Das „MieterTicket“

Wer in einer Wohnung der Gemeinnützigen Wohnungsbau GmbH Marburg-Lahn (GeWoBau) wohnt, kann ab sofort 15 Prozent beim Kauf von RMV-Jahreskarten sparen. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), die Stadtwerke Marburg, die Universitätsstadt Marburg sowie die GeWoBau haben am Montag das neue „RMV-MieterTicket“ für die 5.100 Mietende der städtischen Wohnungsbaugesellschaft vorgestellt. Für eine Jahreskarte nach Frankfurt bedeutet dies 420 Euro Ersparnis. Eine Jahreskarte innerhalb Marburgs reduziert sich um mehr als 70 Euro.
Marburgs Oberbürgermeister, GeWoBau-Aufsichtsratsvorsitzender und RMV-Aufsichtsratsmitglied Dr. Thomas Spies erklärt: „Hier bringen wir zwei der drängendsten Themen unserer Zeit zusammen: Wohnen und Mobilität. Das Mieterticket soll vielen Marburgerinnen und Marburgern den Zugang zu umweltverträglicher und bezahlbarer Mobilität öffnen und die Vorzüge des ÖPNV erfahrbar machen. Gleichzeitig erhöht es die Attraktivität unserer städtischen Wohnungsbaugesellschaft als Vermieterin. Mich freut besonders, dass die Stadt mit ihrem Vorstoß bei allen Beteiligten offene Türen eingerannt hat.“
RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat sagt: „Im RMV-Gebiet haben schon die Hälfte der Menschen Zugang zu Flatrate-Angeboten wie JobTicket, Schülerticket oder Seniorenticket. Damit noch mehr Menschen auf Bus und Bahn umsteigen, gehen wir immer wieder neue Wege im Vertrieb. Ich freue mich sehr, dass wir mit der GeWoBau zusammen das MieterTicket aus der Taufe gehoben haben und hoffe, dass weitere Wohnungsbaugesellschaften diesem Beispiel folgen werden.“
GeWoBau-Geschäftsführer Jürgen Rausch betont: „Zufriedene Mieter und günstige Mieten sind unser Anspruch. Wir wollen aber auch übers Wohnen hinaus attraktive Angebote schaffen. Mit dem MieterTicket wird uns das bei der wichtigen Frage der sich wandelnden Mobilitätsbedürfnisse gelingen. Die GeWoBau Marburg setzt sich dafür ein, ihren Mieterinnen und Mietern den Zugang zu klima- und stadtverträglichen Verkehrsangeboten zu erleichtern. Jetzt geht es für uns darum, das MieterTicket bekannt zu machen und dafür zu werben, damit es eine Erfolgsgeschichte wird.“
Birgit Stey, Geschäftsführerin der Stadtwerke Marburg Consult GmbH sagt: „Wir freuen uns sehr, dass wir innerhalb weniger Monate gemeinsam mit der GeWoBau und dem RMV ein neues und innovatives Angebot auf den Weg gebracht haben. Durch die Kooperation entstehen für Mieterinnen und Mieter attraktive Preisvorteile.“

Quelle: Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH

Shuttle „EASY“ ohne Begleitperson

EASY wird immer autonomer: Das Shuttle des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) hat seine erste Fahrt ganz ohne Operator an Bord absolviert. Am 15. Juli 2021 drehte es ohne Begleitung die erste Runde auf dem Areal der VGF-Stadtbahnzentralwerkstatt. Nach aktueller Gesetzeslage ist für den Betrieb autonomer Shuttles als Rückfallebene ein Operator im Fahrzeug rechtlich vorgeschrieben. Dieser greift zum Beispiel ein, wenn ein Fahrzeug außerplanmäßig stoppt. Dank eines einmaligen technischen und betrieblichen Stufenkonzepts ist es den EASY-Projektpartnern gelungen, auf dem privaten Gelände der Stadtbahnzentralwerkstatt nun erstmalig den Betrieb ohne Operator an Bord zu testen. Dafür überprüfte zunächst ein Gutachter Fahrzeug und Strecke in Bezug auf ihre technische Eignung. Auf dem Weg zum Betrieb ohne Operator musste das Shuttle in verschiedenen Betriebsstufen zunächst mehrere hundert begleitete Übungsstunden absolvieren. Nun reicht es aus, wenn ein sogenannter Supervisor die Fahrt des Fahrzeuges aus der Ferne von einer Leitstelle aus überwacht.
Auf den Bildschirmen einer provisorisch eingerichteten Leitstelle können die Supervisoren die genaue Position des Fahrzeugs auf der Strecke verfolgen und das Shuttle von dort aus, falls notwendig, auch stoppen. Außerdem können sie das Fahrzeug und dessen Umgebung mithilfe mehrerer Kameras überwachen. So erfahren sie auch direkt den Grund, falls das Shuttle sich nicht wie erwartet verhält. Neben der Bereitstellung und technischen Betreuung des autonomen Testfelds hat die VGF die Operatoren des Testfeldes am Frankfurter Mainkai zu Supervisoren weitergebildet und stellt das Personal zur Verfügung.
„Wir sind deutschlandweit der einzige Verkehrsverbund, der ein autonomes Fahrzeug ohne Operator an Bord einsetzt“, sagt RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. „Das ist wirklich ein besonderer Moment und ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg in Richtung vollautonomes Fahren. Ich bin sehr gespannt, welche Erkenntnisse uns hier erwarten und wie Fahrgäste mit dem Shuttle interagieren. Schließlich soll das Shuttle irgendwann in Zukunft das Angebot von Bus und Bahn – bestenfalls als On-Demand-Angebot – ergänzen.“

Quelle: Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH

Rheinbahn unterstützt Hochwasser-Opfer

Viele Menschen in der Region haben vergangene Woche erhebliche Schäden an ihrem Hab und Gut erleiden müssen. Neben zahlreichen beschädigten Häusern sind auch viele Fahrzeuge Opfer des Hochwassers geworden. Damit die betroffenen Bürgerinnen und Bürger in Düsseldorf, im Kreis Mettmann sowie im Rheinkreis Neuss gerade jetzt mobil bleiben können, unterstützt sie die Rheinbahn mit kostenlosen Tickets für die gesamte Familie. Die Tickets werden ab Montag in den Kundencentern ausgegeben und gelten bis Ende August.
„Die Bilder der Hochwasser-Katastrophe machen uns immer noch fassungslos und nachdenklich. Unsere Gedanken sind seit Mittwoch bei den Betroffenen, deren Häuser und Fahrzeuge in den Fluten untergegangen sind“, erklärt Klaus Klar, Vorstandsvorsitzender der Rheinbahn. „Gerade jetzt müssen diese Menschen mobil sein, um die notwendigen Erledigungen und Behördengänge tätigen zu können, damit ihr Leben möglichst schnell wieder zur Normalität zurückkehrt. Aus diesem Grunde haben wir uns entschlossen, als Rheinbahn unkompliziert zu unterstützen.“
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller ergänzt: „Die Solidarität, die ich seit Mittwoch in allen Teilen der Stadt spüre, ist außergewöhnlich. Gemeinsam sind wir stark und werden die Folgen des Hochwassers so schneller hinter uns lassen können. Über die Unterstützung der Rheinbahn freue ich mich besonders, weil sie die Bürgerinnen und Bürger mobil hält. Mein Dank gilt darüber hinaus allen Institutionen, Vereinen und Privatpersonen, die in diesen Tagen ihre Solidarität mit den Betroffenen auf unterschiedlichste Art und Weise zum Ausdruck bringen.“
Betroffene Bürgerinnen und Bürger erhalten das Ticket1000 für die gesamte Familie ab Montag, 19. Juli, in den fünf Kundencentern der Rheinbahn in Düsseldorf (jeweils 8:30 bis 17:00 Uhr), Ratingen, Hilden und Mettmann (jeweils 8:30 bis 12:30 Uhr und 13:30 bis 15:00 Uhr) unkompliziert gegen Vorlage des Personalausweises und einer Schadensmeldung der Polizei oder der Versicherung. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Auto, ein Motorrad oder ein Roller in den Fluten zu Schaden gekommen ist. Eine volljährige Person kann durch Vorlage aller Ausweise der im selben Haushalt lebenden Personen die Tickets gebündelt für die gesamte Familie abholen.

Weitere Informationen zu den Kundencentern finden Interessierte im Internet unter www.rheinbahn.de. 

Quelle: Rheinbahn AG

Inbetriebnahme der neuen Bremer Straßenbahn

Bremens neue Straßenbahn hat den wichtigsten Meilenstein für ihren langfristigen Einsatz in der Hansestadt genommen: die Genehmigung zur Inbetriebnahme durch die Technische Aufsichtsbehörde (TAB). Damit bestätigt die TAB, unterstützt durch einen Gutachter am Donnerstag, 15. Juli, dass das „Nordlicht“ alle technischen Normen und Voraussetzungen für den regelmäßigen Linieneinsatz erfüllt. Die Genehmigung der TAB ersetzt die bislang vorliegende, vorläufige Inbetriebnahme des Betriebsleiters der BSAG für den Probebetrieb aus dem vergangenen Jahr. Die Bahn des Herstellers Siemens Mobility vom Typ Avenio kann damit im Schienennetz der BSAG weiterhin eingesetzt werden.
„Die Inbetriebnahmegenehmigung unseres Nordlichts durch die Technische Aufsichtsbehörde in Bremen ist ein wichtiger Schritt für die Bremer Straßenbahn AG und den ÖPNV in Bremen. Aber sie bedeutet noch mehr: Mit ihr geht ein nicht immer einfacher Weg langsam zu Ende«, sagt BSAG Vorstandssprecher Hajo Müller. Er betont: »Der Dank dafür gilt allen Mitarbeitenden aus den Centern und Stabsstellen, die mit ihrem engagierten und unermüdlichen Einsatz für diesen Erfolg gearbeitet haben.“
„Dieser Dank gilt auch dem Gutachter, den Mitarbeitenden von Siemens Mobility und der Technischen Aufsichtsbehörde in Bremen“, ergänzt Matthias Zimmermann, Technischer Vorstand und zugleich Betriebsleiter der BSAG. „Nur die konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten hat es ermöglicht, den immer komplexeren Weg zur Inbetriebnahme neuer Fahrzeuge zu einem erfolgreichen Ergebnis zu führen.“
Am Freitag, 16. Juli, wird das 26. der insgesamt 77 „Nordlichter“ geliefert. Damit ist mehr als ein Drittel der neuen Straßenbahnen an der Weser eingetroffen. Insgesamt 22 Fahrzeuge sind bereits im Einsatz. Die meisten davon im Linienbetrieb mit Fahrgästen. Aber auch für die Fahrschule und die Ausbildung in der Werkstatt werden »Nordlichter« genutzt. Die Hälfte der 22 Bahnen hat ihre Endabnahme schon erhalten. Die andere Hälfte der Fahrzeuge ist noch in der mehrmonatigen, internen Testphase, die jedes neu gelieferte »Nordlicht« durchlaufen muss.

Quelle: Bremer Straßenbahn AG

Tallin hat 100 Erdgasbusse von Solaris bestellt

Vertreter von Solaris Bus & Coach und des estnischen Betreibers Aktsiaselts Tallinna Linnatransport (TLT) haben einen Vertrag über die Lieferung von 100 umweltfreundlichen, mit komprimiertem Erdgas (CNG) betriebenen Stadtbussen unterzeichnet. Bei den bestellten Fahrzeugen handelt es sich um 75 Urbino 12 und 25 Urbino 18-Gelenkbusse. Die Lieferung nach Tallinn soll 2022 abgeschlossen werden. Der Auftragswert beträgt rund 27 Mio €. Gemäß Vertragsbedingungen steht TLT auch die Option zu, die Bestellung um 20 Urbino 12 CNG und 30 Urbino 18 CNG zu erweitern.
„Dank dieses Auftrags setzen wir unser Ziel um, welches die Einführung von insgesamt 350 CNG-Bussen für den Straßeneinsatz ist. Wir haben Grund zum Stolz, denn nächstes Jahr wird der Tallinner Busdienst sein 100. Jubiläum feiern, und da sind neue Busse bestimmt das beste Geschenk für die Stadteinwohner. Mit diesem Schritt verringert TLT das durchschnittliche Alter des Fuhrparks auf 5 Jahre, was nicht nur für Estland außerordentlich ist. Mit so einem Ergebnis können wir uns mit jedem öffentlichen Verkehrsdienst in den Hauptstädten Europas messen. Natürlich ist dabei auch der positive Einfluss der neuen Busse auf die städtische Umwelt von Bedeutung. Sobald alle Gasbusse sich im Einsatz auf den Straßen befinden, werden sich die CO2-Emissionen in der Stadt um ca. 25 000 Tonnen pro Jahr verringern, was schätzungsweise vergleichbar ist mit den Emissionen von 7 000 Diesel-Pkw,“ so Deniss Boroditš, Geschäftsführer von TLT.
Das Herzstück der neuen Fahrzeuge, sowohl in der 12-Meter- als auch in der 18-Meter-Ausführung, ist ein 235 kW Motor, der für den CNG-Betrieb optimiert wurde. Darüber hinaus wird der Motor zu noch effizienterem Betrieb unter widrigen Wetterverhältnissen vorbereitet, mittels der sog. Kaltstart-Funktion, die den Start bei niedrigen Temperaturen erleichtert. Fünf CNG-Tanks, mit einem Gesamtvolumen von 1575 L in der Urbino 12-Ausführung und von 1875 L in den Gelenkbussen, werden auf dem Dach im vorderen Teil des Fahrzeugs untergebracht.
Der Betreiber hat auf einen hohen Ausstattungsstandard gesetzt, sowohl in Bezug auf den Fahrgastraum, als auch auf die Fahrerkabine. Im geräumigen, klimatisierten Rauminnern werden für die Fahrgäste ein neuartiges und ausgeprägtes Passagierinformationssystem, als auch USB-Ports zur Aufladung von Mobilgeräten zugänglich sein und ein Videoüberwachungssystem wird für mehr Sicherheit sorgen. Die mit einem automatischen Fahrgastzählsystem ausgestatteten Busse haben eine Fahrgastkapazität von mindestens 80 Personen beim Urbino 12 und von 140 Personen beim Urbino 18.

Quelle: Solaris Bus & Coach sp. z o.o.

Sichere eMikromobilität

Bird, Anbieter von Mikromobilität, hat heute (15.7.2021) die Einführung von Safe Start angekündigt, einer neuen In-App-Sicherheitsfunktion, die Menschen davon abhalten soll, unter Alkoholeinfluss mit Mikro-Elektrofahrzeugen zu fahren.
Manchmal braucht es eine Erinnerung, einen kurzen Augenblick der Abschreckung, um jemanden umzustimmen und eine potenziell gefährliche Situation zu verhindern. Safe Start von Bird sorgt für diesen Moment und bringt potenzielle Fahrer dazu, zu überlegen, ob sie wirklich das Risiko eingehen wollen, betrunken ein Fahrzeug zu führen. Zwischen 22.00 und 04.00 Uhr jeweiliger Ortszeit müssen Menschen, die versuchen, ein Bird-Fahrzeug zu entsperren, durch die Eingabe eines Schlüsselwortes nachweisen, dass sie in der Lage sind, das Fahrzeug sicher zu bedienen. Wer nicht in der Lage ist, das Wort korrekt einzugeben, wird angewiesen, eine alternative Transportform wie ein Taxi oder einen Mitfahrdienst zu nutzen.
„E-Scooter und andere Mikro-Elektrofahrzeuge sind in der Nacht eine wertvolle Mobilitätsressource für Schichtarbeiter, Bar- und Restaurantpersonal und viele andere spät arbeitende Berufsgruppen”, sagt Rebecca Hahn, Chief Corporate Social Responsibility Officer bei Bird. „Safe Start ermutigt zu verantwortungsvollem Fahren und trägt so dazu bei, dass alle Menschen sicher auf den Straßen unterwegs sein können und E-Scooter für diejenigen verfügbar sind, die sie wirklich brauchen.” Die Safe Start Funktion wird bereits in einer Reihe von Städten in den Vereinigten Staaten getestet und im Laufe dieses Sommers weltweit verfügbar gemacht werden.

Quelle: Bird

Marktuntersuchung Eisenbahnen 2021

Die Bundesnetzagentur hat heute (15.7.2021) einen Sonderbericht über die Entwicklung des Eisenbahnmarktes 2020 in Deutschland unter den Bedingungen der Covid-19-Pandemie veröffentlicht.
Die Verkehrsleistung sank im Jahr 2020 um 38 Prozent im Schienenpersonennahverkehr und um 47 Prozent im Schienenpersonenfernverkehr. Die Verkehre der nicht-bundeseigenen Fernverkehrsanbieter wurden aus wirtschaftlichen Gründen in einigen Monaten komplett eingestellt. Die Nahverkehrsunternehmen sowie die DB Fernverkehr bedienten ihre Verbindungen mit Ausnahme der Monate April und Mai ohne nennenswerte Einschränkungen weiter.
Die Leistungen des Schienengüterverkehrs gingen um 5 Prozent zurück. Vor allem im zweiten Quartal wurde weniger transportiert; im zweiten Halbjahr 2020 blieb der Güterverkehr stabil. Im Schienengüterverkehr haben nicht-bundeseigene Bahnen – ebenso wie im Schienenpersonennahverkehr – Marktanteile gewonnen.
Die Pünktlichkeit im Schienenverkehr hat sich deutlich verbessert. Hierbei half die geringere Auslastung der Züge und des Schienennetzes.
Sonderkosten von rund 100 Millionen Euro entstanden den Eisenbahnunternehmen für pandemiebedingte Gesundheits- oder Reinigungsmaßnahmen zum Schutz von Mitarbeitern und Kunden. Mit Fokus auf den ÖPNV wurde ein staatlicher Rettungsschirm aufgespannt, der u.a. den Eisenbahnverkehrsunternehmen des Nahverkehrs entgangene Umsätze ausglich.
Dennoch verbleiben bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen erhebliche Verluste, welche durch die Pandemie verursacht sind. Die Bundesnetzagentur schätzt diese in 2020 auf 2,55 Milliarden Euro; wobei auf den Schienenpersonenfernverkehr mit knapp 2 Milliarden Euro der Hauptanteil entfällt. Für den Schienenpersonenfernverkehr und den Schienengüterverkehr ist eine nachträgliche Förderung von Trassenentgelten in Planung, welche die Verluste bei den Unternehmen um ca. 1,1 Milliarden Euro verringern würde.

Link zur Sonderausgabe Marktuntersuchung Eisenbahnen 2021

Quelle: Bundesnetzagentur

Vorverkaufslösungen in HOCHBAHN-Servicestellen

Die Hamburger Hochbahn (HOCHBAHN) hat eine neue Verkaufslösung für die Servicestellen ausgeschrieben. Das Softwareunternehmen Amcon konnte sich im Verfahren gegen die Mitbewerber durchsetzen. Neben der Kassenapplikation und ergänzenden Hardwarekomponenten liefert der Hersteller ein Hintergrundsystem und Web-Schnittstellen zur Anbindung der Drittsysteme. Die Projektabwicklung basiert auf agilen Projektmanagementmethoden nach Scrum. Die Fertigstellung ist bis Mitte nächsten Jahres geplant.
Amcon wird für die HOCHBAHN ein umfassendes Vertriebshintergrundsystem installieren, 75 Kassen PCs mit einer Verkaufsapplikation bestücken, sowie kabellose 1D/2D Scanner, speziell angefertigte Drucker mit vergrößertem Papiervorrat, Kundendisplays mit Touchfunktion und eTicket-Leser liefern. Zum Funktionsumfang der Software gehören neben dem tarifübergreifenden Verkauf von Fahrscheinen eine Einzahlungsoption der erhöhten Beförderungsentgelte (EBE). Externe Buchungen sowie die Einzahlung der Beiträge von Abo-Kunden der HOCHBAHN sind ebenfalls möglich. In den Servicestellen werden auch die bereits vorhandenen Cash-Recycler eingebunden. Darüber hinaus kann die Kassenoberfläche einfach mit dem Layouteditor angepasst werden. Das pixelgenaue Positionieren der Objekte und ein freies Verschieben sorgen für eine bedienerfreundliche Oberfläche. Für die Umsetzung der Anforderungen bei elektronischen Tickets nach dem VDV-KA Standard kann Amcon auf die Erfahrung der erfolgreichen Umsetzung der Automatenprojekte bei der HOCHBAHN zurückgreifen.

Quelle: Amcon GmbH

Verkehrsentwicklungsplan ÖPNV des Saarlands

Das Saarländische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr (MWAEV) stellt einen neuen Verkehrsentwicklungsplan für den öffentlichen Personennahverkehr (VEP ÖPNV) auf. Bestandteile des VEP ÖPNV sind zum einen das Fahrtenangebot auf den Strecken des Schienenpersonennahverkehrs und des landesweiten Busliniennetzes (R-Linien und MS-Linien). Zum anderen thematisiert der VEP ÖPNV Ausbaubedarfe hinsichtlich der Infrastruktur sowie landesweite Qualitätsstandards für den Bus- und Bahn-Verkehr, die auch für den lokalen Nahverkehr in den Saarländischen Städten und Gemeinden zur Geltung kommen.
Seit Inkrafttreten des bisherigen VEP ÖPNV im Jahr 1998 haben sich die Rahmenbedingungen im Nahverkehr verändert und viele Maßnahmen und Zielsetzungen des bisherigen Plans sind inzwischen umgesetzt worden.  Aus diesem Grund wird eine grundlegende Neuaufstellung des Plans durchgeführt, der auf aktuellen gesetzlichen, demografischen, raumstrukturellen und verkehrlichen Rahmenbedingungen aufbaut. 
Am 13.07.2021 wurde im saarländischen Ministerrat die finale Version des Verkehrsentwicklungsplans für den saarländischen öffentlichen Personennahverkehr (VEP ÖPNV) beschlossen. Nach der Vorlage des VEP ÖPNV im Ministerrat im Februar dieses Jahres fand zunächst die Anhörung durch Landtag, Aufgabenträger, Kammern und Verbände sowie Verkehrsunternehmen, mit der Möglichkeit zur Stellungnahme statt. Der Entwurf des VEP ÖPNV wurde dann im Hinblick auf Hinweise, Anregungen und Verbesserungsvorschläge aus der Anhörung überarbeitet. Mit der nun erfolgten Beschlussfassung durch den Ministerrat liegt damit die finale Version des Verkehrsentwicklungsplans ÖPNV vor. Mit der Umsetzung der Maßnahmen kann nun begonnen werden.
Der Verkehrsentwicklungsplan ÖPNV bezieht sich vor allem auf das vom Land verantwortete Nahverkehrsangebot auf den Eisenbahnstrecken und alle regionalen Buslinien, die das Schienennetz ergänzen. Darüber hinaus zeigt er saarlandweite Strategien in allen überregionalen Handlungsfeldern des ÖPNV auf und legt landesweite Standards fest, die auch auf der regionalen und lokalen Ebene von den Aufgabenträger des ÖPNV erfüllt werden sollen. Dabei handelt es sich grundsätzlich um mittel- und langfristrige Strategien und Schritte zur Weiterentwicklung des ÖPNV. Auf dieser Grundlage werden konkrete Einzelmaßnahmen ausgearbeitet und sukzessive umgesetzt. Das gilt insbesondere für die vorgesehenen Infrastrukturvorhaben, wie etwa Reaktivierung und Neubau von Schienenstrecken, Bau oder Ausbau von Haltepunkten und Verknüpfungsanlagen.

Zentrale Handlungsfelder im VEP ÖPNV:

    1:Landesnetz Bus und Bahn

    2:Barrierefreiheit

    3:Klima und Umwelt

    4:Stationen und Haltestellen

    5:Sicherheit

    6:Tarif und Vertrieb

    7:Digitalisierung

    8:Vernetzte Mobilität

    9:Tourismus

    10:Marketing und Kommunikation

Diese Handlungsfelder bilden die Arbeitsgrundlage für zuvor definierte Oberziele. Zu diesen zählen zuvorderst die gleichberechtigte Teilhabe für alle, ebenso der vereinfachte Zugang zu Bus und Bahn, insbesondere für Menschen, die bisher noch nicht oder kaum mit dem ÖPNV unterwegs waren. Aber auch eine noch bessere Erreichbarkeit, die engere Verknüpfung von Verkehrsmitteln und ein verbessertes Sicherheitsgefühl sind Ziele im Verkehrsentwicklungsplan.
In welchem Umfang die identifizierten Projekte und Maßnahmen im VEP ÖPNV umgesetzt werden, hängt auch von der Höhe der Mittel ab, die zur Verfügung stehen. Bei gleichbleibender Finanzierung ließen sich mit den notwendigen Investitionskosten von rund 20. Mio Euro und zu erwartenden jährlichen Betriebskosten von rund 8 Mio. Euro jährlich ca. 6.400 neue Fahrgäste pro Tag generieren. Ziel von Verkehrsministerin Anke Rehlinger ist die Umsetzung aller im VEP ÖPNV vorgeschlagenen Projekte und Maßnahmen. Damit wäre ein Finanzbedarf von rund 355 Mio. Euro verknüpft, bei jährlichen Betriebskosten von 25 Mio. Euro. So könnten 20.000 neue Fahrgäste täglich generiert werden. Die Investitonskosten können zu großen Teilen vom Bund gefördert werden, darunter beispielsweise Reaktivierungsmaßnahmen. Hier ist etwa eine Förderung von bis zu 90 Prozent der zuwendungsfähigen Investitionskosten durch den Bund im Rahmen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes möglich.

Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr des Saarlands

Link zum Verkehrsentwicklungsplan

So will die EU ihre Klimaziele erreichen

Die Europäische Kommission stellt an diesem Mittwoch ihren großen „Fit for 55″-Plan zur Verringerung von Treibhausgasen vor. Er setzt an vielen Stellen an – und birgt einigen Konfliktstoff. In Brüssel fällt das Wort „historisch”. Noch nie, sagen Politiker, habe die EU-Kommission ein solch umfassendes, vielschichtiges Paket vorgelegt. „Fit for 55″ soll darlegen, wie die EU bis 2030 den Ausstoß von Kohlendioxid um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren will. Bisher betrug das Ziel 40 Prozent. Die Behörde schlägt vor, acht Gesetze zu verschärfen und vier neue zu beschließen. Sie würden das Leben und Wirtschaften auf dem Kontinent verändern.
Vor einer Umwälzung steht der Verkehrssektor. Neben einem Emissionshandel will die EU-Kommission die Flottengrenzwerte für Autohersteller verschärfen. Es wird erwartet, dass sich ihr CO₂-Ausstoß bei Neuwagen bis 2030 um bis zu 60 Prozent im Vergleich zu heute verringern muss. Eine Technologie dafür wird nicht vorgegeben. Da Wasserstoff-Antriebe oder synthetische Kraftstoffe zu teuer sind, deutet alles auf das Elektroauto hin. Das Ende des Verbrennungsmotors könnte 2035 kommen. Daraus folgt ein Strukturbruch vor allem in der Zulieferindustrie. Wer heute Vergaser und Getriebe baut, hat morgen womöglich keinen Job mehr. Die IG Metall fordert staatliche Unterstützung für den Umbau der Standorte und die Weiterbildung der Beschäftigten. Um Elektroautos laden zu können, will die EU-Kommission die Mitgliedstaaten verpflichten, die Ladeinfrastruktur stark auszubauen. An Schnellstraßen sollen alle 60 Kilometer Ladestationen stehen.
Im September beginnen die Verhandlungen über die Vorschläge: Das Paket der Kommission wird aufgeschnürt. „Die größten Optimisten hoffen, dass wir Ende 2022 fertig sind”, sagt ein EU-Diplomat. Allgemein wird in Brüssel mit „mehreren Jahren” gerechnet, obwohl in der Klimakrise eines fehlt: Zeit. Zunächst müssen die EU-Länder eine gemeinsame Position für jeden Einzelvorschlag finden, dafür können sie die Pläne der Kommission überarbeiten. In Steuerfragen ist sogar Einstimmigkeit nötig. Dann muss eine Einigung mit den EU-Abgeordneten gefunden werden, deren Klima-Ehrgeiz höher ist. Erst wenn beide Institutionen zustimmen, treten die Regeln in Kraft.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

Stellungnahme des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

VDV-Präsident Ingo Wortmann: „Das nun vorliegende Gesetzespaket der EU-Kommission begrüßen wir, da es aus Sicht unserer Branche an den richtigen Stellschrauben ansetzt, um gemeinsam in der EU bis 2030 die verschärften Klimaschutzziele zu erreichen. Nur wenn Wirtschaft, Politik und Gesellschaft gemeinsam und mit der nötigen Konsequenz an der Umsetzung des Klimaschutzes mitwirken, können wir die notwendige Reduktion von Treibhausgasen in diesem kurzen Zeitraum noch schaffen. Das „Fit for 55“-Paket der EU-Kommission leistet dazu einen wichtigen Beitrag und die darin enthaltenen Gesetzgebungsinitiativen werden auch im Verkehrssektor zur Emissionsreduzierung beitragen.“

Positive Entwicklungen bei Energiebesteuerung und Ladeinfrastruktur

Bei den Änderungsvorschlägen zu zwei zentralen Richtlinien im Gesetzespaket der EU-Kommission sehen der VDV und seine Mitgliedsunternehmen positive Ergebnisse für die Branche. Zum einen werden ÖPNV und Schiene im Rahmen der „Energiebesteuerungsrichtlinie (2003/96/EG)“ als wichtige Dienste anerkannt. Damit können die Mitgliedstaaten auch weiterhin reduzierte Steuersätze bei der Energiebesteuerung anwenden. „Das ist mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene und mit Blick auf die künftigen Betriebskosten im ÖPNV ein entscheidender Punkt. Denn unsere Angebote werden nicht nur auf der Schiene, sondern auch beim Bus immer häufiger elektrisch betrieben. Eine reduzierte Besteuerung, etwa auf den Fahrstrom, ist daher unbedingt notwendig, um bei zunehmender Elektrifizierung der Branche weiterhin wirtschaftlich fahren zu können“, so VDV-Präsident Wortmann.
Eine zweite wichtige Entscheidung der Kommission findet sich aus Branchensicht in der „Richtlinie über den Aufbau der Infrastuktur für alternative Kraftstoffe (2014/94/EU)“: Die Mitgliedstaaten sollen künftig den öffentlichen und nicht-öffentlichen Aufbau von ÖPNV-Infrastruktur für alternative Kraftstoffe – also zum Beispiel Ladeinfrastruktur für E-Busse auf den Betriebshöfen – mit in ihre nationalen Strategien aufnehmen. Zudem bleibt die Definition von „alternativen Kraftstoffen“ im bisherigen Sinne nahezu erhalten. Dadurch wird Rechtssicherheit bei der Umsetzung der Clean Vehicles Richtlinie gewährleistet, die sich für ihre Definition eines „sauberen Busses“ auf die Liste der Technologien stützt. Bei bereits geplanten und getätigten Investitionen, etwa in entsprechende Fahrzeuge seitens der Verkehrsunternehmen, sind damit keine weiteren Anpassungen nötig. Aus dieser bisherigen Richtlinie soll außerdem künftig eine Verordnung werden, die damit unmittelbar in den EU-Mitgliedsstaaten gilt und nicht erst in nationales Recht umgesetzt werden muss.
„Insgesamt zeigt die EU-Kommission, dass sie mit diesen Vorschlägen und Verbesserungen erkannt hat, dass der Aufbau und die Investitionen in alternative Antriebe und in den Öffentlichen Verkehr insgesamt ein Schlüssel sind, um die europäischen Klimaschutzziele bis 2030 im Verkehrssektor zu erreichen. Nun müssen die einzelnen Initiativen schnellstmöglich von EU-Parlament und Ministerrat beschlossen werden, damit sie zeitnah umgesetzt werden können“, so Wortmann abschließend.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)

Stellungnahme des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK)

Das heute veröffentlichte Klimaschutz-Paket „Fit for 55“ der EU-Kommission führt faktisch zum Verkaufsverbot von Neufahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ab 2035. Dann dürfen Neufahrzeuge kein CO2 mehr ausstoßen. Das Europäische Parlament und der Europäische Rat müssen dem Paket jedoch noch zustimmen. Für den Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) ist das der falsche Weg. „Wer sich einseitig auf die Elektromobilität festlegt, vergibt die große Chance, auf Basis klimaneutral betriebener Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren sehr schnell und nachhaltig zum Erreichen der Klimaziele beizutragen“, so ZDK-Präsident Jürgen Karpinski. 
Allein in Deutschland seien zurzeit rund 46,5 Millionen Pkw mit Benzin- oder Dieselmotoren im Bestand, das entspricht rund 94 Prozent aller Pkw. In den 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union seien dies insgesamt sogar 99,5 Prozent der rund 249 Millionen Pkw. „Auch die Autofahrerinnen und Autofahrer brauchen eine verlässliche Perspektive, dass auf absehbare Zeit Ersatz für fossile Treibstoffe verfügbar ist. Hier ist die Politik gefordert, die alternativen Kraftstoffe genauso zu fördern wie die Elektromobilität.“ Denn es werde auch in Zukunft Menschen geben, für die ein E-Fahrzeug aus verschiedenen Gründen nicht in Frage komme. Und die Brennstoffzelle wäre nicht nur für den Schwerlastverkehr eine lohnende Alternative.
„Nur mit einem Technologiemix kann eine bezahlbare, individuelle Mobilität langfristig gewährleistet werden“, ist der ZDK-Präsident überzeugt. Mit Elektromobilität allein könnten die Klimaziele schon aufgrund der europaweit nach wie vor meist mangelhaften Ladeinfrastruktur nicht erreicht werden. „Wir brauchen Technologieoffenheit, um den Wirtschaftsstandort Deutschland und damit den Wirtschaftsraum Europa zu stärken“, so Karpinski. „Fahrzeuge mit klimaneutral betriebenen Verbrennungsmotoren müssen auch aus Kundensicht eine Zukunft haben.“

Die Pressemeldung finden Sie unter www.kfzgewerbe.de

Quelle: Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK)