Der Heidenheimer Verkehrsgesellschaft (HVG), einem Gemeinschaftsunternehmen des Landkreises Heidenheim und Transdev, ist es jetzt gelungen, einen großen Teil des bisherigen Bestandsgeschäftes und die damit verbundenen Arbeitsplätze bis ins Jahr 2028 zu sichern. Die HVG erbringt bereits seit 1987 rund 65 Prozent der Nahverkehrsleistungen im Landkreis Heidenheim und befördert jährlich rund sechs Millionen Fahrgäste.
Dem Antrag zum eigenwirtschaftlichen Betrieb von neun Buslinien im Landkreis Heidenheim, dem sogenannten Linienbündel Stadtverkehr Heidenheim, wurde jetzt von der zuständigen Genehmigungsbehörde, dem Regierungspräsidium Stuttgart, stattgegeben. Ab 1. August 2018 bis 31. Oktober 2028 wird die HVG mit jährlich rund 780.000 Fahrplan-Kilometern und rund 25 Bussen weiterhin im Raum Heidenheim unterwegs sein. Die Genehmigung ist noch nicht rechtskräftig.
Mehr als 1,7 Millionen CarSharing-Nutzer in Deutschland
Die Zahl der CarSharing-Nutzer ist laut Bundesverbands CarSharing e.V. (bcs) in Deutschland im Jahr 2016 erneut stark gestiegen. Insgesamt 1.715.000 Kunden waren am 01. Januar 2017 bei deutschen CarSharing-Anbietern angemeldet. Das entspricht einem Wachstum von 36,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Orte mit einem CarSharing-Angebot stieg auf 597. Das sind 60 Städte und Gemeinden mehr als im Vorjahr.
switchh-Punkt am Dammtor in Hamburg eröffnet
Zeitgemäße Mobilität erwartet Hamburgerinnen und Hamburger ab sofort auch am Dammtor. Mit dem neuen switchh-Punkt steht das ganzheitliche Mobilitätsangebot nun auch im Bezirk Eimsbüttel zur Verfügung. An einem der Knotenpunkte für Bus und Schnellbahnen eröffnete die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) diese Woche den mittlerweile zwölften switchh-Punkt in Hamburg. Zusammen mit dem Hauptbahnhof, Altona und Harburg gibt es nun allen Hamburger Fernbahnhöfen switchh-Punkte. Acht Stellplätze für die Angebote von car2go, DriveNow und cambio sowie eine vergrößerte StadtRADStation ermöglichen am Dammtor ein komfortables „switchhen“ zwischen Fernzug, U-Bahn, S- Bahn oder Bus und den individuellen Mobilitätsangeboten per Car- und Bikesharing.
Entgeltrückzahlungen für Transdev
Die Transdev-Gruppe hat jetzt nach eigener Aussage vor dem Landgericht Frankfurt am Main in ihrer Ansicht Recht erhalten, dass DB Netz, die Infrastruktursparte der Deutschen Bahn (DB), unrechtmäßig erhaltene Entgelte im Zusammenhang mit der Nutzung von Schieneninfrastruktur zurückzahlen muss. Das Gericht bestätigte in seinem Urteil vom 9.02.2017 (Az. 2-03 O 342/15) die Rechtsauffassung von Transdev und hat DB Netz dazu verurteilt, rund 1,3 Millionen Euro zuzüglich Zinsen an die Transdev Regio Ost GmbH zurückzuzahlen.
In dem Verfahren ging es um Rahmenverträge über die Nutzung von Schienenkapazitäten der Transdev Regio Ost GmbH im Auftrag des Zweckverbandes für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) zur Erbringung von Regionalverkehren im Raum Leipzig in den Jahren 2011 und 2012. Während des Betriebszeitraumes kam es jedoch auf Grund von Kürzungen im Doppelhaushalt 2011/2012 durch den Freistaat Sachsen zu Abbestellungen von Verkehrsleistungen durch den Aufgabenträger. Da die Transdev Regio Ost GmbH in entsprechend geringerem Umfang Trassen anmeldete, wurde nach den damaligen Regelungen von DB Netz ein sogenanntes Reduzierungsentgelt fällig. Über die Rechtmäßigkeit und Höhe dieses Reduzierungsentgeltes gab es Streit zwischen den beteiligten Parteien, der schließlich vom Gericht zu Gunsten von Transdev entschieden wurde.
Neue Fahrkartenautomaten für Wuppertaler Schwebebahn
Zum Jahresbeginn hat die ATRON electronic GmbH von der WSW mobil GmbH (WSW) den Auftrag für die Lieferung von 33 neuen stationären Fahrscheinautomaten erhalten. Damit bietet die Schwebebahn ihren Fahrgästen eine unkomplizierte und moderne Lösung für den Fahrscheinerwerb, Fahrplan- und Tarifauskunft an den Bahnsteigen.
Die Geräte vom Typ AFA 470 ersetzen die bisherigen ATRON-Fahrscheinautomaten, die seit über 15 Jahren im Einsatz sind. Die Anforderungen der WSW an die neuen Fahrscheinautomaten waren insbesondere ein kontaktloses Bezahlterminal für Debit- und Kreditkarten inclusive NFC, ein Barcodescanner, ein kontaktloser Leser für E-Ticketing sowie eine lückenlose Papierverfolgung. Die intuitive Bedienung, schneller Ticketverkauf und -druck sowie eine übersichtliche Fahrplan- und Tarifauskunft ergänzen die Bedienbarkeit. Auch der Wunsch der WSW, vorhandene Sockel der bisherigen Automaten weiterzuverwenden und somit die bestehende Infrastruktur zu nutzen, konnte von umgesetzt werden.
Zukunft der Elektrobusse
Hochrangige Vertreter des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und der in Deutschland tätigen Bushersteller waren am Mittwoch zu einem Gespräch bei Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks. Dabei ging es um die Zukunft der Elektrobusse im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV): Die Verkehrsunternehmen benötigen weitere Unterstützung der Politik und technische Standardisierungen seitens der Hersteller, um den angestrebten Markthochlauf mit Elektrobussen in den kommenden Jahren zu realisieren.
Über 40 ÖPNV-Unternehmen in Deutschland testen aktuell bereits Elektrobusse verschiedener Hersteller. „Das zeigt, dass die Branche die politischen Vorgaben zur Elektromobilität auch im Busbereich sehr ernst nimmt. Allerdings gibt es bislang keine Festlegung auf einen einheitlichen technischen Standard, so dass zu viele unterschiedliche Fahrzeuge und Ladesysteme existieren, die damit in der Anschaffung und Wartung zu teuer sind. Die Elektrobusse sind im Vergleich zum Dieselbus im Betrieb nach wie vor nicht zuverlässig genug. Moderne ÖPNV-Busse mit EURO VI-Abgasnorm sind nicht nur wirtschaftlich und zuverlässig, sondern auch äußert emissionsarm. Wenn sich der batteriebetriebene Elektrobus im ÖPNV durchsetzen soll, dann müssen Politik, Verkehrsunternehmen und Hersteller gemeinsam daran arbeiten, dieses Produkt weiter zu verbessern“, so Ingo Wortmann, VDV-Vizepräsident und Vorsitzender der Geschäftsführung der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG).
Im Gespräch mit der Bundesumweltministerin erläuterten die Vertreter der ÖPNV-Unternehmen und der Bushersteller ihre Ansichten zu den aktuellen Diskussionen über die blaue Umweltplakette, über die technischen Entwicklungen alternativer Antriebe beim ÖPNV-Linienbus und über die Notwendigkeit finanzieller Förderung. „Unser Anspruch als Branche ist es, die Mobilitätswende in Deutschland aktiv mitzugestalten. Neben den Fahrzeugen und dem notwendigen Infrastrukturaufbau ist auf politischer Ebene auch eine Neujustierung der Rahmenbedingungen erfolgskritisch: Die neuen Antriebstechnologien sind eindeutig umweltfreundlich, aber sehr stromintensiv. Wenn wir die Wende ernsthaft wollen, ist eine entsprechende Privilegierung erforderlich, wie wir sie vom Schienenverkehr her kennen. Auch die umweltfreundlichen Innovationen im Busbereich dürfen nicht durch eine EEG-Umlage und die Stromsteuer belastet werden.“, so Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Hochbahn.
Neben der Standardisierung der Fahrzeuge und ihrer Ladesysteme ist für die Verkehrsunternehmen vor allem der Aus- und Umbau der Infrastruktur maßgeblich. „Wir müssen uns auch bei der Infrastruktur schnell auf gemeinsame Standards festlegen. Denn Standardisierung reduziert die Kosten und erhöht die Wirtschaftlichkeit. Das ist ein entscheidender Faktor für die Marktdurchdringung der Elektrobusse. Zudem brauchen wir steuerliche Erleichterung bei den Betriebskosten, die beim Elektrobus zurzeit deutlich über denen vom Dieselbus liegen“, so Dr. Sigrid Evelyn Nikutta, Vorstandsvorsitzende der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) abschließend.
Langzeit-Härtetest für E-Mobility-Batteriemodule
Eine der wichtigsten Fragen rund um elektrisch angetriebene Fahrzeuge dreht sich um die lange Lebensdauer und konstante Leistungskraft von Batteriesystemen. In einem sechsmonatigen Langzeittest haben die Experten des deutschen E-Mobility-Pioniers AKASOL ihre neueste Generation der Batteriemodule AKAMODULE 46Ah und 53Ah unter erschwerten Bedingungen getestet und jetzt beeindruckende konkrete Daten ermittelt. Wichtigstes Ergebnis: Aufgrund des selbst entwickelten Moduldesigns mit Flüssig-Kühlung und extrem gleichmäßigen Bedingungen für die Batteriezellen lässt sich deren Lebensdauer um bis zu 50 Prozent gegenüber der Herstellerangabe verlängern. So überzeugten die normalerweise bei Temperaturen um 25 Grad Celsius eingesetzten Module selbst bei extremen Temperaturen zwischen 50 und 55 Grad Celsius durch ihre hohe Ausdauer. „Auch nach über 8.000 Vollladezyklen beim 46Ah bzw. 3.000 Vollladezyklen beim 53Ah wiesen die Module circa 80 Prozent der ursprünglichen Kapazität auf und konnten sogar bis zu einer Restkapazität von 30 Prozent weiter betrieben werden, so dass insgesamt 15.000 Zyklen absolviert wurden. Ebenso erfreulich ist die gleichmäßige Alterung der einzelnen Zellen, denn sie minimiert den Kapazitätsverlust im Verbund enorm. Damit stellt sich der End-of-Life-Zeitpunkt der Batterie wesentlich später ein“, erläutert Dr. Björn Eberleh, Leiter Projektmanagement, Test und Service der AKASOL GmbH, die Testergebnisse.
In einer eigens konstruierten Testumgebung setzten die AKASOL-Ingenieure ihre Batteriemodule 46Ah und 53Ah extremen Bedingungen aus. Bei Temperaturen von 50 bis 55 Grad Celsius arbeiteten die Batterie-Komponenten eineinhalb Jahre lang bei einer dauerhaften Belastung von 100A in Vollzyklen. Die gemessenen Werte der Kapazitäten, Zellspannungsdifferenzen und Innenwiderstände haben die Erwartungen der Batterie-Experten bestätigt und in einzelnen Bereichen sogar übertroffen. „Die Modelle AKAMODULE 46Ah und 53Ah erreichen nicht nur die vom Hersteller der Batteriezellen angegebene Lebensdauer, sondern übertreffen sie um bis zu 50 Prozent. Ausschlaggebend hierfür sind das eigens entwickelte Moduldesign mit Flüssig-Kühlung und einer sehr gleichmäßigen Integration der Zellen. Bei einer typischen Anwendung – etwa in einem vollelektrischen Stadtbus – lassen sich so Laufleistungen von über 1.000.000 Kilometer mit einer Batterie realisieren“, so Dr. Björn Eberleh.
Neues Betriebshof-Quartier in Karlsruhe
Der ehemalige Betriebshof der kommunalen Verkehrsbetriebe in Karlsruhe erhält ein neues Gesicht: Bis 2021 soll auf dem Areal an der Durlacher Alle und Tullastraße ein Quartier mit Flächen für Büros und Dienstleistungen entstehen. Am Freitag kürte eine Jury im Bürgerzentrum Südwerk den Sieger des Architekturwettbewerbs, den die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) 2016 ausgelobt hatte. Die Wahl des Preisgerichts, dem unter dem Vorsitz von Professor Tobias Wulf auch zahlreiche Mitglieder des Karlsruher Gemeinderates und Baubürgermeister Michael Obert angehörten, fiel dabei auf den Entwurf des Freiburger Büros Sacker Architekten und Westpol Landschaftsarchitekten aus Basel. Insgesamt hatten 25 Büros ihre Entwürfe für das Projekt eingereicht. Der erste Platz des Wettbewerbs ist mit 72.000 Euro dotiert.
„Die hohe Qualität der Wettbewerbsbeiträge hat uns die Wahl nicht einfach gemacht“, erklärte AVG-Geschäftsführer Dr. Alexander Pischon. „Der Entwurf von Sacker Architekten und Westpol hat uns sowohl aus städtebaulicher und architektonischer Sicht als auch aus der Perspektive der zukünftigen Nutzung am meisten überzeugt. Wir schaffen mit diesem neuen Gebäudeensemble eine attraktive Adresse für Gewerbe und Dienstleistungen. Karlsruhe darf sich auf eine echte Bereicherung für den östlichen Stadteingang freuen“, verspricht Pischon. In den kommenden zwei Jahren sollen die Planungen bis zum offiziellen Spatenstich 2019 weiter vorangetrieben werden, 2021 sollen die Arbeiten entlang der Durlacher Allee und Tullastraße abgeschlossen sein.
Förderung der Elektromobilität im ÖPNV von NRW
Die Belastung durch Stickstoffdioxid in den Innenstädten in Nordrhein-Westfalen (NRW) muss deutlich reduziert werden. Einen wichtigen Beitrag zur Umwelt- und Luftreinhaltung leistet der Einsatz emissionsarmer und -freier Busse im Öffentlichen Personennahverkehr. Um die Umstellung der Citybusflotten von Diesel- auf Elektrobetrieb zu fördern, soll es bald ein neues Förderangebot geben. Es ist Bestandteil der Novelle des Gesetzes über den öffentlichen Personennahverkehr in Nordrhein-Westfalen (ÖPNVG NRW), die der Landtag im Dezember 2016 verabschiedet hat. Gefördert werden sollen die Anschaffung von batterie-elektrisch und wasserstoffbetriebenen Linienbussen des ÖPNV, die dafür notwendige Ladeinfrastruktur sowie die Werkstatteinrichtungen. Er ist Teil der Verwaltungsvorschriften, die jetzt in die Verbändeanhörung gegeben worden sind.
Die Anschaffung von E-Bussen soll mit 60 Prozent der Kosten, die den Preis eines regulären Dieselbusses übersteigen, gefördert werden. Im Schnitt kostet ein Elektrosolobus in der Anschaffung 380.000 Euro – etwa 180.000 Euro mehr als ein Dieselbus. Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben bereits angekündigt, mit Hilfe der Förderung rund 50 neue E-Busse anzuschaffen und bis 2021 sechs weitere Linien auf den Betrieb mit E-Bussen umzustellen.
Die Zuschussförderung des Landes kann durch ein Förderdarlehen der NRW.BANK ergänzt werden. Hierzu bietet die Landesförderbank das Programm „NRW.BANK.Elektromobilität“ an, mit dem sowohl die Anschaffung von Elektrobussen, als auch der Aufbau der notwendigen Ladeinfrastruktur über zinsgünstige Darlehen gefördert wird. Mit den Darlehen können nicht nur die verbleibenden Mehrkosten, sondern die Gesamtinvestition in Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur finanziert werden. Die Verknüpfung von Landeszuschuss und Förderdarlehen ist nicht verpflichtend, ermöglicht jedoch eine zinsgünstige Finanzierung des Gesamtinvestments. Die NRW.BANK möchte mit ihrem Angebot ebenfalls die zügige Umstellung auf umweltfreundliche Busse mit Elektroantrieb beschleunigen und damit zur Luftreinhaltung beitragen.
Mehr ÖPV als je zuvor
Im Jahr 2016 wurde der öffentliche Personenverkehr in Deutschland stärker als jemals zuvor genutzt: Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stiegen die Fahrgastzahlen bei Bussen und Bahnen um 1,8 % gegenüber 2015.
Im Nahverkehr mit Bussen und Bahnen unternahmen die Fahrgäste 11,25 Milliarden Fahrten im Linienverkehr, das waren 1,7 % mehr als 2015. Gewachsen ist dabei vor allem das Aufkommen im Schienenverkehr: Im Nahverkehr mit Eisenbahnen (einschließlich S-Bahnen) stiegen die Fahrgastzahlen um 2,5 %, der Verkehr mit Straßen-, Stadt- und U-Bahnen wuchs um 2,4 %. Auch Nahverkehrsbusse wurden 2016 häufiger genutzt als im Vorjahr (+ 0,9 %).
Im Fernverkehr mit Eisenbahnen und mit Linienbussen gab es 2016 jeweils Zunahmen: Fernzüge nutzten 138 Millionen Reisende, das waren 5,3 % mehr als 2015. Im Linienfernverkehr mit Omnibussen sind Schätzungen zufolge rund 24 Millionen Fahrgäste gereist, knapp 5 % mehr als 2015.