Mobility-Ranking in deutschen Großstädten

Volle Straßen und überfüllte Verkehrsmittel sind in Großstädten immer wieder ein Thema. Abhilfe versprechen nicht nur die öffentlichen Nahverkehrsmittel, sondern auch Mobilitäts-Dienstleister mit einem vielfältigen, oft auf Sharing ausgelegten Angebot. Da für eine rege Teilnahme an Veranstaltungen jeglicher Art eine gut ausgebaute Mobilitäts-Infrastruktur ein ausschlaggebender Faktor ist, hat die Eventagentur SPREEFREUNDE ein deutschlandweites Mobility-Ranking erstellt. Das Berliner Unternehmen hat dafür die Breite des Mobilitätsangebots der 30 größten Städte Deutschlands untersucht – vom öffentlichen Nahverkehr, über Car- und Roller-Sharing, E-Scooter und Leih-Fahrräder bis hin zum Ridesharing- und Taxiangebot.
Berlin bietet mit insgesamt 46 verschiedenen Anbietern für Anwohner und Touristen die größte Auswahl an Transportmöglichkeiten. Dahinter folgt München mit 42 Anbieten. Platz drei des Mobility-Rankings belegt Düsseldorf (39). Hamburg und Köln komplettieren mit 37 bzw. 35 verschiedenen Optionen die Top Fünf.
Deutlich weniger Möglichkeiten haben die Bewohner von Wuppertal und Chemnitz. Mit 13 bzw. 14 verschiedenen Anbietern haben die Menschen hier die geringste Auswahl. In Münster, Mönchengladbach, Kiel und Aachen gibt es ein ähnlich eingeschränktes Angebot: Hier bieten etwa 15 verschiedene Unternehmen ihren Service an.
In Berlin bieten 14 Carsharing Unternehmen ihren Service an. Somit ist die Hauptstadt auch in dieser Kategorie führend. Nur München (13), Hamburg, Düsseldorf (beide zwölf) und Nürnberg (elf) erreichen sonst noch einen zweistelligen Wert. Gelsenkirchen (drei) sowie Münster und Mönchengladbach (beide fünf) belegen die untersten Plätze im Ranking.
E-Motorroller können bisher in elf Großstädten in Deutschland ausgeliehen werden. In Düsseldorf und Berlin haben die Nutzer die größte Auswahl zwischen vier bzw. drei Anbietern. Hamburg, München, Köln und Stuttgart stellen jeweils Roller von zwei Unternehmen zur Verfügung. In Frankfurt, Essen, Leipzig, Wiesbaden und Bielefeld ist jeweils nur ein Unternehmen, das E-Roller anbietet, vertreten.
Weitaus verbreiteter sind die zahlreichen Anbieter von E-Scootern. Mindestens ein Unternehmen bietet seinen Service in jeweils einer der untersuchten deutschen Großstädte an, ausgenommen hiervon sind die Städte Leipzig und Wuppertal. Mit acht Anbietern gibt es in München und Köln die meisten Möglichkeiten, einen E-Scooter zu leihen. Frankfurt am Main und Berlin liegen mit insgesamt sieben Unternehmen nur knapp dahinter.
Beim öffentlichen Nahverkehr können mehrere Städte ein breites Angebot vorweisen. Berlin, Bochum und Duisburg verzeichnen mit Bus, S-Bahn, U-Bahn, Tram, Stadtbahn sowie Fähre die meisten öffentlichen Verkehrsmittel. Zehn weitere Großstädte, darunter Nürnberg und Hamburg, bieten mit vier öffentlichen Verkehrsmitteln ein ähnlich breites Angebot. Die Auswahl des Transportmittels fällt dagegen in Münster und Aachen deutlich geringer aus: Hier fahren ausschließlich Busse.

Die gesamten Ergebnisse der Analyse: www.spreefreunde.com/publikationen-mobility-ranking-deutschland

Quelle: SPREEFREUNDE GmbH

LNVG setzt neue Doppelstockzüge ein

Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) investiert in zwei neue Doppelstockzüge. Der erste ist seit Montag im Hansenetz unterwegs, der zweite kommt ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2021 dazu. Sie bestehen dann jeweils aus Lok, fünf Mittelwagen und einem Steuerwagen. Im Hansenetz, das von der metronom Eisenbahngesellschaft betrieben wird, sind bereits 28 Doppelstockzüge der LNVG im Einsatz. Mit Blick auf die neuen Züge sagt Thomas Nawrocki, Bereichsleiter Fahrzeugmanagement von der LNVG: „Highlight ist das neue Mehrgenerationen-Bereich im Steuerwagen: Eine Sitzlandschaft mit großzügigeren Sitzabständen – dort kann auch ein Kinderwagen oder Rollator abgestellt werden.“ Für die Fahrgäste bieten die beiden neuen Züge unter anderem jeweils rund 700 Sitzplätze mit Steckdosen, überwiegend ebenerdigen Zugang sowie komfortablen Sitze mit Klapptischen und Laptop-Halterung. Die Züge verfügen wie gewohnt über einen sogenannten Mehrzweckmittelwagen, in dem die Anzahl der Fahrradstellplätze saisonal anpassbar ist. Beide Züge kosten zusammen einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag.
Uwe Kaerstens, Bereichsleiter für den Fahrbetrieb des metronom sagt: „Die neuen und modernisierten Züge werden den Fahrgästen gefallen, weil sie komfortabel, bequem und modern sind. Wir sind gespannt, was unsere Kunden dazu sagen.“ Und Kaerstens ergänzt: „Wir freuen uns ganz besonders darüber, dass die gesamte Flotte nach und nach modernisiert wird.“
Denn die LNVG investiert nicht nur in neue Fahrzeuge – seit Ende 2019 läuft bereits die so genannte „Hauptuntersuchung XL Doppelstockwagen (HU XL Dosto)“ für alle 257 Doppelstock-Fahrzeuge der LNVG, darunter je 37 Lokomotiven und Steuerwagen, die im Hanse-Netz und auf der Linie RE 5 Cuxhaven – Hamburg verkehren. Sie sind um die 15 Jahre alt und haben damit etwa die Hälfte ihrer Lebensdauer erreicht. Das Modernisierungsprogramm „HU XL Dosto“ läuft noch voraussichtlich bis 2026. Bislang wurden als Prototypen bereits 3 Loks und 8 Wagen modernisiert. Die beiden neuen Züge schaffen die notwendige Luft, um bei der HU XL Dosto nun richtig durchzustarten. Fast 120 Millionen Euro steckt die LNVG so in attraktive Fahrzeuge.
Die wichtigsten Verbesserungen an den Wagen: Es werden komplett neue Sitze eingebaut – im Ganzen rund 24.000 Stück. An den Vierer-Sitzgruppen lässt die LNVG Steckdosen einbauen. Eine leistungsfähige WLAN-Ausstattung ist ebenfalls vorgesehen. Die Wagen werden zudem wie die beiden neuen Züge mit Videoaufzeichnung ausgerüstet. Thomas Nawrocki von der LNVG: „Die modernisierten Wagen sind neuen Fahrzeugen nahezu gleichwertig. Uns ist wichtig, den Fahrgästen ein zeitgemäßes Reisen zu bieten.“ Bei der Modernisierung wird ebenfalls ein Mehrgenerationen-Abteil geschaffen.

Quelle: Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG)

Probebetrieb eines Brennstoffzellenzuges auf der Zollernalbbahn

Erstmals kommt in Baden-Württemberg ein mit Wasserstoff betriebener Zug im regulären Betrieb zum Einsatz – und zwar von Mitte Juli 2021 an auf den Zollern-Alb-Bahnen. Verantwortlich dafür sind das baden-württembergische Verkehrsministerium, der Fahrzeughersteller Alstom und die Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG (SWEG). Das Brennstoffzellenfahrzeug vom Typ Alstom Coradia iLint wird für die Dauer des Probebetriebs bis voraussichtlich Ende Februar 2022 einen Zug aus der derzeitigen Dieselflotte der SWEG ersetzen. Fahren wird er vor allem auf den Strecken Eyach – Hechingen beziehungsweise Hechingen – Gammertingen – Sigmaringen. „Mit den Erfahrungen im Echtbetrieb können alternative Antriebe weiterentwickelt und ihre Marktreife verbessert werden“, sagte der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann am Rande der Eröffnungsfahrt für geladene Gäste und Medienvertreter, die am Montag, 12. Juli 2021, von Hechingen nach Gammertingen und zurück führte. Minister Hermann weiter: „Moderne Mobilität muss klimafreundlich sein. Daher hat das Land ein umfassendes Elektrifizierungskonzept für die Bahn erstellt. Wo eine Elektrifizierung nicht möglich ist, sind Triebwagen mit Brennstoffzelle oder batterieelektrische Wagen die moderne Antwort auf Dieselloks. Zwei gute Gründe warum wir neue Technologien fördern: Sie sind lokal emissionsfrei und die Triebwagen sind geräuscharm – ein Plus für die Anwohner.“
„Gemeinsam mit dem Verkehrsministerium Baden-Württemberg und der SWEG machen wir heute einen wichtigen Schritt für mehr nachhaltige Mobilität in der Region“, sagte Müslüm Yakisan, Präsident von Alstom in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „In den vergangenen drei Jahren haben wir mit dem Coradia iLint umfangreiche Erfahrungen im regulären Linienbetrieb gesammelt, in Deutschland ebenso wie im europäischen Ausland. Jetzt freuen wir uns darauf, diese Erkenntnisse in den Probebetrieb auf den Zollern-Alb-Bahnen einzubringen und den Passagieren eine neue Art des Fahrkomforts zu ermöglichen – zuverlässig, geräuscharm und vor allem völlig emissionsfrei.“ Der SWEG-Vorstandsvorsitzende Tobias Harms sagte: „Die SWEG steht nicht nur für Qualität, sondern auch für Innovation. Insofern ist es folgerichtig, die SWEG als Landesgesellschaft mit der Durchführung dieses spannenden Projekts zu beauftragen. Wir stehen vor der Frage, wie künftig in Regionalnetzen lokal emissionsfreier Zugverkehr angeboten werden kann. Uns ist es wichtig zu erfahren, ob es fahrzeugseitige Alternativen zur klassischen Elektrifizierung des Schienenwegs gibt.“
Wie alltagstauglich der Coradia iLint ist, muss er nun sowohl während warmer als auch kalter Jahreszeiten zeigen. Auch die anspruchsvolle Topografie der Schwäbischen Alb mit ihren Steigungen ist eine Herausforderung. Ein externer Sachverständiger wird das Projekt begleiten, um die Erkenntnisse zur Weiterentwicklung und zur betrieblichen Optimierung des Zuges nutzen zu können.

Quelle: Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG

Mobilität nach der Pandemie

Die Pandemie verändert die Mobilität nachhaltig: Mehr als die Hälfte der Befragten (51%) wollen auch nach dem Ende der Corona-Pandemie das digitale Arbeiten (Home-Office, Videokonferenzen etc.) nutzen. Das ergibt eine Umfrage im Auftrag der Standortinitiative Deutschland – Land der Ideen. Anlass ist der Deutsche Mobilitätspreis, den die Initiative gemeinsam mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ausrichtet. Am ausgeprägtesten ist der Wunsch, weiterhin digital von zu Hause zu arbeiten, bei der Zielgruppe der 30- bis 44-Jährigen; hier wollen 71%, das heißt mehr als zwei Drittel, nicht mehr auf das digitale Arbeiten verzichten. Diese Zielgruppe ist auch führend, wenn es darum geht, künftig Essen oder Waren digital zu bestellen und nach Hause liefern zu lassen – 50% der Befragten der 30- bis 44-Jährigen wollen dies weiterhin tun. Interessant: Rund ein Fünftel (21%) aller Befragten wollen auch im privaten Bereich weiterhin digitale Treffen mit Freunden abhalten.

Echtzeitdaten werden wichtiger

Kommt meine Bahn oder mein Bus pünktlich und gibt es noch Sitzplätze? Wo gibt es jetzt freie Parkplätze? Aussagen mittels Echtzeitdaten werden immer wichtiger: Für 61% aller Befragten ist dies vor allem für die Pünktlichkeit des ÖPNV wichtig – bei den 18- bis 29-Jährigen sogar 80%. Knapp die Hälfte (45%) dieser jungen Zielgruppe möchte mittels Echtzeitdaten auch wissen, ob es noch ausreichend Platz in Bus und Bahn gibt. Dagegen ist die Verfügbarkeit von freien Parkplätzen ein zentrales Thema (56%) für die Zielgruppe der 30- bis 44-Jährigen.

Bereitschaft zum Teilen von Daten ist unterschiedlich ausgeprägt

Daten können Rückschlüsse auf das Mobilitätsverhalten geben und für die Verbesserung von Angeboten genutzt werden. Die Bereitschaft zum Teilen der eigenen Daten zu den Vorlieben in der Mobilität ist besonders bei Männern mit 41% ausgeprägt. Frauen sind mit 34% zurückhaltender. Allerdings hängt die Bereitschaft der preiszugebenden Daten von der jeweiligen Situation ab: Während mehr als die Hälfte (51%) der Männer ihre Daten teilen würde, wie sie die Assistenzsysteme in ihrem Fahrzeug nutzen, möchten nur 31% von ihnen die Daten über ihren eigenen Fahrstil weitergeben.

Zahlungsbereitschaft für angepasste Mobilitätsangebote

Die Zahlungsbereitschaft für passgenaue Mobilitätsangebote auf Datenbasis ist in Deutschland noch verhalten. Immerhin 29% der Befragten, die ihre Daten auch bereitstellen würden, wären heute schon bereit, für ein auf sie angepasstes Mobilitätsangebot mehr zu zahlen.

Diese und weitere Zahlen finden Sie unter www.deutscher-mobilitaetspreis.de/presse

Quelle: Deutschland – Land der Ideen; Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur

Mexico City feiert ihre neue urbane Seilbahn

Am 11. Juli 2021 feierte Mexico City die Eröffnung der Cablebús Línea 1. Die knapp zehn Kilometer lange urbane Seilbahnverbindung schließt direkt an den größten Verkehrsknotenpunkt der Stadt an und wurde gemeinsam mit Doppelmayr, dem Weltmarktführer im Seilbahnbau, umgesetzt. Für Bürgermeisterin Dr. Claudia Sheinbaum Pardo ist die Seilbahn ein wichtiger Baustein für die Verbesserung des sozialen Gleichgewichts in Mexikos Hauptstadt. Sie ist komplett in das öffentliche Verkehrsnetz integriert und barrierefrei für alle Menschen zugänglich.
In Mexico City erweitert eine neue Doppelmayr-Seilbahn das städtische Verkehrssystem. Die knapp 10 Kilometer lange Seilbahnverbindung bringt ihre Fahrgäste auf direktem Weg zum größten Verkehrsknotenpunkt der Stadt, Indios Verdes, wo sie bequem auf Bus und U-Bahn umsteigen können. „Die Seilbahn ist für uns nicht nur ein Mobilitätsprojekt, sondern auch ein soziales. Wir wollen den Menschen in unserer Stadt den besten öffentlichen Verkehr bieten und setzen dort an, wo eine Verbesserung dringend notwendig ist“, beschreibt Bürgermeisterin Dr. Claudia Sheinbaum Pardo die erste Linie des Cablebús. Die Reisezeit auf alltäglichen Wegen wird für die Pendler um bis zur Hälfte verkürzt. In komfortablen 10er-Kabinen schweben sie über Staus und beschwerliche Routen hinweg.
Bereits seit März 2021 ist eine Teilstrecke der Línea 1 zwischen den Stationen Tlalpexco und Campos Revolución in Betrieb. Die ersten Erfahrungen sind sehr positiv. Das neue Verkehrsmittel wird gut angenommen. Mit der Fertigstellung der Hauptachse ist nun auch die Verbindung zu U-Bahn und Bus geschaffen und wird so den Alltag vieler Pendler erleichtern.

Quelle: Doppelmayr Seilbahnen GmbH

Kontaktloses Zahlen in der gesamten BVG-Busflotte

Seit dem Projektstart im November 2019 hat die Atron electronic GmbH in Berlin über 2.100 Fahrzeugrechner der AFR 4-Serie aufgerüstet. In der Busflotte der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) kann nun kontaktlos gezahlt werden. Die Corona-Hygieneanforderungen in den Fahrzeugen können so noch effizienter eingehalten werden.
Neben der Effizienz und Kundenfreundlichkeit spielt im ÖPNV auch die Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Im Rahmen der Anforderung in allen Bussen die kontaktlose Zahlung zu ermöglichen, wurde deshalb ganz bewusst auf ein Upgrade der bereits über 2.100 verbauten Fahrzeugrechner der AFR 4-Serie gesetzt. Zusätzlich zur Kostenersparnis für den Verkehrsbetrieb konnten so auch Ressourcen geschont werden. Mit einem neuen EMVLeser wurden die bewährten Geräte perfekt für die Anforderungen eines modernen kontaktlosen Ticketings aufgerüstet.
Durch die nahtlose Integration des Updates in den gewohnten Bedienablauf des AFR 4 ist für das Fahrpersonal nur eine kurze Einweisung notwendig. Fahrgäste können beim Ticketkauf künftig intuitiv ihre Debit- oder Kredit-Karte bzw. ihr Smartphone vorhalten. Auch Zahlungen per Google- und Apple Pay werden unterstützt. Die kontaktlose Zahlung erhöht nicht nur den Komfort für die Fahrgäste, sondern beschleunigt auch den Einstiegsvorgang erheblich und sorgt so für eine höhere Pünktlichkeit und Fahrplanstabilität.
Da die Umrüstung im laufenden Betrieb in der Zentralwerkstatt der BVG erfolgte, war eine enge Zusammenarbeit zwischen den Betriebshöfen und dem Atron-Team vor Ort notwendig. Dank einer intelligenten Planung und der guten Zusammenarbeit konnten pro Woche mehr als 120 Fahrzeuge umgerüstet werden. Durch den Einsatz einer neuen Software nach dem Upgrade musste dabei sichergestellt werden, dass im täglichen Betrieb sowohl die upgedateten als auch die älteren Varianten der Bordrechner lauffähig blieben. Ergänzend zur Aufrüstung der Fahrzeugrechner musste zudem ein neues Abrechnungssystem mit angebunden werden.

Quelle: Atron electronic GmbH

On-Demand-Angebot auf Sylt

Ab sofort ist der neue, nachfragegesteuerte Service der Sylter Verkehrsgesellschaft (SVG) SyltRIDE auf der Insel unterwegs. Es werden drei EQVs von Mercedes-Benz mit je 6 Fahrgastplätzen eingesetzt, die bei Bedarf über die App gerufen werden können. Der Zustieg kann dabei an rund 1.000 virtuellen Haltepunkten erfolgen, die über das Betriebsgebiet zwischen Westerland, Tinnum, Keitum, Kampen, Wenningstedt, Braderup und Munkmarsch verteilt sind. Sie ergänzen die bestehenden, physischen Haltestellen des ÖPNV. Die App führt den Fahrgast zum nächstgelegenen Haltepunkt und berechnet die Route zum Zielpunkt. Zukünftig soll der Service inselweit verfügbar sein.
„Der erste Schritt zur multimodalen Mobilitätsplattform SyltGO! ist mit dem neuen On-Demand-Angebot nun gemacht!“, freut sich Sven Paulsen, Geschäftsführer der SVG. „Wir arbeiten derzeit an der Fertigstellung der App SyltGO!, die etwas später gelauncht wird.“ Dann werden im ersten Schritt das Ridepooling SyltRIDE sowie ein Handyticket für den ÖPNV in einer App vereint. Perspektivisch wird SyltGO! für weitere Mobilitätsanbieter und -formen zugänglich gemacht. Die Ridepooling-App SyltRIDE ist ab sofort im Google Play Store (Android) und im App-Store (iOS) kostenlos zum Download verfügbar. Basierend auf der Technologie des Berliner Unternehmens door2door können Fahrgäste erstmalig auf einer deutschen Insel Fahrgäste ihre Mobilität „on demand“ per App bestellen.
Der Fahrgast registriert sich mit Namen und E-Mail über die App SyltRIDE. Wenn er einen Fahrtwunsch hat, gibt er den gewünschten Abhol- und Zielort an und wird per App zum nächstgelegenen Haltepunkt geleitet. Die Entfernung zum nächstgelegenen Haltepunkt beträgt maximal 200 Meter. Die Wartezeit auf den Service beträgt maximal 20 Minuten. Ein hinterlegtes Ridepooling-System ermittelt die optimale Route und verknüpft die individuellen Fahrtwünsche verschiedener Fahrgäste auf dieser miteinander. Das Einsteigen zusätzlicher Fahrgäste ermöglicht einen effizienteren und klimafreundlichen Transport.
Auf der Insel Sylt soll schrittweise eine dauerhafte Veränderung des Mobilitätsverhaltens erreicht werden. Zuviel Verkehr belastet die Umwelt und stellt einen hohen Stressfaktor dar. Durch das Angebot attraktiver Alternativen zum eigenen Auto, die unkompliziert und flexibel genutzt werden können, sollen mehr Touristen und Einheimische auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Dies bedeutet langfristig für alle eine stressfreiere und ruhigere Atmosphäre sowie den Genuss von frischer Seeluft.

Quelle: door2door

Gesetzliche Vorgaben für saubere Fahrzeugbeschaffung

Der Bundestag hat gesetzliche Mindestquoten für die Beschaffung sauberer Fahrzeuge beschlossen. Die Vorgaben gelten für die Beschaffung von Fahrzeugen und Verkehrsdienstleistungen durch öffentliche Auftraggeber.

Mindestziele für emissionsarme und -freie Fahrzeuge

Am 05.05.2021 hat der Bundestag erstmals ein Gesetz über die Beschaffung sauberer Straßenfahrzeuge beschlossen (SaubFahrzeugBeschG), das am 15.06.2021 in Kraft getreten ist.

Öffentliche Auftraggeber als Adressaten

Das Gesetz gilt für Beschaffungen öffentlicher Auftraggeber ab dem 02.08.2021 und sieht unterschiedliche Quoten für emissionsarme und –freie Fahrzeuge in den Referenz-zeiträumen 2021 bis 2025 und 2026 bis 2030 vor. Das SaubFahrzeugBeschG erfasst Verträge über Kauf, Leasing oder Anmietung von Straßenfahrzeugen sowie die Be-schaffung von Verkehrsdienstleistungen (z.B. ÖPNV, Paket-/Postdienste). Die Vorgaben gelten für PKW sowie leichte und schwere Nutzfahrzeuge, enthalten aber Ausnahmen für verschiedene Fahrzeugkategorien (z.B. Militärfahrzeuge und landwirtschaftliche Nuztzfahrzeuge).

Umsetzung von EU-Richtlinie

Das Gesetz setzt Vorgaben der 2019 in Kraft getretenen EU Clean Vehicles Directive in nationales Recht um. Ziel ist es, CO2-Emissionen im Verkehrsbereich zu reduzieren und einen Nachfrageimpuls für emissionsarme und –freie Fahrzeuge zu setzen.

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Autorin ist Frau Dr. Ute Jasper
Heuking Kühn Lüer Wojtek

Nachhaltiger Busverkehr in Bern

Siemens hat von den Verkehrsbetrieben Bernmobil den Zuschlag für die Lieferung von Ladeinfrastrukturlösungen für den Betrieb 14 neuer Elektrobusse erhalten. Diese sollen ab Anfang 2023 auf den Linien 19 und 21 eingesetzt werden. Das Projekt umfasst Schnellladestationen an drei Endhaltestellen sowie Ladeinfrastruktur für das Busdepot Eigerplatz. Zur Optimierung des Betriebs wird eine cloudbasierte Depotmanagement-Lösung von Siemens als Software-as-a-Service eingesetzt.
Bernmobil treibt die Elektrifizierung des öffentlichen Nahverkehrs in der Schweizer Hauptstadt konsequent voran. „Unser Ziel ist es, bis etwa 2035 ein vollständig klimaneutrales Busnetz mit ausschließlich elektrisch angetriebenen Fahrzeugen zu betreiben“, so Markus Anderegg, stellvertretender Direktor und Leiter Technik bei Bernmobil. „Eine zuverlässige und leistungsfähige Ladeinfrastruktur ist für uns eine wichtige Voraussetzung, um unser Ziel zu erreichen. Mit Siemens haben wir dafür einen Partner, mit dem wir auch im Trambereich schon lange und gut zusammenarbeiten.“
An den Endhaltestellen Elfenau, Blinzern (Linie 19) und Bremgarten (Linie 21) sollen drei Siemens-Schnellladestationen Sicharge UC 600 inklusive eines Lademastes mit absenkbarem Pantographen zum Einsatz kommen. Die Fahrzeuge werden dort während ihres fahrplanmäßigen Aufenthalts mit einer Leistung von bis zu 450 Kilowatt aufgeladen. Der Pantograph hat den Vorteil, dass die Verbindung der Ladevorrichtung mit dem Fahrzeug vollautomatisch erfolgt; das manuelle Anschließen eines Steckers entfällt. Der 6,5 Meter hohe Lademast ist 2,5 Tonnen schwer und mit einer Standfläche von 130 x 33 cm verhältnismäßig kompakt.
Im Busdepot Eigerplatz installiert Siemens sieben Schnellladestationen des Typs Sicharge UC 200 mit je drei Dispensern. Somit können insgesamt 21 Stellplätze mit elektrischer Ladeinfrastruktur ausgerüstet werden. Die Siemens-Ladeinfrastruktur bestehend aus Sicharge UC-Ladezentren, Dispensern sowie CCS2-Anschlusskabel wird von Siemens im bestehenden Depot unter laufendem Betrieb installiert.

Quelle: Siemens AG

Verdi fordert integrierte Verkehrspolitik und mehr Geld für den ÖPNV

Die Gewerkschaft Verdi hält Milliardeninvestitionen in den öffentlichen Nahverkehr für nötig. Bundesvorständin Christine Behle sagte der Deutschen Presse-Agentur, es gebe einen gewaltigen Sanierungsstau, vieles sei marode. Um diesen Instandhaltungsstau abzubauen, sei eine Summe von zehn Milliarden Euro notwendig. Der Bund müsse seine Mittel für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) deutlich erhöhen. Auch die Länder hatten vom Bund schon vom kommenden Jahr an deutlich mehr Geld für den Ausbau des ÖPNV gefordert.
Behle sprach sich außerdem für eine andere Verkehrspolitik aus. „Wir brauchen eine integrierte Verkehrspolitik. Bisher gibt es ein totales Stückwerk. Alles wird nebeneinander geplant.“ Vor allem auf dem Land sei aber eine viel bessere und vernetzte Verkehrsanbindung notwendig. „Viele Pendler können derzeit gar nicht umsteigen auf Busse und Bahnen.“ Dass Menschen vom Auto auf Busse und Bahnen umsteigen, spielt eine wichtige Rolle in der Strategie der Politik für mehr Klimaschutz im Verkehr. Behle warnte aber vor einer sozialen Spaltung. „Klimaschutz müssen sich alle leisten können.“ Der soziale Ausgleich bei den Bemühungen für mehr Klimaschutz komme derzeit viel zu kurz. Eine Möglichkeit wäre es, den Mindestlohn zu erhöhen. Statt der Pendlerpauschale solle es ein «Mobilitätsgeld» geben.

Quelle: Zeit Online