GDL: Die Signale stehen auf Streik

Bei der am 19. Dezember 2023 in Frankfurt am Main ausgezählten Urabstimmung der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) stimmten 97 Prozent der GDL-Mitglieder bei der DB AG und den Transdev-Unternehmen mit Ja und gaben damit den Weg frei für die Ausweitung der Arbeitskämpfe. Bei den Personaldienstleistern lag die Zustimmung bei 93 Prozent und bei der City-Bahn Chemnitz sogar bei 98 Prozent. Zur Urabstimmung aufgerufen waren die GDL-Mitglieder bei der Deutschen Bahn, Transdev, City-Bahn Chemnitz und den Personaldienstleistern assoft GmbH, Unternehmensbereich railmen, delphi personal GmbH, dispo-Tf Rail GmbH, First Passenger Rail Service Germany GmbH (PRS), MEV Eisenbahn-Verkehrsgesellschaft mbH, OLB Oderland Bahn GmbH, Rheinische Bahnpersonal- und Verkehrsgesellschaft mbH und RT&S Lokführer-Akademie GmbH. Die Wahlbeteiligung betrug über 70 Prozent.

„Das ist ein deutliches Signal an die Arbeitgeber, ihre Verweigerungshaltung gegenüber den Kernforderungen der GDL zu überdenken,“ so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. „Nur mit einem zufriedenstellenden Angebot zur Absenkung der Arbeitszeit und einer spürbaren Entgelterhöhung als Inflationsausgleich ist die Wiederaufnahme und gütliche Einigung der Verhandlungen möglich. Erfolgt dies nicht, haben die Beschäftigten mit ihrem Votum sehr deutlich klargemacht, was die Unternehmen im neuen Jahr zu erwarten haben.“

Quelle: GDL

Bayern will ab 2034 Akkuzüge im SPNV einsetzen

Die Dieselzüge im Bayerischen Wald sollen 2034 verschwinden. Ein Gutachten der Technischen Universität Dresden empfiehlt eine Umrüstung der Linie Plattling – Bayerisch Eisenstein und ihrer Zweigstrecken auf stromgetriebene Fahrzeuge. „Im Bayerischen Wald ist der Akkubetrieb die beste Lösung, um den bisherigen Dieselbetrieb zu beenden. Er ist preiswerter als der Einsatz von Wasserstoffzügen und benötigt deutlich weniger Infrastrukturausbau als eine Vollelektrifizierung”, sagte Verkehrsminister Christian Bernreiter am 19. Dezember 2023.
Für die Umrüstung seien Investitionen von rund 30 Millionen Euro für Nachlademöglichkeiten erforderlich, hieß es weiter. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hatte die Technische Universität Dresden mit einer Prüfung beauftragt, wie die Umstellung des Schienenpersonennahverkehrs auf klimafreundliche Antriebe erfolgten könnte. Dabei wurde auch untersucht, wie sich die angedachte Elektrifizierung der Strecke vom tschechischen Klatovy nach Bayerisch Eisenstein auswirken würde. Zudem wurde der Einsatz von Wasserstoffzügen geprüft.
Trotz der im Vergleich zum Akkubetrieb geringeren Investitionen in die Infrastruktur wäre der Einsatz von Wasserstoffzügen nach Einschätzung der TU Dresden über 30 Jahre gerechnet deutlich teurer, weil Wasserstoff mehr kostet und auch die Fahrzeugkosten höher sind. Laut Bernreiter will der Freistaat daher nun die Planungen für den Akkubetrieb beauftragen.
Seit einigen Jahren setzen Bundesländer und auch Verkehrsverbünde vermehrt auf alternative Antriebe für Streckenabschnitte ohne Oberleitungen und testen dabei auch Wasserstoffzüge. In den vergangenen Jahren zeichneten sich aber auch Nachteile der Technik im Vergleich zum Akkubetrieb ab. So kam eine Untersuchung in Sachsen für Strecken im Leipziger Umland vor zwei Jahren bereits zu einem ähnlichen Ergebnis wie nun in Bayern. Darüber hinaus setzt auch Baden-Württemberg auf Akkuzüge statt auf Wasserstoff.
Akkuzüge nutzen Abschnitte mit Oberleitung, um den Akku aufzuladen. Anschließend können nicht elektrifizierte Strecken elektrisch befahren werden. Der Strom für die Nachlademöglichkeiten soll nach Vorschlag der Gutachter aus dem Landesnetz kommen und in Umrichterwerken die für den Zugverkehr erforderliche Stromspannung erhalten. Der Bau neuer Bahnstromleitungen sei nicht vorgesehen, hieß es. Wegen laufender Verträge für den Dieselbetrieb soll die Umstellung auf Akkuzüge aber erst im Dezember 2034 erfolgen.

Quelle: golem.de

Abo-App der Bremer Straßenbahn

Die Bremer Straßenbahn hat gemeinsam mit HanseCom eine mobile App für Abos im Verkehrsverbund Bremen und Niedersachsen (VBN) sowie für das Deutschlandticket entwickelt. Trotz großen Zeitdrucks ging die App pünktlich zum offiziellen Verkaufsstart des Deutschlandtickets live.
Die App „ABOS IM VBN“ eröffnet den Nutzern einen einfachen und schnellen Weg zu den Abo-Angeboten der Bremer Straßenbahn AG (BSAG). Dazu zählen neben dem Deutschlandticket auch das MIA- und das MIA+-Ticket, die umfangreiche Mitnahmemöglichkeiten bieten. Kunden der BSAG können ihre Abonnements mit der App unkompliziert bestellen und erhalten ihre Fahrtberechtigung als Barcode direkt auf ihre Smartphones ausgeliefert. Die Abo-Verwaltung der App ermöglicht es ihnen, die zugehörigen Verträge rund um die Uhr bequem in Eigenregie zu verwalten.
Trotz großen Zeitdrucks konnte die BSAG ihren Kunden die neue App pünktlich zum Verkaufsstart des Deutschlandtickets zur Verfügung stellen. Dabei half dem Verkehrsunternehmen seine konsequente Digitalisierungsstrategie. So hatte es gemeinsam mit HanseCom bereits für 2022 eine Abo-App geplant. Als klar war, dass das Deutschlandticket kommen wird, musste die BSAG zwar ihre Planungen umstellen und die App neu ausrichten, die Vorarbeiten ermöglichten ihr aber die rechtzeitige Markteinführung.
Die App ist nahtlos in das Kundenmanagement- und Vertriebshintergrundsystem PTnova und die Abo-Online-Lösung von HanseCom integriert, die von der BSAG schon seit längerem genutzt werden. Mit Abo-Online realisierte das Verkehrsunternehmen vor wenigen Jahren das Self-Service-Portal „Meine BSAG“. Im Zuge der App-Entwicklung passte es auch dieses Portal an die aktuellen Gegebenheiten an. Pünktlich zum Verkaufsstart konnten Kunden über diesen digitalen Kanal das Deutschlandticket beziehen: je nach Wunsch als Handyticket, als Chipkarte oder als Ticket-to-Print.
In einem nächsten Schritt plant das Verkehrsunternehmen das Großkundenmodul der Abo-Online-Lösung von HanseCom einzuführen. Damit wird die BSAG künftig Unternehmen und ihren Mitarbeitern über das Portal und die App das Deutschlandticket als Jobticket zur Verfügung stellen.

Quelle: HanseCom

ADFC fordert ideologiefreie Verkehrspolitik

Der Fahrradclub ADFC blickt kritisch auf das Jahr 2023 zurück. Die Bundesregierung hat die Mittel für den Radverkehr deutlich zurückgefahren, der geplante flächendeckende Ausbau der Radwegenetze ist kaum vorangekommen, das Sicherheitsgefühl der Radfahrenden ist weiterhin schlecht – und vor allem: Die dringend notwendige Modernisierung des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) ist durch die Blockade einiger Bundesländer vorerst gescheitert. Für das Jahr 2024 fordert der ADFC eine ideologiefreie Verkehrspolitik und die schnelle Einigung beim StVG zugunsten der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden.    

ADFC-Bundesvorsitzender Frank Masurat sagt: „Leider haben wir 2023 den Eindruck gewonnen, dass Verkehrspolitik immer parteitaktischer und ideologischer wird. Im Vordergrund stehen immer öfter nicht das Gemeinwohl, nicht die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden, nicht die faire Aufteilung des Straßenraums, nicht die Freiheit der Verkehrsmittelwahl auch auf dem Land – sondern partikuläre Interessen des motorisierten Verkehrs und künstlich aufgeheizte Debatten. Die legitimen Interessen von Radfahrenden und von Fußgängern, mehr Schutz und Freiraum auf der Straße zu bekommen, werden als ideologisch gebrandmarkt und diskreditiert. Gleichzeitig erinnert das Festhalten an den jahrzehntealten Privilegien des Autoverkehrs selbst an eine Ideologie. Damit muss 2024 wirklich Schluss sein. Deutschland muss zu einer sachorientierten Verkehrspolitik kommen, die allen dient und den Klimaschutz ernstnimmt. Dazu gehört ein kraftvoll modernisiertes Straßenverkehrsgesetz, das Platz und Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden gewährleistet – nicht nur für die, die im Auto sitzen.“         

Die Bundesregierung hat sich mit dem Nationalen Radverkehrsplan vorgenommen, den Radverkehr bis 2030 zu verdoppeln und für durchgängige und sichere Radwegenetze im ganzen Land zu sorgen. Das Jahr 2023 hat zu diesem Ziel allerdings kaum beigetragen. Der ADFC-Fahrradklima-Test zeigte im April, dass 245.000 Befragte weiterhin unzufrieden mit den Bedingungen zum Radfahren sind. 80 Prozent finden die Radwege zu schmal und 70 Prozent fühlen sich beim Radfahren nicht sicher. Im Bundeshaushalt 2024 sind weitere Kürzungen geplant. Statt der notwendigen jährlichen Fahrradmilliarde zur Kofinanzierung von Radinfrastruktur in den Kommunen sind 2024 weniger als die Hälfte vorgesehen.

Masurat: „Die härteste Bremse für den zukünftigen Ausbau der Radwegenetze allerdings war das vorläufige Scheitern der StVG-Reform im Bundesrat. Die Bundesregierung verfehlt so ihren eigenen Koalitionsvertrag und die Ziele des Nationalen Radverkehrsplans zugleich. Für viele Menschen in Deutschland bedeutet das, auch für kürzere Wege weiterhin ins Auto gezwungen zu sein, weil sichere und komfortable Alternativen für die tägliche Mobilität schlichtweg fehlen.“

Der ADFC fordert von der Politik, klimafreundliche und sichere Mobilität für alle Menschen in Deutschland zu ermöglichen – und dafür Ideologien und Parteitaktik zu überwinden. Dafür müssen Bund und Länder im Vermittlungsausschuss eine Lösung für die vorerst gescheiterte Verkehrsrechtsreform finden, die den Kommunen endlich Spielräume für die Neuverteilung von Verkehrsflächen gibt und gleichzeitig die Zahl der Verkehrstoten und Schwerstverletzten gemäß Vision Zero gen Null bringt. Städte und Gemeinden müssen die Chancen des Radverkehrs nutzen, ohne ihn gegen den Fußverkehr auszuspielen oder als Anti-Auto-Maßnahme zu verteufeln. Außerdem fordert der ADFC anstelle zeitlich befristeter Förderprogramme einen Fonds, der die Finanzierung des Radwegebaus langfristig sicherstellt. Die Höhe des Fonds muss sich an der jährlichen „Fahrradmilliarde“ orientieren, die die Verkehrsministerkonferenz als notwendig definiert hat.

Quelle: ADFC

Kreis Coesfeld gewinnt ersten Mobilitätspreis.NRW

Zum ersten Mal wurde am Montag, 18. Dezember 2023, der Mobilitätspreis.NRW verliehen. Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer überreichte die Auszeichnung auf dem Mobilitätstag NRW in Essen an den Preisträger, den Kreis Coesfeld mit dem “Bürgerlabor Mobiles Münsterland”. Platz 2 belegte das Unternehmen Vinci Construction Shared Services GmbH aus Bottrop mit “Power Road by Eurovia”, Platz 3 die Wupsi GmbH mit dem On-Demand-Service “efi” für Leverkusen und den Rheinisch-Bergischer Kreis. Mit dem neu ausgelobten Preis würdigt das Bündnis für Mobilität innovative und zukunftsweisende Mobilitätslösungen aus oder für Nordrhein-Westfalen.

Minister Oliver Krischer gratulierte den Preisträgern und freute sich über die große Resonanz bei der Erstausgabe des Wettbewerbs: „Ich bin beeindruckt von den vielen und vor allem von dem breiten Spektrum der Projektvorschläge. Wir haben enorme Herausforderungen bei der Mobilität von Menschen und Gütern. Das merkt jeder, der auf unseren Schienen, Straßen oder Radwegen unterwegs ist. Gleichzeitig müssen wir Mobilität auch klimaneutral und nachhaltig machen. Da ist es wichtig, mit neuen Ideen und Konzepten Antworten auf aktuelle und zukünftige Fragen der Mobilität zu finden. Ich freue mich, wie viele Menschen, Institutionen und Unternehmen in unserem Land dabei sind, aus den Herausforderungen bei der Mobilität Chancen zu machen. Das wollen wir unterstützen, denn wir brauchen neue Antworten und Lösungen. Der Mobilitätspreis.NRW soll innovativen Ideen und Konzepten in der Mobilität eine Bühne bieten, damit große Anwendung oder auch Nachahmer finden können.”

Der Mobilitätspreis.NRW ist der erste seiner Art eines Bundeslandes überhaupt. Es ist ein kombinierter Jury- und Publikumspreis. Im ersten Schritt hatte eine Fachjury aus rund 50 Bewerbungen fünf Finalisten ausgewählt. Abschließend entschieden hat die Öffentlichkeit: Knapp 3700 Menschen haben sich am Online-Voting beteiligt, um aus den fünf vorausgewählten Projekten die Gewinner festzulegen. Die drei Bestplatzierten erhalten ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 30.000 Euro (1. Platz: 15.000 Euro, 2. Platz: 10.000 Euro, 3. Platz: 5.000 Euro), das wieder in die Projekte reinvestiert werden muss.

1. Platz: Bürgerlabor Mobiles Münsterland (BueLaMo)
Auf den ersten Platz gewählt wurde das Projekt Bürgerlabor Mobiles Münsterland. Das Siegerprojekt aus dem Kreis Coesfeld verfolgt einen systemischen, ganzheitlichen Ansatz, indem vernetzte Mobilität im ländlichen Raum in seiner Gesamtheit untersucht und erprobt wird. Wie können im ländlichen Raum Mobilitätsalternativen zum eigenen Pkw geschaffen werden? Zu den zukunftsgerichteten Ideen zählen unter anderem die Einführung eines ExpressBusses, der Aufbau von On-Demand-Verkehr oder ein in den öffentlichen Verkehr integrierter E-Tretroller-Verleih. Bei allen Projekten werden die Bürgerinnen und Bürger miteinbezogen. Website: https://www.muensterland.com/muensterland-kommit.

2. Platz: Power Road by Eurovia
Auf dem zweiten Platz landete das Projekt “Power Road by Eurovia”. Dunkle Fahrbahnflächen heizen sich vor allem im Sommer stark auf – und bergen so ein großes, ungenutztes Wärmepotenzial. Hier kommt die “Power Road” zum Einsatz: Das von Vinci Construction Shared Services GmbH in Bottrop entwickelte System gewinnt und speichert die Solarwärme aus der Straße wie eine umgekehrte Fußbodenheizung, um sie zum Beispiel zur Warmwasseraufbereitung oder für eisfreie Straßen zu nutzen. Zudem leistet das System einen erheblichen Beitrag gegen den städtischen Wärmeinseleffekt, weil die Oberflächentemperatur der Fahrbahn an heißen Tagen mit dem System verringert werden kann. Website: https://www.power-road.com/de

3. Platz: efi
Efi steht für “einfach, flexibel und individuell”. Der On-Demand-Service der Wupsi GmbH ergänzt in Leverkusen und dem Rheinisch-Bergischer Kreis den ÖPNV im suburbanen und ländlichen Raum. Fahrgäste geben ihren Fahrtwunsch per App oder Telefon an, Personen mit ähnlichen Zielen werden im sogenannten “Ridepooling” zusammengelegt. Da das Angebot in den VRS-Tarif integriert ist, nutzen Abonnentinnen und Abonnenten die insgesamt 15 elektrisch betriebenen Fahrzeuge kostenlos. Damit leistet “efi” einen wesentlichen Beitrag zur Attraktivitätssteigerung öffentlicher Mobilitätsangebote und verfolgt das Ziel, den Anteil der Verkehrsmittel des Umweltverbundes nachhaltig zu steigern. Website: https://efi.wupsi.de

Quelle: Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen

Harald Kraus als DSW21-Arbeitsdirektor bestätigt

In seiner Sitzung am Freitag, 15. Dezember, hat der Aufsichtsrat der Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21) Harald Kraus einstimmig für weitere fünf Jahre zum Arbeitsdirektor bestellt. Vorbehaltlich der Zustimmung durch den Rat der Stadt Dortmund in der Februar-Sitzung 2024 wird Kraus seine zweite Amtszeit im Herbst kommenden Jahres beginnen. Sie endet am 30. September 2029. Der gebürtige Bonner ist 2019 von den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB) nach Dortmund gewechselt.

Quelle: DSW21

Regionalisierungsmittel-Kürzung ist alarmierendes Signal

Im Zuge der in einem Papier des Bundesfinanzministeriums als „Einigung zum Bundeshaushalt 2024“ bezeichneten Vereinbarung der Bundesregierung beabsichtigt der Bund – offensichtlich unter der Rubrik: „Wir verlagern Ausgaben zurück: der Bund hat über den Bundeshaushalt immer mehr Ausgaben von anderen übernommen. Das kehren wir jetzt um“ – bereits im kommenden Jahr 350 Millionen Euro weniger Regionalisierungsmittel bereitzustellen als bisher veranschlagt.

„Bereits die bisherigen Regionalisierungsmittel reichen nicht aus, um den Bestandsverkehr über 2024 hinaus zu sichern. Wenn der Bund jetzt im kommenden Jahr das Budget kurzfristig um 350 Mio. Euro reduzieren will, ist dies ein alarmierendes Signal. Jeder Euro wird benötigt, um das Angebot aufrecht zu erhalten und den Fortbestand des Deutschlandtickets nicht weiter zu gefährden. Daher ist es notwendig, dass der Bund die geplante Kürzung gerade in dem Bereich zurücknimmt, der maßgeblich zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes beiträgt“, fordert Thomas Prechtl, Präsident des Bundesverbands SchienenNahverkehr.

Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, sagt dazu:

„Dass bei den Regionalisierungsmitteln 350 Millionen Euro gekürzt werden sollen, ist eine schlechte Nachricht. Gerade jetzt, wo sich Länder und Kommunen um Mehrkosten bei ÖPNV und Deutschlandticket sorgen, schürt das weitere Verunsicherung.“

Quelle: Bundesverband SchienenNahverkehr e. V., Allianz pro Schiene e. V.

Wechsel an der Spitze der MAN Truck & Bus Deutschland GmbH

Die MAN Truck & Bus Deutschland GmbH erhält zum 1. Januar 2024 eine neue Geschäftsführung. Dennis Affeld (51) wird die Leitung der Geschäftsführung übernehmen. Zudem wird Stefan Schall (52) in das Gremium berufen und für den Truck, Van & Used Vertrieb verantwortlich sein. Dies wurde vom Aufsichtsrat der Gesellschaft in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.

Quelle: MAN Truck & Bus Deutschland GmbH

VGF weiter für U- und Straßenbahnbetrieb in Frankfurt a.M. zuständig

In ihrer Sitzung am 14. Dezember 2023 haben die Stadtverordneten der Stadt Frankfurt am Main den Beschluss gefasst, der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) erneut den Betrieb der U-Bahnen und Straßenbahn direkt zu übertragen. Der Beschluss tritt mit dem 1. Januar 2024 in Kraft.

„Mit der Direktvergabe sichert sich die Stadt bis zum Jahr 2046 den lokalen U-Bahn- und Straßenbahnverkehr durch ihr eigenes kommunales Unternehmen“, zeigt sich Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert zufrieden. „Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der VGF bedeutet der Vertrag ein hohes Maß an Arbeitsplatzsicherheit für mehr als zwanzig Jahre. Zusätzlich werden erhebliche Mittel in die Arbeitsplatzqualität investiert, um die VGF auch weiterhin als attraktiven Arbeitgeber zu erhalten“.

„Nun bekommt die VGF die gemeinwirtschaftliche Verpflichtung, die sanierungsbedürftigen unterirdischen Anlagen instand zu halten. Das bringt Synergien: Schnittstellen entfallen, wie etwa die Abrechnung der Bauvorhaben gegenüber der Stadt. Zugleich schaffen wir eine Basis, um große Stadtbahnstationen wie die Hauptwache aus einer Hand entwickeln, betreuen, in Stand halten oder umbauen zu können“, führt Stadtkämmerer Dr. Bastian Bergerhoff aus.

Finanziell muss die Stadt dafür aufkommen: Die sich aus dem Übergang des Tunnelvermögens ergebenden Unterhaltung und weitere Aufwendungen führen dazu, dass im städtischen Haushalt bis zum Jahr 2046 insgesamt rund 451 Millionen Euro an Investitionskostenzuschüssen anfallen. Hinzu kommen konsumtive Aufwendungen von rund 178 Millionen Euro, die zu einem zusätzlichen Verlust von rund 8 Millionen Euro pro Jahr bei der Stadtwerke Frankfurt Holding führen. Weiter verursacht die Übertragung der Vermögenswerte eine außerordentliche Abschreibung sowie eine ertragswirksame Auflösung der bestehenden Sonderposten, die unterm Strich das außerordentliche Ergebnis der Kernverwaltung mit rund 84 Millionen Euro belasten. „Die mit der Vergabe einhergehenden Belastungen werden uns natürlich beschäftigen. Sie wären aber auch ohne die nun beschlossene Beordnung auf die eine oder andere Art und Weise auf uns zugekommen. Die Beordnung ist also auch ein Akt der Transparenz und von verantwortungsvollem Handeln von Politik“, sagt Stadtkämmerer Dr. Bergerhoff.

Der öffentliche Dienstleistungsauftrag, mit dem die Stadt der VGF den städtischen Schienennahverkehr im Jahr 2011 direkt übertragen hatte, bedurfte der Aktualisierung. „Hintergrund sind neue europarechtliche Anforderungen, vor allem aber die Übertragung der U-Bahn-Tunnelanlagen von der Stadt auf die VGF,“ erklärt Prof. Dr.-Ing. Tom Reinhold, Geschäftsführer der städtischen Nahverkehrsgesellschaft traffiQ. „Die Zuordnung der unterirdischen Bauwerke zur VGF wurde in intensiver Kooperation zwischen den städtischen Ämtern, traffiQ und der VGF vorbereitet. Sie vereinfacht Unterhalts- und Erneuerungsmaßnahmen an den Tunnelstrecken und Stationen erheblich.“

„Die Stadt bringt der VGF mit der erneuten Direktvergabe großes Vertrauen entgegen. Vertrauen, das sich das Unternehmen und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den vergangenen Jahren redlich verdient haben. Gleichzeitig ist das natürlich Ansporn für die Zukunft. Die Direktvergabe bedeutet aber auch, dass wir für viele große Vorhaben, die in den kommenden Jahren anstehen, um den öffentlichen Verkehr in Frankfurt modern, sicher, innovativ und nachhaltig zu gestalten, die notwendige Planungssicherheit haben. Das ist ein gutes Zeichen für die VGF, ihre Belegschaft, die Fahrgäste und die Stadt Frankfurt“, sagt Geschäftsführer Michael Rüffer im Namen der Geschäftsführung der VGF zu der neuen Direktvergabe.

Die Nahverkehrsgesellschaft traffiQ wird von der Stadt mit der Umsetzung des Vertrages beauftragt und die Aufgaben der „Zuständigen örtlichen Behörde“, wie es in der entsprechenden EU-Verordnung (VO (EG) Nr.1370/2007) heißt, im Namen der Stadt wahrnehmen.

Quelle: traffiQ Lokale Nahverkehrsgesellschaft Frankfurt am Main

Abo-Tickets im AVV eigenhändig auf die Chipkarte laden

Fahrgäste, die mit einem im Aachener Verkehrsverbund (AVV) gekauften Abo-Ticket unterwegs sind, können das Deutschlandticket oder andere Abotickets jetzt auch eigenhändig an Fahrkartenautomaten auf ihre vorhandene Chipkarte laden. Das ermöglicht ein neuer Service, den go.Rheinland, der Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in der Region Köln – Bonn – Aachen, bei der DB Vertrieb GmbH beauftragt hat. DB Vertrieb betreibt im Auftrag von go.Rheinland an allen SPNV-Stationen im AVV-Gebiet (derzeit noch mit Ausnahme von vier Haltepunkten an der Eifel-Bördebahn) insgesamt 72 Fahrkartenautomaten, die über eine eingebaute eTicket-Lese-/Schreibeinheit verfügen. Über dieses Modul können die Fahrgäste ihr gekauftes Abo-Ticket selbst auf ihre AVV-Chipkarte laden. Der Weg ins Kundencenter kann damit entfallen. Natürlich können die Abos weiterhin auch im Kundencenter auf die Chipkarten geladen werden.
Mit dem innovativen Verfahren der sogenannten „Online-Aktionsliste“ (kurz Online-ALISE) wird bei Auflegen einer Chipkarte auf den eTicket-Leser am Automaten in einer Cloud überprüft, ob zu der aufgelegten Chipkarte Aufträge vorhanden sind. Dies ist der Fall, wenn die Fahrgäste zuvor online über ihr Kundenkonto bei einem Verkehrsunternehmen oder zukünftig bei go.Rheinland ein Abo-Ticket bestellt oder geändert haben. Liegen entsprechende Aufträge vor, werden diese bei Auflage auf den eTicket-Leser automatisch ausgeführt und so zum Beispiel neue Abo-Tickets elektronisch auf die Chipkarte geschrieben. Es besteht zudem generell die Möglichkeit, die Chipkarte durch Auflage auf die eTicket-Lese-/Schreibeinheit auslesen zu lassen, um zu sehen, welche Tickets sich in dem Moment auf der Chipkarte befinden.
Den Einbau des eTicket-Lesers hatte go.Rheinland schon mit Aufstellung der Automaten bei der DB Vertrieb GmbH beauftragt. Mit der Bereitstellung der „Online-ALISE“ durch den Aachener Verkehrsverbund konnten die erweiterten Funktionen nunmehr freigeschaltet werden. Der neue Service für die Fahrgäste kann beim Deutschlandticket sowie bei allen anderen AVV-Abos genutzt werden. Durch das Verfahren können Änderungen von Aboprodukten auf bestehenden Chipkarten zeitsparend, dezentral und somit deutlich flexibler vorgenommen werden. Dies wurde erstmals zum Schuljahreswechsel 2023/2024 mit den Schülertickets im AVV durchgeführt, die in das „Deutschlandticket Schule” umgewandelt wurden.
Auch bei der Umstellung der Semestertickets auf das Deutschlandticket im AVV wird das neue Verfahren zur Anwendung kommen.

Quelle: go.Rheinland GmbH