8. Wettbewerber Report Eisenbahnen

Die Erfolgsgeschichte, die die Wettbewerbsbahnen im Güter- und Personenverkehr nach Ansicht der Verbände „mofair“ und „Die Güterbahnen“ hingelegt haben, kann und sollte laut den Verbänden im Lichte der seit Jahren schlechten Bilanzen der DB für die Politik ein Anreiz sein, sich die Gründe genau anzuschauen. Wieso läuft es demnach beim Staatskonzern so viel schlechter, obwohl sich alle das gleiche Netz teilen? Woher kommt das noch immer unerschütterliche Vertrauen der Politik in die DB? Im aktuellen und mittlerweile 8. Wettbewerber-Report Eisenbahnen gehen die beiden Verbände auf diese und weitere Fragen ein.

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Quelle: Die Güterbahnen

SPD will Straffreiheit für Schwarzfahrer

Die SPD legt in der Debatte über eine “Entkriminalisierung” des Schwarzfahrens im öffentlichen Nahverkehr einen weitgehenden Vorschlag vor. Bislang gilt das Fahren ohne Fahrschein gemäß § 265a Strafgesetzbuch (StGB) als Leistungserschleichung, die mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr geahndet werden kann.
Die AG Recht der SPD-Bundestagsfraktion plädiert nun für eine Streichung des Paragrafen: „Die derzeitige Kriminalisierung“, 1935 von den Nationalsozialisten in das StGB eingeführt, sei unverhältnismäßig und belaste die Justiz, insbesondere die Strafgerichte und Staatsanwaltschaften: „Wer die Miete oder eine Rechnung nicht bezahlt, kann zivilrechtlich verklagt werden, macht sich aber nicht strafbar“, heißt es in dem Entwurf.
Derzeit zählt das Fahren ohne Fahrschein zu den häufigsten Delikten, deretwegen Ersatzfreiheitsstrafen verhängt werden – und für den Staat beträchtliche Haftkosten verursachen. Bereits im vorigen Jahr hatte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) eine Überprüfung dieser Mechanik angekündigt. Der Deutsche Richterbund spricht sich ebenso für eine Reform des Paragrafen aus wie Linke, Grüne und hohe Vertreter der Polizei.
Die in der Diskussion vermehrt vorgetragene Lösung, Schwarzfahren zur Ordnungswidrigkeit herabzustufen, geht der SPD indes nicht weit genug: Eine Behörde müsste dann Bußgeldbescheide ausfertigen, außerdem würden Staatsanwaltschaften und Gerichte, so das Fraktionspapier, „bei einem Einspruch mit einer Vielzahl von Verfahren durch Einsprüche belastet“. Die Sozialdemokraten fordern Justizminister Buschmann deshalb auf, die Strafbarkeit des Schwarzfahrens „noch in diesem Jahr“ abzuschaffen.
Kommunen und Verkehrsbetriebe indes fühlen sich von der SPD-Initiative alleingelassen. „Die politische Antwort auf Fahrgäste ohne Ticket kann nicht lauten, geltendes Recht zu ändern“, sagt Alexander Möller, Geschäftsführer ÖPNV beim Verband Deutscher Verkehrsunternehmen: „Nach dieser Logik müsste man auch Ladendiebstähle für Grundnahrungsmittel aus dem StGB herausnehmen“.

Quelle: spiegel.de

Stadler liefert Wasserstoffzüge nach Kalifornien

Der Bundesstaat Kalifornien und Stadler haben am 13.10.2023 eine Vereinbarung über die Lieferung von vier wasserstoffbetriebenen Zügen (FLIRT H2) für die California State Transportation Agency (CalSTA) und Caltrans, mit der Option für bis zu 25 weitere Züge. Der neue Wasserstoffzug von Stadler wurde sowohl in der Schweiz als auch in den USA ausgiebig getestet. Die neuen Wasserstoffzüge für sollen landesweit eingesetzt werden.

Quelle: Stadler

ÖBB übernimmt Go-Ahead Deutschland

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und Go-Ahead Deutschland gehen eine Zukunftspartnerschaft ein. Die ÖBB-Personenverkehr AG übernimmt dabei die Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland GmbH, die weiterhin als eigenständige Gesellschaft operieren wird. Nach dem erfolgten Signing, der Unterzeichnung des Kaufvertrags am 12.10.2023, müssen bis zum Closing, dem Abschluss der Transaktion, unter anderem noch wettbewerbsrechtliche Genehmigungen abgewartet werden. Das Closing wird noch 2023 erwartet. An den aktuellen Angeboten und Fahrplänen ändert sich bei Go-Ahead Deutschland nichts. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart.

„Die ÖBB setzen mit dem Kauf von Go-Ahead Deutschland den eingeschlagenen Internationalisierungskurs konsequent fort. Schon heute sind die ÖBB international unterwegs – als führender Anbieter von Nachtzügen in Europa und als zweitstärkste Güterbahn der EU, die in 18 Ländern aktiv ist. Wir sehen in Süddeutschland gutes Potenzial, im Personenverkehr noch stärker zu wachsen,“ so ÖBB CEO Andreas Matthä.

Go-Ahead Deutschland hat aktuell rund 1.000 Mitarbeiter und ist mit ihren zwei Betriebsgesellschaften in Bayern und Baden-Württemberg ein wichtiger Akteur im Schienenpersonennahverkehr. Sie betreiben mit insgesamt 144 elektrischen Triebzügen Regionalzugverkehre im Auftrag des Landes Baden-Württemberg und der Bayerischen Eisenbahngesellschaft.
Mit der Übernahme durch die ÖBB sind die Bestandsverkehre bis Verkehrsvertragsende gesichert und es gibt das klare Ziel, in Deutschland langfristig weiter zu wachsen. Das Unternehmen soll unter der bestehenden Geschäftsführung mit dem bisherigen Management fortgeführt werden.

Quelle: Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland GmbH

VDV zu den Beschlüssen der Verkehrsministerkonferenz

Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen: „Der Beschluss der Länder zur Finanzierung des Deutschland-Tickets ist als positiv zu beurteilen und kommt rechtzeitig für die Planung mit dem Ticket in 2024. Ohne die entsprechende Bereitschaft des Bundes liegt allerdings nach wie vor keine Finanzierungssicherheit vor und damit im Ergebnis keine Klarheit, wie das Ticket im kommenden Jahr finanziert werden soll. Erneut müssen, wie bereits im Vorjahr, jetzt die Ministerpräsidenten und der Bundeskanzler über das Ticket befinden. Hier wäre der Bundesverkehrsminister selbst in der Pflicht gewesen. Wir begrüßen die Idee der Länder, den Bundesverkehrsminister durch einen entsprechenden Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz mit dem Bundeskanzler wieder an den Verhandlungstisch zu bringen.“

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen VDV

Steht das Deutschlandticket auf der Kippe?

Die Verkehrsminister von Bund und Ländern haben keine Einigung im Finanzstreit über das Deutschlandticket erzielt. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Teilnehmerkreisen der Verkehrsministerkonferenz. In einem Beschlusspapier heißt es, die Länder seien bereit, dauerhaft die Hälfte des Zuschussbedarfs für das Ticket zu finanzieren. Sie erwarteten vom Bund, dass er die Verantwortung für die Finanzierung der anderen Hälfte des Zuschussbedarfs übernehme. Weiter heißt es, Bundeskanzler Olaf Scholz und die Regierungschefinnen und -chefs der Länder würden gebeten, bei ihrer Besprechung am 6. November die Anliegen aufzugreifen und einen Beschluss zu fassen.

Quelle: noz.de

VBK setzt erstmals Elektrobusse auf mehreren Linien ein

Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe setzen ab Anfang Dezember erstmals moderne Elektrobusse vom Hersteller MAN Truck & Bus im Linienbetrieb ein. „Wir wollen in den kommenden Jahren unsere gesamte Dieselbusflotte komplett auf batteriebetriebene Busse umstellen“, sagte der technische Geschäftsführer der VBK, Christian Höglmeier, bei der Präsentation des ersten neuen E-Busses am 11. Oktober 2023 in Karlsruhe.
In einem ersten Schritt erhalten die VBK vom Hersteller MAN Truck & Bus zwölf Fahrzeuge, die sukzessive im Linienbetrieb auf den VBK-Linien 60, 62 und 70 eingesetzt werden. Derzeit besteht die Busflotte der VBK noch aus 53 Diesel-Bussen, die im Verlauf der kommenden Jahre Schritt für Schritt komplett durch Elektrobusse ersetzt werden sollen. Der Aufsichtsrat der VBK hat der Beschaffung von zwölf Bussen mit einem Investitionsvolumen von rund 7,2 Millionen Euro zugestimmt. Es besteht die Option, bei MAN Truck & Bus künftig weitere Busse zur Umrüstung der Flotte zu bestellen. Für diese zusätzliche Investition ist jedoch erneut „grünes Licht“ von Seiten der Aufsichtsräte erforderlich.

Quelle: Verkehrsbetriebe Karlsruhe

Bahnstrecke Senden-Weißenhorn nimmt planmäßig Regelbetrieb auf

Nach umfänglichen Sanierungsarbeiten wurde am Montag, 9. Oktober, der planmäßige Regelbetrieb auf der Eisenbahnstrecke Senden-Weißenhorn wieder aufgenommen. Trotz eines technisch sehr herausfordernden Materialwechsels von Stahl- auf Betonschwellen konnte die Abnahme der Strecke termingerecht und ohne Beanstandungen erfolgen.
Die Bahnstrecke Senden-Weißenhorn wurde vor 10 Jahren reaktiviert. Inzwischen wurden die prognostizierten Fahrgastzahlen weit überschritten und mit dem Fahrplanwechsel im Dezember ist ein weiterer Anstieg zu erwarten. Durch die nun abgeschlossenen Sanierungsarbeiten wird die Strecke den wachsenden Anforderungen des Personen- und Güterverkehrs gerecht. Dafür wurde ein Budget von gut 5,5 Millionen Euro aufgewendet. Dieses wichtige Projekt wurde mit Unterstützung des Freistaats Bayerns als Fördermittelgeber umgesetzt, der dafür rund 3,8 Millionen Euro bereitstellt. Die Sanierungsarbeiten umfassten den Austausch von 14.000 Metern Langschienen, wobei 160 Schweißungen mittels des Thermitschweißverfahrens durchgeführt wurden. Es wurden 13.000 Stahl- durch Betonschwellen ersetzt und etwa 2.500 Tonnen Gleisschotter ergänzt. Darüber hinaus musste ein 10 Kilometer langes Streckenkabel demontiert und nach den Umbauarbeiten wieder montiert werden.
Eine weitere Aufwertung erhält die Strecke durch einen zweiten Fahrgastunterstand in Weißenhorn, der gerade rechtzeitig für die kommenden Herbst- und Wintermonate Schutz für Wartende bieten kann. Den Aufwand hierfür teilen sich die Stadt Weißenhorn und die SWU.

Quelle: SWU Stadtwerke Ulm/Neue Ulm GmbH

Bund fördert Hamburg bei UITP-Veranstaltungen

Der Bund fördert die Austragung des UITP Global Public Transport Summit in Hamburg in den Jahren 2025 und 2027 mit insgesamt 8 Millionen Euro. Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing überreichte die Förderzusage bei der konstituierenden Sitzung des UITP Host Committees an Dr. Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende.
Mit Teilnehmern aus über 40 Ländern gilt der UITP als weltweit wichtigster Mobilitätskongress und Messe für den ÖPNV. Hamburgs Bewerbung um die Austragung war Bestandteil der Absichtserklärung zur „Modellregion Mobilität“, die Bund und Stadt Hamburg im Dezember 2022 vorstellten.

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Die Wahl als Austragungsort für den größten ÖPNV-Kongress der Welt bestätigt Deutschlands Vorreiterrolle bei innovativen Mobilitätslösungen. Ich freue mich, dass wir durch unser gemeinsames Engagement den UITP-Summit nach Deutschland holen konnten. Das sind auch gute Nachrichten für unsere Transport- und Verkehrswirtschaft. In Hamburg können wir der Welt zeigen: Deutschland ist am Puls der Zeit, wenn es um intelligenten On-Demand-Verkehr, alternative Antriebe oder energieeffiziente Technologien geht. Und mit dem Deutschlandticket haben wir ein innovatives ÖPNV-Ticket, dessen Erfahrungen wir international teilen wollen. Der öffentliche Personenverkehr spielt eine Schlüsselrolle für klimafreundliche Mobilität. Umso wichtiger ist das Voneinander-Lernen. Gemeinsam mit der Stadt Hamburg wollen wir das volle Potenzial des UITP-Summit 2025 und 2027 nutzen, um weltweit den Klimaschutz voranzubringen.“

Die operative Planung und Umsetzung des UITP Summits übernimmt die New Mobility Solutions GmbH, eine Tochterfirma der Hamburger Hochbahn AG. Unterstützt wird die Gesellschaft vom UITP Committee Host, in dem 45 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Industrie, Wissenschaft, Wirtschaft und Nicht-Regierungsorganisationen beraten. Zudem tragen die Mitglieder des Bewerbungskonsortiums (Hamburg Messe und Congress GmbH, die Hamburger Hochbahn AG und MOIA) mit personeller zur Umsetzung zum Erfolg bei.

Quelle: Bundesverkehrsministerium

DB erhöht Preise im Fernverkehr

Die Deutsche Bahn (DB) erhöht ihre Preise im Fernverkehr zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember. Fahrkarten sowie die Bahncard-Rabattkarten würden durchschnittlich 4,9 Prozent teurer, erklärte das Unternehmen am Dienstag. Die Einstiegspreise bei den Super-Sparpreisen und Sparpreisen bleiben demnach hingegen unverändert bei 17,90 und 21,90 Euro.
Die Erhöhung der Preise begründete die DB mit „steigenden Kosten”. Die Bahncard 25 in der zweiten Klasse wird drei Euro teurer, Kunden müssen zukünftig also 62,90 Euro bezahlen. Die Preise für die Bahncard 50 bleiben unverändert, Streckenzeitkarten werden 4,9 Prozent teurer.
Auch bei den Flexpreisen können Kunden in Zukunft durch frühzeitiges Buchen sparen. „Dieses Prinzip kennen die Reisenden bereits von den Sparpreisen: Je früher gebucht wird, desto günstiger sind die Tickets”, teilte die Bahn mit. Somit lasse sich auch die Auslastung künftig besser steuern. Für Buchungen bis zum 10. Dezember gelten noch die alten Fahrpreise.

Quelle: stern.de