Verkehrswende kaum Wahlkampfthema

Die großen Parteien vernachlässigen das Schlüsselthema klimafreundliche Mobilität im Bundestagswahlkampf auf sträfliche Art und Weise. Dies kritisiert das Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene gut eine Woche vor der Bundestagswahl, von der viele Experten eine Richtungsentscheidung erwarten. „Wir beobachten sowohl bei den Fernsehdebatten als auch den großen Wahlkampfauftritten und den Social-Media-Aktivitäten eine große Leerstelle bei dem Zukunftsprojekt Verkehrswende“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Freitag in Berlin.
„In ihren Wahlprogrammen räumen die Parteien dem Klimaschutz im Verkehr erstmals eine große Rolle ein. Im Wahlkampf aber behandeln sie das Thema wieder als Nischenthema, dem sie keine Priorität einräumen“, so Flege weiter. Sogar die Mitglieder des Bundestags-Verkehrsausschusses greifen das Thema nur selten auf, wie eine Auswertung der Twitter-Aktivitäten im Zeitraum Juli bis Mitte September durch die Allianz pro Schiene zeigt. Die Abgeordneten twittern demnach zwar zu allen möglichen Anlässen. Doch nur 20 Prozent ihrer Tweets beschäftigen sich mit ihrem Kernprojekt Verkehrspolitik. Davon nimmt nicht einmal jeder zweite Post Bezug auf die Schiene. Selbst die Mitglieder des Verkehrsausschusses im Deutschen Bundestags äußern sich also in weniger als jedem zehnten Tweet zu Bahnangelegenheiten.
Auf den mit Abstand höchsten Anteil der Tweets mit Bezug zur Schiene an allen Tweets kamen die Grünen mit 27 Prozent. Damit lassen sie die SPD (11 Prozent), FDP (sieben Prozent), Linke (vier Prozent) und Union (drei Prozent) sowie AfD (zwei Prozent) deutlich hinter sich. Die Spitzenkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, hatte auch im Triell von ARD und ZDF am vergangenen Sonntag als einzige die Stärkung der Schiene angesprochen.
„Insgesamt ist das viel zu wenig, um der Dimension der Aufgabe gerecht zu werden“, meint Flege. „Die nächste Bundesregierung muss den Verkehr auf mehr Nachhaltigkeit umstellen, um endlich beim Klimaschutz voranzukommen.“ Das Schweigen im Wahlkampf sei umso bedauerlicher, als die demokratischen Parteien in ihren Wahlprogrammen Erwartungen wecken, sie wollten die Verkehrswende anpacken. „In ihren Wahlprogrammen versprechen sie, den Klimaschutz im Verkehr voranzutreiben. Diesem Anspruch werden sie bislang im Wahlkampf in keiner Weise gerecht.“

Quelle: Allianz pro Schiene e.V.

Der Bahntarifkonflikt ist beendet

Aktuelle Ergänzung unten auf der Seite

Der Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und der Deutschen Bahn (DB) ist beigelegt. In Berlin einigten sich die Tarifpartner auf einen Abschluss, der eine Vielzahl von Verbesserungen bei den Entgelt- und Arbeitszeitbedingungen der Beschäftigten enthält. An der Beilegung des Konflikts wirkten der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU), und der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) mit. Der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky dankte beiden Politikern für ihr konstruktives und lösungsorientiertes Engagement.
Weselsky hob vor allem das zuvor strittige Thema Betriebsrente hervor: „Wir haben versprochen die Zusatzversorgung zu erhalten, und das haben wir getan: Die Betriebsrente ist sicher.“ Die nun erzielte Einigung sieht vor, dass der Zusatzversorgungstarifvertrag wieder in Kraft gesetzt wird. Das bedeutet eine Betriebsrente für alle Eisenbahnerinnen und Eisenbahner, die bis zum 31. Dezember 2021 eingestellt werden – garantiert ein Arbeitsleben lang. Wer im Jahr 2022 bei der Bahn anfängt, bezieht von Beginn an 3,3 Prozent im DEVK-Pensionsfonds und kommt so auch in den Genuss einer vernünf-tigen Betriebsrente.

Wesentliche Ergebnisse der Tarifverhandlungen

• Dezember 2021: 1,5 Prozent Entgelterhöhung

• Dezember 2021: Corona-Beihilfe von 600 Euro für Arbeitnehmer mit mittleren Einkommen und von 400 Euro für Arbeitnehmer mit höheren Einkommen

• Januar 2022: Erhöhung sämtlicher Erschwerniszulagen für Hand-werker/Werkstattmitarbeiter um zwölf Prozent

• März 2022: Corona-Beihilfe von 400 Euro für alle Arbeitnehmer

• März 2023: 1,8 Prozent

 Die Laufzeit des Tarifvertrages endet am 31. Oktober 2023.

Der Geltungsbereich des Tarifvertrages erfasst alle Eisenbahnerinnen und Eisenbahner in allen Eisenbahnverkehrsunternehmen der DB.

Quelle: Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)

Aktuelle Ergänzung

Bundesminister Andreas Scheuer: “Das Ergebnis steht. Erleichterung für Millionen Bahnkunden und auch für die deutsche Wirtschaft. Der Weg der Tarifeinheit hat sich bewährt. Tarifautonomie, Tarifpartnerschaft und ja, auch das Streikrecht, sind Grundpfeiler unseres Arbeitslebens und unserer Gesellschaft. Ich habe vermittelt und immer an beide Tarifparteien appelliert, am Verhandlungstisch eine Lösung zu finden. Das haben wir getan und es war der richtige Weg. Nach den Grundsätzen der Tarifautonomie habe ich mich eben nicht eingemischt, aber intensiv gekümmert. Mit dieser Strategie konnten wir weitere Einschränkungen im Bahnverkehr verhindern. Jetzt werden wir schnellstmöglich wieder an die steigenden Fahrgastzahlen anknüpfen. Wir brauchen nach Corona wieder die schnelle Erholung des Unternehmens. Mein Dank gilt allen Tarifpartnern und auch den beiden Ministerpräsidenten Stephan Weil und Daniel Günther, die diesen Prozess mitbegleitet haben.”

Quelle: Bundeministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur

Erste fahrerlose Elektro-Sammeltaxis

Europas erstes autonomes Ridepooling-Projekt nimmt Form an. In Anwesenheit von Dr. Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende in Hamburg, haben die Partner Volkswagen Nutzfahrzeuge, MOIA und Argo AI heute die Pläne für das Pilotprojekt sowie den Prototypen des ID. BUZZ AD vorgestellt. Ziel ist es, in Hamburg bis 2025 ein autonomes, international skalierbares Ridepooling-System zu entwickeln. „Für MOIA als Mobilitätsservice und Flottenbetreiber ist das autonome Fahren ein wichtiger Bestandteil unseres Geschäftsmodells. Städte auf der ganzen Welt wollen ihren Verkehr effizienter und klimafreundlicher gestalten. Autonomes Ridepooling kann die städtische Mobilität verbessern, die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen und damit die Städte zu lebenswerteren Orten machen”, sagte MOIA-CEO Robert Henrich.
Das Hamburger Pilotprojekt zum autonomen Fahren ist eine Kooperation von Volkswagen Nutzfahrzeuge, MOIA und Argo AI. Im Verbund entwickeln die drei Unternehmen alle notwendigen Komponenten und Prozesse, um fahrerloses Ridepooling in 2025 zu realisieren. Das erste autonome Fahrzeug des Volkswagen Konzerns, der ID. BUZZ AD, wird von Volkswagen Nutzfahrzeuge und Argo AI, einem weltweit führenden Technologieunternehmen für autonomes Fahren, entwickelt. Argo AI entwickelt das Self-Driving-System, das Herzstück des autonomen Fahrzeugs, bestehend aus Hardware und Software, das eine 360-Grad-Sicht um das Fahrzeug herum ermöglicht. Als Mobilitätsdienstleister ist MOIA der fehlende Baustein, um aus einem autonomen Fahrzeug und einem selbstfahrenden System einen autonomen Ridepooling-Service zu entwickeln. „Volkswagen investiert mit AD in die Zukunft der Mobilität. Es unterstreicht den strategischen Wandel von einem Automobilhersteller zu einem weltweit führenden, softwaregetriebenen Mobilitätsanbieter. Das gemeinsame Pilotprojekt ist Wegbereiter für die Entwicklung von autonomen Mobilitätsdiensten von Volkswagen. In Hamburg schaffen wir die Grundlagen für die Entwicklung und Prüfung von Technologien und Betriebsabläufen entlang der vielschichtigen Wertschöpfungskette eines Mobilitätsdienstes“, erklärte Christian Senger, Bereichsleiter Autonomes Fahren bei VWN.
Um den sicheren Einsatz der autonom fahrenden Fahrzeuge vorzubereiten, vermisst Argo AI ab dem vierten Quartal 2021 in einem ersten Schritt die Straßenzüge des initialen Testgebietes. Dafür werden die Argo-Testfahrzeuge im manuellen Betrieb durch die Stadt gefahren, um die Straßeninfrastruktur und lokale Verkehrsvorschriften im Testgebiet zu erfassen. Die Lage und Abstände von Ampeln, Radwegen Straßenschildern und weiteren Verkehrszeichen wird während dieses Vorgangs festgehalten. Zwei speziell geschulte Sicherheitsfahrer werden die Fahrzeuge beim Mapping und anschließenden Tests zum autonomen Fahren auf Hamburgs Straßen steuern. Nach Abschluss der ersten Test- und Entwicklungsphase werden VWN, MOIA und Argo vor dem öffentlichen Betrieb im Jahr 2025 Testfahrten mit und ohne Fahrgäste durchführen, um die Betriebsabläufe und das Nutzererlebnis eines automatisierten Pooling-Service optimal erproben zu können. Dazu gehört auch das Testen der Aufgaben im Fahrzeug, die aktuell vom Fahrer übernommen werden: Steigt die richtige Person zu, ist die Anzahl der Personen richtig, sitzen alle Personen auf ihren Plätzen, ist das Gepäck gut verstaut und wer ist Ansprechpartner für die Kunden bei Fragen? Die Entwicklung der notwendigen Technologie, um diese Aufgaben abbilden zu können, leistet MOIA. „Wir haben umfassende Erfahrung im Flottenbetrieb. Nun automatisieren wir die Abläufe im Service, wie zum Beispiel die Interaktion zwischen Fahrer und Fahrgästen, und das Flottenmanagement”, erklärte Robert Henrich.

Quelle: MOIA

Urbino 12 electric verstärken Barcelonas Busflotte

Der öffentliche Verkehrsbetreiber in der Metropolregion Barcelona setzt ein weiteres Mal auf elektrische Solaris-Busse. 24 Urbino 12 electric werden in der Hauptstadt von Katalonien bis Ende 2022 eintreffen. Der durch den Zuschlag zustande gekommene Vertrag hat den Wert von über 12 Mio €.
Die Solaris Urbino electric sind leise, lokal emissionsfrei und gewährleisten niedrige Betriebskosten. Mit der entsprechenden Konfiguration der Batterien und der Ladeinfrastruktur können sie bis zu 24 Stunden am Tag einsatzfähig sein. In Verbindung mit dem niedrigen Vibrations- und Geräuschpegel eignen sie sich besonders für die Zentren von Großstädten. Dank den 19 Gelenkbussen Urbino 18 electric, die seit einiger Zeit in der lokalen Flotte ihren Dienst leisten, konnten sich die Bewohner von Barcelona bereits davon überzeugen. Die städtische Busfamilie wird nunmehr um 24 Solobusse Urbino 12 electric verstärkt.
Die Fahrzeuge, die nach Katalonien ausgeliefert werden, werden mit Solaris High Energy-Batterien mit einer Gesamtkapazität von über 400 kWh betrieben. Ihre Ladung wird sowohl per Pantograf als auch per Stecker erfolgen. Für den Busantrieb wird ein elektrischer Zentralmotor zuständig sein.
Die zusätzliche Ausstattung wird automatische Fahrerassistenzsysteme umfassen, d. h.: die Systeme Mobileye Shield+ und MirrorEye. Das erste System ermöglicht die Gefahren des toten Winkels des Fahrzeugs zu beseitigen. Dank den Kameras, die an beiden Seiten des Busses angebracht sind, wird der Fahrer vor Fußgängern oder Radfahrern gewarnt, die sich nah am Fahrzeug befinden. MirrorEye ist hingegen ein System von Kameras, die die Rück- und Seitenspiegel ersetzen. Außer der optimalen Sicht, die bei jeglichen Wetterverhältnissen als auch nachts gewährleistet ist, verringern sie auch die gesamte Busbreite, was auf engen Straßen oder Straßen mit erhöhtem Straßenverkehr besonders wichtig ist. Mit an Bord ist auch ein Gerät zur Fahrgastzählung, das dem Betreiber die Erfassung der Daten über das Fahrgastaufkommen in den Bussen ermöglicht.

Quelle: Solaris Bus & Coach sp. z o.o.

Echtzeitanzeige in HOCHBAHN-Bussen

Genau wissen, wann man ankommt – dank eines neuen Features für die Monitore in den Bussen der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) ist das für HVV-Kunden ab sofort Realität. Auf den Doppelmonitoren in Bussen werden Fahrgästen ab sofort die Minuten bis zur Ankunft an den nächsten drei Haltestellen in Echtzeit angezeigt. Der neue Service erleichtert die Planung der Wegezeit für das Ziel sowie für Umstiege.
Für eine einheitliche Kundeninformation im HVV startete die HOCHBAHN im Frühjahr die Nachrüstung von rund 700 Bussen mit Doppelmonitoren. Bereits 300 Busse verfügen aktuell über das neue Fahrgastinformationssystem. Bis zum Herbst 2022 ist die Flotte der HOCHBAHN dann komplett ausgerüstet. Die Busse des Schwesterunternehmens Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) verfügen bereits seit 2013 über ein Informationssystem mit Monitoren. Im Zuge der aktuellen Ausrüstung der HOCHBAHN wird die VHH ihr Design ebenfalls aktualisieren.
Die neue Echtzeitanzeige in den HOCHBAHN-Bussen komplettiert die Informationen auf den Monitoren. Bislang wurden hier bereits das Fahrziel, die folgenden drei Haltestellen, eine Stopp-Bestätigung sowie eine Karten-Ansicht mit der aktuellen Position des Busses und seines Fahrtweges angezeigt. Als nächstes sollen Umsteigeverbindungen eingebunden werden. So sollen Kunden in Zukunft bereits vor der Einfahrt in die nächste Haltestelle eine Übersicht zu Umsteigemöglichkeiten auf Bus, U- und S-Bahn sowie den Regionalverkehr erhalten. Perspektivisch sollen weiterhin Informationen zu Störungen und Sperrungen folgen.
Mit der Entwicklung der Inhalte für das neue Fahrgastinformationssystem beschäftigte sich Ende 2019 ein agiles Team der HOCHBAHN. Ziel ist ein Informationsangebot nah am Bedarf der Kunden, welches die Nutzung von Bussen noch komfortabler und attraktiver macht. Die Finanzierung des HOCHBAHN-Projektes erfolgt in Teilen durch Fördermittel des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur. Die Gesamtinvestitionen für das Projekt belaufen sich auf rund 4 Millionen Euro.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

Magdeburg investiert in die Busflotte

Die MVB investiert kräftig in ihre Busflotte und hat 26 neue Linienbusse gekauft – damit kann die Hälfte des Fuhrparks ausgetauscht werden. „Die neuen Busse sind notwendig, um ältere Fahrzeuge außer Dienst stellen zu können. Gleichzeitig werden wir den Komfort für unsere Fahrgäste enorm steigern, worüber ich mich sehr freue“, erklärt MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel bei der Präsentation der neuen Fahrzeuge im Busbetriebshof. Dabei handelt es sich um Busse des Typs „Lion‘s City“ der Firma MAN. Sie sind mit Efficient-Hybrid-Dieselmotoren ausgestattet.
Klaus Zimmermann, MVB-Aufsichtsratsvorsitzender und Bürgermeister und Beigeordneter für Finanzen und Vermögen der Landeshauptstadt Magdeburg unterstreicht: „Mit dieser wichtigen und zukunftsweisenden Investition der Magdeburger Verkehrsbetriebe wird der ÖPNV der Landeshauptstadt gestärkt und attraktiver für die Bürgerinnen und Bürger. Die neuen Busse sind nicht nur klimafreundlich, sie bestechen auch durch eine Reihe von Verbesserungen für die Fahrgäste.“ Dazu zählen neben dem klimatisierten Fahrgastraum, der angenehme Temperaturen zu jeder Jahreszeit verspricht, auch die LED-Ambientebeleuchtung sowie die verbauten USB-Steckdosen, die ein Laden von elektronischen Geräten während der Fahrt möglich machen.
Die Standardlinienbusse sind 12 Meter lang und verfügen über drei Türen. „Dank des verbauten Hybridmotors sind die Busse deutlich effizienter und somit klimafreundlicher als unsere bisherigen Dieselbusse. Außerdem sind sie leiser, was insbesondere Anwohnerinnen und Anwohner an Straßen mit Buslinien freuen dürfte“, sagt Frank Rathsack, Abteilungsleiter Fahrzeugtechnik bei der MVB und ergänzt: „Wir erwarten, dass die neuen Busse wartungsärmer sind und damit die Fahrzeugverfügbarkeit der MVB gesteigert wird“.
Eine Besonderheit fällt beim Einsteigen auf: Die Fahrgastsitze sind in einem besonderen Design gestaltet worden. Cornelia Muhl-Hünicke, Abteilungsleiterin Marketing, dazu: „Die neuen Sitzpolster sind nicht nur grün wie die MVB, sondern zeigen auch noch Magdeburger Sehenswürdigkeiten wie den Dom, das Hundertwasserhaus oder den Jahrtausendturm. Damit haben wir ein echtes Design-Unikat geschaffen“. Das Design der Sitzpolster wurde hausintern von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der MVB entwickelt und gemeinsam mit dem Polsterhersteller umgesetzt. Es soll auch in der neuen Straßenbahngeneration vom Typ Flexity Verwendung finden.
Die Busse werden künftig auf allen Linien der MVB eingesetzt. Aktuell sind noch keine Fahrkartenautomaten an Bord. Die MVB beschafft derzeit neue Automaten, die mit neuen Funktionen, wie kontaktloses Bezahlen, ausgestattet sind. Durch die Klage eines unterlegenen Bieters kam es jedoch im Beschaffungsprozess zu einer Verzögerung, sodass die neuen Automaten noch nicht eingebaut werden konnten. Fahrgäste müssen daher bei diesen Bussen Fahrkarten im Vorverkauf erwerben oder Handytickets nutzen. Dazu können beispielsweise die Apps „FAIRTIQ“ oder „easy.GO“ genutzt werden.
Aktuell sind bereits 13 der 26 neuen Busse in Magdeburg. Bis Ende des Jahres sollen alle neuen Fahrzeuge in Dienst gestellt werden. Insgesamt hat die MVB 7,7 Millionen Euro investiert.

Quelle: Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG

ZOB-Siegerentwurf Hamburg-Harburg

Bis zu 40 000 Fahrgäste steigen hier pro Tag ein, aus oder um, in der Spitzenzeit kommen bis zu 150 Busse pro Stunde an oder fahren ab, 22 Buslinien im Tagesverkehr und sieben Buslinien im Nachtverkehr schaffen gemeinsam mit S3, S31 sowie dem Regional- und Fernverkehr ein enges Mobilitätsnetz: die Busanlage Harburg beeindruckt als zentraler Verkehrsknotenpunkt südlich der Elbe. Mit den Leistungsdaten rangiert die Anlage gemeinsam mit Altona und Wandsbek Markt unter den Top 3 der insgesamt 13 Busanlagen im gesamten Stadtgebiet. Die in den achtziger Jahren errichtete Anlage ist allerdings damit auch an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gestoßen. Deshalb wird die Gesamtanlage nun komplett saniert und erweitert, um auch für die künftigen Leistungsausweitungen des HVV im Zuge des Hamburg-Taktes gerüstet zu sein.
Wesentliche Eckpunkte für die Gestaltung der Gesamtanlage sind dabei ein ansprechendes Erscheinungsbild im Stadtraum, großzügige und wettergeschützte Wartebereiche, ausreichende Verkehrsflächen, die eine Entzerrung der Verkehrsströme und damit zügige und pünktlichere Ankünfte und Abfahrten der Busse sowie die barrierefreie Nutzung ermöglichen, aber auch ergänzende Einkaufsmöglichkeiten und optimierte Informationssysteme für die Fahrgäste.
Jetzt ist ein wesentlicher Meilenstein für die Neugestaltung der Busanlage Harburg erreicht, die diesen Anforderungen Rechnung trägt: Der Architekturwettbewerb für den Um- und Neubau der Anlage ist abgeschlossen. Eine hochkarätig besetzte Jury hat entschieden, dass der Entwurf von Blunck+Morgen Architekten BDA realisiert werden soll. Dieser erfüllt – so die Jury – in besonderem Maße alle Kriterien, die der Ausschreibung zugrundelagen.
Der Siegerentwurf „Ein Dach für die Stadt“ besticht durch ein großes Dach, das alle Bereiche darunter „zusammenhält“ und sich mit einer „aufgeräumten“ Kante zeigt – gerade, viereckig und in alle Himmelrichtungen gleich ausgeformt schafft es eine Balance zwischen Leichtigkeit und Präsenz. Der Entwurf sieht vor, dass die Dachfläche begrünt wird – eines von vielen nachhaltigen Gestaltungsmerkmalen der neuen Anlage. Unter dem Dach, das von einer Holz-Stahl-Konstruktion getragen wird, sollen hochwertiges Material, eine gute Akustik und hoher Benutzungskomfort dem Fahrgast vermitteln, dass er im Mittelpunkt steht.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

In den Niederlanden muss Uber seine Fahrer anstellen

Der Mobilitätsdienst Uber muss in den Niederlanden nach einem Gerichtsurteil seine Fahrer als Mitarbeiter anstellen. Die Selbstständigkeit der Fahrer bestehe “nur auf dem Papier”, daher fielen sie unter den Tarifvertrag für Taxifahrer, urteilte ein Gericht in Amsterdam und gab damit dem Gewerkschaftsbund FNV recht. „Die rechtliche Beziehung zwischen Uber und den Fahrern erfüllt alle Merkmale eines Arbeitsvertrages.“
Das Gericht sah deutliche Beweise für ein klassisches Arbeitgeberverhältnis. Die Fahrer seien abhängig von den Algorithmen der App, sie dürften nur wenige Fahrten ablehnen, und das Unternehmen entscheide über den Fahrpreis. Das Gericht verurteilte Uber in der Folge zur Zahlung von 50.000 Euro an den FNV wegen Nichteinhaltung des Tarifvertrags.
Der Gewerkschaftsbund hatte Uber verklagt und nennt das Urteil ein „wichtiges Signal gegen die Scheinselbstständigkeit“. Uber beschäftigt in Amsterdam rund 4000 Fahrer.
Das Unternehmen selbst bezeichnete das Urteil als Schlag gegen die sogenannte Gig-Economy. „Wir sind enttäuscht über diese Entscheidung, denn wir wissen, dass die überwältigende Mehrheit der Fahrer unabhängig bleiben möchte“, sagte Maurits Schonfeld, Uber-Geschäftsführer für Nordeuropa. Man werde deshalb »im Interesse der Fahrer« Berufung gegen die Entscheidung einlegen.

Quelle: Spiegel.de

Switchen statt Dienstwagen

Kann ein arbeitgeberfinanziertes und flexibel einsetzbares Mobilitätsbudget das Mobilitätsverhalten berufstätiger Menschen langfristig verändern? Wird ein solches Angebot auch als Alternative zur Nutzung eines privaten Pkw oder sogar eines Firmen- oder Dienstwagens akzeptiert? Diesen spannenden Fragen widmet sich ein Pilotprojekt in Hamburg, das im September startet und an dem mehrere Unternehmen mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern teilnehmen. Das Projekt läuft im Rahmen des Reallabors. Die Erkenntnisse sollen im Rahmen der Nationalen Plattform Mobilität der Bundesregierung übergeben werden. Ein weiteres Element im Rahmen des Modellcharakters Hamburgs für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Mobilität.
Wie funktioniert der Pilot? Die Unternehmen stellen ausgewählten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein festgelegtes Budget zur Verfügung, das sie frei einsetzen können für alle Mobilitätsangebote, die über die hvv switch-App buchbar sind. Aktuell sind dies neben Bus, U- und S-Bahnen die Fahrzeuge von MOIA und sixt share. In wenigen Wochen stehen dann auch die Angebote von MILES Mobility und TIER zur Verfügung. Der Zugang für die Nutzerinnen und Nutzer ist denkbar einfach: über hvv switch kann das jeweilige Mobilitätsangebot gewählt werden. Die entsprechende Abbuchung vom Budget wird nach der Nutzung online vorgenommen und ist für die Nutzerinnen und Nutzer jederzeit auf einen Blick nachvollziehbar.

Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Mit dem Mobilitätsbudget bringen wir die Mobilitätswende in die Unternehmen rein. Das Konzept passt dabei perfekt zu den modernen Anforderungen an Flexibilität. Einfachheit und Komfort, die Angestellte und Arbeitgeber heute haben. Insbesondere die Angebotsvielfalt von Carsharing über ÖPNV bis hin zu Scootern oder Leihrädern wird viele Nutzerinnen und Nutzer überzeugen. Ich bin optimistisch, dass es in Zukunft in vielen Bereichen heißen wird: Dienstwagen war gestern, heute ist Mobilitätsbudget.“

Das Projekt wird federführend von der S-Bahn Hamburg betreut, die innerhalb des HVV das Thema Mobilitätsbudget (hvv-m) verantwortet. Die hvv-m Anwendung im Co-Branding sowie das nun integrierte Mobilitätsbudget in der hvv switch-Plattform – beide Lösungen basieren auf Bonvoyo. Die technische Lösung stellt DB connect bereit, die auch dafür verantwortlich sind, dass die Abrechnungsdaten korrekt in die Lohn-buchhaltungssysteme der Unternehmen laufen und dort steueroptimiert und automatisch abgerechnet werden. Teilnehmende Unternehmen sind unter anderem die Handelskammer Hamburg, das Reeperbahnfestival, der ZEIT-Verlag, Funke Medien Hamburg und Acer. Je Unternehmen können bis zu 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diesen Piloten ausprobieren. Ihnen werden bis zu 50 Euro pro Monat als flexibel verfügbares Mobilitätsbudget zur Verfügung gestellt.
Die Ergebnisse dieser Pilotstudie werden im Rahmen des Reallabors unter der Leitung der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) zusammengeführt und mit weiteren Projektergebnissen an die Bundesregierung geleitet. Die wissenschaftliche Begleitung des Projektes erfolgt in Form von Befragungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor, während und nach der Nutzung des Mobilitätsbudgets. Umgesetzt wird die Begleitstudie von infas, dem Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

Europäische Mobilitätswoche für nachhaltige Mobilität

Am Donnerstag, 16.9.2021, startet die Europäische Mobilitätswoche (EMW), die Kommunen jährlich und europaweit vom 16. bis 22. September die Gelegenheit gibt, ihre Bürger an das Thema „Nachhaltige Mobilität“ heranzuführen. Auch Städte und Verkehrsunternehmen im VRR-Gebiet beteiligen sich an der europaweiten Aktion. Das EMW-Maskottchen Edgar macht u.a. halt in Dortmund und besucht die vom Zukunftsnetz Mobilität NRW zur Verfügung gestellten „Stadt-Terrassen“.
Die Europäische Mobilitätswoche ist eine Kampagne der Europäischen Kommission. Jedes Jahr präsentieren Kommunen in der Woche vom 16. bis zum 22. September europaweit ihre nachhaltigen Mobilitätskonzepte und testen sie gemeinsam mit ihren Bürgern. Ziel ist es, der Öffentlichkeit zugunsten der Lebensqualität in ihrer Heimat eine neue Perspektive zu ihrem bisherigen Mobilitätsverhalten zu eröffnen. Seit 2019 unterstützt das Zukunftsnetz Mobilität NRW seine Mitgliedskommunen bei der erfolgreichen Planung und Umsetzung von eigenen Aktionen. In diesem Jahr nehmen rund 50 Städte, Gemeinden und Kreise aus NRW mit verschiedenen Aktionen an der EMW teil.
Das Motto der diesjährigen EMW „Aktiv, gesund und sicher unterwegs“ soll Kommunen dazu anregen, mit Menschen zu den Themen Sicherheit und Gesundheit im Verkehr ins Gespräch zu kommen. Denn nachhaltige Mobilitätsformen wie Radfahren oder Zufußgehen benötigen beispielsweise viel weniger Platz als der motorisierte Individualverkehr. Mit dem so gewonnenen Platz könnten Straßen begrünt, Sitzgelegenheiten geschaffen oder Spielplätze gestaltet werden, das wiederum die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Menschen in Städten und Gemeinden verbessert. Diese Idee greift im VRR-Raum u.a. die Stadt Dortmund auf. So werden im Klinikviertel unter dem Titel „ParkRaum – MeinRaum“, thematisch eingebunden in die EMW, am 20. September für fünf Wochen sogenannte „Stadt-Terrassen“ des Zukunftsnetz Mobilität NRW aufgestellt. In dieser Zeit ersetzen die Möbel Parkplätze, sodass die Straßen als veränderter Lebensraum bespielt werden können. Auch EMW- Maskottchen Edgar wird die Stadt-Möbel in Dortmund im Aktionszeitraum besuchen.
Die Stadt-Terrassen sind ein kostenloses Leih-Angebot des Zukunftsnetz Mobilität NRW für alle Kommunen in NRW. Bis zum „Umzug“ nach Dortmund stehen die Möbel noch bis zum 19. September im Rahmen eines Verkehrsexperiments zugunsten des Fahrradverkehrs in Neuss.

Weitere Informationen über das Zukunftsnetz, das Angebot der Stadt-Terrassen und die Europäische Mobilitätswoche

Quelle: Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR