Positives 1. Halbjahr für Stadler

Stadler verbuchte im ersten Halbjahr 2021 einen Bestellungseingang von 3.1 Milliarden Schweizer Franken, was einer stabilen Entwicklung auf einem hohen Niveau gegenüber der Vorjahresperiode entspricht (H1 2020: 3.1 Milliarden Schweizer Franken). Darin nicht enthalten sind ursprünglich noch vor Ende Juni erwartete Vergabeentscheide einzelner Großprojekte. Der Auftragsbestand steigt dennoch auf ein neues Rekordhoch von 17.9 Milliarden Schweizer Franken (31. Dezember 2020: 16.1 Milliarden Schweizer Franken).
Die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Lieferketten, die Zulassungs- und Auslieferungsprozesse sowie das Servicegeschäft sind weiterhin spürbar. Dennoch ist es Stadler gelungen, an die Erholung in der zweiten Jahreshälfte 2020 anzuknüpfen und pandemiebedingte Verzögerungen bei den Abnahmen neuer Fahrzeuge weiter aufzuholen. Zudem konnte das Servicegeschäft weiter vorangetrieben werden. Dies führt insgesamt zu einem deutlichen Anstieg des Umsatzes um 52 Prozent auf 1.4 Milliarden Schweizer Franken gegenüber 0.9 Milliarden Schweizer Franken in der Vorjahresperiode.

 Segment «Rolling Stock»

Im Berichtsegment «Rolling Stock» beläuft sich der Auftragseingang im ersten Halbjahr auf 2.8 Milliarden Schweizer Franken und liegt damit 48 Prozent über der Vorjahresperiode. Der Auftragsbestand wächst im Vergleich zum Jahresende 2020 um 13 Prozent auf ein neues Rekordhoch von 13.6 Milliarden Schweizer Franken (31. Dezember 2020: 12.0 Milliarden Schweizer Franken).
Dank erfolgreicher Auslieferungen neuer Fahrzeuge und Aufholeffekten von pandemiebedingten Verzögerungen, erwirtschaftete das Berichtssegment «Rolling Stock» im ersten Halbjahr 2021 einen Umsatz von 1.2 Milliarden Schweizer Franken. Dies entspricht einem Anstieg um 57 Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2020 (H1 2020: 0.8 Milliarden Schweizer Franken).

 Segment «Service & Components»

Der Auftragseingang im Berichtsegment «Service & Components » liegt im ersten Halbjahr 2021 bei 278.4 Millionen Schweizer Franken. Der Rückgang gegenüber der Vorjahresperiode (H1 2020: 1.2 Milliarden Schweizer Franken) ist im Wesentlichen auf den hohen Bestellungseingang aufgrund zweier Grossaufträge in der ersten Jahreshälfte 2020 zurückzuführen. Der Auftragsbestand wiederum steigt ebenfalls im strategisch wichtigen Servicegeschäft um 4 Prozent auf 4.3 Milliarden Schweizer Franken gegenüber dem Bestand per Ende 2020 (31. Dezember 2020: 4.1 Milliarden Schweizer Franken) und trägt damit weiterhin knapp einen Viertel zum gesamten Auftragsbestand von Stadler bei.
Der Umsatz im Segment «Service & Components» steigt erneut zweistellig um 23 Prozent auf 179.6 Millionen Schweizer Franken gegenüber der ersten Jahreshälfte 2020 (H1 2020: 145.9 Millionen Schweizer Franken). Somit setzt das Segment «Service & Components» seinen Wachstumskurs weiterhin erfolgreich fort.

Ausblick bestätigt

Stadler erwartet in der zweiten Jahreshälfte eine starke Erhöhung des Umsatzes und der Profitabilität gegenüber dem ersten Halbjahr 2021. Der Ausblick für das Gesamtjahr wird bestätigt unter der Annahme einer weiteren Normalisierung der Corona-Situation sowie stabiler Wechselkurse. Dementsprechend erwartet Stadler im laufenden Geschäftsjahr weiterhin eine Ebit-Marge von über 6 Prozent und rechnet zur Bereitstellung der benötigten Kapazitäten mit Investitionen von circa 200 Millionen Schweizer Franken im Geschäftsjahr 2021. Trotz dieser überdurchschnittlichen Investitionsausgaben wird für das laufende Jahr mit einem positiven Free Cash Flow gerechnet. Stadler erwartet weiterhin einen Bestellungseingang von rund 4 bis 5 Milliarden Schweizer Franken und Umsätze zwischen 3.5 und 3.8 Milliarden Schweizer Franken. Unter der Bedingung einer weiteren Normalisierung der Corona-Situation werden die mittelfristigen Finanzziele einer Ebit-Marge von 8 bis 9 Prozent ab 2023 sowie einer Dividendenpolitik mit einer Ausschüttungsquote von circa 60 Prozent bestätigt.

Quelle: Stadler Rail Group

Artenvielfalt an Straßenbahngleisen und U-Bahn-Trassen

Der Schutz der Insekten ist ein essenzieller Beitrag zum Klimaschutz. Die Wiener Linien untersuchten deshalb gemeinsam mit einem Forschungsteam der Universität für Bodenkultur Wien zwei Jahre lang 25 Öffi-Flächen entlang der Gleiskörper von U- und Straßenbahn-Linien. Besonders das Vorkommen verschiedener Pflanzenarten, Heuschrecken, Tagfalter und Wildbienen stand im Fokus.
„Wien ist seit über einem Jahrzehnt die lebenswerteste Stadt der Welt. Im vergangenen Jahr wurde sie in einem internationalen Ranking sogar zur grünsten Stadt der Welt gekürt. Einen wesentlichen Beitrag dazu liefern die Öffis. Die Grünflächen neben den Schienen bieten zudem zahlreichen Tieren und Pflanzen einen sicheren Lebensraum. Diese Studie zeigt, wie wichtig das für den Klimaschutz in unserer Stadt ist”, so Öffi-Stadtrat Peter Hanke.
Die vielen Grünflächen, auf die die Wiener Linien immer schon besonderes Augenmerk legen, beherbergen eine große Zahl unterschiedlicher Tier- und Pflanzenarten. Auf den insgesamt knapp 3,7 Hektar Untersuchungsflächen konnte das wissenschaftliche Forschungsteam nicht weniger als 378 Pflanzenarten, sowie 25 Heuschrecken-, 40 Tagfalter- und 155 Wildbienenarten nachweisen. Bei den Tagfaltern konnten sieben gefährdete Arten der Roten Liste nachgewiesen werden!
Zur Begeisterung des Forschungsteams fanden sich unter den zahlreichen erhobenen Arten auch einige Besonderheiten. So konnte die „Grobpunktierte Schmalbiene“ nachgewiesen werden. „Von ihr sind aus Österreich bisher lediglich zwei Funde bekannt, wobei der jüngere bereits 48 Jahre zurückliegt. Also eine kleine Sensation“, so die BOKU-Wildbienenspezialistin und Projektleiterin Bärbel Pachinger.
Es haben sich auch einige Charaktertiere für die Flächen gezeigt, so etwa die wärmeliebende „Italienische Schönschrecke“. „Entlang der Gleise fühlt sie sich anscheinend besonders wohl. Wir haben sie daher liebevoll ‚Wiener Linien Schrecke‘ genannt”, so Pachinger.
Um in Zukunft das Netz der Wiener Linien für Pflanzen und Tiere noch attraktiver zu gestalten, wurde jede Fläche einzeln unter die Lupe genommen. Das Forschungsteam und die Wiener Linien haben gemeinsam einen Pflegeplan für jede Fläche entwickelt. Der sieht vor, dass auf den Flächen unter anderem seltener gemäht wird. Die Wiener Linien Biodiversitätsstrategie wird durch neues Ansäen von Blumenwiesen und Zurückdrängen von unerwünschten Pflanzenarten erweitert. So wird ein Naturparadies für Wildbienen & Co. erschaffen. „Wildbienen sind für den Klimaschutz essenziell, da sie einen großen Beitrag zur Bestäubung unterschiedlichster Pflanzenarten beitragen“, erklärt Pachinger.
„Dieses Kooperationsprojekt liegt uns besonders am Herzen“, betont Wiener Linien Geschäftsführer Günter Steinbauer: „Die Insektenvielfalt ist durch fehlende Lebensräume und den Klimawandel in große Bedrängnis geraten. Die verbesserte Pflege der Wiener Linien Flächen kann einen wesentlichen Beitrag leisten, um unseren Pflanzen und Tieren in der Stadt zu helfen. Das Netz des öffentlichen Verkehrs soll zum Netz der Biodiversität werden.“

Quelle: Wiener Linien GmbH & Co. KG

Voi verzeichnet sechsmal so viele Fahrten wie 2019

Sind die E-Scooter nur ein Hype? Aktuelle Zahlen des schwedischen E-Scooterverleihers Voi sprechen eine andere Sprache. Mit über 500.000 wöchentlichen Fahrten allein in den 5 größten Städten Deutschlands hat das Unternehmen sein Geschäft im Vergleich zur ersten Saison 2019 versechsfacht und arbeitet in 14 der 15 deutschen Märkte profitabel. Da der gesellschaftliche Adaptionsprozess bei einem neuen Verkehrsmittel wie dem E-Scooter erst mit der Zeit Fahrt aufnimmt, kommt eine solche Entwicklung nicht ganz unerwartet. Doch ein solch dramatischer Anstieg an E-Scooterfahrten, wie Voi ihn aktuell erlebt, kam als eine Überraschung für das Unternehmen. In den ersten Sommerwochen führte die unerwartete Mehrbelastung der Flottenlogistik zu Verzögerungen bei Lade- und Umparkvorgängen. Das Resultat waren vermehrt schlecht geparkte E-Scooter, nur wenige Wochen nach dem Start der drei neuen Voi Städte Köln, Frankfurt und Düsseldorf mussten die Kapazitäten an diesen und anderen deutschen Standorten deutlich erweitert werden.
Um den Vorgang zu beschleunigen und der steigenden Nutzung von Mikromobilität gerecht zu werden, hat Voi seine letzte Finanzierungsrunde jetzt erweitert. Die Runde wurde von bestehenden Investoren wie Raine Growth and Vostock New Ventures angeführt und soll in Deutschland den Ausbau der Flottenteams mit E-Scooter Rangern, der Einrichtung von Parkstationen sowie die Entwicklung von Maßnahmen zur Sozialisierung der NutzerInnen mit den Straßenverkehrsregeln vorantreiben.

Quelle: Voi Technology AB

ÖPNV in der Großstadt langsamer als der Pkw?

Eine unabhängige Untersuchung des Mobility Institute Berlin (mib) zeigt, wie groß der Reisezeitnachteil für ÖPNV-Nutzer im Vergleich zu Autofahrenden in den elf größten deutschen Städten ist.

Wichtige Zusatzinformationen zur Untersuchung am Ende der Pressemitteilung.

Der systematische Vergleich ergibt, dass die Menschen mit dem ÖPNV im Durchschnitt doppelt so lange (2,06-mal) unterwegs sind, um an ihr Ziel zu gelangen, wie mit dem Auto. Der Reisezeitindex bewegt sich zwischen 1,94 am unteren und 2,24 am oberen Ende der Skala und ist somit in allen untersuchten Großstädten vergleichbar. Der Reisezeitnachteil des ÖPNV ist deshalb besonders relevant, weil die Reisegeschwindigkeit eines der wichtigsten Kriterien bei der Verkehrsmittelwahl darstellt.
mib-Gründer und Geschäftsführer Torben Greve sieht hier Handlungsbedarf: „Die Verkehrswende gelingt nur, wenn der ÖPNV für mehr Menschen das Verkehrsmittel Nummer eins wird. Dazu muss der ÖPNV aber wettbewerbsfähiger werden. Mit intelligenter Planung kann der ÖPNV vielerorts durch kurzfristig umsetzbare Maßnahmen spürbar beschleunigt werden, beispielsweise durch veränderte Linienführungen und somit weniger Umwege und Umstiege sowie grüne Welle für Bus und Bahn auf der Straße.“
Mithilfe des Reisezeitindex werden nicht-konkurrenzfähige ÖPNV-Anbindungen identifiziert und handlungsleitende Erkenntnisse für Lückenschlüsse und Angebotsverbesserungen gewonnen. Durch eine Kombination aus langfristigen Lösungsansätzen wie dem Ausbau des Schienenverkehrs und kurzfristigen Maßnahmen wie dichteren Busnetzen und Takten, können Wartezeiten und lange Fußwege zu den Haltestellen verringert werden.
Je nach Stadtgebiet und Strecke variiert nicht nur die Qualität des ÖPNV, sondern auch der Ausbau des Straßennetzes. Der Reisezeitunterschied ist deshalb stark abhängig vom jeweiligen Standort und Reiseziel innerhalb der Stadt. Allerdings ist die Ausgangslage in den untersuchten Städten nicht nur hinsichtlich des Verkehrsnetzes sehr unterschiedlich. Beispielsweise weisen die Städte München [1. Platz] und Stuttgart [2. Platz] (Indexwert 1,94) gegenüber Hamburg [3. Platz] (Indexwert 2,24) eine deutlich höhere Einwohnerdichte auf. Bei dichter Besiedelung können pro Haltestelle mehr Menschen angebunden werden, während in dünn besiedelten Städten die Laufstrecken zu S- und U-Bahnhaltestellen durchschnittlich weiter sind. Dies hat einen Einfluss auf die ÖPNV-Reisezeit.
Torben Greve: „Um die Mobilitätswende voranzubringen steht jede Stadt vor individuellen Herausforderungen. Es liegt aber überall ein enormes Potenzial darin, den öffentlichen Nahverkehr auf Strecken mit großem Reisezeitnachteil zu beschleunigen. Die Erfahrung zeigt: Wenn mehr Menschen mit dem ÖPNV schnell und zuverlässig unterwegs sein können, lassen diese ihr Auto auch gerne häufiger stehen.“

Quelle: mib Mobility GmbH

Zusatzinformation vom mib nach Anfrage der Nahverkehrs-praxis: „Berücksichtigt der Reisezeitindex auch die Zeit für Parkplatzsuche und die regelmäßigen Staus (beides ein Problem gerade in den untersuchten Großstädten)?“
mib: „Bei unserer Untersuchung handelt es sich um einen systematischen Vergleich und bei den Reisezeitindizes der Städte um Durchschnittswerte. Im Vordergrund steht zwar der systematische Reisezeitnachteil des ÖPNV, allerdings gibt es in jeder Stadt auch Relationen, auf denen der ÖPNV nicht nur vergleichbar schnell, sondern sogar schneller unterwegs ist als das Auto (z.B. entlang von Schienenachsen). Die Reisezeiterfahrung einzelner Nutzer hängt somit stark von ihrem Standort und Reiseziel innerhalb des Stadtgebiets ab.
Der Erkenntniswert der Untersuchung liegt aber eben auch darin, dass die individuellen und anekdotischen Erfahrungen von Nutzer und Einwohner mit Reisezeiten einem systematischen Vergleich unterzogen wurden, der das gesamte Stadtgebiet umfasst. Dieser umfasst auch Relationen mit sehr großem Reisezeitnachteil für den ÖPNV, die vielleicht nicht für jeden Nutzer im Alltag eine Rolle spielen.
Im Einzelnen
Parksuchzeit:
– Da nicht für alle Faktoren, die in der Praxis eine Rolle spielen, Daten verfügbar oder im Umfang dieser Untersuchung integrierbar sind, wurden einige vereinfachende Annahmen getroffen. Dazu zählt, dass zu jeder Strecke mit dem Auto pauschal fünf 5 Minuten addiert wurden, um Fußweg zum Auto und Parksuchzeit abzubilden.
– Die Schätzung von fünf Minuten basiert insbesondere auf den Richtlinien für integrierte Netzgestaltung (RIN), die je nach Gebietstyp und Bevölkerungsdichte von Werten zwischen 1-4 Minuten ausgeht.
Staus:
– Die MIV-Reisezeiten wurden über einen Algorithmus von Here Technologies bestimmt, der reale Reisezeiten der Vergangenheit berücksichtigt. Die MIV-Reisezeiten wurden für einen Wochentag (im Zeitraum 07:30-08:30) im Januar 2020 (also vor der Pandemie) abgerufen – ein Zeitraum in dem Staus vorrangig auftreten.
– Allerdings haben wir keine Einblicke darein, wie genau die historischen Reisezeiten berücksichtigt werden und inwieweit das Ergebnis der Abfrage eventuell durch veränderte Verkehrsmuster während der Corona-Zeit beeinflusst sein könnte. Bei einer stichprobenartigen Überprüfung der verwendeten Reisezeiten auf einigen wichtigen Relationen (manuell mit Echtzeitdaten von Google Maps) konnten wir aber keine systematischen Unterschiede feststellen.

„Zurück an den Verhandlungstisch“

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer:
„Nach vielen Corona-Monaten sind die Fahrgäste zuletzt endlich wieder in die Bahn gestiegen. Dass wir all diese Menschen jetzt wieder um Geduld bitten müssen, weil viele Züge streikbedingt nicht fahren werden, ist ein Rückschlag. Auch die Lieferketten haben wir unter größten Anstrengungen seit über einem Jahr stabil gehalten. Durch diesen Streik verschärft sich die angespannte Rohstoffsituation für die deutsche Wirtschaft noch zusätzlich. Ich kann nur an beide Seiten appellieren, die positive Entwicklung nach der langen Covid-Durststrecke nicht durch einen langwierigen Tarifkonflikt wieder zunichte zu machen. Die Lage ist wirklich besorgniserregend. Deshalb meine dringende Bitte an beide Seiten: zurück an den Verhandlungstisch!“

Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)

Bahnstreik: GDL lehnt Bahn-Angebot ab

Die Lokführergewerkschaft GDL hält trotz eines Entgegenkommens des Konzerns am geplanten Streik bei der Deutschen Bahn fest. Damit müssen sich Fahrgäste heute und am Dienstag auf große Einschränkungen im Fern- und Regionalverkehr einstellen.
Um den Streik abzuwenden, hatte die Bahn der Gewerkschaft am Sonntag angeboten, zusätzlich über eine Corona-Prämie für die Beschäftigten zu verhandeln. GDL-Chef Claus Weselsky kritisierte, die Offerte sei das Papier nicht Wert, auf dem sie stehe. Er forderte ein konkretes Angebot, „nicht das „In-Aussicht-Stellen” eines Angebots”.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) kämpft um eine höhere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Dabei hatte sie auch immer wieder eine Corona-Prämie gefordert. Die Gewerkschaft kritisierte am Sonntagabend, in Wahrheit habe sich der Bahnvorstand keinen Millimeter bewegt. „Beim vorliegenden Angebot handelt es sich nur um eine weitere Nebelkerze und den erneuten Versuch, die Öffentlichkeit hinters Licht zu führen.”
DB-Personalvorstand Martin Seiler hatte am Sonntag erklärt, die Deutsche Bahn sei bereit, für 2021 eine Corona-Prämie an den Verhandlungstisch zu bringen. Dies sei „ein starkes Signal der Einigungsbereitschaft”. Er forderte die Gewerkschaft daher auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Zur Höhe der geplanten Prämie machte er jedoch keine Angaben.

Quelle: BR24

Siemens baut im Auftrag von Alpha Trains Triebzüge um

Siemens Mobility hat im Auftrag von Alpha Trains, Leasinggeber für Lokomotiven und Züge, die an die ODEG – Ostdeutsche Eisenbahn GmbH vermieteten Triebzüge von Drei- zu Vierteilern umgebaut. Mit dem Umbau hat Siemens für die Alpha Trains-Züge vom Typ Desiro ML das Zulassungsverfahren für die Kapazitätserweiterung erstmals auf europäischer Ebene durchlaufen. Laut den Vorgaben nach dem viertem Eisenbahnpaket muss eine Erweiterung von Drei- auf Vierteiler von der ERA (European Union Agency for Railways) unter der Beteiligung der nationalen Aufsichtsbehörden zugelassen werden. Die geplante Kapazitätserweiterung der Triebzüge wird durch das flexible Einzelwagenzugkonzept der Desiro ML Plattform ermöglicht, welches das problemlose Einstellen eines weiteren Wagens erlaubt. Durch die optimale Nutzung der gesamten Zuglänge für Sitzplätze stehen den Fahrgästen somit über 90 Prozent der Zuglänge zur Verfügung.

„Insbesondere als ursprünglicher Erstkunde der Siemens Desiro ML Baureihe sind wir stolz, auch bei der Erweiterung der Züge Vorreiter zu sein. Mit unserem Know-how und unserer langjährigen Erfahrung konnten wir eine flexible und schnelle Lösung anbieten, die sowohl unsere Kunden als auch die Fahrgäste zufriedener macht. Wir hoffen, damit die Eisenbahn als nachhaltiges und zukunftsfähiges Transportmittel noch attraktiver zu machen“, so Shaun Mills, CEO der Alpha Trains Group.

„Die geplante Kapazitätserweiterung der Desiro ML Züge wird durch das flexible Einzelwagenzugkonzept unserer Plattform ermöglicht, welches das problemlose Einstellen eines weiteren Wagens erlaubt. Mit dem Umbau der Desiro ML Züge für Alpha Trains hat Siemens Mobility das Zulassungsverfahren für die Kapazitätserweiterung erstmalig auf europäischer Ebene durchlaufen. Wir sind stolz, dass wir diese Kapazitätserweiterung, auch unter Pandemiebedingung, fristgerecht ermöglicht haben“, sagt Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock von Siemens Mobility.

Stefan Neubert, Geschäftsführer der ODEG: „Wir freuen uns, dass wir es mit unseren Partnern Siemens und Alpha Trains in kurzer Zeit geschafft haben, unseren Fahrgästen an der Ostseeküste zukünftig ein noch größeres Platzangebot in unseren Zügen bieten zu können. Die Urlaubsregion erfreut sich zunehmender Beliebtheit und wir sind stolz, unseren Teil dazu beitragen zu können, dass diese von immer mehr Menschen umweltfreundlich und entspannt in unseren modernen und komfortablen Zügen erreicht werden kann.“

Berthold Witting, Geschäftsführer der VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH: „Wir begrüßen die verlängerten Regionalzüge und können unseren Fahrgästen entlang der Hansestädte Rostock, Stralsund und der Insel Rügen 68 Sitzplätze und eine 1. Klasse zusätzlich anbieten. Besonders kommt die Erweiterung zum Vierteiler der beliebten Tourismusstrecke nach Rügen zugute. Die größte Insel Deutschlands mit ihren Erholungsorten Bergen, Sassnitz und dem Ostseebad Binz ist ein bevorzugtes Reiseziel und damit in der Saison regelmäßig ausgelastet. Die Kapazitätserweiterung der Regionalzüge entlang der Ostsee ist ein weiterer Schritt für ein klimafreundliches und bequemes Reisen.

Quelle: Alpha Trains

KVB, RheinEnergie und Ford nehmen innovative Ladeinfrastruktur in Betrieb

Die Unternehmen Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), RheinEnergie und Ford haben in Bocklemünd die innovative Ladeinfrastruktur des Projektes MuLI offiziell in Betrieb genommen. Mit dem Projekt MuLI – Multimodale Lademodul-Integration – wird u. a. die Bremsenergie der Stadtbahn genutzt, um Batteriebusse der KVB und zugleich Kfz mit Elektroantrieb zu laden.


Die Ladeinfrastruktur besteht aus einer Ladestation, einem Lademast für E-Busse und zwei Ladesäulen mit jeweils zwei Ladepunkten für Elektrofahrzeuge. Die Ladestation wiederum unterteilt sich in einen Batterieraum und einen Mittelspannungsschaltraum. Der Lademast befindet sich im Bereich der KVB-Haltestelle „Bocklemünd“, an der die Stadtbahn-Linien 3 und 4 sowie die Bus-Linien 126, 143 und 145 halten. Die Ladesäulen für Elektrofahrzeuge befinden sich im Erdgeschoss der direkt benachbarten P&R-Anlage.


In der Praxis setzt der Bremsvorgang der Stadtbahn Energie frei, die in Strom umge-wandelt wird (Rekuperation). Dieser Strom wird in der Ladestation in sechs Batterie-Stacks gespeichert und für die Ladung von E-Bussen und Elektrofahrzeugen abgegeben. Durch die Zwischenspeicherung in Batterien werden u. a. Spannungsschwankungen vermieden. Diese würden entstehen, wenn Straßenfahrzeuge im Schnellladeverfahren geladen werden und zugleich eine Stadtbahn anfährt. Da die KVB für den Stadtbahn-betrieb Ökostrom der RheinEnergie einsetzt, ist auch der durch die Rekuperation wiedergewonnene Strom Ökostrom.

Quelle: KVB

GDL streikt erneut

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bestreikt erneut die Deutsche Bahn. Im Güterverkehr beginnt der Arbeitskampf bereits am morgigen Samstag (21.8.2021). Im Personenverkehr beginnt der Ausstand am kommenden Montag (23.8.2021) um 2 Uhr und endet nach 48 Stunden am Mittwoch um 2 Uhr. GDL-Chef Claus Weselsky begründete die zweite Arbeitsniederlegung im aktuellen Tarifkonflikt u.a. damit, dass die DB bisher keinerlei Einlenken in dem von ihr selbst herbeigeführten Tarifkonflikt erkennen lasse.

Claus Weselsky: „Die Deutsche Bahn (DB) hat sich keinen Schritt bewegt. Weder der eindrucksvolle Arbeitskampf in der vergangenen Woche noch die von breiter Solidarität getragene Protestkundgebung unseres Dachverbandes dbb vor dem Bahntower haben bisher zu einem Sinneswandel des Arbeitgebers geführt. Statt mit einem verhandlungsfähigen Angebot den Weg für Verhandlungen freizumachen, ziehen die Manager weiterhin massiv gegen die GDL und ihre Mitglieder ins Feld“.

Scharf kritisierte Weselsky zudem die Intervention des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach. Dieser hatte behauptet, die Streiks der GDL erhöhten die Gefahr, sich mit COVID 19 zu infizieren, obwohl eine gemeinsame wissenschaftliche Studie von DB und der Charité Research Organisation keinerlei erhöhtes Erkrankungsrisiko für Fahrgäste und Zugpersonal an COVID19 ergab.

Quelle: Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)

Verbesserung des Mobilitätsangebots in NRW

Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen sieht im Haushaltsjahr 2022 weiter hohe Summen für den Radverkehr und die Nahmobilität, die Sanierung und Modernisierung von Straßen, die weitere Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs und für innovative, digitale Mobilitätsangebote vor.
Damit mehr Menschen Bus und Bahn nutzen, hat die Landesregierung die Verbesserung des Mobilitätsangebots im ÖPNV aktiv vorangetrieben. 2019 hat das Land eine ÖPNV-Offensive mit einem Volumen von bislang mehr als zwei Milliarden Euro bis 2031 aufs Gleis gesetzt. Diese aktive Bahnpolitik wird auch im kommenden Jahr fortgesetzt: Zur Förderung von Planungsleistungen auf der Schiene werden die Mittel auf 34 Millionen Euro angehoben. Das sind 26,5 Millionen Euro mehr als im Jahr 2021, als erstmals hierfür Mittel im Landeshaushalt eingeplant wurden. Ziel ist es, die Kommunen zu entlasten und die Planung zu beschleunigen, so dass mehr Bundesmittel für planungsreife Projekte abgerufen werden.
Mit dem neuen Haushalt 2022 werden zudem die haushaltsrechtlichen Weichen zur Umsetzung des überregional bedeutsamen Schieneninfrastrukturprojekts „Westspange Köln“ geschaffen. Das Land hat als Ko-Finanzierung einen Betrag von bis zu 900 Millionen Euro zugesagt an den geschätzten Gesamtkosten von 2,3 Milliarden Euro. Damit ist der Weg frei für den Ausbau einer der am stärksten genutzten Bahn-Knotenpunkte in Deutschland. Zudem wird die Entflechtung von Fern-, Nah- und Güterverkehr möglich. In der Folge wird das gesamte Netz entlastet und auch der Regionalverkehr wird zuverlässiger. Außerdem ist das Projekt die Grundvoraussetzung für die Umsetzung weiterer Schieneninfrastruktur-Projekte im Rheinischen Revier.
Mit 12 Millionen Euro (+ fünf Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr) wird die Förderung des Schienengüterverkehrs auch im Jahr 2022 fortgesetzt. Damit können Logistikstandorte, Industrie- und Gewerbegebiete auf der letzten Meile an das Netz der Bahn angeschlossen werden.
Wurden 1017 für den Neu- und Ausbau von Landesstraßen 32 Millionen Euro bereitgestellt, steigen die Mittel im Jahr 2022 auf 72 Millionen Euro. Damit werden insbesondere Ortsumgehungen finanziert, um Orte vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Das sorgt für bessere Luft und mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität. Auch für Erhalt und Modernisierung von Landesstraßen steigen die bereitgestellten Mittel.
Seit 2017 wurden 580 Kilometer neue Radwege in Nordrhein-Westfalen gebaut. Im Jahr 2022 stehen für besseren Rad- und Fußverkehr in Nordrhein-Westfalen insgesamt 102 Millionen Euro zur Verfügung. Allein für den Bau von Radwegen an Landesstraßen sind 40 Millionen Euro vorgesehen, davon zehn Millionen Euro für Radschnellwege. Auch die Kommunen profitieren von der Förderung des Landes. 18 Millionen Euro werden für Radwege in der Baulast von Städten und Gemeinden bereitgestellt. Weitere 19,6 Millionen Euro stehen für besseren Rad- und Fußverkehr in den Kommunen zur Verfügung. Insgesamt werden die Mittel für Rad- und Fußverkehr im Vergleich zum Vorjahr auf jetzt 102 Millionen Euro nahezu verdoppelt.
Die Zukunft der Mobilität ist digital, vernetzt und immer öfter auch autonom. Im Haushalt 2022 werden daher Landesmittel für die Mobilität der Zukunft in Höhe von rund 40 Millionen Euro vorgesehen.

Quelle: Ministerium für Verkehr des Landes NRW