Anmeldungen für Nahverkehrsprojekte auf der Schiene vervierfacht

Für das aktuelle GVFG-Bundesprogramm 2021-2025 konnten durch die Länder aufgrund der erheblich verbesserten Förderbedingungen in diesem Jahr bereits insgesamt 266 Vorhaben zur Förderung angemeldet werden. Im Vergleich zum Jahr 2020 (127 Vorhaben) ist das eine Verdopplung der Vorhaben, im Vergleich zu den Jahren bis einschließlich 2019 nahezu eine Vervierfachung (2017: 72 Vorhaben, 2018: 74 Vorhaben, 2019: 73 Vorhaben). Länder und Vorhabenträger können bereits jetzt auf Grundlage des GVFG-Bundesprogramms 2021 – 2025 ohne Verzögerung die Arbeiten zur Planung und Umsetzung der Projekte beginnen.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer: „Unsere Maßnahmen beim ÖPNV wirken! Wir haben die Vorschriften überarbeitet und deutlich mehr Mittel für dringende Investitionen in den Neu- und Ausbau im Nahverkehr zur Verfügung gestellt. Das heißt: Deutlich mehr Geld zum Beispiel für den Bau neuer Straßenbahnlinien oder den Ausbau von U-Bahnen. Zugleich haben wir den Förderrahmen erweitert. Im Vergleich zum Vorjahr können die Länder jetzt mehr als doppelt so viele ÖPNV-Projekte anmelden, im Vergleich zur letzten Legislaturperiode sogar viermal so viele. Der Vorteil: Das Geld kommt schnell da an, wo es den größten Nutzen stiftet – damit die Bürger schon bald Verbesserrungen spüren.“

Mit den Mitteln aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) unterstützt das BMVI in erheblichem Maße Investitionen in den umweltfreundlichen schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV trotz der originären Zuständigkeit der Länder und Kommunen für die Planung, Ausgestaltung, Organisation und Finanzierung. Die Mittel des GVFG dürfen u. a. verwendet werden für den Neu- und Ausbau von Verkehrswegen für z. B. Straßen-, Stadt- und U-Bahnen sowie Eisenbahnen. Verkehrsunternehmen, Städte und Kommunen können damit aber auch z. B. U-Bahnhöfe, Treppenaufgänge, Decken oder Tunnel grunderneuern.

Quelle: Bundesverkehrsministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur

Deutsche sind offen für unterschiedliche Mobilitätsangebote

Die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland sind nicht auf eine Mobilitätsform festgelegt, sondern offen für verschiedenste Verkehrsmittel. Allerdings bedarf es passgenauer Angebote, die Flexibilität, Unabhängigkeit und Effizienz ermöglichen. Das gilt umso mehr, wenn man die stark unterschiedlichen Anforderungen ländlicher und städtischer Bevölkerung an Mobilität betrachtet. Das sind zentrale Ergebnisse einer Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allenbach. Gefragt wurde nach dem Mobilitätsverhalten, den -präferenzen und nach der Einstellung der Bevölkerung zu neuen Mobilitätsangeboten und Technologien. Die repräsentative Befragung wurde im Auftrag des Verbands der Automobilindustrie (VDA) durchgeführt.
Die Antworten veranschaulichen die Erwartungen an die Ausgestaltung der Verkehrspolitik – insbesondere für den öffentlichen Nahverkehr, aber auch für Radwege oder Parkraum. Angesichts der bestehenden Infrastruktur messen die Verbraucherinnen und Verbraucher dem Auto weiterhin eine zentrale Rolle zu. Dabei zeigen sie sich offen für Angebote, die dem Nachhaltigkeitsaspekt Rechnung tragen, etwa E-Mobilität und Park-and-Ride. Auf nachhaltige Mobilität wird Wert gelegt, zugleich aber das Defizit beim Ausbau der Ladeinfrastruktur kritisiert. Das geben sogar 64 Prozent der Befragten als gravierendsten Vorbehalt gegen den Kauf eines Elektroautos an. Allerdings spielen auch die Anschaffungskosten eine Rolle für die Kaufentscheidung: Für 63 Prozent aller Befragten sind sie zu hoch.

Hildegard Müller, Präsidentin des VDA: „Das Thema Mobilität betrifft jeden Tag jeden von uns, denn Mobilität bedeutet Teilhabe. Welchen Stellenwert Mobilität für die Menschen in Deutschland hat, verdeutlichen die Ergebnisse der Studie, die eine Orientierungshilfe für die weitere mobilitätspolitische Debatte darstellt. Die Befragten formulieren klare Erwartungen an künftige verkehrspolitische Schwerpunkte. Sie sprechen sich für nachhaltige und effiziente Verkehrsangebote aus, mahnen Verbesserungen bei ÖPNV, Radwegen und Vernetzung an, und sie zeigen sich offen für E-Mobilität. Gleichzeitig benennen sie aber auch deutlich die Schwachpunkte in diesem Transformationsprozess. Lösungen werden je nach räumlicher, wirtschaftlicher, verkehrlicher und städtebaulicher Situation unterschiedlich ausfallen müssen. Die eine Mobilitätslösung für die verschiedenen Bedürfnisse gibt es nicht. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Mobilität der Zukunft an den Zielen Klimaneutralität und Interesse der Menschen gleichermaßen auszurichten. Dabei gilt es, die Lebensrealitäten und Wünsche der Menschen einzubeziehen. Es gilt, Hemmnisse abzubauen, Infrastruktur auszubauen und Überzeugungsarbeit zu leisten.“

Link zur Publikation „Mobilität und Verkehr – So denkt Deutschland – VDA“

Quelle: Verband deutscher Automobilindustrie (VDA)

ÖPNV benötigt zusätzliche Investitionen

Nahverkehrsunternehmen in Deutschland benötigen nach einem Gutachten bis zum Jahr 2030 etwa 48 Milliarden Euro zusätzlich, um die EU-Klimaziele zu erreichen. Dieses Geld sei nötig, “um deutlich mehr ÖPNV-Angebot, unter anderem mehr Personal, Fahrzeuge und neue Konzepte, bundesweit zu finanzieren”, sagte Lars Wagner, Sprecher vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) der dpa. Die Zahlen gehen aus einem Gutachten hervor, das Anfang kommender Woche veröffentlicht werden soll. Zuvor hatte der Spiegel darüber berichtet.
Um die von der Bundesregierung vorgegebene Senkung des CO2-Ausstoßes zu schaffen, müsse dem Papier zufolge das Angebot an Bus- und Bahnverkehren in den Städten und auf dem Land um ein Viertel ausgebaut werden, heißt es. Dadurch stiegen die Kosten bis zum Ende des Jahrzehnts um 89 Prozent gegenüber 2018. Die zusätzlich erwarteten Fahrgeldeinnahmen könnten das benötigte Geld nur etwa zur Hälfte kompensieren. Daher könnten den Gutachtern zufolge Bundes- und Landesmittel erhöht werden. Außerdem könnte im kommunalen Bereich zusätzliches Geld mithilfe von Parkraumbewirtschaftung oder einer City-Maut eingenommen werden.
“Um das EU-Klimaschutzziel von minus 53 Prozent CO2 für Deutschland zu erreichen und die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Städten und auf dem Land zu gewährleisten, muss das Gesamtsystem des ÖPNV massiv und schnell überall ausgebaut werden”, sagte Wagner. Dabei müsse der ländliche Raum besonders in den Blick genommen werden: “Wenn es dort insgesamt mehr Angebot gibt, würden die Menschen auch dort eher mal das Auto stehen lassen.”

Quelle: heise online

Darmstadt stellt 24 eCitaro in Dienst

Das Darmstädter Verkehrsunternehmen HEAG mobilo will seine Busflotte bereits in vier Jahren zu nahezu 100 Prozent elektrisch betreiben.  Heute am 27.08.2021 wurde mit der offiziellen Indienststellung von 24 rein elektrisch betriebenen Mercedes-Benz Stadtbussen der erste große Schritt in diese Richtung gegangen.
Die Batterietechnik der 24 eCitaro, elf Solo- und 13 Gelenkbusse, basiert auf Nickel-Mangan-Kobalt-Zellen (NMC) der zweiten Generation. Ihr Vorteil: Sie eignen sich für Depot- und Hochleistungsladen gleichermaßen. Alle Elektrobusse kommen mit der besten Sicherheitsausstattung, die Daimler Buses derzeit zu bieten hat. Darunter beispielsweise der Sideguard Assist, der den Fahrer beim Abbiegen unterstützt, oder der neue Preventive Brake Assist, weltweit der erste aktive Bremsassistent für Stadtlinienbusse. Präventivschutz gibt es zudem am Fahrerarbeitsplatz: Eine Fahrerkabine mit großer Sicherheitsglasscheibe schützt den Fahrer vor Virusinfektionen und Gewaltanwendungen. Die Raumluft wird mittels Aktivfilter mit antiviraler Funktion sauber gehalten. Eine weitere Sicherheitseinrichtung ist die Videoüberwachung. In den Gelenkfahrzeugen überwachen sechs, in den Solofahrzeugen vier Kameras den Innenraum.
Bis 2025 plant die HEAG mobilo den rund 80 Fahrzeuge großen Fuhrpark auf Elektrobetrieb umzustellen, rund 36 Prozent sind mit dem heutigen Linienbeginn realisiert worden. Im Juni 2020 hat die HEAG mobilo mit fünf eCitaro die E-Mobilitäts-Offensive begonnen. Sind alle Dieselbusse durch ihre elektrischen Pendants ersetzt, spart der Verkehrsbetrieb nach eigenen Angaben jährlich ca. 2,5 Millionen Liter Dieselkraftstoff und vermeidet damit etwa 6.600 Tonnen CO2.
Mit über 700 Mitarbeitern betreibt die HEAG mobilo Linienverkehre in Darmstadt, im Landkreis Darmstadt-Dieburg sowie im Kreis Groß-Gerau.

Quelle: Daimler AG

hvv switch-App überzeugt schon 100.000 Hamburger

Schnelles kontaktloses HVV-Ticketing, Car-Sharing und On-Demand – schon dieses Angebot der hvv switch-App überzeugt 100 000 Hamburgerinnen und Hamburger bereits heute. Denn so viele Male wurde die vor gut einem Jahr – mitten in der Corona-Pandemie – gelaunchte Mobilitätsapp bereits installiert. Ein erster Meilenstein für die künftige digitale Heimat des Hamburg-Taktes, denn es das Angebot wird stetig ausgebaut. Ziel von hvv switch ist es, alle relevanten Mobilitätsangebote der Stadt in nur einer Anwendung verfügbar zu machen. Der Ansatz dahinter: Der klassische ÖPNV wird um smarte und bedarfsgerechte Services, wie beispielsweise Sharing- und On-Demand-Angebote, sukzessive erweitert. Damit soll Kunden perspektivisch für jeden Anlass ein passendes Mobilitätsangebot zur Verfügung stehen – vom Weg ins Büro oder zur Kita bis zum Wochenendeinkauf mit der Familie. So soll der private Pkw in Zukunft nahezu überflüssig werden.
Im vergangenen Jahr ging hvv switch mit dem HVV-Ticketing sowie dem Service des Ride-Pooling-Anbieters MOIA an den Start. Außerdem wurde hvv switch mit Google Maps verknüpft, sodass der Ticketkauf direkt aus der Navigation heraus ermöglicht wird. Mit der Integration von SIXT share stieg im Mai eine der größten Autovermietungen Deutschlands mit ihrem stationslosen Carsharing-Angebot in die hvv switch-App ein. In wenigen Wochen kommen mit dem E-Scooter-Anbieter TIER und dem Carsharer MILES Mobility zwei weitere Mobilitätsanbieter hinzu. Weitere Informationen unter: www.hvv-switch.de

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

Erster vollelektrischer Stadtbus für Pellworm

Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts mit anderen Verkehrsunternehmen und gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit hat die Neue Pellwormer Dampfschiffahrts GmbH (NPDG) einen Elektrobus vom Typ MAN Lion’s City 12 E angeschafft. Dieser befördert Insulaner und Gäste zukünftig emissionsfrei vom Fähranleger zum Hauptort Tammensiel und ermöglicht Urlaubern außerdem Inselrundfahrten. Darüber hinaus wird der MAN Lion’s City auch für den Schulverkehr eingesetzt, weshalb der Bus über eine Überlandbestuhlung sowie über Dreipunkt-Sicherheitsgurte verfügt. Insgesamt finden im MAN Lion’s City E 70 Passagiere Platz. Der Zentralmotor sitzt bei den E-Bussen an der Hinterachse. Der vollelektrische Antriebsstrang leistet im Solobus 160 kW bis maximal 240 kW. Die Energie dafür stammt aus den modularen Batterien mit 480 kWh installierter Kapazität. MAN kann hierfür auf die ausgereifte Batteriezelltechnologie aus dem Konzernbaukasten von Volkswagen zurückgreifen. Für eine besonders gute Verfügbarkeit zu jeder Jahreszeit sorgt zudem das ausgeklügelte Temperaturmanagement. Geladen wird der Bus auf Pellworm direkt im Depot der Neuen Pellwormer Dampfschiffahrts GmbH.

„Wir freuen uns, mit der Anschaffung des Busses einen kleinen Schritt Richtung Klimaneutralität auf Pellworm gehen zu können”, erklärt Sven Frener, Geschäftsführer, Neue Pellwormer Dampfschiffahrtsgesellschaft mbH.

Die Nordseeinsel Pellworm nimmt bereits seit Jahrzehnten eine Vorreiterrolle im Bereich regenerativer Energien sowie dem Klimaschutz ein und befindet sich inmitten des UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer. Der Strom auf der Insel stammt nahezu vollständig aus regenerativen Energiequellen wie Sonne, Wind und Biogas. 

Quelle: MAN Truck & Bus

Ausschreibungsverfahren für E-Scooter

Die Nutzung von E-Scooter Sharing ist 2021 in Deutschland stark angestiegen. Davon profitiert laut E-Scooteranbieter Voi vor allem der öffentliche Nahverkehr. Um diesen Prozess weiter voranzutreiben sei es wichtig, dass ein harmonisches Miteinander im Straßenverkehr und im Stadtbild gewährleistet wird. Durch die Entwicklung neuer Sicherheitsmaßnahmen könnten Unfälle vermieden und die Parksituation stark verbessert werden. Dafür sei ein enger Dialog mit den lokalen Verwaltungen, klare Regeln und Anreize für Anbieter nötig. Voi plädiert deshalb für die Einführung limitierter Ausschreibungsverfahren. In Großbritannien konnte das Unternehmen mit diesem Ansatz exklusive Lizenzen in 16 Städten erwerben.
Über 50 Prozent der Voi Nutzer steigen dank der elektrischen Roller häufiger auf öffentliche Verkehrsmittel um, 30 Prozent verwenden sie für die erste und letzte Meile. Im Vergleich zu 2019 konnte Voi seine Fahrtzahlen 2021 versechsfachen, bereits während Corona hatten viele die Roller für sich entdeckt.
Damit diese Potenziale weiter ausgebaut werden können, ist es laut Voi wichtig, die Kooperationen zwischen Städten und Anbietern zu vertiefen. Das digitale Modell der E-Scooter macht die Entwicklung und Einführung von gezielten Sicherheitsmaßnahmen, die geordnetes Abstellen motivieren und die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen, einfacher als bei jedem anderen Verkehrsmittel. Doch wenn bis zu einem Dutzend Anbieter in einer Stadt aktiv sind, wird es bedeutend schwerer, diese Standards zu vereinheitlichen.
„E-Scooter sind ein junges Transportmittel mit einem hohen Entwicklungspotential. Was es braucht, ist der nötige Rahmen, um gemeinsam mit öffentlichen Partnern neue Ansätze zu entwickeln, die Geschäft und Nutzung regulieren und daraus Branchenstandards zu entwickeln”, erklärt Neele Reimann-Philipp, Senior Public Policy Managerin bei Voi. „Dazu sollten Städte sich gezielt auf einen oder einige wenige Partner einlassen und lokalspezifische Maßnahmen entwickeln.” Für diesen Zweck hält Reimann-Philipp das Modell limitierter Ausschreibungen am geeignetsten.

Quelle: Voi Technology AB

Lade- und Depotmanagement für Leipzigs Elektrobusse

Insgesamt 21 Elektrobusse sollen auf drei Linien bei den Leipziger Verkehrsbetrieben noch in diesem Jahr an den Start gehen. Damit die neuen vollelektrischen Busse effizient und kostengünstig geladen werden, setzen die LVB auf das Lademanagementsystem des INIT Tochterunternehmens CarMedialab. Von der INIT Mobility Software Solutions GmbH, einem weiteren Unternehmen der INIT, stammt das Depotmanagementsystem, das jetzt mit der Umstellung auf Elektrobusse ein Update erfährt und mit dem Lademanagement vernetzt wird. Anwendung findet dabei die neue Schnittstelle VDV 463 für den Datenaustausch zwischen Lademanagement, Depotmanagement und Leitsystem, die unter Mitarbeit von CarMedialab entwickelt und erst im Juni veröffentlicht wurde. Generell wird Interoperabilität im System der LVB großgeschrieben. So kommt für die Vorkonditionierung der Elektrobusse die Schnittstelle VDV 261 zum Einsatz und für die Kommunikation mit der von Siemens gelieferten Ladeinfrastruktur das Open Charge Point Protocol (OCCP) in der Version 1.6 und zukünftig auch 2.0.1.
Bis zum Jahresende ist der vollständige Einsatz der Elektrobusse auf drei Linien geplant. Für 2022 ist eine weitere Linie in der Planung. Dafür beschaffen die LVB weitere zehn Gelenkbusse. Zum Laden und Abstellen errichten die LVB ein neues Busdepot auf dem Betriebshof Lindenau im Leipziger Westen mit Ladestellen aus. Weitere Lademöglichkeiten entstehen an Endhaltestellen, an denen die Akkus auf dem Dach während der Wendezeit in rund sechs bis acht Minuten nachgeladen werden können.
Zunächst circa 40 Ladepunkte im Depot und auf der Strecke werden künftig eingesetzt, die es zu koordinieren gilt. Alle Ladepunkte werden vom Lademanagementsystem MOBILEcharge in Bezug auf ihre Verfügbarkeit und Funktionstüchtigkeit überwacht. Darüber hinaus steuert MOBILEcharge sämtliche Ladevorgänge. Die Vernetzung mit dem Depotmanagement ermöglicht es, mit weniger Energie und damit batterieschonender zu laden, da die Informationen über die Standzeiten vorliegen und somit der gesamte Zeitraum für den Ladevorgang genutzt werden kann. In der Zukunft soll die Berücksichtigung tageszeitabhängiger Energietarife dafür sorgen, dass kosteneffizient geladen werden kann, und zwar genau so viel, wie für den nächsten Umlauf benötigt wird. Dadurch mindert MOBILEcharge zudem den Gesamtenergiebedarf. Die erforderlichen Informationen über den Rest-Ladezustand erhält MOBILEcharge in Echtzeit ebenfalls über die Schnittstelle VDV 463 von einem Dritt-ITCS.
Den Ladeplan, also die Information, welcher Bus wann mit welchem Ladezustand das Depot verlassen muss, erhält MOBILEcharge vom Depotmanagement eMOBILE-DMS der INIT Mobility Software Solutions GmbH (ehemals initperdis), das sich in Leipzig bereits für die Disposition der 165 Dieselbusse und Straßenbahnen bewährt hat und nun um Funktionalitäten rund um E-Mobilität erweitert wird. Dazu gehört die automatische Fahrzeugzuteilung, die nun nicht nur die Stellplätze und die allgemeine Fahrzeugqualifikation berücksichtigt, sondern auch Reichweiten und Ladekapazitäten der neuen E-Busse. Dabei kann in Echtzeit auf unvorhergesehene Ereignisse, beispielsweise Ladeabbrüche, reagiert und die Einsatzplanung dementsprechend angepasst werden.

Quelle: INIT GmbH

Nach Hochwasser-Katastrophe Strecken zukunftsfähig machen

Nach der Hochwasser-Katastrophe Mitte Juli sind Teile der Infrastruktur im Gebiet des Nahverkehr Rheinland (NVR) immer noch stark beschädigt. Die vielen Schäden an Gleisen, Weichen, Signaltechnik, Stellwerken, Brücken und Bahnhöfen sorgen dafür, dass der Betrieb noch nicht überall wieder aufgenommen werden konnte. Einige Strecken sind zwar wieder am Netz und die S 23 kann den Betrieb auf der Teilstrecke zwischen Bonn und Rheinbach zum 30. August wiederaufnehmen, zudem können die Züge auf der Eifelstrecke zwischen Köln und Euskirchen ab dem 06. September wieder rollen. Die Beseitigung der Schäden auf der weiteren Eifelstrecke zwischen Euskirchen und Ehrang (RE 22, RB 22, RB 24), auf der Erfttalbahn (RB 23), rund um Stolberg und Langerwehe (RB 20) und an der Ahr (RB 30, RB 39) wird jedoch noch deutlich länger dauern. Die Mitglieder der NVR-Verbandsversammlung sprechen sich dafür aus, dass die aus der Katastrophe erwachsenden „Chancen“ für einen zukunftsfähigen Ausbau der betroffenen Strecken genutzt werden und nicht nur der Ist-Zustand aus der Zeit vor der Flut wiederhergestellt wird.
Hierfür haben die Politiker in der aktuellen Sitzung der NVR-Verbandsversammlung eine an den Bund, das Land Nordrhein-Westfalen und die Infrastrukturbetreiber gerichtete Resolution verabschiedet. Sie „richten einen dringenden Appell an die Verantwortlichen (…), die notwendigen Finanzmittel für den anstehenden resilienz-sicheren Wiederaufbau bereitzustellen, der die betroffenen Strecken zukunftsfähig aufstellt.“ Des Weiteren drängen die Mitglieder der NVR-Verbandsversammlung darauf, dass der neueste Stand der Leit- und Sicherungstechnik verbaut sowie die Voraussetzungen für den zweigleisigen Ausbau und die Elektrifizierung der betroffenen Strecken realisiert werden. Die hierzu notwendigen Vorsorgemaßnahmen seien beim kurzfristigen Wiederaufbau zu ermöglichen und zu finanzieren. Die finalen Ausbauten sollen in einem zweiten Schritt zeitnah umgesetzt werden.
Um diese Pläne auch in die Tat umsetzen zu können, appellieren die Mitglieder an die Politik in Bund und Land, größtmögliche Erleichterungen bezüglich der für den Ausbau nötigen Untersuchungen und Planfeststellungsverfahren zu schaffen.

Quelle: Nahverkehr Rheinland GmbH

Multimodale Mobilitätsdatendrehscheibe NRW

Die Datenbanken des öffentlichen Nahverkehrs beinhalten bereits vielfältige Informationen rund um die Mobilität. In Nordrhein-Westfalen existiert beispielsweise eine zentrale Anlaufstelle für die Daten des Linienverkehrs. Einen verkehrssystemübergreifenden Bestand und eine Verknüpfung mit weiteren mobilitätsrelevanten Daten gibt es in Nordrhein-Westfalen jedoch noch nicht. Bislang werden die Daten mit unterschiedlicher Struktur, Qualität und Aktualität vorgehalten. Künftig soll den Bürgerinnen und Bürgern eine aktuelle, einheitliche und räumlich übertragbare Datenbasis zur Verfügung stehen – ein wichtiger Schritt in eine multimodale Zukunft. Diesen Schritt geht der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) in enger Zusammenarbeit im Rahmen der ÖPNV Digitalisierungsoffensive Nordrhein-Westfalen mit den weiteren Aufgabenträgern und Verkehrsverbünden in Nordrhein-Westfalen, dem Aachener Verkehrsverbund (AVV), dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und dem Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), mit dem Aufbau einer multimodalen Mobilitätsdatendrehscheibe (MDD) NRW. Eine enge Verzahnung mit den Auskunftssystemen des ÖPNV im Rahmen des ÖV-Datenverbundes stellt der VRS sicher. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert das Projekt bis Ende 2024 im Rahmen des Programms „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ mit rund 1,7 Millionen Euro. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt es zudem mit weiteren 170.000 Euro Fördermitteln. Den verbleibenden Eigenanteil von etwa 550.000 Euro trägt der VRS.
Um einen Beitrag zum Erreichen der ambitionierten Klimaschutzziele zu leisten, verfolgt der VRS das Ziel der Förderung einer nachhaltigen Mobilitätsentwicklung. Eine Lösungsmöglichkeit bietet die Verlagerung der Mobilität vom motorisierten Individualverkehr (MIV) hin zu einer intelligenten Nutzung verschiedener Verkehrsmittel des Umweltverbunds. Um dem Anspruch einer verkehrsmittelübergreifenden Mobilität gerecht zu werden, müssen Verkehrsverbünde und -unternehmen den Fahrgästen Angebote für multimodale Mobilität zur Verfügung stellen. Dies beinhaltet auch die Bereitstellung von Mobilitätsdaten verschiedener Verkehrssysteme (Fußgänger, Fahrrad, ÖPNV, SPNV, Sharing-Systeme, On-Demand-Verkehre, MIV, Taxi, Fähren) und deren auskunfts- und routingfähige Verknüpfung. Eine enge Verzahnung mit den vorhandenen Auskunftssystemen des ÖPNV ist die Voraussetzung dafür, dass die multimodalen Daten auch in den ÖPNV-Apps verwendet werden können. Auf diesem Weg können attraktive Alternativen zur alleinigen Pkw-Nutzung angeboten werden. Ein weiterer Aspekt ist die Integration von Informationen zur Barrierefreiheit sowie Serviceleistungen und Dienstleistungsangeboten (etwa Paketboxen, Radstationen, Bäckereien, Apotheken, usw.).

Quelle: Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH