WLAN-Busse für Essen und Mülheim

Die Essener Verkehrs-AG (EVAG) und die Mülheimer VerkehrsGesellschaft mbH (MVG) testen in einem Pilotprojekt WLAN in sechs Bussen und bietet ihren Fahrgästen diesen Service jetzt kostenlos an.
Übersehen kann man die im auffälligen „WLAN-Design“ gestalteten Busse nicht, die im Stadtgebiet unterwegs sind. Fahrgäste können das WLAN ganz einfach im Bus nutzen: Jedes gängige Smartphone zeigt verfügbare WLAN- Netzwerke in der Umgebung an, vorausgesetzt, dieses Feature wurde zuvor durch den Nutzer aktiviert. Ist man in einem WLAN Bus der EVAG, wird das Netzwerk „WLAN an Bord“ angezeigt. Der Fahrgast wählt es aus und schon kann er kostenlos surfen, bis er seine Zielhaltestelle erreicht und den Bus wieder verlässt.
In Essen sind bis Ende dieses Jahres fünf WLAN-Busse unterwegs, in Mülheim einer. „In diesem Pilotprojekt testen wir einerseits, wie aufwendig die technische Umsetzung ist und andererseits, wie gut kommt es bei unseren Fahrgästen an“, sagt Projektleiter Jörg Lamers.
Perspektivisch wird eine WLAN-Ausweitung geprüft.

Die Zukunft des ÖPNV

Der UITP Global Public Transport Summit 2017 in Montreal ist am 17. Mai zu Ende gegangen und wagte einen umfassenden Blick in die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs. Dabei standen die aktuellen Marktveränderungen ebenso wie viele innovative Entwicklungen bei Systemen und Produkten im Vordergrund.
In seinem Schlusswort fasste der zum Ende des Jahres ausscheidende Generalsekretär Alain Flausch die Ergebnisse des diesjährigen UITP-Kongresses wie folgt zusammen:

  • Der ÖPNV hat in den vergangenen Jahren weltweit seine starke Rolle weiter ausgebaut und immer wieder erfolgreich neue Entwicklungen angestoßen. Aktuell befindet  sich der ÖPNV jedoch in einem starken Veränderungsprozess. ÖPNV und Mobilität verschmelzen zunehmend und neue Mobilitätsanbieter mit unterschiedlichstem Portfolio drängen in den Markt, wie z.B. Uber, MyTaxi, Google, MasterCard, verschiedene Car Sharing Anbieter, StadtRad und viele mehr. Das gesamte  „Geschäftsmodell“ des ÖPNV/der Mobilität ist deshalb neu zu definieren und auszuprägen
  • Die Bewohner der Städte und ebenso die Fahrgäste des ÖPNV, aber auch die Mitarbeiter der Verkehrsunternehmen sind bei allen Überlegungen in den Mittelpunkt zu stellen. Dabei  geht es vor allem um die Verbesserung der Mobilität und deren Bezahlbarkeit, um das Lebensgefühl und die Gesundheit der Menschen in den Städten durch Reduzierung von Lärm und Abgasen und ebenso um die Umwandlung vieler Arbeitsplätze im künftigen ÖPNV
  • Der sich vollziehende Wandel in der Mobilität muss dabei von allen ÖPNV-Unternehmen aktiv gestaltet bzw. mitgestaltet werden. Lediglich das  Reagieren auf die vielfachen Veränderungen reicht bei weitem nicht aus!
  • Die Herausforderungen und Veränderungen in der Mobilität bewegen sich zunehmend dynamischer und werden ebenso komplexer. Die ÖPNV-Unternehmen müssen hierbei Schritt halten und mit ihren Reaktionen, Maßnahmen und Entscheidungen deutlich schneller werden, andernfalls andere Player die Mobilität maßgeblich bestimmen würden
  • Dabei müssen künftig in der ÖPNV-Branche ebenso völlig neue Partnerschaften eingegangen und eine viel größere Flexibilität als bisher an den Tag gelegt werden. Nur so wird künftig Mobilität gestaltet.

Die Ausführungen des amtierenden UITP-Generalsekretärs zeigen, dass die Rolle des Verkehrs und der gesamten Mobilität neu gedacht werden muss. Sein Resümee war als „Weckruf“ für die Branche zu verstehen.

Einen ausführlichen Nachbericht zum Event lesen Sie in der nächsten Ausgabe der Nahverkehrs-praxis. Dipl.-Ing. Ulrich Sieg, Technischer Vorstand Hamburger Hochbahn i.R. und Fachbeiratsmitglied der Nahverkehrs-praxis, lässt den Summit und seine Schlagkraft Revue passieren.

Städte-Ranking im Bereich “Digitalisierung der Mobilität”

Hamburg ist in Sachen Digitalisierung der Mobilität die modernste deutsche Stadt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Unternehmensberatungsgesellschaft PwC, wissenschaftlich begleitet vom Institut für Verkehrsforschung im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Für das Ranking wurde der Stand hinsichtlich der Digitalisierung und Elektrifizierung der Mobilität in den 25 einwohnerstärksten Städten untersucht. Dabei landet Hamburg mit 76,7 von 100 möglichen Punkten auf Platz eins vor Stuttgart mit 71,9 Punkten und Berlin mit 67,1 Punkten. Insgesamt zeigt sich eine starke Spreizung zwischen den Top-Platzierten und den hinteren Rängen. So erreichen die zehn Städte am Ende des Rankings lediglich Punktzahlen zwischen 30,4 und 41,9 Punkten.
Dieses Fazit darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir im internationalen Vergleich noch deutlich zurückliegen – gemessen etwa an einer Stadt wie Amsterdam, wo mehr als 5.000 Elektrowagen unterwegs sind und es über 3.000 Ladesäulen gibt“, sagt Felix Hasse, PwC-Partner und Experte für Digitalisierung. Besonders in Städten mit 250.000 bis 500.000 Einwohnern sei die erforderliche Infrastruktur meist noch nicht auf der Höhe der Zeit, so Hasse. „Die wichtigsten Innovationen kommen bislang nicht von den ÖPNV-Unternehmen und Verbünden, sondern von Startups und Konzernen. Die konzentrieren sich in der Regel erst einmal auf die großen Metropolen.“
Zusätzlich zum Ranking wurden mehr als 100 Unternehmen und Verbünde des öffentlichen Nahverkehrs hinsichtlich ihres Digitalisierungsstandes und zu ihrer subjektiven Einschätzung befragt. Der ÖPNV hat die Digitalisierung zwar als maßgeblichen Einflussfaktor erkannt, allerdings ziehen nur die wenigsten Unternehmen und Verbünde die richtigen Schlüsse – lediglich eines von drei Unternehmen hat bislang eine Digitalisierungsstrategie. Immerhin: 45 Prozent planen eine solche.
Die Studie kann heruntergeladen werden unter:
http://www.pwc.de/de/offentliche-unternehmen/mobilitaetsstudie-2017.pdf

Investitionen in Millionenhöhe für Erftstadt

Der Umbau des Bahnhofumfeldes in Erftstadt kann zügig fortgesetzt werden: Durch die Übergabe eines Bewilligungsbescheides an Bürgermeister Volker Erner hat der Nahverkehr Rheinland (NVR) am heutigen Tag die Signale für die umfassende Modernisierung auf „Grün“ gestellt. Insgesamt werden 8,47 Millionen Euro in den Ausbau investiert. Der NVR beteiligt sich mit 6,75 Millionen Euro an diesen Kosten (Baustufe 2: Zuwendungen in Höhe von 3,84 Millionen Euro).
Im zweiten Bauabschnitt werden jetzt zwei neue P&R-Anlagen inklusive Zufahrten errichtet. Auf den Parkplätzen Nord (Grubenweg) und Süd (Am Tunnel) entstehen 472 zusätzliche Parkplätze. Insgesamt wird es nach dem Umbau rund um den Bahnhof 633 P&R-Stellplätze, darunter 13 Behindertenparkplätze, geben. Mit den Bauarbeiten wird im dritten Quartal dieses Jahres begonnen. Sie werden voraussichtlich im zweiten Quartal 2018 beendet sein.

Mehrheit kein Interesse an DB Handy-App

Können bald nur noch Smartphone-Besitzer mit dem Zug fahren? Die Deutsche Bahn testet zurzeit eine Handy-App, mit der die herkömmliche Fahrkarte aus dem Automaten überflüssig werden könnte. Bei dem sogenannten digitalen Ticketing werden Passagiere über das W-Lan der Bahn erfasst und der Fahrpreis wird automatisch abgebucht.
Die Mehrheit der Deutschen steht dem Handy-Ticket skeptisch gegenüber. Laut einer aktuellen Umfrage von Statista in Zusammenarbeit mit YouGov können sich nur 36 Prozent der Bundesbürger vorstellen, das digitale Ticketing zu nutzen. Mehr als die Hälfte (58 Prozent) der ab 18-Jährigen hat kein Interesse daran. Uneinigkeit herrscht darüber, ob das Handy-Ticket Bahnfahren einfacher oder komplizierter machen würde. Ein Großteil der Deutschen (71 Prozent) befürchtet, dass durch die Nutzung ihre privaten Daten gefährdet wären.

Solaris-Batteriebusse für Nürnberg und Fürth

Der öffentliche Verkehrsbetreiber VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft aus Nürnberg und die private Firma Infra Fürth Verkehr GmbH aus Fürth investieren in Elektromobilität. Anfangs April haben beide Unternehmen Verträge für die Lieferung von zwei neuen Solaris Urbino 12 electric unterschrieben, die bis Ende 2017 in beiden Städten in Betrieb genommen werden. In beiden Fällen werden es die ersten Batteriebusse in der Flotte sein. Ziel ist es, die innovativen Lösungen des polnischen Herstellers aus Bolechowo zu testen und den Einwohnern die alternativen Antriebe, die in den öffentlichen Verkehrsmitteln immer mehr populär werden, näher zu bringen.

Fahrzeuge mit Plug-In Ladung

Die beiden emissionsfreien Solaris Urbino 12 electric werden mit Elektroachse ZF AVE 130 mit zwei radnahen Motoren und mit dem Antrieb der Firma Medcom ausgestattet. Sowohl Antrieb, als auch Klimaanlage und Heizung werden mit der elektrischen Energie angetrieben, die von den 240 kWh Batterien stammt. Beide Fahrzeuge werden mit der Plug-In Ladung ausgestattet, dank deren die Busse in der Nacht im Busbetriebshof aufgeladen werden können. Zusätzlich wird auf dem Dach das Ladegerät montiert, mit Hilfe von dem der Bus auch in der Stadt aufgeladen werden kann. Die Solaris Urbino 12 electric werden dafür vorbereitet, dass sie in der Zukunft auch mit dem Stromabnehmer ausgestattet werden,  was die schnelle Ladung im Linienbetrieb ermöglicht.

VBN und ZVBN: Mehr Fahrgäste und Einnahmeplus

Der Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN) und der Zweckverband Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (ZVBN) ziehen für 2016 eine positive Bilanz. Ein Blick auf die Jahresergebnisse 2016 zeigt, dass Busse und Bahnen im Nordwesten weiterhin auf einem guten Kurs sind. Eine Steigerung der Fahrgastzahlen um 0,4% auf 173,2 Mio. Personen führte zu Fahrgeldeinnahmen in Höhe von 214,7 Mio. Euro (entspricht einem Wachstum von 4,3 %) im Vergleich zum Vorjahr. Dieser leicht positive Trend setzt sich auch in der aktuellen Entwicklung im ersten Quartal 2017 fort.
Besonders erfreulich war erneut auch wieder die Entwicklung der ehrenamtlich betriebenen (20) Bürgerbusse im VBN-Land. Auf den Bürgerbuslinien wurden 2016 rd. 316.000 Fahrgäste befördert, was einem Zuwachs von rd. 12,5% entspricht.

Mainz erleben mit „city2see“

Seit dem 15. Mai können Stadtbewohner von Mainz, Besucher und Touristen in knapp 90 Minuten die rheinlandpfälzische Landeshauptstadt in gelben Cabriobussen erkunden. Die Hop-On Hop-Off Stadtrundfahrt der Omnibusverkehr Rhein-Nahe (ORN) führt über 16 Haltestellen an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel dem Mainzer Dom, der Altstadt, dem Römischen Theater oder St. Stephan mit den Chagall-Fenstern, vorbei. Zwischen 10.15 und 16.15 Uhr starten die Busse im 90 Minuten-Takt fünf Mal täglich ab dem Schillerplatz nach dem Hop-On und Hop-Off Prinzip. Die Gäste können an allen Haltestellen aus- und wieder einsteigen.
Als Cabrios bieten die „city2see“ Busse bei schönem Wetter eine gute Rundumsicht, die Mainz hautnah erleben lässt. Ergänzt wird die „Oben Ohne“ Fahrt durch eine unterhaltsame Audiotour in sechs Sprachen: Sowohl in „Meenzerisch“ als auch in Englisch, Arabisch, Chinesisch, Französisch und Spanisch.
Ab 1. Juli wird das Angebot um einen zweiten Cabriobus erweitert. Dann fahren die Busse im 45 Minuten-Takt.

DBV-Bundesvorstand neu gewählt

Auf dem 40. Bundesverbandstag des Deutschen Bahnkunden-Verbandes (DBV) in Stuttgart-Kornwestheim wurde am 20. Mai 2017 der Bundesvorstand für weitere drei Jahre gewählt. Wiedergewählt wurde der seit 1991 amtierende Präsident Gerhard J. Curth aus Berlin, der auch das Ressort Infrastruktur leitet. Ebenfalls wiedergewählt wurde Vizepräsident Wolfgang Klapdor aus Gimbsheim, der auch das Ressort Internationales leitet. Auch der Bundesschatzmeister und 2. Vizepräsident Frank Böhnke aus Berlin bleibt im Amt. Er leitet auch das Ressort Länderaufgaben.

AVG erweitert Betriebs-Standort in Heilbronn

Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) wird ihren Standort in Heilbronn in den kommenden Jahren ausbauen. Auf einem knapp 5000 Quadratmeter großen Areal am alten Busbahnhof errichtet das kommunale Verkehrsunternehmen eine Abstellanlage mit Wagenhalle für die Stadtbahnen der Linien S4, S41 und S42. Diese ermöglicht die Wartung und die Reinigung der Fahrzeuge und beinhaltet Sozial- und Büroräume für die AVG-Mitarbeiter. Der Baubeginn für das Infrastrukturprojekt, in das die AVG rund 7,5 Millionen Euro investiert, erfolgt in Abstimmung mit der Stadt Heilbronn spätestens nach der Bundesgartenschau. Bezugsfertig wird der neue Gebäudekomplex, der vom Karlsruher Architekturbüro basicc geplant wird, dann zwei Jahre später sein.