VDV und VDB fordern ein Beschleunigungsprogramm für die Schiene

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) forderten heute (6.10.2021) in einer gemeinsamen Pressekonferenz die künftige Bundesregierung auf, ein Beschleunigungsprogramm für die Schiene anzugehen. Bei dem derzeitigen Umsetzungstempo drohe Deutschland die Stärkung der Schiene und damit die Klimaziele deutlich zu verfehlen. Bis 2030 sollen die CO2-Emission im Vergleich zu 1990 um 65 Prozent sinken.
Die Präsidenten beider Verbände setzen sich im Schulterschluss für einen ambitionierten Hochlauf der Schiene ein und betonten, der Sektor stehe für die Mobilität der Zukunft bereit.  „Klimaschutz und mehr nachhaltige Mobilitätsangebote für Wirtschaft und Gesellschaft sind zwei zentrale politische Aufgaben der nächsten Bundesregierung. Das geht nur mit der Schiene. Es gab in der vergangenen Legislaturperiode bereits wichtige Entscheidungen für die Modernisierung und den Ausbau des Schienenverkehrs, aber dringender denn je brauchen wir jetzt mehr Tempo“, sagte VDB-Präsident Andre Rodenbeck.
Auch Ingo Wortmann, Präsident Deutscher Verkehrsunternehmen, betonte: „Wir haben nur noch etwas mehr als acht Jahre, um die Klimaschutzziele im Verkehrssektor zu erreichen. Der ÖPNV und die Eisenbahnen spielen dabei eine zentrale Rolle und stehen zugleich vor großen Herausforderungen. Wenn wir das nötige Wachstum bei Bus und Bahn erreichen wollen, dann müssen wir gemeinsam mit der Politik in allen Bereichen deutlich schneller werden.“
Die Präsidenten von VDV und VDB stellten in einer gemeinsamen Erklärung drei Maßnahmen für die beschleunigte Modernisierung des Schienensystems vor:

1.            Schneller planen und bauen. Notwendig sind schnellere Genehmigungsverfahren, digitalisierte Prozesse, mehr Personal in Planungs- und Genehmigungsbehörden bei stärkerer Einbindung auch von Planungsressourcen der Industrie sowie standardisierte Bewertungen für Investitionen in Schienenbahnen, die Klima- und Umweltschutz sowie Aspekte der Daseinsvorsorge besser spiegeln.

2.            Digitalisierung im Expresstempo vorantreiben für mehr Kapazität, mehr Klimaschutz und mehr europäische Verbindungen. Die künftige Bundesregierung muss schnell notwendige Investitionen bereitstellen für Digitale Stellwerke sowie ETCS für Schienennetz und Fahrzeuge (OBUs), bis 2024 den 5G-Standard im gesamten Schienennetz realisieren für ein attraktives, zeitgemäßes Reisen, kundenfreundliche Anwendung wie das digitale Ticketing fördern und fairen Datenaustausch sowie Cybersecurity prioritär vorantreiben.

3.            Vergaben klimagerecht modernisieren. Deutschland muss in öffentlichen Ausschreibungen noch stärker Innovation, Kundenkomfort, Qualität, niedrige Lebenszykluskosten und Design fordern, anstatt nur den günstigsten Anschaffungspreis maßgeblich zu bewerten. Die künftige Bundesregierung muss sich gemeinsam mit Bundesländern und anderen Akteuren für klimagerechte Vergaben einsetzen, Erfahrungen besser bündeln und rechtssichere vergaben gestalten.

Quelle: Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB); Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

Gemeinsame Erklärung „Mit mehr Schiene und mehr Tempo für mehr Klimaschutz”

Studie: Beeinflussung des Mobilitätsverhaltens durch die Coronakrise

Die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel geht weiter zurück, während das Fahrrad als Verkehrsmittel an Bedeutung gewinnt – diese Entwicklung ist für die Zeit „nach der Corona-Krise“ zu erwarten. Dieses Ergebnis ist Teil der Studie „Mobilität während und nach der Corona-Krise – Erneute Analysen für Deutschland“ des Research Lab for Urban Transport (ReLUT) der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS). Mit ihrer aktuellen Forschung knüpfen die Wissenschaftler/-innen an die Vorgänger-Studie zum veränderten Mobilitätsverhalten im Zuge der Corona-Krise an, die im September 2020 veröffentlicht wurde. Für das Update in diesem Jahr führte das Team deutschlandweit im Juli 2021 weitere repräsentative Befragungen mit etwa 1500 Personen durch, von denen viele bereits Teil der ersten Befragung waren.

Die aktuelle Studie bestätigte manche Ergebnisse aus dem vergangenen Jahr, beispielsweise den Effekt der Corona-Krise auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV): Im Vergleich mit dem Sommer 2020 wurde er nun an noch weniger Tagen pro Woche genutzt. „Ein Aspekt dürfte dabei sein, dass nach den Lockdowns und der Homeoffice-Erfahrung viele Zeitkarten erstmal nicht wiedergekauft wurden und so der ÖPNV für gelegentliche Fahrten vergleichsweise unattraktiv erscheint“, sagt Prof. Dr. Marco Sunder, Mitautor der Studie und Transportökonomik-Professor am Fachbereich Wirtschaft und Recht der Frankfurt UAS. Fuhren die Teilnehmer/-innen in Großstädten vor der Corona-Krise an durchschnittlich 2,08 Tagen pro Woche mit dem ÖPNV, so reduzierte sich die Nutzung in der erneuten Befragung um knapp ein Drittel auf nur noch 1,42 Tage pro Woche. Noch deutlicher fiel der Effekt bei den Befragten auf dem Land aus, die den ÖPNV aber grundsätzlich seltener nutzen. Dort betrug der Rückgang sogar fast 60 Prozent.

Ergebnisse der ReLUT Mobilitätsbefragung – Norstat Panel im Juli 2021 zum Mobilitätsverhalten der Teilnehmer/-innen „vor“ und „nach“ der Corona-Pandemie (Grafik: ReLUT / Frankfurt UAS)

Mit den erhobenen Angaben zur Corona-Impfung ließ sich zudem feststellen, dass die Menschen, die in der Vergangenheit („vor Corona“) häufig den ÖPNV genutzt haben, nun auch eher bereit waren, sich impfen zu lassen. Allerdings gab es keinen klaren Hinweis darauf, dass vollständig Geimpfte wieder zum „alten“ Mobilitätsverhalten aus der Zeit „vor Corona“ zurückkehrten. Tatsächlich wollen nur 12 Prozent der Erwachsenen die öffentlichen Verkehrsmittel in einer Zeit „nach Corona“ häufiger nutzen als „davor“; dem gegenüber stehen 23 Prozent, die planen, dauerhaft seltener auf den ÖPNV als Verkehrsmittel zu setzen. Relativer Gewinner ist wie in der ersten Studie aus dem vergangenen Jahr das Fahrrad, das auch für die post-Corona-Zeit sehr gute Aussichten hat. Nur fünf Prozent der Befragten planen „nach Corona“ seltener mit dem Fahrrad zu fahren als „davor“, 31 Prozent dagegen möchten auch nach der Pandemie häufiger mit diesem Verkehrsmittel unterwegs sein.

Ein weiterer bemerkenswerter Befund ist, dass viele Befragte auch für den Fall sehr niedriger Inzidenzen im kommenden Jahr wünschen, dass Hygiene-Vorschriften weiterhin im ÖPNV Bestand haben. 68 Prozent der Teilnehmer/-innen plädierten dafür, dass im ÖPNV zumindest einige Vorschriften weiter gelten, während 17 Prozent die Abschaffung aller Hygieneregeln bevorzugte. Ein ähnliches Meinungsbild erreichte die Studie bei der Frage nach Hygieneregeln bei großen Veranstaltungen. Auch berufliche Onlinemeetings und Arbeiten im Homeoffice werden nach der Krise in höherem Umfang als davor angestrebt, während im privaten Bereich eher direkte Kontakte bevorzugt werden.

„Einige der in den Studien beschriebenen Entwicklungen wären wohl auch ohne die Pandemie aufgetreten, wenn auch deutlich langsamer“, sagt Sunder: „Gerade für den ÖPNV müssen nun weitere Konzepte entwickelt werden, um Fahrgäste zurückzugewinnen. Eine mit regelmäßigem Homeoffice verträgliche Tarifgestaltung gehört sicherlich dazu.“

Quelle: Frankfurt University of Applied Sciences

Preisanpassungen im SPNV

Zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2021 werden die Fahrkartenpreise der Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) im deutschen Nahverkehr um durchschnittlich rund 1,7 Prozent angehoben. Zu den EVU im deutschen Nahverkehr gehören unter anderem die Tochtergesellschaften und Beteiligungen von Abellio, BeNEX, National Express, NETINERA, der Transdev-Gruppe und DB Regio.
Die Preisanpassung betrifft lediglich knapp 20 Prozent aller Nahverkehrskunden in Deutschland. Rund 80 Prozent der Fahrgäste im deutschen Nahverkehr sind nicht davon betroffen, da sie in Verkehrsverbünden bzw. Landestarifen unterwegs sind, die ihre eigenen Tarife haben.
So werden die Fahrkartenpreise für Verkehre innerhalb der Bundesländer Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen, Hamburg, Brandenburg und Berlin ausschließlich durch die jeweiligen Verkehrsverbünde beziehungsweise Landestariforganisationen festgelegt.
Die Preisanpassung im Schienenpersonennahverkehr liegt weit unterhalb der aktuellen Inflationsrate von 4,1 Prozent und erfolgt vor allem aufgrund gestiegener Betriebskosten. Unter anderem sorgt die Corona-Pandemie für nachhaltige zusätzliche Belastungen der Unternehmen.
Mit durchschnittlich 1,7 Prozent liegt die Anpassung im Vergleich zu vielen Verkehrsverbünden am unteren Ende des Spektrums. Konkret steigen die Preise für Einzeltickets und Zeitkarten ab Dezember im Schnitt um 1,9 Prozent. Persönliche Zeitkarten werden in Zukunft 1,4 Prozent günstiger sein als übertragbare Zeitkarten. Die Preise für die Pauschalpreistickets erhöhen sich im Schnitt um 1,3 Prozent. Die Grundpreise des Bayern-Tickets, Bayern-Tickets Nacht und Bayern-Böhmen-Tickets steigen um 1 Euro, die Grund- und Mitfahrerpreise des Sachsen-, Sachsen-Anhalt-, Sachsen-Böhmen- und Thüringen-Tickets steigen um je 50 Cent. Der Mitfahrerpreis des Mecklenburg-Vorpommern-Tickets 2. Klasse Freitag bis Sonntag erhöht sich ebenfalls um 50 Cent.
Daneben wird die Preislogik des Mecklenburg-Vorpommern-Tickets 1. Klasse analog anderer Länder-Tickets harmonisiert. Während die Grundpreise der Varianten Montag bis Donnerstag und Freitag bis Sonntag angehoben werden, werden die Mitfahrerpreise vereinheitlicht und im Durchschnitt gesenkt. Jeder Mitfahrer zahlt künftig einen einheitlichen Mitfahrerpreis.
Im kommenden Jahr wird der Nahverkehrstarif der Deutschen Bahn (BB DB) durch den Deutschlandtarif abgelöst. Die Deutschlandtarifverbund GmbH übernimmt die Aufgaben des Tarifverbands der Bundeseigenen und Nichtbundeseigenen Eisenbahnen in Deutschland (TBNE) und schafft dabei einheitliche Rahmenbedingungen für alle Kooperationspartner.
Im Zuge der intensivierten Kooperation zwischen den Eisenbahnverkehrsunternehmen des SPNV und der Aufgabenträger werden tarifliche Neuerungen von Beginn an gemeinschaftlich entwickelt und eingeführt. Durch die verstärkte Zusammenarbeit können somit neue Tarifprodukte beschleunigt eingeführt werden.

Quelle: Tarifverband der Bundeseigenen und Nichtbundeseigenen Eisenbahnen in Deutschland

Erster H2.City Gold-Brennstoffzellenbus in Wiesbaden angekommen

Der Mobilitätsdienstleister der Landeshauptstadt Wiesbaden, ESWE Verkehr, hatte im Juni 2020 europaweit zehn Brennstoffzellenbusse ausgeschrieben. Aus den eingereichten Angeboten ging der portugiesische Fahrzeughersteller CaetanoBus S.A. als Sieger hervor. Sein Modell „H2.City Gold” konnte alle gewünschten Kriterien erfüllen. Im Rahmen einer Feierstunde wurde der erste eigene Brennstoffzellenbus von ESWE Verkehr in Empfang genommen.
ESWE Verkehr verfolgt als Mobilitätsdienstleister der Landeshauptstadt Wiesbaden das Ziel des lokal emissionsfreien ÖPNV. Die Brennstoffzellentechnik arbeitet dabei unter Verwendung vom sogenannten grünen Wasserstoff. Das ist die nachhaltigste Wasserstoffvariante und ein zentraler Baustein, um die Luft- und Lebensqualität in Wiesbaden zu verbessern. Die neuen und emissionsfreien Brennstoffzellenbusse sind ein wichtiger Teil im Luftreinhalteplan der Landeshauptstadt Wiesbaden.
Weitere neun Brennstoffzellenbusse sollen bis Ende Dezember 2021 von Portugal nach Wiesbaden geliefert werden. ESWE Verkehr konnte bereits über ein Jahr lang Erfahrungen mit einer Wasserstofftankstelle auf dem eigenen Firmengelände und einem angemieteten Brennstoffzellenbus sammeln. Aufgrund ihrer Reichweite, sie liegt je nach Einsatzprofil und Gewicht des Busses zwischen mindestens 350 bis zu 400 Kilometer, werden die Brennstoffzellenbusse vorzugsweise auf längeren Buslinien eingesetzt. Betankt werden die neuen Busse in deutlich unter 15 Minuten. Das Entscheidende ist jedoch, dass ESWE Verkehr einen weiteren großen Schritt zur Verwirklichung des Unternehmensziels „Unsere Vision – Null Emission” geht.
Die Fahrzeuge werden durch das EU-Projekt „JIVE” (Joint Initiative for Hydrogen Vehicles across Europe) mit 1,95 Mio. Euro und speziell im Rahmen des EU-Programms „Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking” (FCH JU) gefördert. Eine weitere Förderung erfolgt mit insgesamt 1,685 Mio. Euro durch das Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und vom Projektträger Jülich (PTJ) umgesetzt.

Quelle: ESWE Verkehrsgesellschaft mbH

Schienennetz muss wieder wachsen

„Nach Jahrzehnten des Schrumpfens muss das Schienennetz unter der neuen Bundesregierung endlich wieder wachsen.“ Dafür sprach sich Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz der Schiene, am Dienstag in Berlin bei der Präsentation des Fahrplans Zukunft 2021–2025 aus. „Deutschland braucht mehr statt weniger Gleise, um beim Klimaschutz im Verkehr voranzukommen“, sagte Flege. „Die nächste Bundesregierung muss in ihrer Amtszeit die historische Trendumkehr bei der Schieneninfrastruktur schaffen“, so Flege weiter.
Mit dem „Fahrplan Zukunft“ legt das gemeinnützige Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene der künftigen Bundesregierung ein Konzept zum Erreichen der verkehrs- und klimapolitischen Ziele vor. Kernelement ist die Stärkung der Schieneninfrastruktur unter anderem durch einen beschleunigten Neu- und Ausbau des Gleisnetzes. „Die alte Bundesregierung war schienenfreundlich und hat mit dem Masterplan Schienenverkehr die Aufgaben für dieses Jahrzehnt klar beschrieben. Nun geht es darum, bei der Umsetzung voranzukommen“, betonte Flege.
Martin Burkert, ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender der Allianz pro Schiene und stellvertretender Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG, erklärte: „Noch in dieser Legislaturperiode müssen die Mittel für den Neu- und Ausbau der Schienenwege auf mindestens drei Milliarden Euro pro Jahr steigen. Sie müssen sich also mindestens verdoppeln. Das Thema Kapazitätserweiterung muss in der kommenden Legislatur absolute Priorität haben. Dies ist der Schlüssel zum Erreichen der Klimaziele im Verkehr“, so Burkert weiter. „Nur so ist es möglich, in diesem Jahrzehnt auch die Fahrgastzahlen zu verdoppeln und den Marktanteil der Schiene im Güterverkehr auf mindestens 25 Prozent zu erhöhen.“ Zuvor lag letzterer bei etwa 19 Prozent und dürfte in der Corona-Pandemie sogar noch einmal gesunken sein. „Seit Mitte der 1990er Jahre ist die Verkehrsleistung auf der Schiene im Personenverkehr um über 50 Prozent gewachsen, im Güterverkehr sogar um knapp 90 Prozent. All das findet jedoch auf einem deutlich kleineren Schienennetz statt“, kritisierte Burkert. 
Zur Finanzierung der Investitionen sieht der Fahrplan Zukunft einen neuen, ganzheitlichen Ansatz in der Verkehrspolitik vor. Die Milliarden aus der Lkw-Maut sollten nicht länger allein in den Straßenbau fließen, sondern auch in die klimafreundliche Schiene.

Quelle: Allianz pro Schiene

Karsten Schulz neu in der Keolis Deutschland-Geschäftsführung

Seit dem 1. Oktober 2021 zählt Karsten Schulz zum Geschäftsführungsteam von Keolis Deutschland. Ab Januar 2022 wird er zudem die Funktion des technischen Geschäftsführers übernehmen. Gemeinsam mit der Vorsitzenden der Geschäftsführung Anne Mathieu wird der 52-Jährige die Zukunft der eurobahn steuern.
Seit acht Jahren gehört der Bereichsleiter Bestellermarkt und Geschäftsentwicklung zum Keolis Deutschland-Team. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem die erfolgreiche Transformation von Vertrag 2.0 und darauf aufbauend unter den neuen Rahmenbedingungen die langfristige Fort- und Weiterentwicklung der eurobahn.
Schulz wird bis Ende dieses Jahres sukzessive den Aufgabenbereich des bisherigen technischen Geschäftsführers Oliver Glaser übernehmen. Glaser verlässt nach zweijähriger Amtszeit aus privaten Gründen das Unternehmen und wird sich neuen Aufgaben im kommunalen Umfeld in seiner Heimat in Süddeutschland widmen.

Quelle: KEOLIS Deutschland GmbH & Co. KG

Streik bei den Magdeburger Verkehrsbetrieben

Die Beschäftigten der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) wurden von der Gewerkschaft ver.di zum Warnstreik aufgerufen. Um Mitternacht soll dieser beendet sein, sodass der Verkehr wiederaufgenommen werden kann.
Die MVB wird in der Nacht von Montag (4. Oktober 2021) auf Dienstag (5. Oktober 2021) den Verkehr wiederaufnehmen. Der erste Nachtanschluss am Alten Markt findet um 00.15 Uhr statt. Als einzige Ausnahme werden jedoch die Nachtstraßenbahnlinien N5 (Diesdorf – Alter Markt) und N8 (Barleber See – Alter Markt) nicht an diesem Anschluss teilnehmen, da die Wege vom Betriebshof zum Alten Markt zu lang sind. Der nächste planmäßige Anschluss mit allen Nachtlinien findet dann regulär um 00.45 Uhr statt. Auch zum Tagesbeginn am Dienstag werden alle Linien wieder im Einsatz sein.
Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten im öffentlichen Personennahverkehr in Sachsen-Anhalt zum Warnstreik aufgerufen. Die MVB wurde bzw. wird am Montag, den 4. Oktober von 3.30 Uhr bis 24 Uhr bestreikt. Hintergrund sind laufende Tarifverhandlungen der ver.di mit dem kommunalen Arbeitgeberverband Sachsen-Anhalt.

Quelle: Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG

Auf dem Weg zum Hamburg-Takt

Hamburg will die Mobilitätswende schaffen und damit dem Klimawandel nachhaltig begegnen. Dieses Ziel zeigt sich im Hamburg-Takt mit seinem Versprechen, den Fahrgästen bis 2030 binnen fünf Minuten ein öffentliches Verkehrsangebot zu bieten. Ab sofort wird dieses Vorhaben im hvv von einem neuen Selbstverständnis gestützt und gestärkt:
Einfacher Zugang zu nachhaltigen Mobilitätslösungen sowie umfassender und innovativer Service sind die zentralen Merkmale, mit denen der „neue hvv“ seine Fahrgäste begleitet. Verkehrsunternehmen und Verbundgesellschaft arbeiten noch enger als bisher zusammen, das gemeinsame Credo lautet: “Wir sind der neue hvv.” Der neue zentrale hvv-Slogan „Und was bewegt dich?“ ist dabei Ausdruck unbedingter Kundenorientierung. Er markiert den Aufbruch zu vielen Innovationen im hvv, vor allem aber zu einer zentralen, einfachen und konsistenten Kundeninformation auf allen Ebenen, mit gleicher Qualität überall im Verbund, in der Kundeninformation genauso wie zum Beispiel in der Baustellenkommunikation oder bei Wegeleitungen („One face to the customer“).
Das neue Selbstverständnis wird durch ein komplett anderes Erscheinungsbild unterstrichen, welches mit neuen Farben und einem neuen Logo den Aufbruch im ältesten Verkehrsverbund der Welt auch optisch dokumentiert. Sukzessive wird der hvv in den kommenden Wochen und Monaten den optischen Wandel vollziehen.
Die neue Form der Gemeinsamkeit zeigt sich auch in den Sozialen Medien: Erstmals in Deutschland werden die verschiedenen Facebook-Auftritte von Verkehrsunternehmen und Verbundgesellschaft im hvv zu einem zentralen Kanal unter www.facebook.com/deinhvv gebündelt. Das bedeutet: HOCHBAHN, S-Bahn Hamburg, VHH und hvv machen gemeinsame Sache. Damit steht der Community (mehr als 150.000 Follower) eine attraktive neue hvv Fanpage zur Verfügung, bei der alle Beteiligten an einem Strang ziehen.

Quelle: Hamburger Verkehrsverbund

Abspaltung von Daimler Truck und Umfirmierung der Daimler AG

Die Aktionäre der Daimler AG haben auf der virtuellen außerordentlichen Hauptversammlung am 1. Oktober 2021 mit überragender Mehrheit eine Neuausrichtung des Unternehmens beschlossen. Für die Abspaltung des Lkw- und Bus-Geschäfts mit anschließendem Listing der Daimler Truck Holding AG als eigenständiges Unternehmen an der Frankfurter Wertpapierbörse sprachen sich 99,90% des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals aus.
Mit einer ebenfalls überragenden Mehrheit von 99,89% hat die Aktionärsversammlung außerdem der Umfirmierung der Daimler AG in Mercedes-Benz Group AG zum 1. Februar 2022 zugestimmt. Der neue Name unterstreicht die künftige Fokussierung auf Pkw und Vans der Marken Mercedes-Benz, Mercedes-AMG, Mercedes-Maybach und Mercedes-EQ.
Beide Maßnahmen müssen noch in das Handelsregister eingetragen werden. Anschließend können beide Unternehmen für alle Seiten entscheidenden Mehrwert schaffen.
Die bisherigen Daimler-Aufsichtsratsmitglieder Marie Wieck und Joe Kaeser geben im Zuge der Neuausrichtung ihre Mandate auf und konzentrieren sich künftig auf den Aufsichtsrat der Daimler Truck Holding AG. Als Nachfolger im Aufsichtsrat der Daimler AG hat die Hauptversammlung Helene Svahn mit einer Mehrheit von 99,34% und Olaf Koch mit einer Mehrheit von 98,60% gewählt.

Quelle: Daimler AG

Großbrand in Busdepot der Stuttgarter Straßenbahnen

Nach einem Großbrand im Bus-Betriebshof Gaisburg der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) ist die Ursache des Feuers am Freitag (1.10.2021) weiterhin unklar. Die Brandermittler konnten sich den Ort des Geschehens noch nicht anschauen, weil das Dach der ausgebrannten Halle einsturzgefährdet sei, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag. Ein SSB-Mitarbeiter hatte – etwa zeitgleich mit dem Alarm des Brandmelders – Flammen auf dem Dach eines Busses entdeckt. Sowohl Diesel-Hybrid-Busse wie auch rein-elektrische Busse haben ihre Batterien auf dem Dach. Ob ein technischer Defekt an den Batterien zu dem Ausbruch des Brandes geführt hat, sei aber noch unklar. Anzeichen für eine vorsätzliche Tat gab es der Polizei zufolge jedoch nicht.
Bei dem Großfeuer ist ein Millionenschaden entstanden. 25 Busse sind vollständig zerstört worden. Darunter ist nach Angaben der Feuerwehr mindestens ein Elektrobus. Anwohner des Industriegeländes waren dazu aufgerufen worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten, Klima- und Lüftungsanlagen auszuschalten und das betroffene Gebiet zu meiden. Am Freitagmorgen stellte die Feuerwehr bei Luftmessungen keine erhöhten Werte in der Umgebung des Großbrandes mehr fest und gab Entwarnung. Anwohner konnten somit ihre Fenster und Türen wieder öffnen.

Quelle: Südwest Presse, SWR