Dr. Roman Müller (62) ist neuer Vorsitzender der Geschäftsführung der Abellio Rail Mitteldeutschland GmbH (ABRM). Der seit mehr als zwei Jahrzehnten in der Schienenverkehrsbranche an herausgehobenen Positionen tätige Müller tritt zu Beginn des neuen Jahres die Nachfolge von Dirk Ballerstein in Halle (Saale) an. Müller war bisher als Geschäftsführer Markt und Strategie für die Abellio GmbH in Berlin tätig.
Siemens modernisiert Metrolinie in Peru
Siemens rüstet die komplette Bahnstromversorgung des rund neun Kilometer langen ersten Abschnitts der Metrolinie 1 in Lima auf. Durch moderne Energieversorgung, Aufrüstung der bestehenden Oberleitungsanlagen sowie Elektrifizierungsumbau in den Betriebshöfen werden sowohl die Verfügbarkeit als auch die Wirtschaftlichkeit der Bahnstrecke erhöht. Die Umrüstung erfolgt bei laufendem Betrieb.
Verbindung zwischen Stadtzentrum und Südosten Limas
2011 wurde Limas erste Metrolinie mit einer Länge von rund 21 Kilometern fertiggestellt. Die Linie verbindet den Südosten Limas mit dem Stadtzentrum und ermöglicht vielen Einwohnern der Landeshauptstadt deutlich verkürzte Transportwege. Der erste rund neun Kilometer lange Abschnitt der Linie 1 wurde bereits 1995 erbaut, so dass nun eine Modernisierung der Bahnstromversorgung erforderlich ist. Zum Lieferumfang von Siemens zählen die Installation, Inbetriebnahme und Instandsetzung für die Umrüstung von vier Bahnstromunterwerken und sechs Mittelspannungsschaltanlagen für die Bahnhöfe im Abschnitt von Villa El Salvador nach Atocongo. Darüber hinaus installiert Siemens eine neue Oberleitungsanlage auf der Hauptstrecke. Hinzu kommt der Ausbau des Scada-Systems (Supervisory control and data acquisition) für die Überwachung und Steuerung der Bahnstromversorgung.
Belgien erlässt Gesetz zur Speicherung von Passagierdaten bei Bus und Bahn
Am 22. Dezember 2016 hat die erste Kammer des belgischen Parlaments laut Information des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) einem Gesetz zur Erfassung und Speicherung von Passagierdaten bei internationalen Reisen per Flugzeug, Bus, Zug und Schiff zugestimmt. Damit geht Belgien deutlich über die sogenannte PNR-Richtlinie (Passenger Name Records) hinaus, die von der EU im Frühjahr 2016 beschlossene wurde. Während die EU-Richtlinie die Speicherung der Passagierdaten für den Luftverkehr regelt, weitet die belgische Umsetzung der Richtlinie den Anwendungsbereich auch auf Bus, Zug und Schiff aus. Durch das PNR-System werden neben dem Namen des Fluggastes auch Informationen zur Buchung und Zahlungsmethode, dem Sitzplatz oder zu den Kontaktdaten gesammelt. Der Innenminister Jan Jambon plant, die Ausweitung des Anwendungsbereichs der PNR-Richtlinie auch auf die europäische Agenda zu setzen. In Deutschland, Frankreich und den Niederlanden steht man diesem Vorstoß bislang eher skeptisch gegenüber.
Nach bdo-Informationen liegen bis jetzt nur wenig konkrete Details zur notwendigen Durchfüh-rungsverordnung vor. Außerdem müsse noch geklärt werden, ob sich das Anwendungsgebiet auf den internationalen Linienverkehr beschränkt. Eine weitere große Unklarheit besteht bezüglich des kleinen Grenzverkehrs mit dem ÖPNV. Die belgische Regierung wird daher in den kommenden Monaten jeden Verkehrs-Sektor separat konsultieren. Zunächst werden der Luft- und Bahnverkehr auf der Tagesordnung stehen. Jambon habe außerdem bereits angekündigt, dass die Bus-Unternehmen nicht mehr Daten sammeln sollen, als sie schon heute schon erfassen. Hier ist nach Ansicht des bdo jedoch Skepsis angebracht.
Erwerb von Rocla Concrete Tie durch Vossloh abgeschlossen
Gestern wurde der Erwerb des US-Bahninfrastrukturunternehmens Rocla Concrete Tie durch Vossloh erfolgreich abgeschlossen. Alle erforderlichen Kartellfreigaben wurden erteilt. Der Vertrag über den Erwerb von Rocla wurde am 5. Dezember 2016 mit dem bisherigen Eigentümer Altus Capital Partners II unterzeichnet. Die Akquisition stärkt das Kerngeschäft im Fokusmarkt USA und liefert einen wichtigen Beitrag beim Ausbau der Position von Vossloh als ein weltweit führender Anbieter von Produkten und Dienstleistungen der Bahninfrastruktur.
Zukünftig "Vossloh Tie Technologies"
Rocla Concrete Tie mit Sitz in Denver, Colorado, ist einer von Nordamerikas führenden Herstellern von Beton-Streckenschwellen. Zum Produktportfolio des Unternehmens gehören neben Beton-Streckenschwellen noch Weichenschwellen sowie Betonelemente für die Feste Fahrbahn und Bahnübergangssysteme, die in mehreren eigenen Werken in den USA sowie in einer Produktionsstätte in Mexiko hergestellt werden. Im Geschäftsjahr 2015/16, das am 30. Juni 2016 endete, erzielte Rocla einen Umsatz von 88,2 Mio.US$. Rocla wird zukünftig als Geschäftsfeld "Vossloh Tie Technologies" innerhalb des Geschäftsbereichs Core Components geführt und stellt neben Vossloh Fastening Systems das zweite Geschäftsfeld in diesem Geschäftsbereich dar.
Guido Borning neuer Geschäftsführer des Verbandes des Verkehrsgewerbes Rheinland
Guido Borning, 39, ist seit 1. Januar 2017 neuer Geschäftsführer des Verbandes des Verkehrsgewerbes Rheinland e. V (VDV Rheinland). Er bildet jetzt gemeinsam mit Klaus-Peter Schuster, der seit über 30 Jahren erfolgreich den Verband leitet, das zukünftige Führungsduo.
Guido Borning studierte Wirtschaftswissenschaften in Koblenz und Wirtschaftsrecht in Saarbrücken bevor er ab 2007 als Referent für Recht und Wirtschaft für den VDV Rheinland tätig wurde. Seit Januar 2010 ist er stellvertretender Geschäftsführer des Verbandes. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich des Arbeits- und Sozialrechts und auf sämtlichen Gebieten das Personenverkehrsgewerbe betreffend. Die Arbeit der Bundesverbände des Verkehrsgewerbes unterstützt er durch sein vielseitiges Engagement in diversen Ausschüssen.
100 Jahre: Gedenken an Dr. Georg Schaeffler
Ein Beispiel deutscher Wirtschaftsgeschichte und unternehmerischer Leistung im Nachkriegsdeutschland: Dr.-Ing. E. h. Georg Schaeffler, der am 4. Januar 100 Jahre alt geworden wäre, legte gemeinsam mit seinem Bruder und einer Handvoll Mitarbeiter den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält. Unternehmerische Tüchtigkeit, geschäftliches Geschick und zukunftsorientiertes Denken zeichneten die Persönlichkeit von Dr. Georg Schaeffler aus.
Bombardier und die Österreichischen Bundesbahnen unterzeichnen Rahmenvertrag
Bombardier Transportation und die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben am 27. Dezember einen Rahmenvertrag für die Lieferung von bis zu 300 BOMBARDIER TALENT 3-Zügen unterzeichnet. Der Gesamtwert des Rahmenvertrages beläuft sich nach Listenpreis auf rund 1,8 Milliarden Euro und versetzt ÖBB in die Lage, Züge für den Regional- und Nahverkehr in mehreren Tranchen abzurufen.
Der erste Abrufauftrag auf Basis des Rahmenvertrages, ebenfalls unterzeichnet am 27. Dezember, bezieht sich auf 21 TALENT 3-Züge mit einem Auftragswert nach Listenpreis von rund 150 Millionen Euro. Diese neuen Regionalzüge werden bis 2019 geliefert und werden voraussichtlich die Passagierkapazität im örtlichen Nahverkehr sowohl für Pendler als auch für Freizeitreisende erhöhen. Dadurch wird die wichtige Verbindung zwischen ländlichen und städtischen Gebieten in der österreichischen Region Vorarlberg und den angrenzenden Ländern gestärkt.
Die neue Generation des TALENT 3-Elektrotriebzuges bietet moderne betriebliche Flexibilität, geringen Energieverbrauch und deutlich reduzierte Lebenszykluskosten. Mit dem breitesten Wagenkasten seiner Klasse, erlaubt der neue TALENT 3 eine bis zu 50% höhere Sitzplatzkapazität im Vergleich zur Vorgängergeneration, ermöglicht einen schnelleren Passagierwechsel und maximalen Reisekomfort. Insgesamt sind bereits rund 1.400 Züge der TALENT-Familie in Europa und Kanada im Einsatz. Davon werden 187 Fahrzeuge von den ÖBB in Österreich betrieben.
Zum Einsatz kommen etwa die Straßenbahnen in Großstädten wie Linz, Innsbruck und Graz sowie Stadtbahnzüge für die U-Bahn-Linie U6 in Wien, landesweit aber auch Nahverkehrszüge für die ÖBB und Lokomotiven für mehrere private Cargo-Unternehmen. Am Standort Wien beschäftigt Bombardier Transportation beschäftigt 550 Mitarbeiter.
Großauftrag für Daimler Buses in Indonesien
Daimler Buses sichert sich im Wachstumsmarkt Indonesien einen wichtigen Großauftrag. In den nächsten Monaten werden insgesamt 489 Busse an den Großkunden Transjakarta ausgeliefert, der damit unter anderem das Bus Rapid Transit-System der Stadt Jakarta modernisiert. Rund 100 Einheiten davon wurden als Teil des Auftrages Ende 2016 in einer feierlichen Zeremonie an den Gouverneur von Jakarta übergeben.
Das staatseigene Unternehmen Transjakarta betreut in Jakarta das BRT-System, welches die 30 Millionen Einwohner Stadt in Bewegung hält. Pro Tag werden hier mehr als 400.000 Passagiere befördert, ein Plus von rund 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das BRT-System wird aufgrund der rasant steigenden Beförderungszahlen in den nächsten Jahren erweitert und modernisiert, unter anderem durch die technologisch führenden Busse von Daimler. Damit unterstützt Daimler die Initiative der indonesischen Regierung zum Ausbau der lokalen Infrastruktur.
In-house-Vergaben: Drittgeschäft auch bei Leistungen für fremde Gebietskörperschaften
Tätigkeiten für öffentliche Einrichtungen, die nicht an dem Auftragnehmer beteiligt sind, sind in-house-schädliche Drittgeschäfte (EuGH, 08.12.2016, C-553/15).
Tätigkeit für andere Behörden
Für ein Unternehmen, dessen Anteile zu 100 % von der öffentlichen Hand gehalten werden verneinte der EuGH dessen In-house-Fähigkeit, weil das Unternehmen nicht unwesentlich auch für solche Gebietskörperschaften tätig war, die nicht an dem Unternehmen beteiligt sind. Da die nicht beteiligten Gebietskörperschaften keine Kontrolle über das Unternehmen ausüben können, sind sie als „Dritte“ anzusehen.
Alte Rechtslage
Etwas anderes könne dann gelten, wenn das Unternehmen auf Weisung eines ihrer Anteilseigner tätig wird, wie der EuGH andeutet. Im Übrigen stellt das Gericht klar, dass die Entscheidung zur alten Rechtslage, der Richtlinie 2004/18/EG, ergeht.
Neues Recht
Nach § 108 Abs. 1 Nr. 2 GWB muss das In-house-Unternehmen zu 80 % für den öffentlichen Auftraggeber oder eine juristische Person tätig sein, die von dem öffentlichen Auftraggeber kontrolliert wird
Den Volltext zum Urteil finden Sie hier
Autoren:
Dr. Ute Jasper, Leiterin der Praxisgruppe „Öffentlicher Sektor und Vergabe“ und Dr. Laurence M. Westen, Sozietät Heuking Kühn Lüer” Wojtek
Luxemburg: Einweihung des OppCharge- Elektrobussystems in Bertrange
Wenige Tage vor Weihnachten ist in Bertrange (Bartringen), einer Pendlerstadt im Südwesten des Großherzogtums Luxemburg, das neue OppCharge-Elektrobussystem mit 12 Elektro-Hybridbussen des Typs Volvo 7900 Electric Hybrid und einer von ABB gelieferten Ladeinfrastruktur eingeweiht worden. Das innovative Bussystem mit 12 Elektro-Hybridbussen Volvo 7900 Electric Hybrid sowie einer Schnellladeinfrastruktur und einem Unterwerk von ABB ist an die lokale Behörde des Ministeriums für Nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur (MDDI) von Luxemburg übergeben worden. Der Bau der Ladestation und der Bushaltestelle ist von ABB und der nationalen Straßenverwaltung (Administration des Ponts et Chausseés) durchgeführt worden. Der Betrieb und die Aufladung der neuen Plug-in-Elektro-Hybridbusse mit 43 Sitzplätzen (plus Fahrersitz) und 12 Metern Länge erfolgen durch Sales-Lentz.
Die zweiachsigen Elektro-Hybridbusse von Volvo und die ABB-Schnellladestationen basieren auf OppCharge, einem Ladesystem mit offener Schnittstelle. Dies ermöglicht die Aufladung auch von Elektrobussen anderer Hersteller an derselben Ladestation. Die Ladestation wurde am Bahnhof der Stadt Bertrange installiert und wird die Elektro-Hybridbusse von Volvo mit einer Ladeleistung von 150 kW in drei bis sechs Minuten vollständig aufladen. Dies geschieht während der Haltezeiten an der Endhaltestelle der Buslinie. Die ABB-Schnellladestation ist modular aufgebaut, sodass sich die Ladeleistung je nach Bedarf auf 300 kW oder 450 kW erhöhen lässt.
„Wir sind ausgesprochen stolz, an der Eröffnung des ersten OppCharge-Elektrobussystems in Luxemburg beteiligt zu sein. Die heutige feierliche Einweihung ist ein Beweis für die kontinuierlichen Anstrengungen von Luxemburg, mit einem Null-Emissions-Stadtbussystem ein nachhaltiges Umfeld mit hoher Luft- und Lebensqualität für seine Einwohner zu schaffen“, erklärt Håkan Agnevall, Präsident der Volvo Bus Corporation.
Luxemburg ist eines der ersten Länder in Europa gewesen, die Omnibusse mit Hybridtechnologie eingeführt haben: Bereits im Jahr 2009 wurden die ersten Volvo-Hybridbusse ausgeliefert. Heute fahren 41 Hybridbusse des Typs Volvo 7900 im Linienverkehr des Großherzogtums Luxemburg. Das Busunternehmen Sales-Lentz ist ein Pionier bei der Einführung alternativer Antriebstechnologien – und es ist zugleich auch der erste Kunde für die vollelektrischen Busse von Volvo, die Sales-Lentz erstmals ab Mai 2017 im regulären Linienbetrieb einsetzen wird.