Streit über VRS-Einnahmenaufteilung beigelegt

Die Verkehrsunternehmen im Beirat der VRS GmbH haben sich auf einen Einigungsvertrag verständigt, mit dem die langjährigen Rechtsstreitigkeiten in der VRS-Einnahmenaufteilung beigelegt werden. Der Einigungsvertrag ist nun mit der Unterzeichnung durch alle Vertragspartner wirksam geworden.
Mit dem Einigungsvertrag wird ein Schlussstrich unter den nunmehr zehn Jahre andauernden Streit um die Umsetzung der verbundweiten Verkehrserhebung aus dem Jahr 2009 gezogen, der seit 2014 auch die Gerichte – bis hin zum Bundesgerichtshof – intensiv beschäftigt hat.
Alle noch offenen Jahresabrechnungen aus der Vergangenheit können nun umgesetzt werden. Zudem regelt der Vertrag die Rücknahme aller noch laufenden Klageverfahren zwischen den Vertragspartnern. Daneben werden auch einzelne Eckpunkte in Bezug auf die zukünftige Gestaltung der Einnahmenaufteilung festgelegt.
Vertragspartner des Einigungsvertrages sind auch vier der privaten Busunternehmen, die im VRS tätig sind. Lediglich das Unternehmen Kraftverkehr Gebrüder Wiedenhoff hat sich der außergerichtlichen Einigung nicht angeschlossen. Es hatte seine Zustimmung von Vereinbarungen abhängig gemacht, die in keinem Zusammenhang zu der verhandelten Lösung standen und nicht zu erfüllen waren.
Da die Fa. Wiedenhoff die ergangenen und bereits seit längerer Zeit rechtskräftigen Urteile des OLG Düsseldorf zur VRS-Einnahmenaufteilung weiterhin nicht anerkennt und sie nicht bereit ist, die daraus resultierenden Konsequenzen zu tragen, sah sich die VRS GmbH gezwungen, die Verbundverträge gegenüber dem Unternehmen mit Wirkung zum 30.06.2021 zu kündigen.

Quelle: Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH

Massive Verkehrsprobleme durch Flutkatastrophe

Durch die Folgen des Unwetters und der Überschwemmungen von vergangener Woche kommt es in einigen Teilen NRWs weiter zu erheblichen Verkehrsstörungen. Mehrere Autobahnen sind auf Teil-Abschnitten gesperrt, aber auch Teilstücke von Landes- und Bundesstraßen und Bahnstrecken sind unpassierbar. Nach wie vor sind die Autobahnen A1 und A61 von Sperrungen betroffen. Nach Angaben der Autobahn GmbH für das Rheinland ist die A1 zwischen Köln-West und Dreieck Erfttal in Richtung Koblenz nicht befahrbar, ebenso in Richtung Dortmund zwischen Erfttal und Hürth, die A61 ist in beide Fahrtrichtungen zwischen Kerpen und Meckenheim gesperrt.
Für Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) kommt es nun auf einen schnellen Wiederaufbau der Infrastruktur nach der Hochwasserkatastrophe an. „Am Geld wird es nicht mangeln, aber die Umsetzungsgeschwindigkeit ist jetzt das relevante“, sagte Wüst am Morgen im „WDR5 Morgenecho“ nach den Zerstörungen bei Straßen und Schienenverkehr.
Erste Reparaturen laufen an, sagte der Verkehrsminister. Wichtiger aber sei, dass die Prüfingenieure jetzt schauen, ob es substanzielle Schäden gibt. „An einigen Stellen der A1 kommt das Wasser von unten durch die Fahrbahn, das sah eigentlich völlig unbeschädigt aus. Aber da können Sie jetzt nicht einfach Verkehr drauf lassen. Da müssen Bohrungen gemacht werden, um zu schauen, ob es Hohlflächen gibt.“
Die Arbeiten würden sich sicherlich noch über Wochen und Monate hinziehen. Einen genauen Zeitpunkt wollte der Verkehrsminister nicht nennen, bevor nicht alle Schäden analysiert seien. Die erste Aufgabe des Landes sei es gewesen, den Helfern den Weg zum Einsatzort freizuräumen. Mit Schneepflügen seien die Straßen freigeräumt worden, sagte Wüst.
Der Fernverkehr der Bahn läuft laut Mitteilung der Deutschen Bahn in NRW wieder ohne Einschränkungen. Die Züge zwischen Köln, Wuppertal und Hagen als auch im Ruhrgebiet fahren wieder. Auch auf den Strecken Köln in Richtung Rhein-Main-Gebiet sowie zwischen Köln und Brüssel und in Richtung Amsterdam sind die Verbindungen wieder ohne Unterbrechung zu nutzen.
Im Nah- und Regionalverkehr müssen Pendler und Reisende dagegen weiter mit Einschränkungen rechnen, da etliche Bahnhöfe, mehrere Brücken und Gleise auf rund 600 Kilometern Länge beschädigt wurden. Diese aktuellen Störungen melden die Betreiber Abellio, DB, Eurobahn (Keolis), National Express und Nordwestbahn sowie das Verkehrsportal Zuginfo NRW. Die Unwetterschäden im Raum Hagen Hbf wurden beseitigt. Dafür ist derzeit kein Halt in Solingen möglich, so die Deutsche Bahn.

Quelle: WAZ

Wiederaufbau von Bahnstrecken wird Monate dauern

Nach den schweren Unwettern in NRW und Rheinland-Pfalz zeichnen sich immer deutlicher die gravierenden Schäden an der Infrastruktur der Deutschen Bahn (DB) ab. Auch wenn noch nicht alle Erkundungsarbeiten abgeschlossen sind, ist klar: Allein sieben Regionalverkehrsstrecken sind so stark von den Wassermassen zerstört, dass die DB sie neu bauen oder umfangreich sanieren muss. Die Reparatur- und Wiederaufbaumaßnahmen werden Wochen und Monate dauern. Insgesamt sind Gleise auf einer Länge von rund 600 Kilometern von den Unwetterfolgen betroffen. Nach wie vor räumen rund 2.000 DB-Mitarbeitende dort, wo das Wasser abgeflossen ist, Gleise, Bahnhöfe und Anlagen von Geröll und Schlamm frei.
Das Wasser hat in NRW und Rheinland-Pfalz insbesondere die Eifelstrecke, die Voreifel- und Erfttalbahn, die S-Bahn Rhein-Ruhr Linie 9 (Wuppertal-Essen-Steele) sowie die Strecke Hagen–Brügge und die Ruhr-Sieg-Strecke (Hagen–Plettenberg) stark beschädigt. Auch die Ahrtalbahn ist massiv von der Zerstörung betroffen, hier sind sieben Brücken und 24 Kilometer Strecke nicht mehr oder nur noch rudimentär vorhanden. Auf anderen Strecken wird die Reparatur noch Wochen in Anspruch nehmen, beispielsweise auf dem Streckenabschnitt zwischen Herzogenrath und Geilenkirchen auf der Strecke Aachen – Mönchengladbach oder auf der Verbindung Bochum – Hattingen. In den besonders vom Unwetter betroffenen Gebieten konnte die DB viele Schäden oftmals behelfsmäßig reparieren, um den Zugverkehr schnellstmöglich wieder aufzunehmen. Aber auch hier stehen weitere Arbeiten an.
Bei den Bahnhöfen zeigt sich ein ähnliches Bild: Rund 80 Stationen wurden durch das Unwetter beschädigt. Wassereinbrüche haben Aufzüge zerstört oder Bahnsteige unterspült. Viele kleinere Reparaturen hat die DB inzwischen durchführen können.
Nach wie vor gibt es große Einschränkungen im Nah- und Regionalverkehr. Aufgrund gesperrter Strecken verkehren zahlreiche S-Bahn- und Regionallinien weiterhin nicht oder nur eingeschränkt. Ersatzweise fahren Busse, soweit die Straßen in den Krisenregionen noch intakt sind. Über die Verbindungen informieren die Verkehrsverbünde und Eisenbahnverkehrsunternehmen der Region.
Fahrgäste im Fernverkehr können die Züge bis auf wenige Abweichungen wieder uneingeschränkt für Ihre Reise nutzen. Die Züge des Fernverkehrs fahren wieder zwischen Köln, Wuppertal und Hagen ebenso wie über die Ruhrstecke und die Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main. Auch im internationalen Verkehr zwischen Frankfurt–Köln und Brüssel/Amsterdam sind die Züge wieder ohne Unterbrechung unterwegs. Die betriebliche Situation im Schienengüterverkehr verbessert sich. Auch im stark vom Hochwasser betroffene Rangierbahnhof Hagen-Vorhalle kann wieder rangiert werden, das Terminal Wuppertal ist wieder am Netz. Ebenso können nach und nach mehr Güterzüge zu den großen Seehäfen Rotterdam und Antwerpen abgefertigt werden. Auch auf der wichtigen Nord-Süd-Achse entlang des Rheins können Güterzüge wieder die Versorgung des Landes sicherstellen.

Quelle: Deutsche Bahn

2. Quartal der Daimler AG

Die Daimler AG hat heute (21.7.2021) die Ergebnisse für das zweite Quartal veröffentlicht, das am 30. Juni 2021 abgeschlossen wurde. Der Konzernabsatz legte um 36% auf 736.400 (Q2 2020: 541.800) Pkw und Nutzfahrzeuge zu. Der Umsatz stieg um 44% auf 43,5 (Q2 2020: 30,2) Mrd. €. Das EBIT belief sich auf 5.185 (Q2 2020: minus 1.682) Mio. €. Das bereinigte EBIT reflektiert das laufende Geschäft und betrug 5.420 (Q2 2020: minus 708) Mio. €. Das Konzernergebnis verbesserte sich auf 3.704 (Q2 2020: minus 1.906) Mio. €.
„Wir haben in allen Divisionen eine starke Performance im zweiten Quartal erzielt. Bei Mercedes-Benz Cars & Vans haben wir das dritte Quartal in Folge eine zweistellige Marge erreicht und damit die Widerstandsfähigkeit unseres Geschäfts unter Beweis gestellt – trotz der anhaltend geringen Verfügbarkeit von Halbleitern. Die gesamte Branche hat derzeit mit längeren Wartezeiten zu kämpfen, die leider auch unsere Kunden betreffen. Wir tun, was wir können, um die Folgen so gering wie möglich zu halten. Angesichts der hohen Nachfrage nach unseren Fahrzeugen hat die Auslieferung an unsere Kunden oberste Priorität“, sagte Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und der Mercedes-Benz AG. „Unsere Transformation in Richtung einer emissionsfreien und softwaregetriebenen Mobilität wird von einem hohen Free Cash Flow im Industriegeschäft unterstützt. Wir setzen unsere Strategie mit vollem Tempo um.“
Der Absatz des Geschäftsfelds Daimler Trucks & Buses legte im zweiten Quartal um 91% auf 116.800 (Q2 2020: 61.000) Fahrzeuge zu. Der Umsatz betrug 10,0 (Q2 2020: 6,2) Mrd. €. Das EBIT belief sich auf 819 (Q2 2020: minus 756) Mio. € und die Umsatzrendite auf 8,2% (Q2 2020: minus 12,2%). Positive Effekte ergaben sich aus einem Absatzanstieg in nahezu allen Regionen, der vor allem auf Markterholungen zurückzuführen war, einem höheren Ergebnisbeitrag des After-Sales-Geschäfts, der Preisdurchsetzung, anhaltender Kostendisziplin als auch aus einem Erlös aus dem Börsengang von Proterra sowie dem Verkauf des Standorts Campinas. Das bereinigte EBIT lag bei 831 (Q2 2020: minus 747) Mio. €, die bereinigte Umsatzrendite bei 8,3% (Q2 2020: minus 12,0%). Der Cash Flow before Interest and Taxes (CFBIT) betrug 667 (Q2 2020: minus 121) Mio. €. Der bereinigte CFBIT betrug 693 (Q2 2020: minus 121) Mio. €. Die bereinigte Cash Conversion Rate (CCR) belief sich auf 0,8 (Q2 2020: 0,2).

Quelle: Daimler AG

Hochwasser-Betroffene erhalten Ticket1000 von der Ruhrbahn

Ab Mittwoch, 21. Juli 2021, können Menschen, die in Essen und Mülheim an der Ruhr vom Hochwasser betroffen sind und ihre Mobilitätsmöglichkeiten verloren haben, in den KundenCentern der Ruhrbahn ein Ticket1000, je Person des Haushaltes, abholen. Dabei ist es unerheblich, welches motorisierte Fahrzeug den Fluten zum Opfer gefallen ist: ob Roller, Auto, Mofa oder Motorrad.
Es genügt dabei die Vorlage eines Personalausweises und der Schadensmeldung der Polizei oder der Versicherung. Für betroffene Familien reicht es aus, wenn eine volljährige Person des Haushaltes mit den Personalausweisen der Familienmitglieder und der Schadensmeldung ins KundenCenter kommt, um die Tickets für die gesamte Familie abzuholen.
Die Tickets sind bis Ende August gültig.
Ruhrbahn-Geschäftsführer Michael Feller: „Für die vom Hochwasser Betroffenen sind diese Zeiten schwer genug. Viele stehen vor dem Nichts, viele haben durch die Wassermassen entlang der Ruhr auch ihre Mobilitäts-Möglichkeiten verloren. Mobil zu sein ist aber gerade jetzt wichtig – jetzt ist unkomplizierte Hilfe gefragt. Wir möchten die Menschen in ihrer Not unbürokratisch unterstützen.“

Quelle: Ruhrbahn GmbH

Digitale Fahrgastentschädigung der SSB

Die Schweizer Bundesbahn SBB setzt eine Customer Service Management-Plattform ein, die den Kunden schnell und unkompliziert den Zugang zu Entschädigungen für Reiseverspätungen ermöglicht. Die Plattform bedient nicht nur 1,3 Millionen Zugreisende im Land, sondern unterstützt auch den Schweizer ÖV, die nationalen Fahrgastrechte einzuhalten.
Nachdem die Schweiz eine neue nationale gesetzliche Regelung für erweiterte Fahrgastrechte verabschiedet hat, sind alle Schweizer Transportunternehmen seit Januar 2021 verpflichtet, Fahrgäste für verspätete Fahrten zu entschädigen. Dazu gehören Zug-, Bus-, Schiff- und Seilbahnverbindungen. Die SBB wurde von der Branchenorganisation des ÖV Schweiz „Alliance SwissPass“ beauftragt, eine Plattform aufzubauen und zu betreiben, die eine kundenfreundliche, einheitliche und sichere Entschädigung ermöglicht und den gesamten Schweizer ÖV abdeckt. 
Auf Basis der langjährigen erfolgreichen Zusammenarbeit wählte die SBB DXC als Partner für diese neue Herausforderung. Die beiden Unternehmen arbeiteten zusammen und setzen innovative Technologien ein, die sowohl für die Fahrgäste als auch für die Verkehrsunternehmen effizient, sicher und praktisch sind.
DXC als Dienstleister für die NOW-Plattformlösung bei der SBB entwickelte eine komplett neue Kundenservice-Managementlösung durch die Entwicklung eines vollautomatischen Cloud-basierten Portals. Das Portal verfügt über eine End-to-End-Integration verschiedener Systeme der SBB und Drittanbietern und bietet unter anderem automatisierte Fahrkartenprüfungen. Darüber hinaus gibt es eine zusätzliche Analytik- und Intelligence-Funktion für erweiterte Prüfungen, um die Ansprüche zu verifizieren und die Unternehmen vor betrügerischen Handlungen zu schützen.
Mit diesem intelligenten und einfach zu bedienenden Portal optimiert die SBB sowohl ihre Abläufe als auch das Kundenerlebnis. Fahrgäste können Entschädigungen für Reiseverspätungen im Schweizer ÖV einfach über einen vollständig digitalen Prozess beantragen, der schnell, jederzeit und überall zugänglich ist. Der hohe Automatisierungsgrad hat die Datenverarbeitung vereinfacht und effizienter gemacht. Bis zu 80 Prozent der Anträge werden vom System fast komplett automatisch bearbeitet, wodurch lange Wartezeiten an den physischen SBB-Schaltern vermieden und Fehler bei den Entschädigungszahlungen reduziert werden.

Quelle: Quelle: DXC Technology Deutschland GmbH

Verbrenner-Aus in Österreich bis 2030?

In Österreich sollen spätestens ab dem Jahr 2030 nur noch emissionsfreie Pkw, Zweiräder, leichte Nutzfahrzeuge sowie schwerere Nutzfahrzeuge bis 18 Tonnen neu zugelassen werden. Das gehört zu den Maßnahmen in dem nun von Infrastrukturministerin Leonore Gewessler vorgelegten „Mobilitätsmasterplan 2030“. Verbindlich ist der Plan aber nicht.
Um das Ziel der Klimaneutralität in Österreich bis zum Jahr 2040 zu erreichen, müssten im Verkehrssektor 100 Prozent aller Neuzulassungen bei den genannten Fahrzeugtypen spätestens ab 2030 emissionsfrei erfolgen, wie es in dem Plan heißt. Ab dem Jahr 2032 sollen zudem alle Bus-Neuzulassungen sowie ab 2035 alle Neuzulassungen von Nutzfahrzeugen über 18 Tonnen emissionsfrei erfolgen.
Mit dem „Mobilitätsmasterplan 2030“ würde Österreich sogar noch die Pläne der EU-Kommission schlagen. Diese hatte bekanntlich in der vergangenen Woche ihre Pläne vorgestellt, dass ab 2035 nur noch Neuwagen mit einem CO2-Ausstoß von null Gramm pro Kilometer zugelassen werden sollen. In dem österreichischen Plan heißt es nun: „Mit einer konsequenten weiteren Reduktion der CO2-Flottengrenzwerte auf europäischer Ebene ist ein Vorziehen möglich.“
Bei der Präsentation des Plans bezeichnete Ministerin Gewessler die Ziele der EU-Kommission als „gut und wichtig“. Österreich habe im Bereich der E-Mobilität bereits eine starke Ausgangsposition, weswegen man schneller voranschreiten wolle, rechtfertigte sie das frühere Datum.
Um den Umstieg auf die Elektromobilität zu begleiten, sollen bis 2030 mehr als 1.000 Schnellladepunkte entlang der Autobahnen entstehen, zudem sollen auch Park-and-Ride-Parkplätze mit Ladestationen ausgestattet werden. „Die Zukunft des Autos steht unter Strom“, sagt Gewessler.
Allerdings betont Gewessler auch, dass gemäß dem „Mobilitätsmasterplan 2030“ bestehende Fahrzeuge nach Möglichkeit nicht 1:1 durch E-Autos ersetzt werden sollen. Stattdessen soll der Anteil des „motorisierten Individualverkehrs“ verringert werden, etwa durch erweiterte Mikromobilitäts- und ÖPNV-Angebote. Bis 2040 soll der Anteil des ÖPNV am Verkehrs-Mix von derzeit 27 auf 40 Prozent steigen. Der Anteil der Wege, der aus eigener Kraft zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, soll von 23 auf 35 Prozent steigen. „Wir wollen vorzeigen, wie wir gemeinsam das Verkehrssystem umbauen können, so, dass wir unser Klima schützen und die Menschen davon profitieren“, so Gewessler. Auch Güter sollen vermehrt auf der Schiene transportiert werden.
Der „Mobilitätsmasterplan 2030“ ist jedoch nicht verbindlich, sondern laut Gewessler „Karte und Kompass“ für die Mobilitätswende. Aus den Vorschlägen sollen konkrete Projekte abgeleitet werden. „Wir haben jetzt viel Arbeit vor uns, das alles zu konkretisieren“, so die Infrastrukturministerin von den Grünen. Derzeit kommen noch rund 30 Prozent der CO2-Emissionen in Österreich aus dem Verkehrssektor. Wie die Pläne finanziert werden sollen, ist noch nicht bekannt.

Quelle: electrive.net

Das „MieterTicket“

Wer in einer Wohnung der Gemeinnützigen Wohnungsbau GmbH Marburg-Lahn (GeWoBau) wohnt, kann ab sofort 15 Prozent beim Kauf von RMV-Jahreskarten sparen. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), die Stadtwerke Marburg, die Universitätsstadt Marburg sowie die GeWoBau haben am Montag das neue „RMV-MieterTicket“ für die 5.100 Mietende der städtischen Wohnungsbaugesellschaft vorgestellt. Für eine Jahreskarte nach Frankfurt bedeutet dies 420 Euro Ersparnis. Eine Jahreskarte innerhalb Marburgs reduziert sich um mehr als 70 Euro.
Marburgs Oberbürgermeister, GeWoBau-Aufsichtsratsvorsitzender und RMV-Aufsichtsratsmitglied Dr. Thomas Spies erklärt: „Hier bringen wir zwei der drängendsten Themen unserer Zeit zusammen: Wohnen und Mobilität. Das Mieterticket soll vielen Marburgerinnen und Marburgern den Zugang zu umweltverträglicher und bezahlbarer Mobilität öffnen und die Vorzüge des ÖPNV erfahrbar machen. Gleichzeitig erhöht es die Attraktivität unserer städtischen Wohnungsbaugesellschaft als Vermieterin. Mich freut besonders, dass die Stadt mit ihrem Vorstoß bei allen Beteiligten offene Türen eingerannt hat.“
RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat sagt: „Im RMV-Gebiet haben schon die Hälfte der Menschen Zugang zu Flatrate-Angeboten wie JobTicket, Schülerticket oder Seniorenticket. Damit noch mehr Menschen auf Bus und Bahn umsteigen, gehen wir immer wieder neue Wege im Vertrieb. Ich freue mich sehr, dass wir mit der GeWoBau zusammen das MieterTicket aus der Taufe gehoben haben und hoffe, dass weitere Wohnungsbaugesellschaften diesem Beispiel folgen werden.“
GeWoBau-Geschäftsführer Jürgen Rausch betont: „Zufriedene Mieter und günstige Mieten sind unser Anspruch. Wir wollen aber auch übers Wohnen hinaus attraktive Angebote schaffen. Mit dem MieterTicket wird uns das bei der wichtigen Frage der sich wandelnden Mobilitätsbedürfnisse gelingen. Die GeWoBau Marburg setzt sich dafür ein, ihren Mieterinnen und Mietern den Zugang zu klima- und stadtverträglichen Verkehrsangeboten zu erleichtern. Jetzt geht es für uns darum, das MieterTicket bekannt zu machen und dafür zu werben, damit es eine Erfolgsgeschichte wird.“
Birgit Stey, Geschäftsführerin der Stadtwerke Marburg Consult GmbH sagt: „Wir freuen uns sehr, dass wir innerhalb weniger Monate gemeinsam mit der GeWoBau und dem RMV ein neues und innovatives Angebot auf den Weg gebracht haben. Durch die Kooperation entstehen für Mieterinnen und Mieter attraktive Preisvorteile.“

Quelle: Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH

Shuttle „EASY“ ohne Begleitperson

EASY wird immer autonomer: Das Shuttle des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) hat seine erste Fahrt ganz ohne Operator an Bord absolviert. Am 15. Juli 2021 drehte es ohne Begleitung die erste Runde auf dem Areal der VGF-Stadtbahnzentralwerkstatt. Nach aktueller Gesetzeslage ist für den Betrieb autonomer Shuttles als Rückfallebene ein Operator im Fahrzeug rechtlich vorgeschrieben. Dieser greift zum Beispiel ein, wenn ein Fahrzeug außerplanmäßig stoppt. Dank eines einmaligen technischen und betrieblichen Stufenkonzepts ist es den EASY-Projektpartnern gelungen, auf dem privaten Gelände der Stadtbahnzentralwerkstatt nun erstmalig den Betrieb ohne Operator an Bord zu testen. Dafür überprüfte zunächst ein Gutachter Fahrzeug und Strecke in Bezug auf ihre technische Eignung. Auf dem Weg zum Betrieb ohne Operator musste das Shuttle in verschiedenen Betriebsstufen zunächst mehrere hundert begleitete Übungsstunden absolvieren. Nun reicht es aus, wenn ein sogenannter Supervisor die Fahrt des Fahrzeuges aus der Ferne von einer Leitstelle aus überwacht.
Auf den Bildschirmen einer provisorisch eingerichteten Leitstelle können die Supervisoren die genaue Position des Fahrzeugs auf der Strecke verfolgen und das Shuttle von dort aus, falls notwendig, auch stoppen. Außerdem können sie das Fahrzeug und dessen Umgebung mithilfe mehrerer Kameras überwachen. So erfahren sie auch direkt den Grund, falls das Shuttle sich nicht wie erwartet verhält. Neben der Bereitstellung und technischen Betreuung des autonomen Testfelds hat die VGF die Operatoren des Testfeldes am Frankfurter Mainkai zu Supervisoren weitergebildet und stellt das Personal zur Verfügung.
„Wir sind deutschlandweit der einzige Verkehrsverbund, der ein autonomes Fahrzeug ohne Operator an Bord einsetzt“, sagt RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. „Das ist wirklich ein besonderer Moment und ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg in Richtung vollautonomes Fahren. Ich bin sehr gespannt, welche Erkenntnisse uns hier erwarten und wie Fahrgäste mit dem Shuttle interagieren. Schließlich soll das Shuttle irgendwann in Zukunft das Angebot von Bus und Bahn – bestenfalls als On-Demand-Angebot – ergänzen.“

Quelle: Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH

Rheinbahn unterstützt Hochwasser-Opfer

Viele Menschen in der Region haben vergangene Woche erhebliche Schäden an ihrem Hab und Gut erleiden müssen. Neben zahlreichen beschädigten Häusern sind auch viele Fahrzeuge Opfer des Hochwassers geworden. Damit die betroffenen Bürgerinnen und Bürger in Düsseldorf, im Kreis Mettmann sowie im Rheinkreis Neuss gerade jetzt mobil bleiben können, unterstützt sie die Rheinbahn mit kostenlosen Tickets für die gesamte Familie. Die Tickets werden ab Montag in den Kundencentern ausgegeben und gelten bis Ende August.
„Die Bilder der Hochwasser-Katastrophe machen uns immer noch fassungslos und nachdenklich. Unsere Gedanken sind seit Mittwoch bei den Betroffenen, deren Häuser und Fahrzeuge in den Fluten untergegangen sind“, erklärt Klaus Klar, Vorstandsvorsitzender der Rheinbahn. „Gerade jetzt müssen diese Menschen mobil sein, um die notwendigen Erledigungen und Behördengänge tätigen zu können, damit ihr Leben möglichst schnell wieder zur Normalität zurückkehrt. Aus diesem Grunde haben wir uns entschlossen, als Rheinbahn unkompliziert zu unterstützen.“
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller ergänzt: „Die Solidarität, die ich seit Mittwoch in allen Teilen der Stadt spüre, ist außergewöhnlich. Gemeinsam sind wir stark und werden die Folgen des Hochwassers so schneller hinter uns lassen können. Über die Unterstützung der Rheinbahn freue ich mich besonders, weil sie die Bürgerinnen und Bürger mobil hält. Mein Dank gilt darüber hinaus allen Institutionen, Vereinen und Privatpersonen, die in diesen Tagen ihre Solidarität mit den Betroffenen auf unterschiedlichste Art und Weise zum Ausdruck bringen.“
Betroffene Bürgerinnen und Bürger erhalten das Ticket1000 für die gesamte Familie ab Montag, 19. Juli, in den fünf Kundencentern der Rheinbahn in Düsseldorf (jeweils 8:30 bis 17:00 Uhr), Ratingen, Hilden und Mettmann (jeweils 8:30 bis 12:30 Uhr und 13:30 bis 15:00 Uhr) unkompliziert gegen Vorlage des Personalausweises und einer Schadensmeldung der Polizei oder der Versicherung. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Auto, ein Motorrad oder ein Roller in den Fluten zu Schaden gekommen ist. Eine volljährige Person kann durch Vorlage aller Ausweise der im selben Haushalt lebenden Personen die Tickets gebündelt für die gesamte Familie abholen.

Weitere Informationen zu den Kundencentern finden Interessierte im Internet unter www.rheinbahn.de. 

Quelle: Rheinbahn AG

Inbetriebnahme der neuen Bremer Straßenbahn

Bremens neue Straßenbahn hat den wichtigsten Meilenstein für ihren langfristigen Einsatz in der Hansestadt genommen: die Genehmigung zur Inbetriebnahme durch die Technische Aufsichtsbehörde (TAB). Damit bestätigt die TAB, unterstützt durch einen Gutachter am Donnerstag, 15. Juli, dass das „Nordlicht“ alle technischen Normen und Voraussetzungen für den regelmäßigen Linieneinsatz erfüllt. Die Genehmigung der TAB ersetzt die bislang vorliegende, vorläufige Inbetriebnahme des Betriebsleiters der BSAG für den Probebetrieb aus dem vergangenen Jahr. Die Bahn des Herstellers Siemens Mobility vom Typ Avenio kann damit im Schienennetz der BSAG weiterhin eingesetzt werden.
„Die Inbetriebnahmegenehmigung unseres Nordlichts durch die Technische Aufsichtsbehörde in Bremen ist ein wichtiger Schritt für die Bremer Straßenbahn AG und den ÖPNV in Bremen. Aber sie bedeutet noch mehr: Mit ihr geht ein nicht immer einfacher Weg langsam zu Ende«, sagt BSAG Vorstandssprecher Hajo Müller. Er betont: »Der Dank dafür gilt allen Mitarbeitenden aus den Centern und Stabsstellen, die mit ihrem engagierten und unermüdlichen Einsatz für diesen Erfolg gearbeitet haben.“
„Dieser Dank gilt auch dem Gutachter, den Mitarbeitenden von Siemens Mobility und der Technischen Aufsichtsbehörde in Bremen“, ergänzt Matthias Zimmermann, Technischer Vorstand und zugleich Betriebsleiter der BSAG. „Nur die konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten hat es ermöglicht, den immer komplexeren Weg zur Inbetriebnahme neuer Fahrzeuge zu einem erfolgreichen Ergebnis zu führen.“
Am Freitag, 16. Juli, wird das 26. der insgesamt 77 „Nordlichter“ geliefert. Damit ist mehr als ein Drittel der neuen Straßenbahnen an der Weser eingetroffen. Insgesamt 22 Fahrzeuge sind bereits im Einsatz. Die meisten davon im Linienbetrieb mit Fahrgästen. Aber auch für die Fahrschule und die Ausbildung in der Werkstatt werden »Nordlichter« genutzt. Die Hälfte der 22 Bahnen hat ihre Endabnahme schon erhalten. Die andere Hälfte der Fahrzeuge ist noch in der mehrmonatigen, internen Testphase, die jedes neu gelieferte »Nordlicht« durchlaufen muss.

Quelle: Bremer Straßenbahn AG