ADFC fordert „Fahrradmilliarde“

Am 5.9.2023 stellt Bundesverkehrsminister Wissing seinen Haushaltsentwurf für 2024 im Bundestag vor. Die Mittel zum Ausbau des Radverkehrs wurden darin drastisch gekürzt. Der Fahrradclub ADFC ist bestürzt und erinnert die Abgeordneten an das Versprechen aus dem Koalitionsvertrag, den Nationalen Radverkehrsplan umzusetzen und Deutschland zum Fahrradland zu machen. Dafür ist laut Verkehrsministerkonferenz eine jährliche Bundesförderung in Höhe von einer Milliarde Euro („Fahrradmilliarde“) notwendig. Minister Wissing sieht weniger als die Hälfte für das Fahrrad vor.

 ADFC-Bundesvorsitzende Rebecca Peters: „Das erlahmende Engagement der Bundesregierung bei der Förderung des Radverkehrs ist ein echter Hammer. Die Ampel erreicht die Klimaziele im Verkehr nicht – und halbiert gleichzeitig die Mittel für das klimafreundlichste Verkehrsmittel von allen? Liebe Abgeordnete des deutschen Bundestages, lassen Sie die falschen Prioritäten im Verkehrshaushalt nicht durchgehen – und kämpfen Sie für die notwendige Fahrradmilliarde. Anders wird Deutschland niemals zum vielgepriesenen Fahrradland, in dem die Menschen gern und ohne Angstschweiß mit dem Rad zum nächsten Bahnhof oder direkt zum Ziel fahren.“ 

Eine Milliarde Euro sind laut Verkehrsministerkonferenz der Länder jährlich für den notwendigen Ausbau der Radwegenetze als Kofinanzierung vom Bund erforderlich. Im Haushaltsentwurf für 2024 sind aber nur rund 400 Millionen Euro dafür vorgesehen, das ist gegenüber 2022 (750 Millionen Euro) fast eine Halbierung der Mittel. Besonders betroffen von den geplanten Kürzungen sind die Finanzhilfen zur Unterstützung des Radverkehrs in Ländern und Kommunen.

Quelle: ADFC

Innovative Zugabteile in RMV-Regionalzügen

Fahrgästen, die mit dem Zug zwischen Frankfurt und Limburg unterwegs sind, steht ab sofort eine völlig neuartige Inneneinrichtung zur Verfügung. Neben klassischen Sitzbänken sind die Regionalzuglinien 20 und 22 in einem Waggon nun mit acht Sitzplätzen um einen großen Tisch herum ausgestattet. Außerdem wurden vier Klappsitze, vier Stehhilfen und eine Arbeitstheke eingebaut.

Evelyn Palla, Vorständin Regionalverkehr Deutsche Bahn AG (DB): „Was als Idee begann, erleben heute immer mehr Fahrgäste in ihrem Alltag – ab sofort auch in Hessen. Mit den Ideenzügen zeigen wir, was ein moderner Nahverkehr kann: Wer arbeiten möchte, nutzt die neuen Arbeitstheken, wer einen Familienausflug unternimmt, sitzt gemütlich am Stammtisch. Bis 2026 wollen wir Innovationen aus unserem Ideenzug bundesweit in mehr als 500 Züge bringen. Das ist der Nahverkehr der Zukunft.“

Insgesamt wurden zehn Wagen mit Ideenzug-Elementen ausgestattet, so dass in jedem Regionalzug auf dieser Strecke ein Ideenzug-Waggon unterwegs ist. Der erste dieser Wagen ist ab dem 4. September unterwegs, die restlichen neun Wagen folgen sukzessive in den kommenden Tagen. Den DB-Ideenzug mit 1:1 Konzeptmodellen, sogenannten Mockups, der Deutschen Bahn gibt es bereits seit 2017. Der RMV gehört nun zu den ersten in Deutschland, die die neuen Innenrichtungselemente bestellen. Der Stammtisch bietet einen mittig in der Sitzgruppe positionierten Tresen für ein lockeres Zusammensitzen für bis zu acht Personen. Die Tische sind mit Tablet-Halterungen, Steckdosen und Jacken- bzw. Rucksackhaken ausgestattet. Vor allem für Pendler bietet sich die Arbeitstheke, die sich zwischen der Treppe und dem Stammtisch befinden, gut an. Sie bietet zwei Sitzmöglichkeiten und einen direkten Fensterblick. Entlang des gesamten Ideenraums sind einseitig Stehhilfen befestigt, welche teils mit Klappsitzen ausgestattet sind. Die einzelnen Bereiche sind mit Trennscheiben voneinander getrennt, ohne dabei die Sicht auf die Fahrgastinformation zu behindern. Auch farblich tut sich etwas: Die normalerweise blauen Sitzpolster sind nun aus dunkelblauem, nachhaltigem Leder und heben den Bereich damit ab.  Eingebaut wurde zudem eine zu den neuen Sitzbereichen passende Akzentbeleuchtung.

Quelle: Rhein-Main-Verkehrsverbund

„Deutschlandticket ist eine Revolution für den Nahverkehr“

Vier Monate nach Einführung des Deutschlandtickets für den Regionalverkehr im ganzen Land zieht die Allianz pro Schiene eine positive Zwischenbilanz. Zugleich appelliert sie an Bund und Länder, sich auf eine dauerhafte Finanzierung zu einigen, um den Erfolg des Tickets nicht zu gefährden. 
Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege: „Wir bleiben dabei: Das Deutschlandticket ist eine Revolution für den Nahverkehr. Millionen verkaufter Tickets zeigen, dass viele Menschen lange auf einen solchen Anreiz gewartet haben und dass sie bereit sind, den ÖPNV stärker zu nutzen. Langfristig hat das Deutschlandticket damit das Potenzial, das Mobilitätsverhalten der Menschen grundlegend zu verändern.“
Nach nur vier Monaten könne noch niemand seriös den genauen Verlagerungseffekt von der Straße auf die Schiene beziffern, sagte Flege. „Menschen entscheiden sich ja nicht von heute auf morgen, ihr Auto für den Weg zur Arbeit dauerhaft in der Garage stehen zu lassen und stattdessen Regionalzüge und Busse zu nutzen. Menschen brauchen vielmehr langfristige Perspektiven, damit sie ihr Verhalten ändern.“
Deshalb müsse die Politik den Menschen Gewissheit geben, wohin es mit dem Deutschlandticket gehen solle, so der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene: „Wenn Bund und Länder alle paar Monate darüber streiten, wer wieviel Geld für das Deutschlandticket gibt, dann ist das vollkommen kontraproduktiv. Das ständige Gezerre ums Geld verunsichert die Menschen im Land nur“, sagte Dirk Flege. „Solange hinter der Finanzierung des Deutschlandtickets immer noch ein Fragezeichen steht, werden die Menschen im Land ihr Mobilitätsverhalten nicht grundlegend und langfristig verändern. Deshalb brauchen wir schnell eine Einigung darüber, wie die Finanzierung dauerhaft gesichert werden soll.“
„Der Blick nach Österreich zeigt, dass ein verlässliches Angebot die gewünschte Verlagerung bringen kann: Dort hat die Einführung des Klimatickets – einer Jahreskarte für den ÖPNV im ganzen Land – einiges bewegt. Zuletzt gaben in einer Befragung des Verkehrsclubs Österreich 57% der Fahrgäste mit Klimaticket an, den Zug für Fahrten zu nutzen, die sie früher mit dem Auto erledigt hätten. Österreich hat sein Klimaticket vor etwa zwei Jahren eingeführt, die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer ist seitdem ständig gestiegen.
Damit das Deutschlandticket für noch mehr Menschen attraktiv wird, forderte die Allianz pro Schiene, das ÖPNV-Angebot insbesondere im ländlichen Raum deutlich zu verbessern. Darüber hinaus brauche es ein Sozialticket, um auch Menschen mit niedrigen Einkommen anzusprechen sowie eine bundeseinheitliche Regelung für Familien mit Kindern.

Quelle: Allianz pro Schiene

Nutzung des Deutschland-Tickets nimmt zu

Das Deutschland-Ticket erfreut sich weiterhin hoher Nachfrage und Nutzung: In den Sommerferienmonaten Juli und August nutzten monatlich etwa 10 Millionen Fahrgäste das bundesweite ÖPNV-Abo. Die Nutzung des D-Tickets ist damit im Vergleich zu Mai (9 Mio. Nutzer) und Juni (9,6 Mio. Nutzer) weiter gestiegen. Die Verkaufszahlen blieben im dritten und vierten Monat seit Einführung des Tickets konstant.

Ingo Wortmann, Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV): „Wir sehen, dass sich die erste große Verkaufswelle, die es zur Einführung des Deutschland-Tickets gab, in den Folgemonaten nun etwas abgeschwächt hat. Das ist allerdings bei einem Abo-Angebot wie dem D-Ticket ein Stück weit normal, denn viele Kundinnen und Kunden haben das Ticket zu Beginn gekauft und lassen es monatlich einfach weiterlaufen. Dennoch sehen wir als Branche noch einiges an Potenzial für weitere Fahrgastzuwächse: In erster Linie sind die hier rund drei Millionen Studierenden zu nennen, für die es leider nach wie vor keine politische Lösung für ein bundesweit einheitliches Deutschland-Ticket gibt. Zudem verlief die Umstellung bzw. Neubestellung von Jobtickets in den Unternehmen zwar anfänglich sehr gut, ließ aber über die Ferienmonate und in der Urlaubszeit entsprechend nach. Hier gehen wir ab September von einem Anstieg an Neuabschlüssen und Umstellungen aus.“

Die Ergebnisse der bundesweiten Marktforschung zum Deutschland-Ticket, die der VDV im Auftrag von Bund und Ländern koordiniert, bestätigen im aktuell vorliegenden Juli-Bericht die ersten Zahlen aus Juni: Von den Käuferinnen und Käufern des Deutschland-Tickets sind 42 % Personen, die schon vorher ein ÖPNV-Abo hatten. 47 % sind sogenannte Neuabonnentinnen und Abonnenten, die zwar vorher auch Bus und Bahn genutzt haben, aber nun mit dem Deutschland-Ticket erstmals ein Abo abgeschlossen haben. 8 % der Käuferinnen und Käufer sind Neukunden die den ÖPNV vorher nicht genutzt haben (3 % machten keine Angaben).

„Wir rechnen damit, dass vor allem Fahrgäste, die heute noch ein anderes ÖPNV-Abo besitzen und erstmal die Entwicklung beim D-Ticket abwarten wollen, nach der Urlaubszeit sukzessive wechseln werden. Dafür wäre aber eine möglichst zeitnahe Einigung von Bund und Ländern über die Anschlussfinanzierung des Tickets in den kommenden Jahren dringend geboten. Denn solange nicht klar ist, dass die Finanzierung und damit der Fortbestand des Deutschland-Tickets gesichert sind, zögern viele Kundinnen und Kunden noch. Außerdem sind für die Stammkunden offenbar die bestehenden Zusatznutzen ihrer jetzigen Abos, wie etwa Übertragbarkeit und Mitnahmeregelung ein entscheidender Punkt, um nicht zum Deutschland-Ticket zu wechseln. Dafür müssen wir als Branche gemeinsam mit der Politik eine Lösung finden, also ein um entsprechende Zusatznutzen weiterentwickeltes Deutschland-Ticket“, so Ingo Wortmann.

Fast zwei von drei Deutschland-Tickets wurden digital über eine Website (42 %) oder eine App (23 %) bestellt, damit bleibt das D-Ticket ein weit überwiegend digital gekauftes Angebot. Erstmals lassen sich aus der Marktforschung jetzt auch Ergebnisse zur Verlagerung erkennen: Etwa 5 % aller Fahrten mit dem Deutschland-Ticket wären ohne das Ticket mit dem Auto unternommen worden. Und auch für die unterschiedlichen Besitzquoten in Stadtregionen und ländlichen Räumen liegen erste valide Erkenntnisse vor: In den Metropolen und Großstädten besitzen 20 – 30 % der Befragten ein Deutschland-Ticket, obwohl es auch dort für die großen Kundengruppen der Studenten und Schüler oft noch kein solches Angebot gibt. In Kleinstädten und im dörflichen Raum besitzen dagegen gerade einmal 6 % der Befragten aktuell ein Deutschland-Ticket.

„Das zeigt einmal mehr, dass ein günstiges ÖPNV-Ticket alleine nicht ausreicht, um die Menschen zum Kauf und damit zum Umstieg auf Bus und Bahn zu bewegen. Das gelingt nur, wenn das Angebot vor Ort attraktiv genug ist. Deshalb muss nach dem Deutschland-Ticket nun auch zeitnah das Deutschland-Angebot für den ÖPNV folgen“, so Wortmann.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

Preisentwicklung für Deutschlandticket festlegen

Der ACE Auto Club Europa fordert Bund und Länder dazu auf, die Preisentwicklung für das Deutschlandticket für einen Zeitraum von zehn Jahren festzulegen. Dies soll Verbrauchern eine langfristige Planung ihrer alltäglichen Mobilitätskosten ermöglichen. Gerade Pendler müssen wissen, mit welchen Ausgaben sie rechnen müssen, wenn sie vom Auto auf Bus und Bahn umsteigen, so der ACE.

Stefan Heimlich, Vorsitzender des ACE, macht deutlich: Das Deutschlandticket ist ein großer Anreiz, die Wege zur Arbeit, ins Kino oder ins Theater nicht ausschließlich mit dem Auto zu bewältigen. Der Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn verringert das Verkehrsaufkommen auf den Straßen, schafft Räume in den Innenstädten und ist gut für das Klima. Insbesondere Pendler müssen aber heute wissen, was sie das Deutschlandticket auch in Zukunft kosten wird, wenn sie einen dauerhaften Umstieg vom Auto auf den ÖPNV erwägen. Wir fordern deshalb Bund und Länder auf, unverzüglich eine Einigung über den Verkaufspreis des Deutschlandtickets herbeizuführen und die Preisentwicklung für zehn Jahre zu fixieren und zu veröffentlichen. Sollten sich Bund und Länder in den jährlichen Verhandlungen über die Finanzierung nicht einigen, dann soll der Verkaufspreis ein weiteres Jahr unverändert bleiben.”

Quelle: ACE Auto Club Europa e.V.

Initiativen fordern das 19-Euro-Bildungsicket

Der Fahrgastverband Pro Bahn hat in Hessen gemeinsam mit anderen Initiativen ein “19-Euro-Bildungsticket” für Schüler und Studenten gefordert. Die Einführung eines solchen bundesweit gültigen Tickets im ÖPNV sei dringend notwendig. Es solle allen hessischen Schülern, Studenten, Auszubildenden, Freiwilligendienstleistenden oder Praktikanten zustehen, erklärten die hessische Landesschülervertretung, die Landesastenkonferenz sowie der Landesverband von Pro Bahn in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
Sie kündigten zudem an, ab kommender Woche eine Online-Petition für das Ticket zu starten. Der Bund solle das Ticket zwar unterstützen, vorrangig solle es aber aus Landesmitteln finanziert werden, hieß es. Die Forderungen kommen mitten in der Wahlkampfphase in Hessen, wo am 8. Oktober ein neuer Landtag gewählt werden soll.
Die Initiatoren sprechen sich zudem für eine Verbesserung der Infrastruktur aus: Das Bildungsticket habe ohne ein gutes ÖPNV-Angebot und eine gute Infrastruktur einen geringen Wert, hieß es. So müsse es vor allem in zurzeit oft infrastrukturschwachen ländlichen Regionen ein flächendeckendes und zuverlässiges Angebot geben.

Quelle: zeit.de

Bernhard Holzer neuer Geschäftsführer Personenzüge bei Alpha Trains

Bernhard Holzer übernimmt ab dem 1. September 2023 die Position als Geschäftsführer der Alpha Trains Europa GmbH und Leiter des Bereichs Personenzüge. Holzer ist seit 2016 für den Bereich Investment und Funding bei Alpha Trains verantwortlich. Seit 2019 ist er als Group Investment Funding Director Mitglied des Senior Managements.
Er tritt die Nachfolge von Thomas Schmidt an, der 10 Jahre lang Geschäftsführer und Leiter des Geschäftsbereichs Personenverkehr war und das Unternehmen aus persönlichen Gründen verlässt.

Quelle: Alpha Trains

Siemens Mobility gewinnt ÖBB-Rahmenvertrag für Elektrotriebzüge

Siemens Mobility hat eine Rahmenvereinbarung über die Lieferung von bis zu 540 einstöckigen Elektrotriebzügen für die ÖBB (Österreichischen Bundesbahnen) gewonnen.

Michael Peter, CEO Siemens Mobility: „Siemens Mobility und die ÖBB verbindet eine lange und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Wir sind stolz, den ÖBB eine Weiterentwicklung der Siemens Mobility Plattform Mireo für diese neue Flotte anbieten zu können. Mit zahlreichen Innovationen, geringem Energieverbrauch und erhöhtem Fahrgastkomfort werden die neuen Mireo-Züge dazu beitragen, die Attraktivität des ÖBB Nah- und Regionalverkehrs weiter zu steigern.“

Die elektrischen Mireo-Triebzüge sind laut Siemens durch ihre hohe Energieeffizienz besonders umweltfreundlich und punkten durch ihre Leichtbauweise. Die Mireo-Plattform kann demnach auf Basis von Kundenanforderungen das optimale Fahrzeugkonzept aus einem bewährten Systembaukasten liefern.

Quelle: Siemens Mobility

Politik und BVG: Gemeinsam Berlin bewegen

Berlin braucht einen starken öffentlichen Nahverkehr. Der Ausbau von Netzen und Angeboten ist ein entscheidender Schlüssel, um die Klimaschutzziele zu erreichen, den Wirtschaftsstandort zu stärken und die deutsche Hauptstadt als lebenswerte Metropole für alle Menschen zu gestalten. Das gemeinsame Verständnis haben die Senatorinnen für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowie für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Franziska Giffey und Manja Schreiner am Mittwoch, 30. August 2023, bei einem Besuch bei den Verkehrsbetrieben mit den BVG-Vorständen Dr. Rolf Erfurt und Jenny Zeller bekräftigt.
Auf dem Betriebshof in Lichtenberg und dem BVG-Standort in Friedrichsfelde informierten sie sich zuvor über die spezifischen Qualitäten und Erfordernisse von Bus-, Straßenbahn- und U-Bahnbetrieb. Anlässlich des Termins haben sich die beiden Senatorinnen und der BVG-Vorstand auf eine enge Zusammenarbeit zur weiteren konkreten Ausgestaltung und zum Ausbau des Berliner Nahverkehrs und ein zu entwickelndes Konzept verständigt – als wichtigen Bestandteil einer Gesamtbetrachtung der verkehrlichen Infrastruktur Berlins.
Einig sind sich die Spitzen von Senatsverwaltungen und BVG darüber, dass bei der Planung der zukünftigen Mobilität alle Verkehrsträger ihre Potenziale bestmöglich nutzen sollen. Berlin braucht einen gut ausgebauten Nahverkehr auf der Schiene mit U- und S-Bahn für weite Strecken zwischen den Außenbezirken und den Zentren der Stadt. Berlin braucht aber ebenso die hohen Kapazitäten der Straßenbahn auf Querverbindungen und es braucht moderne E-Busse für kurze Strecken in den Kiezen und als Zubringer zu den U- und S-Bahnhöfen – das alles in enger Taktung. Die Chancen und Potenziale digitaler On-Demand-Angebote und fahrerloser Shuttles gilt es zu bewerten und da, wo räumlich sinnvoll, einzusetzen.

Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Nur Note 4 für Verkehrspolitik der Bundesregierung

Die Bundesregierung ist zur Hälfte ihrer Amtszeit noch größtenteils im Rückstand bei der Erfüllung ihrer selbst gesteckten verkehrspolitischen Ziele. Zu diesem Ergebnis kommen Allianz pro Schiene, Allgemeiner Deutscher Fahrradclub (ADFC) und Auto Club Europa (ACE). Die drei Verbände haben überprüft, inwieweit Versprechen aus dem Koalitionsvertrag bereits umgesetzt wurden. In Schulnoten gesprochen, erhält die Bundesregierung demnach im Zwischenzeugnis für ihre Verkehrspolitik lediglich die Note 4 („ausreichend“). Mit Blick auf die zweite Hälfte der Regierungsperiode fordern die Verbände, die ausstehenden Vorhaben schneller anzugehen. Außerdem fordern sie eine systematischere Herangehensweise an die Verkehrswende, bei der Straße, Schiene und Radverkehr für den Verkehr von morgen zusammengedacht werden.
Zwischen den einzelnen Themenfeldern der Verkehrspolitik gibt es durchaus größere Unterschiede in der Bewertung: Mehr Geld in die Schiene als in die Straße investieren – der Fortschritt bei diesem Koalitionsziel wird von den Verbänden als gut bewertet (Note 2), die Radverkehrspolitik bekommt angesichts sinkender Mittel die Note 4 – und beim noch ausstehenden Abbau umwelt- und klimaschädlicher Subventionen reicht es nur für ein „mangelhaft“.

Quelle: Allianz pro Schiene

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