Der Aachener Verkehrsverbund (AVV) hat jetzt seinen neuen interaktiven Liniennetzplan veröffentlicht. Damit überführt der AVV den bis dato als Printversion konzipierten Liniennetzplan ins digitale Zeitalter und macht die Region erlebbar. Der interaktive Stadt- und Liniennetzplan unter netzplan.avv.de erleichtert Fahrgästen die Orientierung. Herzstück ist die interaktive Karte, die als schematische und topographische Ansicht verfügbar ist. Neben den Haltestellen und den Bus- und Bahnlinien werden wichtige Orientierungspunkte, wie öffentliche Einrichtungen oder Sehenswürdigkeiten angezeigt. In der topografischen Karte sind in der höchsten Zoomstufe sogar Straßennamen und Hausnummern dargestellt.
Durch die integrierte AVV-Fahrplanauskunft sind die Pläne komplett interaktiv. Per Mausklick oder Fingertipp auf eine Haltestelle kann diese als Start oder Ziel in die Fahrplanauskunft übernommen oder aktuell die nächsten Abfahrten angezeigt werden. Über das Kontextmenü können zusätzlich viele Informationen wie Lageplan, Haltestellenfahrplan, Tarifinformation und Verkehrsinfos aufgerufen werden. Darüber hinaus werden alle Linien angezeigt, die im schematischen Netzplan auch einzeln hervorgehoben werden können. Bei Auswahl einer Liniennummer steht ebenfalls der Linienfahrplan zur Verfügung. Alle Haltestellen und Linien lassen sich zusätzlich über die Suchfunktion finden. Zusätzliche Informationen wie Kundencenter und Vorverkaufsstellen, P+R-Plätze, Points of lnterest sowie Mobilitätsstationen Dritter lassen sich einblenden.
In einer weiteren Ausbaustufe werden in Kürze auch aktuelle Verkehrsinformationen wie Baustellen und Umleitungen angezeigt. Informationen zur Barrierefreiheit der Haltestellen und Bahnhöfe sollen in absehbarer Zeit auch abrufbar sein. Die Pläne sowie Ausschnittvarianten stehen als Download zur Verfügung, individuell gewählte Bereiche können überdies ausgedruckt werden. Der neue Liniennetzplan ist unter netzplan.avv.de aufrufbar. Er arbeitet browserbasiert und kann sowohl mit dem PC oder Laptop als auch mobil auf dem Tablet oder Smartphone genutzt werden.
Gateway Gardens: Arbeiten für den neuen S-Bahn-Tunnel beginnen
Für eine langfristige und zukunftsgerechte Verkehrsanbindung des direkt vor den Toren Frankfurts neu entstehenden Stadtteils Gateway Gardens ist zusätzlich zum Bau neuer Straßenverbindungen auch eine straßenunabhängige Lösung erforderlich. Erst durch den Anschluss des neuen Stadtquartiers an den öffentlichen Schienennahverkehr wird eine attraktive und leistungsfähige Anbindung erreicht.
Die neue Schienenanbindung von Gateway Gardens umfasst den Bau der neuen Verkehrsstation Gateway Gardens sowie die Verlegung der bestehenden S-Bahnstrecke zwischen Frankfurt-Stadion und Frankfurt Flughafen in östlicher Lage. Hierfür ist der Neubau einer rund vier Kilometer langen und zu 50 Prozent unterirdisch verlaufenden Strecke nötig. Die beiden neuen Gleise werden mit einem Gleisabstand von vier Metern nahezu parallel zur A 5 in Richtung Süden verlaufen, danach in einem Rechtsbogen die B 43 und das Frankfurter Kreuz unterqueren und dann weiter zum unterhalb der Bessie-Coleman-Straße liegenden neuen Haltepunkt Gateway Gardens führen.
Der Beginn der Tunnelarbeiten fand gestern im Außenbereich des House of Logistics und Mobility (HOLM) mit einem symbolischen Festakt statt.
20 Jahre BEG
Als die Verantwortung für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) vom Bund auf die Länder überging, legte die Bayerische Staatsregierung den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern in die Hände einer eigens geschaffenen Landesgesellschaft: Am 1. Januar 1996 nahm die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) ihren Betrieb auf. „Dass die Entscheidung des Freistaats damals richtig war, die Verantwortung für den SPNV in Bayern in einer einzigen Institution zu bündeln, zeigt das Erfolgsmodell Bahnland Bayern“, sagt Gerhard Eck, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr und Vorsitzender des Aufsichtsrats der BEG.
Seitdem die BEG 1996 ihre Arbeit aufgenommen hat, konnte sie das Angebot auf der Schiene um knapp die Hälfte ausweiten. Die Regionalzüge und S-Bahnen im Freistaat legen mittlerweile 122 Millionen Zugkilometer pro Jahr zurück. Kein anderes Bundesland verzeichnet ein solches Leistungsvolumen. Die Nachfrage im Regionalverkehr ist um beachtliche 73 Prozent gestiegen, bei der S-Bahn München – auf bereits hohem Niveau – um 33 Prozent. Inzwischen nutzt jede zweite Person in Bayern mindestens ein paarmal im Jahr das Angebot des Regional- und S-Bahn-Verkehrs. Mit dem Bayern-Takt wird heute auf fast allen Strecken in Bayern mindestens ein Stundentakt angeboten – mit kurzen Umsteige¬zeiten an etwa 60 Knotenbahnhöfen. Das Bayern-Ticket, 1997 eingeführt, ist heute mit über 55 Millionen verkauften Fahrkarten das erfolgreichste Länderticket Deutschlands. Und mit dem Bayern-Fahrplan – auch als kostenlose App – haben Fahrgäste überall die besten Verbindungen für Bus und Bahn zu sämtlichen Stationen im Freistaat sofort bequem zur Hand.
11. Fachbeiratstreffen der Nahverkehrs-praxis
Der Fachbeirat der Nahverkehrs-praxis hat sich am Dienstag, 8. November 2016, auf Einladung der init AG in Karlsruhe getroffen. Dieses Jahr nahmen an der Veranstaltung folgende Beiratsmitglieder teil: Dr. Jürgen Greschner (init AG), Dr. Michael Holzapfel (Schaeffler Technologies AG & Co. KG), Dr. Ute Jasper (Sozietät Heuking Kühn Lüer Wojtek), Dr. Knut Petersen (BSL Transportation Consultants GmbH & Co. KG), Dr. Alexander Pischon (Albtal Verkehrs Gesellschaft mbH), Ulrich Sieg (ÖPNV-Beratung), Prof. Dr.-Ing. Carsten Sommer (Universität Kassel), Volker Sparmann (HOLM e.V.) und Axel Stokinger (EvoBus GmbH).
Nach der Sizung des Beirats führte Dr. Greschner die Teilnehmer durch das neue Hauptgebäude, wo diese sich unter anderem über die technischen Innovationen des Unternehmens informieren konnten.
Smarte Software für die Schiene
Datensicherheit, durchgängige Methodik und leichte Erweiterbarkeit – eine Software zu entwickeln, die Schienenfahrzeugen im digitalen Zeitalter zuverlässige Strukturen bietet, ist nicht einfach. Insbesondere, da Entwickler, Auftraggeber und Anwender oftmals unterschiedlichste Bedürfnisse haben. Welche Herausforderungen bei der Softwareentwicklung für Schienenfahrzeuge warten, aber auch welche Verbesserungen erreicht werden können und wie Entwicklungs-Projekte Erfolg haben, das lesen Sie in der aktuellen Nahverkehrs-praxis.
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Go-Ahead verstärkt Ausbildungsoffensive
Die Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland GmbH wird am 12. und 13. November mit einem eigenen Stand auf der Jobmesse im Carl Benz Center in Stuttgart vertreten sein. Interessenten können sich dort im Gespräch mit Mitarbeitern über das Unternehmen Go-Ahead informieren und mehr über Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten erfahren. Das Unternehmen bietet Jobs und Ausbildungsplätze für Zugbegleiter, Kundenbetreuer, Wartungstechniker und vor allem Triebfahrzeugführer.
Neben dem Auftritt auf der Jobmesse plant Go-Ahead auch weitere Bewerbertage in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit durchzuführen. „Durch den letzten Bewerbertag haben wir schon viele geeignete Kandidaten für uns und die Ausbildung zum Triebfahrzeugführer begeistern können,“ sagt Stefan Krispin, Geschäftsführer der Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland GmbH, „Daher wollen wir die erfolgreiche Zusammenarbeit fortsetzen und weitere Möglichkeiten in den nächsten Monaten nutzen, um weitere Interessenten für die Stelle als Triebfahrzeugführer zu gewinnen“.
Infrastruktur für alternative Kraftstoffe
Das Bundeskabinett hat den vom Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Alexander Dobrindt, vorgelegten Nationalen Strategierahmen für den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe beschlossen.
Dobrindt: „Wir unterstützen den Hochlauf der alternativen Antriebe. Wir wollen diese Entwicklung an der Spitze gestalten. Der Schlüssel dafür ist der Aufbau einer flächendeckenden Lade- und Tankinfrastruktur – für alle Verkehrsträger und wesentlichen Technologien: Elektromobilität, Brennstoffzelle und Erdgas. Wir haben deshalb mit dem Nationalen Strategierahmen eine Infrastrukturoffensive für die Antriebswende gestartet – und setzen uns mit rund einer Milliarde Euro an Investitionen europaweit an die Spitze. Damit bleibt Deutschland Vorreiter für die Mobilität 4.0 und hält Kurs auf unser Ziel von mehr Mobilität bei weniger Emissionen.“
Der Nationale Strategierahmen (NSR) formuliert die Ziele und Maßnahmen Deutschlands für den Infrastrukturaufbau der alternativen Kraftstoffe Strom, Wasserstoff und Erdgas. Deutschland erfüllt damit eine wesentliche Vorgabe der EU-Richtlinie 2014/94/EU.
Die Investitionen in Höhe von rund einer Milliarde Euro setzen sich wie folgt zusammen: 300 Millionen vom Förderprogramm Ladeinfrastruktur Elektromobilität, 140 Millionen Euro vom Förderprogramm „Elektromobilität vor Ort“, 247 Millionen Euro vom Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) und 268 Millionen Euro aus der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie.
VDV bekennt sich zum aktuellen Personenbeförderungsgesetz und fordert notwendige Präzisierungen
Das Präsidium des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat sich heute im Rahmen seiner Sitzung in Ingolstadt zum aktuellen Personenbeförderungsgesetz (PBefG) und der darin enthaltenen marktwirtschaftlichen Ordnung bekannt. Zugleich fordert das VDV-Präsidium einige aus Sicht der Branche notwendige Präzisierungen im Gesetz, um mögliche Fehlentwicklungen im ÖPNV-Markt zu vermeiden.
„Der VDV bekennt sich weiterhin ausdrücklich zum aktuellen PBefG, dessen Novellierung 2013 maßgeblich durch einen Branchenkonsens zustande kam. Die marktwirtschaftliche Ordnung des PBefG ist ebenso richtig wie die zahlreichen weiteren Regelungen, die zu dem insgesamt gut funktionierenden ÖPNV-Markt geführt haben, wie wir ihn heute haben. Gleichwohl ist es aus Sicht des Branchenverbandes VDV an der Zeit, das Gesetz an wenigen Stellen zu präzisieren, um die erfolgreiche ÖPNV-Entwicklung in Deutschland nicht durch rechtliche Unsicherheiten zu gefährden“, so VDV-Präsident Jürgen Fenske.
Der VDV schlägt deshalb vor, die Vorgabe von sozialen Standards für Beschäftigte, die es bislang im Gesetz nicht gibt, ins PBefG aufzunehmen. Außerdem soll an anderer Stelle im Gesetzestext durch eine präzisiere Formulierung sichergestellt werden, dass das Verkehrsangebot vor Ort auch tatsächlich so erbracht wird, wie es in der Vorabbekanntmachung bekannt gegeben wurde. „Bürger, Mitarbeiter und politische Entscheider haben ein Recht darauf, dass der ÖPNV in Deutschland ein in allen Belangen verlässlicher und planbarer Partner ist. Wettbewerb darf nicht auf dem Rücken der Kunden oder zu Lasten der Beschäftigten stattfinden. Das ist seit jeher unsere Position und dies sollte sich auch im PBefG wiederfinden. Aus unserer Sicht ist dafür keine Novellierung, sondern lediglich eine Präzisierung des Gesetzes notwendig“, so Fenske abschließend. Auf weitere Änderungsvorschläge, die es innerhalb der VDV-Mitglieder gäbe und die durchaus nachvollziehbar seien, verzichte der Verband zunächst aufgrund einer dann schneller umzusetzenden PBefG-Präzisierung.
Shuttleservice will Stadtverkehr revolutionieren
Am 5. August startete in Berlin mit allygator shuttle ein neuer Service für den Stadtverkehr. Die Passagiere sind dabei nicht alleine, sondern teilen ihre Fahrt in einem komfortablen Kleinbus mit anderen Fahrgästen. Dadurch ist allygator shuttle preisgünstig, bequem, effizient und umweltschonend. Ein intelligenter Algorithmus berechnet den idealen Weg, der alle Mitfahrer schnell und bequem zu ihren individuellen Zielen bringt. Passagiere bestellen ihre Fahrt bequem per App, werden durch qualifizierte Fahrer direkt von ihrem Standort abgeholt und zum Ziel gebracht. Die Fahrer besitzen einen Personenbeförderungsschein und werden vom Unternehmen zusätzlich selbst geprüft und ausgewählt. allygator shuttle ist ein Angebot des Berliner Mobilitäts-Start-ups Door2Door. Der Service startet seine Testphase zunächst an den Wochenenden im inneren Berliner S-Bahnring und soll bald in weiteren Städten verfügbar sein – auch außerhalb Deutschlands.
„Mit allygator shuttle füllen wir eine Lücke im städtischen Verkehr: individuelle, günstige, geteilte und zugleich umweltschonende Fahrten. Wir zeigen in Berlin, wie die Zukunft von städtischer Mobilität aussehen wird. Unser Ziel ist es, eine Alternative zum eigenen Auto zu schaffen, denn die Mobilität befindet sich aufgrund neuer Technologien und steigender Ansprüche der Kunden gerade in einem enormen Wandel“, sagt Maxim Nohroudi, CEO und Mitgründer von Door2Door. “Wir haben den Wettbewerb der letzten Jahre genau beobachtet und unglaublich viel gelernt. Unser Ansatz ist es, fair und ausgerichtet auf die Zusammenarbeit mit den Kommunen und städtischen Verkehrsunternehmen vor Ort innovative Lösungen für den öffentlichen Personennahverkehr anzubieten.“
„Wir wollen allygator shuttle als weltweites Franchise etablieren. Durch Pilotprojekte, wie gerade in Berlin, zeigen wir in verschiedenen Regionen, dass unser System eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden Angebot im öffentlichen Nahverkehr darstellt. Damit andere Verkehrsunternehmen den Shuttle-Service selbst in ihren Städten einführen und betreiben können, stellen wir alle notwendigen Ressourcen zur Verfügung", erläutert Dr. Tom Kirschbaum, COO und Co-Founder von Door2Door. Der Grundgedanke ist es, Ressourcen gemeinsam zu nutzen und damit sowohl das Verkehrsaufkommen und die Umweltbelastung in den Städten zu verringern, als auch auf die individuellen Bedürfnisse der Fahrgäste einzugehen.
Zukunft ist Bus: bdo-Experten-Forum ÖPNV
Der Bundesverband Deutscher Omnubisunternehmer lud am 8. November zum Experten-Forum ÖPNV nach Berlin. Unter dem Motto "Zukunft ist Bus" diskutierten Vertreter der EU-Kommission, des EU-Parlaments und der deutschen Regierung sowie weitere Experten über die europäischen und deutschen Grundlagen für öffentliche Verkehre.
PBefG und Verordnung 1370 im Fokus
Gleich zu Beginn rüttelte Dr. Tom Kirschbaum (Door2Door) die Teilnehmer wach und machte deutlich, wie sich das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung verändert. Der Gründer des allygator shuttles appellierte an die Anwesenden, nachfrageorientierte Verkehrsdienstleistungen zu erbringen und nicht angebotsorientierte. Ein vorgegebener Fahrplan mit festen Zeiten und Routen sei passé, so ” Kirschbaum.
Im Mittelpunkt stand danach die Ausübung der Verkehre im ÖPNV durch kommunale und private Unternehmen. Der bdo sieht in der momentanen Entwicklung eine Gefahr für den Erhalt bestehenden ÖPNV-Struktur in Deutschland. Während die Vertreter kommunaler Spitzenvereinigungen aktuelle eigenwirtschaftliche Anträge auf Stadtverkehre wie Pforzheim und Hildesheim mit Sorge betrachten, stellen die Vertreter des bdo auf der anderen Seite eine Ausdehnung kommunaler Strukturen einhergehend mit dem Marktverschwinden privater Unternehmen in dramatischem Ausmaße fest. Auf dem Branchentreff wurde daher umfassend über das PBefG und die Verordnung 1370 diskutiert.
Einen ausführlichen Nachbericht lesen Sie in der nächsten Ausgabe der Nahverkehrs-praxis.