Aus für Eurobahn und Abellio in NRW?

Seit längerem haben private Eisenbahnunternehmen in Nordrhein-Westfalen Finanzprobleme – ihrer Meinung nach vor allem aufgrund der starren Verkehrsverträge. Denn für die vereinbarten Leistungen gibt es Pauschalbeträge, über die nachträglich nicht mehr verhandelt werden kann. Um die Aufträge zu bekommen, kalkulieren die Bieter so knapp wie möglich. Steigen die Kosten durch – auch unverschuldete – Verspätungen und Zugausfälle für die Strafen anfallen, oder durch höhere Personalkosten, ist dies das Problem des Unternehmens.
Abellio (u.a. Betreiber der Westfalenbahn) droht seit Monaten die Pleite, und jetzt hat auch das französische Unternehmen Keolis (Betreiber der Eurobahn) angekündigt, es werde sich aus dem Deutschlandgeschäft zurückziehen, wenn die Verträge nicht angepasst werden.
Da diese aber aus Vergabeverfahren hervorgegangen sind, könnten unterlegene Wettbewerber nach einer Korrigierung der Verfahren auch noch nach Jahren klagen. Damit bräche aber nach Einschätzung des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) das gesamte Vergabekonstrukt zusammen.
Seit eineinhalb Jahren verhandeln deshalb Aufgabenträger und Eisenbahnunternehmen in NRW über das Thema Vertragsnachbesserungen, allerdings bisher ohne Erfolg. In der kommenden Woche wird weiterverhandelt – Ende offen. Abellio läuft inzwischen die Zeit davon, bis zum 31. Oktober 2021 muss laut Niederländischer Staatsbahn, dem Abellio-Mutterunternehmen, die Sanierung des Unternehmens stehen.

Quelle: Westfälische Nachrichten

Sanierung älterer Freiburger Stadtbahnwagen abgeschossen

Der Stadtbahnwagen mit der Betriebsnummer 265 ist das letzte von 26 Fahrzeugen des Typs GT8Z dessen Sanierung in den Werkstätten der Freiburger Verkehrs AG (VAG) dieser Tage abgeschlossen werden konnte. Die für die VAG erstmalig in Niederflurbauart ausgeführten Fahrzeuge, die in den Jahren 1993/94 angeschafft wurden, sind mittlerweile schon bis zu 27 Jahre im Einsatz.
Um dafür dauerhaft eine Betriebssicherheit zu gewährleisten, müssen die Schienenfahrzeuge regelmäßig gepflegt und gewartet werden. In Rahmen der zweiten großen Hauptuntersuchung nach rund 16 Betriebsjahren wurde bei den ersten Fahrzeugen die Notwendigkeit einer Rundum-Sanierung ersichtlich, um diese noch einige Jahre für den Betrieb nutzen zu können.
In der Werkstatt der VAG wurde immer zuerst damit begonnen, die Türen und die gesamte Inneneinrichtung, wie Sitze, Heizungen, Antriebscontainer, Stromabnehmer usw. bis auf das Grundfahrzeug auszubauen.
Die so vorbereiteten Wagen sind dann ab dem zweiten Fahrzeug per Tieflader zur mechanischen Überarbeitung in ein Werk der Firma Siemens abtransportiert worden. Dort wurden dann auch die Scheiben demontiert und die einzelnen Wagenkästen voneinander getrennt und von jeglicher Farbe befreit. Nachdem dann der Zustand der einzelnen Wagenteile begutachtet war, wurden die Beschädigungen am Wagenkasten beseitigt und ein neuer Fahrzeuginnenboden sowie eine Neulackierung aufgebracht. Zurück in Freiburg erfolgte danach in den Werkstätten der VAG die Modernisierung des Innenraumes.
Neben der mechanischen Sanierung war auch die elektrische und elektronische Modernisierung unausweichlich. Die Komponenten in den Fahrzeugen stammte aus den frühen 90er Jahren. Sie waren nicht mehr auf dem Stand der Technik was auch die Ersatzteilbeschaffung immer schwieriger werden ließ. Die neuen elektronischen Komponenten für den Fahrzeugantrieb wurden für die Fahrzeuge ausgelegt und ausgeschrieben. Die angelieferten Komponenten wurden dann bei der VAG jeweils an das Fahrzeug montiert, und mit allen weiteren Komponenten wieder zusammengefügt.

Quelle: Freiburger Verkehrs AG

Akasol eröffnet Gigafactory 1

Die Akasol AG hat die Gigafactory 1, Europas größte Fabrik für Nutzfahrzeug-Batteriesysteme, feierlich mit über 160 Gästen eröffnet. Die moderne Fabrik verfügt in der ersten Ausbaustufe über eine Produktionskapazität von bis zu 1 GWh, die sukzessive auf 2,5 GWh bis Ende 2022 ausgebaut wird.
„Die Eröffnung der Gigafactory 1 ist ein bedeutender Meilenstein in unserer Unternehmenshistorie. Hier in Darmstadt produzieren wir in einer hochautomatisierten und äußerst fortschrittlichen Produktionsstätte leistungsstarke Lithium-Ionen-Batteriemodule und -systeme, die ein wichtiger Schlüssel in der Verkehrs- und Energiewende sind. Wir sind besonders stolz auf die Würdigung und Anerkennung dieses wichtigen Meilensteins durch zahlreiche hochkarätige Gäste aus unserem Kunden- und Lieferantenumfeld, vom Top-Management unseres neuen Hauptaktionärs BorgWarner und aus der Politik, insbesondere Bundesminister Peter Altmaier und Wirtschaftsminister des Landes Hessen Tarek Al-Wazir. Die Weichen sind nun gestellt, um unser Wachstum als Innovationstreiber in der Elektromobilität noch dynamischer fortzusetzen“, sagt Sven Schulz, CEO von Akasol.
Die Produktion in der Gigafactory 1 umfasst Li-Ionen-Batteriesysteme für Nutzfahrzeuge auf hochautomatisierten und vollvernetzten Fertigungslinien mit einer jährlichen Produktionskapazität von 1 GWh in der ersten Ausbaustufe. Mit der Inbetriebnahme weiterer Produktionslinien wird die Produktionskapazität im kommenden Jahr auf bis zu 2,5 GWh erhöht und kann je nach Kundenbedarf auf bis zu 5 GWh erweitert werden. Damit ist die neue Gigafactory 1 mit Abstand der größte Produktionsstandort für Li-Ionen-Batteriesysteme in Nutzfahrzeuganwendungen in Europa und kann in der vollen Ausbaustufe pro Jahr mehr als 10.000 Nutzfahrzeuge mit Batteriesystemen ausstatten. Das Unternehmen investiert an diesem Standort mehr als 100 Millionen Euro.
Der AKASOL-Campus umfasst ein über 20.000 Quadratmeter großes Areal im Südwesten Darmstadts in verkehrsgünstiger Lage zur Bundesautobahn A5 und dem Drehkreuz Frankfurt am Main. In der 15.000 Quadratmeter großen zweigeschossigen Produktions-, Montage- und Logistikhalle befindet sich auch ein Test- und Validierungszentrum zur Prüfung von Zellen, Modulen und Systemen und Gewährleistung höchster Qualitätsstandards. Eine 600 kWp-Solaranlage speist die Produktionsstätte und Büroräume als auch Hessens größten Ladesäulenpark für Elektrofahrzeuge mit über 60 Ladesäulen.

Quelle: Akasol AG

Stadler-Triebzüge für das E-Netz Allgäu

Der Fahrzeughersteller Stadler Deutschland und das private Eisenbahnunternehmen Go-Ahead Bayern sind sich einig: Die Triebzüge für das E-Netz Allgäu werden von Stadler an Go-Ahead ausgeliefert. Das erste von 22 FLIRT-Fahrzeugen wurde heute in Augsburg an Go-Ahead übergeben. „Wir freuen uns darauf, im Dezember partnerschaftlich mit Stadler die Strecke im E-Netz Allgäu in Betrieb zu nehmen“, so Patrick Verwer, Geschäftsführer von Go-Ahead Bayern. „Es freut uns, die Einigung erzielt zu haben. Die Fahrzeuge sind bereits vollumfänglich zugelassen. Der letzte der 22 Züge wird im Oktober in Bayern ankommen, so dass die Flotte frühzeitig für den Start bereit steht“, erklärt Jure Mikolcic, CEO von Stadler Deutschland. „Es ist sehr gut, dass sich beide Unternehmen hier einig werden konnten. Jetzt können sich unsere Fahrgäste auf den Betriebsstart im Dezember 2021 freuen“, freut sich auch Thomas Prechtl, Geschäftsführer der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG). Die BEG plant, finanziert und kontrolliert den bayerischen Regional- und S-Bahn-Verkehr im Auftrag des Freistaats Bayern.
Damit kann der Zugbetrieb von Go-Ahead Bayern wie geplant starten, die neuen Züge werden ab dem 12. Dezember die Strecke München – Memmingen – Lindau bedienen.

Quelle: Go-Ahead Bayern GmbH

ITS Weltkongress 2021

Unter dem Motto „Experience Future Mobility Now“ findet der ITS Weltkongresses vom 11.-15. Oktober 2021 in der Freien und Hansestadt Hamburg statt. Erleben Sie neue intelligente Mobilitätsdienste und -technologien und sehen Sie, wie Innovationen ständig neue ITS-Lösungen kreieren. Weiter Themen sind nachhaltige und effiziente Mobilitätslösungen für Städte und Bürger, die neuesten Mobilitätstrends, technische Live-Demonstrationen sowie Smart Mobility-Technologien aus erster Hand mit über 40 Vorführungen. 

Mehr Fahrgäste für Hamburgs U5 erwartet

Die geplante U-Bahn-Linie U5 wird einen wesentlichen Beitrag zur Mobilitätswende leisten. Neue Berechnungen zeigen, dass dieser Beitrag deutlich größer sein wird als bislang prognostiziert: Eine höhere Einwohnererschließung, verkürzte Reisezeiten, mehr Fahrgäste und eine deutliche Reduktion des Pkw-Verkehrs sind Ergebnis der aktuellen Berechnungen zum Nutzen der neuen unterirdischen Verkehrsader Hamburgs. Berücksichtigt wurden hierbei die U5-Streckenführung und die künftigen Haltestellenlagen, die im vergangenen Dezember festgelegt worden waren. 
Die neuen Berechnungen zeigen, dass insgesamt 180 000 Hamburgerinnen und Hamburger im direkten Einzugsbereich der U-Bahn leben. Der Anstieg um 30 000 gegenüber der im Jahr 2019 prognostizierten Zahl erklärt sich durch eine veränderte Linienführung (unter anderem eine eigene Haltestelle auf dem Gelände des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE)) und Stadtentwicklungsprojekte wie beispielsweise in Steilshoop und Stellingen.
Täglich sind dann rund 270 000 Fahrgäste in den Fahrzeugen der U5 unterwegs. Das sind rund 70 000 mehr als in der Berechnung von 2019. Die gesteigerten Fahrgastzahlen sind nicht nur eine Folge der verbesserten Erschließung, sondern ergeben sich auch durch verkürzte und damit deutlich attraktivere Fahrzeiten im Vergleich zu heute. Hamburgerinnen und Hamburger aus Steilshoop beispielsweise sind künftig ohne Umstieg mit der U5 in nur 22 Minuten an der Universität. Bislang werden für dieselbe Strecke mit den Buslinien 26 und 5 sowie U1 und Wegezeit insgesamt 37 Minuten benötigt.
Auch im gesamten Netz ermöglicht die U5 durch Verknüpfungen zu bestehenden Linien deutlich attraktivere Fahrzeiten. Von Allermöhe beispielsweise sind Hamburgerinnen und Hamburger mit einem Umstieg von der S-Bahn in die U5 am Hauptbahnhof in 30 Minuten am UKE und damit 12 Minuten schneller als heute. Harburgerinnen und Harburger, die beispielsweise ihren Arbeitsplatz in Winterhude haben, gelangen künftig in 24 Minuten ans Ziel und sparen damit 16 Minuten. 

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

Testphase der neuen Berliner S-Bahn abgeschlossen

Die ersten neuen S-Bahnen für Berlin haben ihren Fahrgast-Probebetrieb erfolgreich absolviert. Seit dem 1. Januar fahren die zehn Vorserienzüge der Baureihe 483/484 die Strecke Spindlersfeld – Hermannstraße im sogenannten Fahrgastprobebetrieb. Dieser ist nun erfolgreich beendet, denn in ihren ersten sieben Monaten haben die Fahrzeuge ihre Zuverlässigkeit mit einer Verfügbarkeit von mehr als 99 Prozent unter Beweis gestellt und sich im Alltag bewährt. Die Züge fahren nun im Regelbetrieb. Somit ist der nächste wichtige Meilenstein erreicht. Die Serienfahrzeuge sind bereits in der Fertigung und werden planmäßig ab 2022 auf der S46 eingesetzt.

Peter Buchner, Vorsitzender der Geschäftsführung S-Bahn Berlin:
„Die neuen Züge haben sich sowohl im Februar bei Flugschnee als auch an den ersten heißen Tagen im Sommer als zuverlässig erwiesen. Außerdem kommen sie sowohl bei unseren Fahrgästen als auch beim Personal sehr gut an. Die enge Zusammenarbeit mit den Herstellern und das sinnvollerweise vom VBB geforderte umfangreiche Testprogramm vor dem Fahrgasteinsatz haben sich ausgezahlt.“

Jure Mikolcic, CEO Stadler Deutschland:
„Es macht uns stolz, mit der Baureihe 483/484 zuverlässige Züge für Berlin in Berlin entwickelt und gebaut zu haben, die nicht nur Mobilität auf dem neuesten Stand der Technik, sondern u.a. mit der Klimatisierung auch deutlich mehr Fahrgastkomfort bieten. Das gesamte Projekt verläuft planmäßig und pünktlich. So werden die Auslieferungen der ersten Serienfahrzeuge, die ab 1. Juli 2022 auf der Linie 46 in den Einsatz gehen werden, noch in diesem Herbst starten.“

Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock, Siemens Mobility:
„Wir freuen uns, dass die neue S-Bahn für Berlin den Fahrgast-Probebetrieb ausgezeichnet und schnell absolviert hat und nun den Regelbetrieb aufnehmen kann. Das ist unter anderem unserem umfangreichen, vorhergehenden Testprogramm zu verdanken. Wir haben in die neuen Züge der Baureihe 483/484 eine robuste Technik, die bereits in vielen Fahrzeugen auf der Welt eine hohe Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt hat, eingebaut. Die neuen Züge sind ein Vorzeigeprojekt für urbane Mobilität. Sie bieten ein verbessertes Fahrerlebnis und mehr Komfort für die Berlinerinnen und Berliner.“

Quelle: Stadler

„Vordringlicher Bedarf“ für den Deutschlandtakt

Auf Basis einer neuen wirtschaftlichen Bewertung rückt der Deutschlandtakt als Ganzes in die höchste Dringlichkeits-Kategorie des Bedarfsplans für die Bundesschienenwege, den „Vordringlichen Bedarf“, auf und erhält damit oberste Priorität. Das bedeutet konkret: für weitere 181 Infrastrukturprojekte mit einem Investitionsvolumen von rund 40 Milliarden Euro kann nun die Planung vorbereitet werden. Das BMVI vollendet damit seine ambitionierte Ausbaukonzeption für das deutsche Schienennetz.

Bundesminister Andreas Scheuer: „Wir takten Deutschland. Die Arbeiten am Bundesverkehrswegeplan 2030 sind abgeschlossen – ein vollständiges Ausbauprogramm zur Ertüchtigung des Schienennetzes liegt vor. Damit sind die Weichen langfristig für den Deutschlandtakt gestellt, in den wir weiterhin massiv investieren wollen und müssen. Eine lohnende Investition, wie sich gezeigt hat. Denn für jeden Euro, den wir investieren, erhalten wir 1,40 Euro an Nutzen zurück. Für die Fahrgäste geht es so auf der umweltfreundlichen Schiene künftig überall öfter und schneller von A nach B. Ich werde mich weiter mit ganzer Kraft für dieses größte Schienenprojekt seit der Bahnreform einsetzen.”

Zusammen mit den Partnern aus der Branche – dem Zukunftsbündnis Schiene – haben Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und der Bahn-Beauftragte der Bundesregierung, Enak Ferlemann, in dieser Legislaturperiode das Konzept für den Deutschlandtakt entwickelt und die schrittweise Umsetzung vorangetrieben. Bereits im Jahr 2016 wurden mit dem Beschluss des novellierten Schienenwegeausbaugesetzes 23 Vorhaben mit einem Gesamtwertumfang 35 Milliarden Euro in den Vordringlichen Bedarf aufgenommen. Im November 2018 folgten dann 29 weitere Vorhaben (22 Neu- und Ausbauvorhaben, komplexe Ausbauprogramme für sechs große Eisenbahnknoten sowie ein Sammelprojekt zum Ausbau des deutschen Schienennetzes für 740-meterlange Güterzüge) mit einem Gesamtwertumfang von 23 Milliarden Euro.

Enak Ferlemann, Bundesschienenverkehrsbeauftragter und Parlamentarischer Staatssekretär: „Die Eisenbahn ist das Verkehrsmittel des 21. Jahrhunderts. Nirgendwo wird dies deutlicher als im Deutschlandtakt, der den klimaschonenden Bahnverkehr in Deutschland mit häufigeren Zugangeboten, kürzeren Fahrzeiten und pünktlichen Umsteigeverbindungen revolutionieren wird. Das Konzept ist fertig, die letzten Prüfungen sind mit positivem Ergebnis bestanden und die Umsetzung ist mit voller Kraft gestartet.“

Weil der Deutschlandtakt auch betrieblich rasch umgesetzt werden muss, ist vor kurzem das Eisenbahnregulierungsgesetz geändert worden. Danach wird eine Reihe von Pilotprojekten starten, in denen mit der DB Netz AG neue Modelle zur Fahrplanerstellung und Trassenvergabe im Sinne des Deutschlandtakts erprobt werden. Der Bund wird dabei als Dirigent im Deutschlandtakt ein gemeinsam erarbeitetes Kapazitätsnutzungskonzept vorlegen, das als Zielfahrplan Richtwerte für eine optimale Nutzung des Netzes durch alle Verkehrsarten beinhaltet. Damit werden die Vorteile des Deutschlandtakts schnell für immer mehr Netznutzer und Reisende erfahrbar.

Öfter schneller, überall –
der Zielfahrplan

Der Zielfahrplan für den Deutschlandtakt zeigt die künftige Angebotsvision: ein deutschlandweit abgestimmter Taktfahrplan für den Schienenpersonen- und Schienengüterverkehr. Mit ihm werden Verbindungen optimiert und verbessert, damit die Fahrgäste überall in Deutschland schneller und öfter – auf den Hauptverkehrsstrecken im Halbstundentakt – ans Ziel kommen. Fern- und Regionalverkehr werden dabei optimal miteinander vernetzt – für kurze Umsteigezeiten und schnellere Verbindungen. Auch der Schienengüterverkehr wird im Taktgefüge des Deutschlandtakts optimal berücksichtigt und profitiert dadurch von attraktiveren Transportzeiten.
Für ein besseres Angebot braucht es aber die dafür passende Schieneninfrastruktur. Das Prinzip: Der Fahrplan bestimmt den Infrastrukturausbau. Das heißt: Wenn aufgrund von Engpässen oder zu langer Fahrzeiten Strecken neu oder ausgebaut werden, geschieht dies auf Basis des Deutschlandtakts immer mit Blick auf die optimale Vernetzung der Verkehre auf der Schiene bzw. die Verkürzung der Reise- und Umsteigezeiten.

Investitionen in die Schiene

In den vergangenen Jahren hat das BMVI die Investitionen für die Schiene massiv angehoben – eine wichtige Voraussetzung, um den Deutschlandtakt schrittweise umsetzen zu können:

• Die Mittel für Aus- und Neubau sowie Erhalt und Modernisierung stiegen von 7,6 Milliarden in 2020 auf 8,5 Milliarden Euro in 2021. Die Finanzplanung sieht vor, dass im Jahr 2022 erstmals im Haushalt des BMVI mehr Geld für die Schiene vorgesehen ist, als für die Straße. Das gab es zuvor noch nie.
• Die Investitionsmittel für den schienengebundenen Nahverkehr (sog. GVFG-Mittel) werden versechsfacht. Von ursprünglich jährlich rund 330 Millionen Euro auf jährlich zwei Milliarden Euro im Jahr 2025.
• Mit den sog. Regionalisierungsmitteln des Bundes können die Länder den öffentlichen Personennahverkehr finanzieren. Diese Mittel betragen im Jahr 2021 bereits rund 9,3 Milliarden Euro und werden bis 2031 jährlich mit 1,8 Prozent dynamisiert.

Das BMVI wirbt dafür, dass der Deutsche Bundestag als Haushaltsgesetzgeber die für den Deutschlandtakt und die weiteren Maßnahmen des Bedarfsplans Schiene notwendigen Mittel bereitstellt und im Interesse einer schnellen Umsetzung aufstockt.

Die Liste der einzelnen Projekte

Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)

Fahrraddemo „Ohne Kerosin Nach Berlin“

Ab 20. August brechen auf Initiative von „Students for Future“ Hunderte junger Menschen aus ganz Deutschland zur mehrtägigen Fahrrad-Protest-Tour „Ohne Kerosin Nach Berlin“ auf. Sie fordern von den Parteien zur Bundestagswahl, die Klimakrise endlich mit ganzer Kraft einzudämmen. Am 10. September treffen sich die Fahrrad-Demozüge zu einer großen Abschlussveranstaltung in Berlin. Der Fahrradclub ADFC unterstützt die Aktion mit eigenen Protest-Gruppen. Beim abschließenden Klimacamp in der Hauptstadt ist Ann-Kathrin Schneider, die Bundesgeschäftsführerin des ADFC, mit von der Partie.

Ann-Kathrin Schneider sagt: „Alle Parteien unterschätzen die Schlüsselrolle des Fahrrads für den klimafreundlichen Verkehr. Deshalb klingeln wir sie wach. Wir brauchen absolute Priorität für die klimafreundlichen Verkehrsarten Rad, Fuß und ÖPNV in den nächsten zehn Jahren. Jetzt ist die Zeit zum Handeln.“      

Auf sechs Routen mit rund 4.000 Kilometern Länge starten die Fahrrad-Protest-Gruppen ab 20. August ihre Touren in Richtung Hauptstadt. Startpunkte sind Karlsruhe, Nürnberg, Leipzig, Flensburg, Köln und Essen. Überall auf der Strecke können sich Unterstützer anschließen. ADFC-Gruppen organisieren Zubringer-Touren. Rund um den 10. September kommen viele Hundert Menschen auf Rädern gestaffelt in Berlin an. Dort veranstalten sie ein großes Klimacamp mit allen Bündnispartnern, für den Fahrradclub gestaltet vom ADFC Berlin.
Der ADFC unterstützt „Ohne Kerosin Nach Berlin“ auf verschiedenen Ebenen: Viele Mitglieder und Aktive fahren mit, viele ADFC-Gruppen haben Touren organisiert und bei der Logistik geholfen. Der ADFC fordert mehr Platz fürs Rad und flächendeckende Radwegenetze im ganzen Land. Seine konkreten Forderungen an die nächste Bundesregierung hat der ADFC im Aktionsplan „So geht #Fahrradland“ vorgestellt. Im Zentrum stehen eine umfassende Reform des Straßenverkehrsrechts und die Verdreifachung der Mittel und des Personals für den Radverkehr.  

Infos zu „Ohne Kerosin Nach Berlin“

Quelle: Allgemeiner Deutscher Fahrradclub (ADFC)

Verbesserte Servicequalität in bayerischen Regionalzügen

Die Servicequalität im bayerischen Regionalverkehr ist weiter im Aufwärtstrend. Laut Halbjahresranking der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) steigt der bayernweite Durchschnittswert im Vergleich zum Jahreswert 2020 um gut 10 Punkte an. Er notiert zum Stichtag 30. Juni 2021 auf einer Skala von -100 bis +100 Punkten bei 56,05 Punkten (Jahreswert 2020: 45,65 Punkte). Erstmals seit Einführung des Messsystems im Jahr 2008 liegen damit alle Netze im Bonusbereich. Das bedeutet, alle 31 bewerteten Netze übertreffen die Mindestanforderungen der BEG und profitieren von Bonuszahlungen. Die BEG, die den Regional- und S-Bahn-Verkehr im Auftrag des Freistaats plant, finanziert und kontrolliert, überprüft regelmäßig die Leistungen der bayerischen Eisenbahnverkehrsunternehmen in Sachen Sauberkeit, Komfort und Kundenorientierung. Die einzelnen Netze werden mit Hilfe von externen Testern und Fahrgastbefragungen bewertet. Bis zur Jahresmitte 2021 liegt eine Teilstichprobe vor; im weiteren Jahresverlauf können die Werte noch schwanken. Die Pünktlichkeitswerte fließen nicht in das Ranking zur Servicequalität ein. Sie werden in einem gesonderten Messsystem ermittelt.
In den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 bleibt keines der 31 bewerteten Netze hinter den Mindestanforderungen der BEG zurück. 18 Netze erzielen mehr als 50 von 100 möglichen Punkten. Den ersten Platz auf dem Podium teilen sich die beiden Bestplat­zierten aus dem Vorjahr: Die Netze Kahlgrund (Jahres­ranking 2020: 97,38 Punkte) und Agilis-Nord (Jahres­ranking 2020: 96,71 Punkte) erreichen im Halbjahresranking jeweils die Höchstpunktzahl von 100 Punkten. Das Netz Oberpfalzbahn/Waldbahn konnte knapp 16 Punkte gut machen und besetzt mit 94,68 Punkten aktuell den dritten Rang (Jahresranking 2020: 78,71 Punkte). Das vollständige Halbjahresranking sowie alle Jahreswerte seit 2010 sind auf der Website www.beg-ranking-servicequalitaet.de dokumentiert.
Die bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer freut sich über die Ergebnisse des Halbjahresrankings: „Saubere Züge und eine starke Kundenorientierung entscheiden mit darüber, wie zufrieden die Fahrgäste mit dem Angebot im Bahnland Bayern sind. Das gilt umso mehr in Corona-Zeiten. Der Aufwärtstrend bei der Servicequalität in bayerischen Regionalzügen hält seit Jahren an. Das ist eine gute Nachricht für die Fahrgäste. Wenn alle Beteiligten kontinuierlich an Qualitätsverbesserungen arbeiten, wird das Bahnfahren umso attraktiver.“
„Erstmals erfüllen alle Netzbetreiber die hohen Anforderungen der BEG zur Servicequalität im bayerischen Regionalverkehr“, ergänzt BEG-Geschäftsführerin Bärbel Fuchs. „Unsere Mess- und Anreizsysteme entfalten demnach eindeutig Wirkung. Die Daten zeigen, dass die Verkehrsunternehmen täglich ihre Servicequalität im Blick haben und viele kleine Verbesserungen in Summe zu einem guten Gesamtergebnis führen.“

Quelle: Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG)