José Luis Castrillo verlässt wohl vorzeitig den VRR

Der beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) für Tarife und Marketing zuständige Vorstand José Luis Castrillo wird laut Rheinischer Post das Unternehmen voraussichtlich Ende März verlassen. Die Gründe für den frühzeitigen Abgang Castrillos werden von Insidern mit dem Vorwurf eines Fehlverhaltens begründet, weitere Detail werden aber nicht genannt. Während aus Kreisen der Union in der VRR-Verbandsversammlung von schwerem Fehlverhalten des SPD-Mitglieds Castrillo die Rede ist, sind die Sozialdemokraten der Ansicht, das Geschehen sei kein Grund für eine Kündigung. Die SPD bezieht sich dabei auf das Ergebnis eines unabhängigen Gutachtens, das zu dem Schluss kam, dass Castrillos Verhalten eine Abmahnung rechtfertigen könnte, aber keine Kündigung.
Castrillos Anwalt hat dann aber die Trennung im gegenseitigen Einvernehmen vorgeschlagen.
Der VRR äußerte sich auf Nachfrage der Zeitung „Welt“ nicht zu den Vorwürfen gegen Castrillo und wollte die Vorgänge auch nicht bestätigen. Auch Castrillo selber reagierte nicht auf Anfragen.

Quelle: Rheinische Post, Welt

RMV: Gute Chancen für Regionaltangente Ost

Mit dem positiven Zwischenergebnis bei der Machbarkeitsuntersuchung für die Regionaltangente Ost (RTO) sind die Weichen gestellt für den Planungsstart einer neuen Schienenstrecke zwischen Frankfurt und dem Niddertal. Die Machbarkeitsstudie haben der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) zusammen mit der Stadt Frankfurt, dem Zweckverband Oberhessische Versorgungsbetriebe (ZOV) Wetteraukreis und der Kreisverkehrsgesellschaft (KVG) Main-Kinzig in Auftrag gegeben. Ziel ist die Fortsetzung des mit der Regionaltangente West begonnenen Schienenrings um Frankfurt herum. Mit der neuen Schienenstrecke sind aus beiden Richtungen der Niddertalbahn, also von Bad Vilbel sowie über Glauburg-Stockheim, Fahrten nach Frankfurt möglich.
Der angedachte Streckenverlauf der Neubaustrecke beginnt mit einer Ausfädelung aus der bald in Bau befindlichen nordmainischen S-Bahn, verläuft bei Bergen-Enkheim nach Norden und fädelt sich nach einer Gabelung des Streckenverlaufs in die Niddertalbahn ein. Die Niddertalbahn würde so auch zur S-Bahn-Strecke, die in die Frankfurter Innenstadt führt, während die Regionaltangente von Bad Vilbel über Bergen-Enkheim und Frankfurt Süd in Richtung Flughafen verlaufen soll. Der genaue Streckenverlauf klärt sich mit dem weiteren Planungsverlauf. Eine Inbetriebnahme wäre Stand heutiger Schätzungen in den 2030er Jahren realisierbar und eine erste grobe Kostenschätzung von 2016 auf Basis des damaligen Preisniveaus liegt bei 532 Mio. Euro. Aufgrund stark gestiegener Baukosten ist von einer entsprechenden höheren Summe auszugehen

Quelle: RMV

GDL und AVG erzielen Tarifabschluss

Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH (AVG) und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben zusammen mit dem zuständigen Arbeitgeberverband Deutscher Eisenbahnen e. V. (AGVDE) einen Tarifabschluss erzielt, der die Einkommens- und Beschäftigungsbedingungen aller Eisenbahnerinnen und Eisenbahner bei der AVG spürbar verbessert.
Neben der deutlichen Erhöhung der Tabellenentgelte wird auch bei der AVG die Wochenarbeitszeit für Eisenbahnerinnen und Eisenbahner im Schichtdienst sukzessive auf die 35-Stunden-Woche abgesenkt und gleichzeitig die Möglichkeit gegeben, bei einem entsprechenden Lohnausgleich freiwillig bis zu 40 Stunden zu arbeiten. Dieses Modell ermöglicht den GDL-Mitgliedern im Schichtdienst, ihre Arbeitszeit flexibel auf ihre jeweilige Lebenssituation anzupassen. Zusätzlich gilt ab dem kommenden Jahr die grundsätzliche Fünf-Tage-Woche bei der AVG.
Mit diesem sehr werthaltigen Abschluss wollen die Tarif- und Sozialpartner dem Fachkräftemangel im Bereich des Schienenpersonennahverkehrs erfolgreich entgegentreten und somit einen nachhaltigen Beitrag zur Verkehrswende leisten. Die Einigung ist aufgrund des offenen und konstruktiven Austausches auf Augenhöhe bereits in der zweiten Verhandlungsrunde möglich gewesen. Die zweite Verhandlungsrunde, die den Durchbruch brachte, wurde am 15. März 2024 in Karlsruhe durchgeführt. Nach Abstimmung letzter Details und der Unterzeichnung des Abschlusspapiers am 18. März 2024 ist der Tarifabschluss nun offiziell.

Quelle: GDL

Neuer KVB-Betriebshof in Porz geht in Betrieb

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben am Sonntag, 17. März 2024, ihren neuen Elektro-Busbetriebshof Porz in Betrieb genommen. Dieser Betriebshof wird über 100 Elektrobusse beherbergen. Er wird in zwei Baustufen gebaut, von denen die erste nun fertiggestellt wurde. Zugleich werden die Bus-Linien 160, 161, 162, 165 und 166 vom Dieselbusbetrieb auf den Betrieb mit E-Bussen umgestellt. Damit kommt das Unternehmen in seinem Programm „Smart City KVB“ einen bedeutenden Schritt voran. Bis 2030 stellt die KVB ihren gesamten Busbetrieb auf alternative Antriebe um.
Die KVB investiert in den neuen Eletkro-Busbetriebshof rund 35 Millionen Euro. Etwa 12,2 Millionen Euro hiervon steuert das Land NRW bei.
Neben den klassischen Abstellflächen umfasst der Elektro-Busbetriebshof vor allem die Ladeinfrastruktur für E-Busse, eine Werkstatt und eine Waschanlage sowie ein Fahrdienstgebäude. Zudem baut die Rheinische Netzgesellschaft (RNG) hier ein Umspannwerk.
Die E-Busse stehen unter freiem Himmel und werden dort über die Ladeinfrastruktur geladen. In der Werkstatt finden Inspektion, Wartung und Reparaturen statt. In diesem Gebäude befinden sich auch die Sozialräume für die Mitarbeitenden. In der benachbarten Waschanlage erhalten die Busse ihre äußere Reinigung. Im Fahrdienstgebäude finden die Disposition von Fahrer/innen und Fahrzeugen sowie die Steuerung des Betriebs statt. Für den individuellen Mobilitätsmix der Mitarbeitenden stehen Pkw-Parkplätze und Zweiradstellplätze zur Verfügung. Hinzu kommt eine Energiezentrale, in der unter anderem die Heizung der Gebäude und die Bereitstellung von Warmwasser sowie die Löschwasserpumpen gesteuert werden.

Quelle: Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB)

Gegen Zwang zum Smartphone bei Bahn und Bus

Auf seinem Bundesverbandstag in Kiel hat sich der Fahrgastverband PRO BAHN nochmals gegen den Zwang zum Smartphone bei digitalen Lösungen für den Öffentlichen Verkehr ausgesprochen. Digital bedeute nicht, sich von einem bestimmten Typ von Gerät abhängig zu machen, das auch mal ausfallen kann, oder dessen Stromversorgung nicht immer sichergestellt ist. Die sehr einengende Definition, digital und Smartphone gleichzusetzen, wie es manche Politiker und viele Verkehrsunternehmen tun, schließt zahlreiche Menschen von der Nutzung von Mobilitätsangeboten aus.

Quelle: Pro Bahn

Einigung zwischen GDL und DB in Sicht

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und die Deutsche Bahn (DB) verhandeln wieder: in kleinstem Kreis und hinter verschlossenen Türen. Die Verhandlungen sind intensiv, aber konstruktiv. Zu vielen Themen wurde eine Verständigung erreicht. Beide Parteien sind zuversichtlich, in dieser ein Ergebnis mitteilen zu können. Die GDL sieht bis dahin von weiteren Streiks ab. Da die Tarifparteien Stillschweigen vereinbart haben, wird es zum Stand der Verhandlungen keinerlei öffentliche Kommunikation geben.

Allianz pro Schiene fordert Verkehrsverlagerung zur Schiene voranzutreiben

Im Verkehrssektor wird die Kluft zwischen dem Ausstoß von Treibhausgasen und den gesetzlich vorgegebenen Reduktionszielen immer größer. Das zeigen aktuelle Zahlen zum CO₂-Ausstoß des Umweltbundesamts. Die Allianz pro Schiene appelliert daher an die Bundesregierung, beim Abbau umweltschädlicher Subventionen Ernst zu machen und die Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene weiter voranzutreiben.
Im Jahr 2023 hat der Verkehrssektor in Deutschland 146 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente ausgestoßen. Der maximal zulässige Wert nach dem Bundes-Klimaschutzgesetz lag bei 133 Millionen Tonnen. Dazu sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege: „Auch wenn der CO₂-Ausstoß im Verkehr gegenüber dem Vorjahr etwas zurückgegangen ist, sind wir noch immer weit von den Zielvorgaben entfernt. Die Bundesregierung darf sich nicht nur auf Einsparungen anderer Sektoren verlassen. Es gibt im Verkehrsbereich dringenden Handlungsbedarf.“
Flege appellierte an die Bundesregierung, die Weichen für eine stärkere Verkehrsverlagerung auf die Schiene zu stellen. Im Koalitionsvertrag hatte sich die Ampel bis 2030 eine Verdoppelung des Personenverkehrs sowie eine Steigerung des Markta-teils im Schienengüterverkehr auf 25 Prozent vorgenommen. Beide Ziele sind jedoch in weiter Ferne. „Wenn wir mehr Platz auf der Schiene wollen, darf die Regierung den Neu- und Ausbau jetzt nicht auf die lange Bank schieben. Sonst verschieben wir auch die dringend benötigte Verkehrswende“, so Flege.
Darüber hinaus dürfe die Bundesregierung den Abbau umweltschädlicher Subventionen nicht länger hinauszögern. Flege: „Milliardenschwere Steuervergünstigungen für Diesel-Kraftstoff und Dienstwagen oder die Steuerbefreiung für Kerosin belasten den Haushalt und schaden Umwelt und Klima. Hier muss dringend umgesteuert werden.“

Quelle: Allianz pro Schiene

EU-Parlament verabschiedet Euro-7-Abgasnorm

Das EU-Parlament hat eine strengere Schadstoffnorm verabschiedet. Die Mehrheit des Parlaments stimmte für die neue Abgasnorm Euro 7. Autos, Busse und andere Fahrzeuge müssen damit in der EU künftig strengere Schadstoffgrenzwerte einhalten. Damit werden erstmals auch Grenzwerte für Brems- und Reifenabrieb eingeführt. Mit den neuen Regeln sollen von Fahrzeugen verursachte Schadstoffe strenger als bislang reguliert werden.
Künftig werden nach Angaben des Parlaments gesundheitsschädliche Substanzen wie Feinstaub, der durch den Abrieb von Reifen oder Bremsen entsteht, strenger reguliert. Somit werden die Vorschriften auch für Elektroautos und Wasserstofffahrzeuge gelten. Nach Angaben des Parlaments sind zudem Mindestanforderungen an die Lebensdauer der Batterien von Elektro- und Hybridfahrzeugen geplant.
Die Überarbeitung der Grenzwerte geht auf einen Vorschlag der EU-Kommission aus dem Jahr 2022 zurück, der mit Blick auf die Abgasemissionen von Autos allerdings von Parlament und Ländern deutlich abgeschwächt wurde. Die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Regeln waren weder beim Europaparlament noch bei den EU-Ländern auf große Zustimmung gestoßen.
Das neue Regelwerk sieht auch vor, dass jedes Fahrzeug mit einem Umweltpass ausgestattet wird, der Informationen wie den Kraftstoff- und Stromverbrauch oder die Lebensdauer der Batterie enthält, wie aus der entsprechenden Mitteilung des Parlaments hervorgeht.
Die Verordnung, die noch vom EU-Rat formell genehmigt werden muss, tritt für LKW und Busse ab 2028 in Kraft. Für PKW und Kleintransporter werden die derzeitigen Euro-6-Testbedingungen und Emissionsgrenzwerte beibehalten. Für Busse und Lastkraftwagen werden strengere, in Labors und unter realen Fahrbedingungen gemessene Emissionsgrenzwerte gelten, wobei die derzeitigen Euro-6-Testbedingungen beibehalten werden.

Quelle: zeit.de

Turnaround im MAN-Busbereich

Das Busgeschäft von MAN Truck & Bus konnte sich im Geschäftsjahr 2023 spürbar erholen. Der Umsatz lag bei 1,621 Mrd € – ein Plus von 35 % im Vergleich zum Vorjahr (1,198 Mrd €). Der Absatz von Bussen der Marken MAN und NEOPLAN legte um rund 19 % von 4.806 auf 5.703 Einheiten zu. Dabei hat MAN mit 771 verkauften Lion’s City E den Absatz elektrischer Stadtbusse im Vergleich zum Vorjahr (263 Einheiten) nahezu verdreifacht. Dank der positiven Entwicklung auf Umsatz- und Absatzseite sowie einem konsequenten Fokus auf Kosteneffizienz konnte auch das Operative Ergebnis deutlich verbessert werden.

 „Das MAN Busgeschäft ist wieder auf Kurs! Nach einer schwierigen Phase in den vergangenen Jahren haben wir im Geschäftsjahr 2023 unsere Performance deutlich gesteigert und den Turnaround geschafft. Dabei haben wir mit einem starken Team den Busbereich neu aufgestellt und konsequent an unseren Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung gearbeitet. Dass die MAN Bussparte für 2023 nun wieder deutlich verbesserte Zahlen ausweist, ist eine großartige Teamleistung, auf die wir all sehr stolz sein können“, so Barbaros Oktay, Head of Bus bei MAN Truck & Bus. „Im laufenden Jahr wollen wir uns weiter steigern, um das Geschäft mit Bussen wieder nachhaltig profitabel zu machen. Dabei ist unser Auftragsbuch bereits gut gefüllt. Ein Highlight auf Produktseite ist die Einführung des Modelljahres 2024 mit smarten Features für unsere Kunden. Der Anlauf der neuen Busse stellt gleichzeitig auch eine große Aufgabe an unser Team. Weitere Herausforderungen bestehen in den ökonomischen Rahmenbedingungen und den hohen Material- und Energiekosten in Europa sowie einem zunehmend kompetitiven Marktumfeld.“

 Sehr erfolgreich im Markt ist MAN mit seiner elektrischen Stadtbus-Baureihe Lion’s City E unterwegs. Im Geschäftsjahr 2023 betrug der Jahresabsatz insgesamt 771 Elektrobusse, was einem Anteil von nahezu 30 Prozent der von MAN in Europa (EU 27+3) abgesetzten Stadtbusse entspricht. Bei den Neuzulassungen von eBussen lässt MAN laut nationaler Zulassungsstatistik den Wettbewerb hinter sich und übernimmt die Spitzenposition im europäischen Elektrobus-Markt 2023. Auch in Zukunft will das Unternehmen die Transformation hin zur nachhaltigen Mobilität weiter vorantreiben und noch mehr batterieelektrische Busse auf die Straße bringen. Bis 2025 soll die Hälfte der neuen MAN-Stadtbusse elektrisch sein, im Jahr 2030 will das Unternehmen bis zu 90 Prozent seiner Busse in Europa mit Batterieantrieb ausliefern. Dabei hat MAN auch die Elektrifizierung der Überland- und Reisebusse im Blick, bereits 2025 soll der eCoach von MAN seine Premiere feiern.

Quelle: MAN Truck & Bus

Bundesverfassungsgericht entscheidet dieses Jahr über Klima-Verfassungsbeschwerde

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßt, dass das Bundesverfassungsgericht der Verfassungsbeschwerde der Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation gegen das „Klimaschutzprogramm 2023“ eine hohe Priorität einräumt. Noch in diesem Jahr soll eine Entscheidung getroffen werden.

Dazu kommentiert Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH:
„Wir freuen uns, dass das Bundesverfassungsgericht die Dringlichkeit unserer Verfassungsbeschwerde erkannt und unser Verfahren als eines der wichtigsten Verfahren für dieses Jahr genannt hat. Die Untätigkeit der Bundesregierung in Sachen Klimaschutz ist eine große Gefahr insbesondere für die jungen Menschen, die wir bei ihrer Verfassungsbeschwerde unterstützen. Sie muss so schnell wie möglich beendet werden. Das Möchtegern-Klimaschutzprogramm ist nicht ansatzweise dazu geeignet, die klaffende CO2-Lücke von bis zu 331 Millionen Tonnen bis 2030 zu schließen. Durch unsere Klagen gerät die Bundesregierung zunehmend unter Druck, eine Kehrtwende beim Klimaschutz einzuleiten. Bereits im November wurde sie nach unseren Klagen zu ausreichenden Klimaschutzsofortprogrammen verurteilt. Mit der Verfassungsbeschwerde gegen das Klimaschutzprogramm werden wir die Bundesregierung auf einen grundrechtskonformen Klimaschutzkurs bringen.“

Quelle: Deutsche Umwelthilfe (DUH)