Das Land Berlin und die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) erweitern die Berliner E-Busflotte. Seit kurzem sind die ersten von insgesamt 90 Fahrzeugen des Typs Solaris New Urbino 12 Electric, die ab diesem Jahr die BVG-Flotte verstärken werden, im Dienst. Neben dem elektrischen Antrieb ist die neue Fahrzeuggeneration auch mit vollelektrisch betriebener Heizung und Klimaanlage unterwegs und damit zu 100 Prozent lokal emissionsfrei.
Größe, Kapazität und Ladetechnologie entsprechen jenen des Vorgängermodells, das bereits im vergangenen Jahr bei der BVG in den Betrieb ging. Geschulte Augen erkennen die neuen Fahrzeuge allerdings an einem kleinen Facelift.
Die ersten 30 E-Busse der neuen Charge kommen bis Anfang April nach Berlin. 60 weitere Busse folgen von Anfang August bis Ende des Jahres. Gemeinsam mit den jeweils 15 im letzten Jahr gelieferten E-Bussen von Mercedes und Solaris sowie einem Fahrzeug aus dem Forschungscampus Mobility2Grid wird der Fuhrpark dann 121 elektrisch angetriebene Eindecker zählen. Mit dem Einsatz dieser Fahrzeuge spart die BVG jährlich einen Ausstoß von rund 8.000 Tonnen CO2 ein. Alle elektrisch angetriebenen Busse werden ihr neues Zuhause auf dem Betriebshof Indira-Gandhi-Straße finden. Dazu ergänzt die BVG ihre 30 Ladesäulen um weitere 83.
Neben den Linien 142, 259, 300 und 347 wird man nun ab sofort auch auf den Linien 147, 155, 250, 294 und N50 E-Bussen begegnen. Außer in der Innenstadt werden die Elektrobusse der BVG dann bald auch in Hohenschönhausen, Pankow, Niederschönhausen, Friedrichsfelde und Wilhelmsruh zum Stadtbild gehören.
Die Kosten für die 90 neuen Fahrzeuge einschließlich der benötigten Ladeinfrastruktur sind mit insgesamt rund 61 Millionen Euro veranschlagt. Die BVG plant in der Hochlaufphase die Beschaffung von insgesamt bis zu 210 elektrisch angetriebenen Eindeckern. Dieses Vorhaben wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit mit bis zu 35 Millionen Euro und vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur mit bis zu 12,7 Mio. EUR gefördert. Die BVG übernimmt jene Kosten, die für vergleichbare Dieselbusse angefallen wären. Die restlichen Mehrkosten übernimmt das Land Berlin.
Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe AöR
e.GO Mobile stellt Antrag auf Schutzschirmverfahren
Der Aachener Elektroautohersteller e.GO Mobile hat beim Amtsgericht Aachen einen Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt – eine Sonderform der Insolvenz in Eigenverwaltung. Wegen der Corona-Krise ist offenbar der chinesische Investor doch nicht eingestiegen.
Dem Antrag habe das Gericht bereits stattgegeben und Biner Bähr von White & Case zum vorläufigen Sachwalter bestellt, wie das Unternehmen in einer Mitteilung schreibt. Zudem soll Paul Fink aus der auf Restrukturierung und Insolvenzrecht spezialisierten Kanzlei FRH den Vorstand als Generalbevollmächtigter ergänzen. Bei einem Schutzschirmverfahren handelt es sich um eine Sonderform der Insolvenz in Eigenverwaltung: Ziel des Verfahrens ist die Vorlage eines Insolvenzplans. Während des Verfahrens behält das Unternehmen als Schuldner die Verfügungsgewalt und kann weiterhin selbst handeln. Es liegen also lediglich Insolvenzgründe vor, das Unternehmen ist aber noch nicht zahlungsunfähig.
Quelle: electrive.net
BerlKönig-Sonderfahrten für das Gesundheitswesen
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und ViaVan weiten ihren BerlKönig-Sonderservice für die Helden des Berliner Gesundheitswesens aus. Dadurch unterstützen die beiden Unternehmen künftig noch mehr medizinisches Personal beim täglichen Einsatz gegen die Corona-Pandemie in der Hauptstadt.
Seit einer Woche fährt der gemeinsame Ridepooling-Dienst BerlKönig exklusiv und kostenlos für ärztliches Personal, Pflegepersonal, medizinische Fachangestellte und Rettungskräfte. Über 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen haben sich schon für die Sonderfahrten registriert. Die Anzahl der täglichen Fahrgäste steigt kontinuierlich.
Bereits für die erste Stufe der Sonderfahrten wurde das gewohnte Bediengebiet des BerlKönigs auf die rund vierfache Größe ausgeweitet. Nach zahlreichen Rückmeldungen und im engen Austausch mit den Verantwortlichen der Berliner Kliniken kommen ab dem morgigen Freitagabend, 3. April 2020, noch einmal gut rund 60 Quadratkilometer Stadtgebiet hinzu. Darunter sind Teile von Steglitz, Lichtenrade, Neukölln, Marzahn, Wittenau und Tegel. Im neuen Einsatzgebiet der BerlKönig-Sonderfahrten liegen damit 75 Prozent der Berliner Krankenhausbetten.
Durch die erneute Gebietsausweitung können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von noch mehr Berliner Krankenhäusern bequem mit dem BerlKönig zum und vom Dienst fahren. So erhalten noch mehr von ihnen eine kleine Erleichterung im stressreichen Krisen-Alltag.
Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe
bdo: Gutscheinlösung führt zu dramatischer finanzieller Lage
Zu der sogenannten „Corona-Kabinett” der Bundesregierung beschlossenen Gutscheinlösung bei Pauschalreisen, Flugtickets und Freizeitveranstaltungen sagte in Berlin Christiane Leonard, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer (bdo):
„Die Bundesregierung hat heute erneut einen Rettungsschirm über große Reisekonzerne, Veranstalter und Airlines geworfen. Mit der beschlossenen Gutscheinlösung für den Umgang mit stornierten Pauschalreisen, Flugtickets und Freizeitveranstaltungen werden die großen Akteure im Grunde dafür belohnt, dass sie rechtmäßige Ansprüche kleinerer Partner und Verbraucher bis jetzt bewusst ignoriert haben. Während kleine Busunternehmen natürlich pünktlich die Rückzahlungen an Verbraucher leisteten, weil sie sich ihren Kunden und dem Gesetz verbunden fühlen, haben die großen Akteure dies gezielt ausgesessen. Das Geld ist zum Großteil aus dem Mittelstand abgeflossen, während ausstehende Forderungen von Konzernen offenblieben, wie unsere aktuelle Umfrage belegt. Das führt beim Busmittelstand zu einer dramatischen finanziellen Lage, bei der die Politik nun gezielt gegensteuern muss. Bestehende Rettungsschirme und Kredite sind mittelstandsfeindlich ausgestaltet und daher leider nicht hilfreich. Nach der heutigen Richtungsentscheidung muss die Bundesregierung nun endlich auch etwas für die kleinen Unternehmen in der Touristik tun und die durch die Gutscheinlösung ausstehende Finanzlücke in den Unternehmen durch direkte Soforthilfen oder zumindest Staatsbürgschaften ausgleichen. Die Unternehmen brauchen jetzt liquide Mittel. Mit einem „Tourismusgutschein“ können weder Löhne noch Stromkosten gezahlt werden.“
Quelle: Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo)
Linie 83 in Zürich fährt jetzt elektrisch
Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) haben mit der Umstellung der stark nachgefragten Linie 83 auf Trolleybusbetrieb begonnen. Insgesamt acht Batterietrolleybusse der neuesten Generation lösen nach und nach die bislang eingesetzten Dieselbusse ab. Mit der Umstellung auf Trolleybusbetrieb werden jährlich über 200.000 Liter Diesel und rund 540 Tonnen CO2 eingespart. Seit der Inbetriebnahme der Linie 83 im Dezember 2015 sind die jährlichen Fahrgastzahlen von rund 1,5 Mio. auf 2,5 Mio. gestiegen. Seit Dezember 2019 verkehrt die Linie 83 ganztägig, wodurch eine weitere Nachfragesteigerung erwartet wird.
Die acht neuen Batterietrolleybusse auf der Linie 83 (Milchbuck – Bahnhof Altstetten) bauen auf der Technologie des Forschungsfahrzeugs “SwissTrolley plus” auf. Dank ihrer leistungsfähigen Traktionsbatterien sind sie in der Lage, längere Teilstrecken ohne Fahrleitung zurückzulegen. Auf der Teilstrecke zwischen Milchbuck und Hardplatz verläuft die Linie 83 vollständig unter bestehenden Fahrleitungen der Trolleybuslinie 72. Die neuen Batterietrolleybusse können die restliche Strecke bis zum Bahnhof Altstetten mit ihren leistungsfähigen Traktionsbatterien zurücklegen. So werden die bewährten Fahrleitungen zur hocheffizienten Ladeinfrastruktur, die während der Fahrt dynamisch genutzt wird.
Trolleybusse bieten auf stark nachgefragten, topographisch anspruchsvollen Linien ein zuverlässiges und leistungsfähiges Angebot. Sie setzen die Energie sehr effizient um, verursachen keine lokalen Schadstoffemissionen und sind sehr leise.
Quelle: VBZ
Alpha Trains refinanziert vorzeitig ein Holdingdarlehen
Alpha Trains Holdco S.à r.l., eine Holdinggesellschaft der Alpha Trains Gruppe, hat zwei Jahre vor dessen Fälligkeit ein bestehendes Darlehen in Höhe von € 125 Millionen refinanziert. Das neue Darlehen in Höhe von € 130 Millionen ist endfällig und hat eine Laufzeit von sieben Jahren. Im Oktober 2019 hat sich Alpha Trains auf den Finanzierungsmärkten Kreditmittel von mehr als € 700 Millionen gesichert – einschließlich eines grünen Darlehens und grüner Schuldverschreibungen. Ziel war es, bestehende Darlehen vorzeitig zu refinanzieren und zusätzliche Darlehen und Kreditlinien für derzeitige und zukünftige Investitionen in rollendes Material zu beschaffen.
Mit dem Abschluss dieser Holdingrefinanzierung am 31. März 2020 hat Alpha Trains seine aktuellen Unternehmens-Refinanzierungspläne vollständig umgesetzt.
Quelle: Alpha Trains
Stimmen der Verkehrsindustrie zur aktuellen Situation
Anlässlich der aktuellen Situation hat die Nahverkehrs-praxis eine Umfrage in der Verkehrsindustrie zum Thema Erfahrungen mit und Folgen des Corona-Virus gestartet. Lesen Sie hier alle Statements in voller Länge. Wir haben bisher Antworten von Stadler und IVU erhalten, später eintreffende Antworten werden in einer weiteren News veröffentlicht.
Lesen Sie auf unserer Themenseite die Antworten auf die Fragen:
- Arbeiten oder Produzieren Sie noch oder wie sehen die Einschränkungen für Ihr Unternehmen aus?
- Können Sie Ihre Kunden im ÖPNV dennoch wie gewohnt bedienen oder welchen Notservice unterhalten Sie? Zu welchen Problemen führt dies ggf. bei Ihren Kunden und was hören Sie darüber?
- Fast die gesamte Wirtschaftsbranche fragt ungeduldig die Politik, wie lange die verordneten Einschränkungen noch dauern und ab wann wir wieder annähernd zur Normalität zurückkehren. Was bedeuten diese Restriktionen wirtschaftlich für Ihr Unternehmen?
E-Busse: OmniE soll Potenziale ermitteln
Wann und wo ist die Umstellung von Diesel- auf E-Busse für ÖPNV-Unternehmen sinnvoll? Das herstellerunabhängige Analysetool OmniE soll künftig Auskunft geben und Busflottenbetreibern in ganz Europa Substitutions-Szenarien aufzeigen. Im Rahmen des gestarteten Forschungsprojekts „OmniE – IKT Tool zur System- und Flottenanalyse für Elektro-Omnibusse“ wird es entwickelt.
Als die Europäische Union im Jahr 2019 die „Clean Vehicles“ Directive verabschiedete, erhöhte sie den Druck auf ÖPNV-Unternehmen, ihre Fuhrparke mindestens teilweise auf Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechnologien umzustellen. Diese Umstellung soll OmniE deutlich erleichtern, indem es Busflottenbetreibern wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Optionen aufzeigt. Der Prozess der Elektrifizierung von Busflotten soll damit an Fahrt aufnehmen.
Die Innovation von OmniE gegenüber bereits existierenden Ansätzen ist die Komplexität der Analyse. Nach Einschätzung von Dr. Matthias Puchta, Gruppenleiter Energiespeicher am Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE in Kassel, binden vorhandene Tools wichtige Faktoren wie beispielsweise Batteriealterung und Netzanalyse nicht adäquat ein. „Mit dem OmniE Analysetool werden alle für ein ÖPNV-Unternehmen relevanten Variablen berücksichtig“, erklärt der Energieexperte.
OmniE analysiert verschiedene Substitutions-Szenarien und stellt diese nachvollziehbar dar. ÖPNV-Betreiber erhalten aussagekräftige Daten zu Kostenstrukturen, CO2-Einsparungen und individuellen Ladekonzepten inklusive Informationen zur möglichen Konfiguration, Standort und Energieversorgung der Ladeinfrastruktur. Auf dieser Basis können sie leichter entscheiden, in welchem Umfang eine Umstellung für ihren Betrieb erfolgen kann.
„So können wir einerseits das Fehlinvestitionsrisiko verringern und andererseits die Akzeptanz für diese neue Technologie steigern“, erklärt Benedikt Mundl, Projektleiter der monalysis GmbH. ÖPNV-Betreiber erhielten deutlich mehr Sicherheit bei der Umstellung ihrer Busflotten.
Quelle: Frauenhofer IEE
Elektro-Gelenkbusse in Osnabrück
Seit genau einem Jahr sind die 13 E-Gelenkbusse der Stadtwerke Osnabrück zwischen Haste und Düstrup unterwegs. Die auf der ersten rein elektrisch bedienten Linie M1 fahrenden Busse haben im ersten Betriebsjahr knapp 730.000 Kilometer zurückgelegt – und das zuverlässig und nahezu störungsfrei. Die E-Busflotte bekommt zudem Zuwachs: Im Februar hat VDL mit der Fertigung der nächsten 22 Osnabrücker E-Gelenkbusse begonnen.
Quelle: Stadtwerke Osnabrück GmbH
Tobias Harms ist neuer Vorstandsvorsitzender der SWEG
Am Mittwoch, 1. April 2020, hat Tobias Harms den Vorsitz im Vorstand der Südwestdeutschen Landesverkehrs-AG (SWEG) übernommen. Der 47-Jährige folgt Johannes Müller nach, der am 31. März 2020 aus dem Amt geschieden und in den Ruhestand getreten ist. Tobias Harms ist seit 2016 Mitglied des Vorstands der SWEG und dort für das technische Ressort verantwortlich.
Eine weitere personelle Änderung im Vorstand der SWEG hat es zum 1. April 2020 gegeben: Dr. Thilo Grabo übernahm die Funktion des Finanzvorstandes. Der 42-Jährige ist unter anderem verantwortlich für Finanzen, Vertrieb, Controlling, Informationstechnik und Einkauf.
Quelle: Südwestdeutschen Landesverkehrs-AG (SWEG)