanziellen Mittel für eine bessere Schieneninfrastruktur sind vorhanden. Jetzt muss gebaut werden. Dabei kommt es aber vorrangig darauf an, die Belange der Fahrgäste sehr viel stärker in den Mittelpunkt des Handelns zu stellen“, unterstrich Stephan Krenz als mofair-Präsident.
Zurzeit erbringen die nicht bundeseigenen (NE-)Bahnen bereits gut 32 Prozent der Verkehrsleistung im SPNV. In den kommenden Jahren wird dieser Wert auf mindestens 40 Prozent ansteigen; so wurden im vergangenen Jahr drei Viertel aller Ausschreibungen von Wettbewerbsbahnen gewonnen. Mofair hat sich das Ziel gesetzt, alle größeren NE-Bahnen im Personenverkehr unter seinem Dach zu vereinen.
Gleichwertig dazu stehen die Belange des Verkehrsträgers Schiene insgesamt und vor allem der Fahrgäste. Laut Mofair ist es aus deren Sicht zentral, dass Baufahrpläne zuverlässiger und die Zahl der Vollsperrungen geringer werden, um auch während der Bauzeit mit dem Zug verlässlich von A nach B zu kommen. Die Bedeutung eines besseren Baustellenmanagements werde auch deshalb immer größer, weil die Zahl und die Komplexität der Baustellen im Netz in den kommenden Jahren mindestens bis 2019 noch weiter steigen und dann auf einem hohen Niveau bleiben werden. Mit der Sanierung von Brücken und Tunneln kommen besonders schwierige Vorhaben hinzu.
ÖPNV und E-Commerce – Dreamteam oder weit entfernt?
In der Online-Welt sind digitale Zahlungsprozesse längst etabliert, wie ist die Lage jedoch im ÖPNV? Sind neue Zahlungsstrukturen, Bonitätsprüfungen und Abrechnungsarten schon ebenso weit verbreitet wie elektronische Fahrplanauskünfte? Und welche Besonderheiten müssen Verkehrsbetriebe beachten, wenn es immer öfter heißt, erst fahren, dann bezahlen? Diese Fragen beantwortet die aktuelle Ausgabe der Nahverkehrs-praxis
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CHIP Hotlinetest 2016: KVB auf Platz 1
Guten Telefonsupport zu bekommen ist nicht selbstverständlich. Das zeigt der große Hotlinetest 2016 von CHIP. Zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Statista hat das Technikmagazin 150 Unternehmen aus zwölf Branchen auf die Probe gestellt. Die Statista-Mitarbeiter versuchten unter anderem als Neukunden das beste Angebot für sich zu finden und nahmen zum ersten Mal ausgewählte Verkehrsbetriebe unter die Lupe. Ergebnis nach 1.668 Interviews, 9.185 Anrufen und über 14 Tagen in der Warteschleife: Die Branche macht einen besseren Eindruck als es die Wahrnehmung des öffentlichen Personennahverkehrs im Allgemeinen erwarten lässt. Trotz leichter Schwächen bei der Wartezeit fahren die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) am Ende den Sieg vor dem Hamburger Verkehrsverbund (HVV) und den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB) ein.
Siemens baut 45 Stadtbahnen für San Diego
Siemens hat vom Betreiber San Diego Metropolitan Transit System (MTS) einen Auftrag über 45 Stadtbahnen vom Typ S70 erhalten. Mit diesem Auftrag steigt die Zahl der Siemens-Fahrzeuge in San Diego auf insgesamt 244. MTS ist damit der größte Stadtbahn-Kunde von Siemens in den Vereinigten Staaten. Mit den neuen Fahrzeugen kann MTS das Angebot auf den bestehenden Linien ausweiten und auch die rund 17 Kilometer lange Erweiterung der UC San Diego Blue Line bedienen, die derzeit gebaut wird. Die ersten Fahrzeuge sollen Ende 2018 ausgeliefert werden. Gebaut werden die S70 im Siemens-Werk in Sacramento, Kalifornien.
Die neuen Niederflur-Stadtbahnen werden über einen neu gestalteten Mittelteil verfügen, der den Fahrgastfluss und die Zugänglichkeit für Rollstühle verbessert sowie mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder bietet.
MTS wird 36 der 45 neuen Stadtbahnwagen auf der Erweiterungsstrecke Mid-Coast Trolley einsetzen, die den Stadtteil University City anbindet. Mit den restlichen neun Fahrzeugen soll der Takt auf der UC San Diego Blue Line und der Orange Line erhöht werden.
Neugestaltete Züge für den „Prignitz-Express“ zum Fahrplanwechsel
Bahnfahren im Nordwesten Brandenburgs wird ab dem Fahrplanwechsel zum 11. Dezember komfortabler. Erstmals kommen auf der Regionalexpress-Linie RE6, dem „Prignitz-Express“, und der Regionalbahnlinie RB55 neu gestaltete Fahrzeuge der Bauart Coradia LINT 41 zum Einsatz. Der neugestaltete Prignitz-Express verfügt über erweiterte Stellmöglichkeiten für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder. Steckdosen an den Plätzen und Monitore mit Echtzeitinformationen zu Anschlüssen tragen den Wünschen der Fahrgäste Rechnung. Für die steigende Zahl der Pendler und Ausflügler wurde das Sitzplatzangebot erhöht: Künftig stehen 120 bequeme Plätze samt Kopfstützen je Doppeltriebwagen zur Verfügung. Die hundertprozentige Zugbegleitquote sowie die Vollausstattung mit Videokameras tragen zu einem erhöhten Sicherheitsempfinden und besserer Servicequalität bei. Eine behindertengerechte Toilette ist künftig für Nutzerinnen und Nutzer von Elektrorollstühlen zugänglich.
Im Dezember wird etwa die Hälfte der umgestalteten Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Auf der Linie RB55 verkehren ab dem 11. Dezember ausschließlich die neuen Fahrzeuge, auf der Linie RE6 kommen diese schrittweise zum Einsatz, bis alle Züge vom Hersteller neugestaltet ausgeliefert sind.
Smarte Tram der VGF
Auf eine erfolgreiche Aufrüstung bestehender Straßenbahnen mit moderner, digitaler Technologie verweisen die VGF (Verkehrsgesellschaft Frankfurt a. Main) und Siemens: Im Zuge einer gezielten Teilmodernisierung wurde ein sogenannter ‘R’-Wagen, der seit mehr als 20 Jahren in Betrieb ist, mit kostenlosem Passagier-WLAN, Condition Monitoring, Fahrgastinformation, Videoüberwachung und weiteren neuen Features ausgestattet. Der Prototyp wurde am 4. Juli vorgestellt und soll für etwa 1 Jahr im regulären Einsatz stehen, um für eine Flottennachrüstung bzw. spätere Neufahrzeug-Beschaffung erprobt zu werden. So lassen sich die neuen Systeme testen ebenso wie Rückmeldungen der Fahrgäste einholen. Um das Internet in den Zug zu bringen, kommt in diesem Projekt der NB3710 MultiRail Wireless Router von NetModule zum Einsatz. Im ‘R’-Wagen ist der Router für die mobile Datenkommunikation zwischen Straßenbahn und Zentrale zuständig.
100 NEOPLAN Skyliner für Rom
Das römische Verkehrsunternehmen Cotral Spa und MAN Truck & Bus Italien unterzeichneten ein Rahmenabkommen über die Lieferung von 100 NEOPLAN Skyliner in den nächsten vier Jahren. In Rom, dem Hauptsitz der Cotral Spa, verstärken künftig Doppeldecker der Klasse II, sprich mit Zulassung als Überlandfahrzeuge, die ÖPNV-Flotte. Cotral Geschäftsführer Arrigo Giana unterzeichnete Mitte Oktober bei MAN Truck & Bus Italia einen entsprechenden Rahmenvertrag über 100 NEOPLAN Skyliner. Die Lieferung der ersten Einheiten soll ab Ende dieses Jahres erfolgen.
Der Vertrag, der größte der jemals für diese Art von Bus in Italien unterzeichnet wurde, sieht die Lieferung der Doppeldecker in einer Langstreckenversion mit 90 Sitzplätzen, einer geschützten Fahrerkabine und Videoüberwachung vor. Hohe Leistung und niedrige Emissionen werden durch den bewährten Antriebsstrang garantiert, bestehend aus dem MAN D26 Sechszylindermotor mit 500 PS (368 kW) in Kombination mit dem automatisierten MAN TipMatic 12-Gang-Getriebe.
Hamburg: U4-Verlängerung
In der kommenden Woche starten die ersten sichtbaren Maßnahmen für den Bau der U4-Verlängerung auf die Horner Geest. Mit Hilfe sogenannter Baugrundaufschlüsse wird im Auftrag der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) die Bodenbeschaffenheit entlang der geplanten U-Bahn-Trasse untersucht. Die Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse für die laufende Vorentwurfsplanung. Insbesondere für den Bau der Strecke, der in offener Bauweise erfolgen soll, muss die Baugrundzusammensetzung im Vorfeld analysiert werden.
Die Bohrungen beginnen an der Horner Rennbahn und sollen bis Ende Januar 2017 bis zur Manshardtstraße/Ecke Sterntalerstraße fortgesetzt werden. Dabei wird an verschiedenen Bohrpunkten bis zu 45 Meter tief gebohrt. Pro Bohrpunkt sind etwa zwei bis vier Tage veranschlagt. Die Bohrungen finden in der Regel tagsüber auf öffentlicher Fläche statt. Die Anwohnerinnen und Anwohner werden per Hauswurfsendung informiert.
Für die U4-Verlängerung sind auf der rund 2,6 km langen Strecke zwei Haltestellen (Stoltenstraße und Dannerallee) vorgesehen. Der Anschluss der neuen Strecke an das Bestandsnetz erfolgt durch den Umbau der Haltestelle Horner Rennbahn. Damit erhält der Stadtteil Horn mit rund 40 000 Einwohnern auch im nördlichen Teil einen Schnellbahnanschluss. Im Frühsommer 2016 wurde die Machbarkeitsuntersuchung abgeschlossen. Aktuell läuft die Vorentwurfsplanung. Bei erfolgreichem Planungsverlauf könnte der Bau 2019 beginnen und die Inbetriebnahme Mitte der 2020er Jahre erfolgen.