Straßenbahn wird wieder durch Moabit fahren

Nach über 50 Jahren werden ab 2023 wieder Straßenbahnen durch Moabit rollen. Den Startschuss für den Bau des neuen Streckenabschnitts der Linie M10 zwischen Hauptbahnhof und U-Bahnhof Turmstraße gaben Senat und Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) am heutigen Mittwoch, 11. August 2021. Die rund 2,2 Kilometer lange Strecke wird größtenteils auf Rasengleisen angelegt und soll ab dem ersten Halbjahr 2023 eine direkte Verbindung zwischen Moabit und dem Hauptbahnhof bieten.
Die neue Strecke verlängert die Linie M10 von ihrer bisherigen Endhaltestelle am Berliner Hauptbahnhof über die Invalidenstraße, Alt-Moabit und Rathenower Straße in die Turmstraße bis zum gleichnamigen U-Bahnhof auf Höhe der Heilandskirche. Vier Haltestelleninseln und eine Kap-Haltestelle, alle komplett barrierefrei und mit Blindenleitsystem sowie DAISY-Anzeigern ausgestattet, werden entlang der neuen Trasse entstehen. Die Investitionskosten für den Bau der neuen Strecke werden sich auf rund 33 Millionen Euro belaufen. Über 10.000 Fahrgäste werden täglich auf dem neuen Teilstück erwartet. 
Während der insgesamt 21 Bauphasen werden in fünf Baufeldern entlang der Strecke rund 4.400 Meter Gleise verlegt sowie Fahrradwege, Haltestellen, Fahrleitungsanlagen und ein Gleichrichterwerk gebaut.
Das Vorhaben „Neubau Straßenbahnstrecke Hauptbahnhof – U-Bahnhof Turmstraße“ (Projektlaufzeit: Februar 2017 bis September 2023) wird im Berliner Programm für Nachhaltige Entwicklung (BENE) gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und des Landes Berlin (Förderkennzeichen 1134-B4-T).

Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe AöR

Auswirkungen des Bahnstreiks

Nach einer Urabstimmung ihrer Mitglieder hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ihre Mitglieder zu einem Arbeitskampf aufgerufen, der bereits am Dienstag beginnen sollte. Laut Ankündigung werden ab Mittwoch 2 Uhr Fern- und Regionalverkehr für 48 Stunden bestreikt, so dass die Bahn erst ab Freitag wieder mit einem störungsfreien Verkehr rechnet. Das darauf folgende Wochenende soll jedoch laut GDL verschont werden. Für Mittwoch und Donnerstag hat die Deutsche Bahn in der Folge 75 Prozent ihrer Fernzüge gestrichen. Gegenüber ihren Kunden will sich die Bahn kulant zeigen und die für den Streikzeitraum gelösten Karten bis einschließlich dem 20. August erstatten, wenn diese nicht genutzt werden konnte. Für die Bahn kommt der Zeitpunkt des Streiks ungünstig, da die Fahrgastzahlen durch die Pandemie gerade erst wieder beginnen zu steigen und viele Menschen nun Urlaub im eigenen Land machen wollen.
Quellen: Süddeutsche, Westfälische Nachrichten, GDL, Deutsche Bahn

Verkehrsunfall: „Schwarzer Tag für Nahverkehr in Hannover“

Nach dem Unfall mit einer Toten und 15 Verletzten haben die Verkehrsbetriebe Üstra schockiert und bestürzt reagiert. „Es ist ein schwarzer Tag für den Nahverkehr in Hannover“, sagte Üstra-Sprecher Udo Iwannek am Dienstag (10.8.2021) der dpa. Er habe in den vergangenen Jahren keinen solch schweren Unfall im Nahverkehr in Hannover erlebt. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Getöteten und bei den Verletzten.“
Beim Zusammenstoß eines Linienbusses mit einem Sattelzug waren am Montagabend eine 29-Jährige getötet und 13 weitere Fahrgäste verletzt worden, darunter vier Kinder. Gegen den Busfahrer wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt, weil er an einer ausgeschalteten Ampelanlage möglicherweise die Vorfahrt missachtet hat. Die Buslinie 480 wurde dem Üstra-Sprecher zufolge von einem Subunternehmen bedient. Dies sei gerade im äußeren Bereich des Liniennetzes seit vielen Jahren üblich.

Quelle: SAT1 Regional

Die Zukunft der Busbranche in Post-Corona-Zeiten

Gemeinsam gegen die Krise. Die Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) hat sich am 9. August 2021 beim sogenannten DACHL-Treffen mit den Spitzen der befreundeten Branchenverbände aus Österreich, Luxemburg und der Schweiz abgestimmt. Die diesjährige Ausgabe der Traditionsveranstaltung fand in Luzern statt und nahm inhaltlich vor allem die herausragende Bedeutung des Busverkehrs für den Schutz natürlicher Ressourcen sowie den weiteren Umgang mit der Corona-Krise ins Visier. Die Vertreterinnen und Vertreter von bdo, WKO, ASTAG und FLEAA diskutierten so unter anderem den Stellenwert des Busses in Zeiten des Klimawandels und die anlaufende Antriebswende. Gemeinsam plädierten die Verbandsspitzen zudem für die gezielte Unterstützung der Busunternehmen in der anhaltenden Corona-Krise. Die Bustouristik-Branche muss als bedeutsamer Wirtschaftsfaktor anerkannt und in Maßnahmen gewürdigt werden.
bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard führte nach den Gesprächen in Luzern aus: „Der Bus ist eine essentielle Stütze für die umweltfreundliche Mobilität der Zukunft und unverzichtbar für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung in vielen Regionen Europas. Das gilt es jetzt zu erhalten. Dafür ist es jetzt enorm wichtig, dass Reisen weiter durchgeführt werden können und die Grenzen offenbleiben. Wir brauchen für unsere Unternehmen einheitliche Regeln für den Reiseverkehr in Europa und müssen einen Flickenteppich nationaler Lösungen unbedingt verhindern.“ Zur besonderen Bedeutung der traditionellen DACHL-Treffen in Zeiten der Corona-Pandemie führte Leonard weiter aus: „Die Entwicklungen der letzten 18 Monate unterstreichen die Bedeutung unserer internationalen Abstimmung im Zuge des DACHL-Treffens deutlich. So wie das Virus nicht an Grenzen Halt macht, müssen auch wir über nationale Perspektiven hinaus zusammenarbeiten, um insbesondere die Bustouristik langfristig zu stärken. Zusammen werden wir mit ganzer Kraft dafür arbeiten, dass die Potenziale der Unternehmen weiter zur Entfaltung kommen können.“

Quelle: Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo)

Arbeitskampf bei der Deutschen Bahn

Zum aktuellen Tarifkonflikt äußert sich Bundesminister Andreas Scheuer wie folgt:
„Bedauerlich, dass die Situation sich derart zugespitzt hat. Ich appelliere ans Miteinander. Alle müssen ein Interesse daran haben, das Vertrauen in die Bahn als zuverlässiges Verkehrsmittel aufrecht

Modellprojekte im Landeswettbewerb „Mobil.NRW”

Beim Landeswettbewerb „Mobil.NRW – Modellvorhaben innovativer ÖPNV im ländlichen Raum“ haben sich im vergangenen Jahr 15 Modellprojekte durchgesetzt, die den ÖPNV im ländlichen Raum mit innovativen Angeboten verbessern wollen. Für die geplanten Maßnahmen stellt die Landesregierung insgesamt 30 Millionen Euro zur Verfügung. Der Wettbewerb ist Teil einer 2 Milliarden Euro starken ÖPNV-Offensive der Landesregierung. Um die Ergebnisse der Modellprojekte optimal auswerten und auf andere Kommunen als Musterlösung für bessere Mobilität übertragen zu können, wird jetzt das Zukunftsnetz Mobilität NRW die Gewinnerprojekte im Auftrag des Verkehrsministeriums evaluieren.
Verkehrsminister Hendrik Wüst: „Die Zukunft der Mobilität ist digital und vernetzt – auch in ländlichen und suburbanen Räumen. Vernetzte Mobilitätslösungen sind Voraussetzung für mehr Lebensqualität und eine bessere Anbindung an die Oberzentren. Deshalb fördern wir Ideen und Konzepte, die für viele Regionen in Nordrhein-Westfalen Blaupause für bessere, sichere und saubere Mobilität sind.“
Theo Jansen, Geschäftsstellenleiter des Zukunftsnetz Mobilität NRW, erläutert das Vorgehen: „Wir brauchen für die Mobilitätswende einen verlässlichen und attraktiven ÖPNV. Ziel dieser Evaluation ist es, sowohl Handlungsempfehlungen für das jeweilige Projekt als auch Rückschlüsse für dessen Übertragbarkeit auf andere Gemeinden, Städte und Kreise in NRW zu erzielen. So erhalten die Kommunen wichtige Hinweise für die attraktive Gestaltung des ÖPNV vor Ort, der die Menschen zu einer Nutzung einlädt.”
Um eine wissenschaftlich fundierte Vorgehensweise zu gewährleisten, hat der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS), bei dem die Landesgeschäftsstelle des Zukunftsnetz Mobilität NRW angesiedelt ist, das Wuppertal Institut und die Planersocietät mit der Durchführung der Evaluation beauftragt. Untersucht werden dann verschiedene Bereiche: die Qualität des Angebots (zum Beispiel Takt, Dichte der Haltestellen, Barrierefreiheit), die Nachfrage und verkehrliche Wirkung (zum Beispiel Fahrgastzahlen) sowie die Wirtschaftlichkeit (etwa Kostenentwicklung, Personalbedarf oder Fahrzeugkosten). Außerdem werden die Auswirkungen auf den Klimaschutz untersucht, auch die Kommunikation der 15 Modellvorhaben wird evaluiert. Um die Kundenzufriedenheit abzufragen, werden im Laufe der jeweiligen Projektlaufzeit auch Fragebögen an die Fahrgäste verteilt und über QR-Codes in den Fahrzeugen verfügbar gemacht.
Die Evaluation startet nach den Sommerferien, die Ergebnisse werden im Jahr 2024 veröffentlicht, wenn die dreijährige Laufzeit der Modellprojekte beendet ist.
Von insgesamt 15 Modellvorhaben finden 14 in Mitgliedskommunen des Zukunftsnetz Mobilität NRW statt: den Städten Aachen, Borgholzhausen, Gronau, Höxter, Hürth, Kleve, Lennestadt, Münster und Neukirchen-Vluyn, der Gemeinde Roetgen sowie den Kreisen Coesfeld, Euskirchen, dem Märkischen Kreis und dem Rhein-Sieg-Kreis. Eingereicht wurden Projekte unter anderem aus den Bereichen E-Bike-Sharing, Carsharing und On-Demand-Verkehre.

Quelle: Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH

Saarländische Regierung will Umstieg zwischen Verkehrsmitteln erleichtern

Mit dem Rad zum Bahnhof, mit der Bahn zur Arbeit, mit dem E-Roller in der Mittagspause einkaufen? Mit dem neuen Förderprogramm „Verkehrsträger sinnvoll verknüpfen“ unterstützt das Verkehrsministerium das Kombinieren verschiedener Mobilitätsformen. Das Ministerium stellt dafür 2 Mio. Euro aus dem Gesamtpaket „Nachhaltige Mobilität“ insbesondere für die Kommunen zur Verfügung. Ziel: Weniger motorisierter Individualverkehr und damit weniger Umwelt-, Lärm- und Verkehrsbelastungen, ohne Abstriche bei der Mobilität.

Verkehrsministerin Anke Rehlinger: „Ich möchte eine soziale, ökologische und attraktive Mobilität für das Saarland. Dafür müssen wir die Räder nicht neu erfinden, aber miteinander verknüpfen. Wir erleichtern die Nutzung verschiedener Verkehrsarten, indem wir die Kommunen dabei unterstützen, ihre Haltestellen, Ladepunkte und Parkplätze zu verbessern. Das ist Bürgerservice und Klimaschutz aus einem Guss.“

Mit dem Programm können folgende Projekte gefördert werden:
-Neubau, Umbau, Ausbau und Erweiterung von Verknüpfungsanlagen zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern,
-Mobilitätsstationen,
-Umsteigeparkplätze sowie
-Neubau, Umbau oder Ausbau von Zentralen Omnibusbahnhöfen.

Antragberechtigt sind die Aufgabenträger des ÖPNV, Verkehrsinfrastrukturunternehmen, die mehrheitlich in kommunaler Trägerschaft stehen sowie Kommunen. Die Förderquote für Vorhaben beträgt bis zu 75 % der zuwendungsfähigen Ausgaben. Die Verknüpfungsanlagen und Mobilitätstationen müssen den Nutzern kostenfrei zur Verfügung stehen.

Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr des Saarlandes

Autonom durch die Hamburger HafenCity

Zwei Monate bevor sich Fachexperten aus aller Welt in Hamburg die Mobilität der Zukunft auf dem ITS-Weltkongress anschauen, können sich die Hamburgerinnen und Hamburger bereits ab heute selbst ein Bild davon machen. Der autonom fahrende Kleinbus des Projekts HEAT (Hamburg Electric Autonomous Transportation) startete heute (9.8.2021) in den Betrieb mit Fahrgästen in der HafenCity.
Bis zum Kongress Mitte Oktober können Interessierte auf dem knapp zwei Kilometer langen Rundkurs mit fünf Haltestellen im Fahrzeug mitfahren. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 25 km/h absolviert das Fahrzeug die Runde ab Sandtorkai über Sandtorpark und Kaiserkai entlang der Elbphilharmonie.
Trotz Pandemie hat das Projekt HEAT alle wesentlichen Projektziele bereits deutlich vor dem ITS-Weltkongress erreicht. Kernziel des Forschungs- und Entwicklungsprojektes ist die Beantwortung der Frage, ob autonome Kleinbusse sich für den Einsatz im ÖPNV eignen und akzeptiert werden. Der nun startende Betrieb mit Passagieren rundet das Forschungsprojekt mit dem praktischen Erlebnis ab.
Der autonome Kleinbus wurde von der IAV entwickelt, verfügt über drei Sitz- und vier Stehplätze und ist für den barrierefreien Ein- und Ausstieg mit einer Rampe ausgestattet. Aufgrund der aktuellen Hygienebestimmungen ist die Mitfahrt von bis zu drei Personen zeitgleich möglich. Voraussetzung für die Mitfahrt bleibt lediglich die Registrierung per App sowie das Tragen einer medizinischen Maske.
Die direkte Umfeldwahrnehmung des Fahrzeuges fußt auf einem System aus Radar- und Lidar-Sensoren, das durch Kameras ergänzt wird. Darüber hinaus greift das Fahrzeug auf die von Siemens Mobility entwickelte und durch Hamburg Verkehrsanlagen (HHVA) installierte neuartige Streckeninfrastruktur zu. Weiterhin nutzt es die von der Freien und Hansestadt Hamburg zur Verfügung gestellten und auf wenige Zentimeter genaue HD-Karte über die aktuelle Strecke. Die Informationen aus der HD-Karte verwendet das Shuttle, um nach Fusion mit den eigenen Umfelddaten seine Position präzise zu bestimmen. Dank dieses Zusammenspiels kann der autonome Kleinbus unter anderem automatisiert links abbiegen, Hindernisse umfahren, mit bis zu 25 km/h fahren und fügt sich so optimal in den fließenden Verkehr der HafenCity ein.
Die Nutzung der straßenseitigen Infrastruktur ist eine Besonderheit des Projektes HEAT im Vergleich zu anderen Projekten mit autonom fahrenden Fahrzeugen. Sie liefert zusätzliche Streckendaten zu Fahrzeugen, zum Radverkehr und zu Fußgängerinnen und Fußgängern, die sich außerhalb des Sichtfeldes seiner Sensoren befinden. Diese Erweiterung der Umfeldwahrnehmung zahlt somit direkt auf Verkehrssicherheit ein. Außerdem ermöglicht die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Infrastruktur das Passieren von Ampelanlagen ohne eine Aktion des Fahrzeugbegleiters. Durch das Zusammenwirken aller Komponenten kann das Fahrzeug den gesamten Kreuzungsbereich inklusive sich nähernder Verkehrsteilnehmer und Verkehrsteilnehmerinnen zu Fuß oder per Rad selbstständig einsehen und im Abbiegevorgang entsprechend selbstständig stoppen und wieder anfahren.
Mit dem Live-Betrieb mit Passagieren geht auch die nutzerzentrierte Begleitforschung des DLR in die entscheidende Phase. Fahrgäste werden, wie schon während des ersten Probebetriebes, nun direkt im Umfeld ihres Fahrerlebnisses befragt. Im Vergleich zu den Fahrgastfahrten im vergangenen Jahr haben Streckenlänge und Haltestellenanzahl nun die volle Ausbaustufe des Projektes erreicht. Zudem ist auch der Zeitraum des Fahrgastbetriebes länger, sodass insgesamt noch mehr Menschen als im vergangenen Jahr die Chance haben mit dem Kleinbus zu fahren und ihr Erlebnis zu schildern. Ein weiterer Forschungsgegenstand sind die Tätigkeiten in der Leitstelle.

Link zum Heat-Video

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

Renfe erhält Mobility-as-a-Service-Plattform

Siemens Mobility und everis haben von der spanischen Eisenbahngesellschaft Renfe einen Fünfjahresvertrag über die Entwicklung und den Betrieb einer landesweiten, intelligenten MaaS-Plattform (Mobility as a Service, MaaS) erhalten. Die umfassende digitale Plattform wird verschiedene Shared-Mobility-Modelle wie Carsharing und Scooter-Services und öffentliche Verkehrsmittel wie Zug, U-Bahn, Bus sowie Fahrrad integrieren. Fahrgäste erhalten so die Möglichkeit, die für ihre Bedürfnisse am besten geeignete Reisemöglichkeit unkompliziert zu ermitteln und direkt zu buchen. Nach ihrer Fertigstellung wird die Plattform in 27 spanischen Städten zur Verfügung stehen, darunter in Großstädten wie Madrid, Barcelona, Valencia, Bilbao und Sevilla.
Renfe prognostiziert, dass die intermodale Plattform mindestens 650.000 neue Kunden für den Zugverkehr gewinnen wird, die über einen Zeitraum von fünf Jahren 1,8 Millionen Reisen buchen und den Fahrkartenverkauf in den Hauptkorridoren um 3 bis 4 % steigern werden. Nach Renfes Prognosen könnte das neue System dank des personalisierten Reiseerlebnisses in den fünf Jahren nach seiner Einführung bis zu 156 Millionen Euro an Mehreinnahmen generieren.
Siemens Mobility und everis übernehmen im Schulterschluss die Umsetzung und den Betrieb der geplanten Plattform. Siemens Mobility wird die Kerntechnologie für das MaaS-System bereitstellen, während das multinationale Beratungsunternehmen everis die Systemintegration und die Unterstützung für den kommerziellen Betrieb, einschließlich der Marketing- und Rechtsaspekte, liefern wird.

Quelle: Siemens Mobility

Neues Vorverkaufssystem für Magdeburg

Die Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG haben für ihre betriebsinternen Verkaufsstellen und Fremdagenturen Verkaufsgeräte und Softwareapplikationen, mobile Datenerfassungsgeräte für erhöhte Beförderungsentgelte (EBE) und ein Abo-System mit Webschnittstelle ausgeschrieben. Das niedersächsische Softwareunternehmen Amcon konnte sich in dieser Ausschreibung durchsetzen und wird bis Anfang 2022 insgesamt 60 Vorverkaufsgeräte für die Verkaufsstellen und mobile Terminals zur Kontrolle der Fahrkarten liefern sowie eine Aboverwaltung bei der sich die Kunden online registrieren können. Herzstück der neuen Lösungen wird ein Hintergrundsystem, in dem alle Daten zusammenlaufen und weiterverarbeitet werden können.
Als Betreiber des ÖPNV der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts beschäftigt die MVB rund 900 Mitarbeiter. 95 Straßenbahn-Fahrzeuge und 59 Busse gehören zu den Verkehrsbetrieben sowie 6 eigene Verkaufsstellen im Stadtgebiet. Hinzu kommen weitere Fremdagenturen, über die Tickets der MVB verkauft werden. Sowohl für die eigenen Verkaufsstellen der MVB als auch für die Fremdagenturen liefert Amcon in den kommenden Monaten die Kassensysteme. Zum Umfang gehören bei den eigenen Verkaufsstellen auch Kundendisplays und Kassenschubladen. Dazu gehört ein umfassendes Vertriebshintergrundsystem, das die Kassen mit Daten versorgt, aber auch die Daten der Verkaufsgeräte zur Weiterverarbeitung bereithält. Die Daten werden in Echtzeit ausgetauscht. Das ist auch der Vorteil bei den mobilen Terminals zur Ticketkontrolle, die als handliche Geräte inklusive Druckern geliefert werden. Durch den Datenaustausch in Echtzeit kann die Zentrale alle aufgenommenen EBE direkt einsehen und Kunden können direkt bezahlen.
Damit die Fahrgäste ihre Abonnements künftig online beantragen können, wird ein Abo-System mit Webzugriff eingerichtet. Das Webportal wird direkt mit der Webseite der MVB verknüpft und bietet den Kunden einen unkomplizierten Weg, ihre Abokarten zu beantragen oder zu verlängern. Zukünftig ist auch noch geplant, dass einkommensschwache Bürgerinnen und Bürger mit der Otto-City Card Fahrscheine kaufen können. Die Otto-City Card richtet sich an Familien und Einzelpersonen und sorgt durch ermäßigte Eintrittspreise bei zahlreichen Partnern in Magdeburg dafür, dass auch Menschen mit geringem Einkommen am kulturellen Leben der Stadt teilnehmen können. 

Quelle: Amcon GmbH