Hoher volkswirtschaftlicher Nutzen von Verkehrsunternehmen

„Jeder Euro direkte Wertschöpfung bei den Unternehmen des öffentlichen Verkehrs ist mit weiteren 2,10 Euro Wertschöpfung für die Bundesrepublik verknüpft.“ Zu diesem zentralen Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Conoscope GmbH in Kooperation mit dem Kowid Leipzig im Auftrag des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). Untersucht wurden die volkswirtschaftlichen Effekte des öffentlichen Verkehrs in Deutschland. Dazu wurden umfangreiche Daten bzgl. Einkaufsstruktur, bezogenen Lieferungen und Leistungen, Personalaufwand und finanzielle Kennzahlen aus einer repräsentativen Stichprobe von insgesamt 30 Verkehrsunternehmen bundesweit wissenschaftlich erhoben und ausgewertet.

VDV-Präsident Ingo Wortmann: „Die Ergebnisse dieser Studie belegen eindrucksvoll, dass jeder in den öffentlichen Verkehr investierte Euro nicht nur einen hohen Wert für den Klimaschutz hat, sondern auch einen hohen volkswirtschaftlichen Nutzen vor Ort sowie für Deutschland insgesamt bedeutet. In Summe gehen 67,4 Milliarden Euro der gesamten Wertschöpfung der Bundesrepublik auf den öffentlichen Verkehr zurück. Die Verkehrsunternehmen und Verbünde sind zudem echte Jobmotoren für dieses Land: Der Gesamtbeschäftigungseffekt der Branche beläuft sich auf 930.000 Voll- und Teilzeitbeschäftigte, jeder Arbeitsplatz bei uns führt zudem zu zwei weiteren Arbeitsplätzen in anderen Branchen wie etwa bei der Fahrzeug- und Zulieferindustrie oder auch im stationären Einzelhandel an Bahnhöfen, etc.“

Neben den Effekten der Wertschöpfung und der Beschäftigungszahlen hat die Studie auch die Einkommenseffekte in den bzw. durch die öffentlichen Verkehrsunternehmen untersucht: Insgesamt gehen auf die Branche knapp 41,6 Milliarden Euro Einkommen zurück, davon 17,4 Milliarden Euro direkt, 15, 6 Milliarden Euro indirekt und weitere 8,6 Milliarden Euro auf induzierter Ebene.
Die 67,4 Milliarden Euro Wertschöpfung, die im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Aktivitäten der Unternehmen des öffentlichen Verkehrs entstehen, entsprechen ca. 2,2 % der gesamten Bruttowertschöpfung Deutschlands oder beispielsweise der gesamten jährlichen Bruttowertschöpfung des Landes Brandenburg. Der von den Gutachtern dabei ermittelte Multiplikator von 2,1 ist im Branchenvergleich überdurchschnittlich. Bei der deutschen Luftfahrt etwa, so die Studie, liegt der Wertschöpfungsmultiplikator bei 1,5, bei der Automobilindustrie ebenfalls bei 2,1. Die Wertschöpfung des öffentlichen Verkehrs wird zudem fast ausschließlich im Inland erzeugt und sichert die Arbeitsplätze vor Ort.
„Die Studie zeigt, dass ein leistungsstarker öffentlicher Verkehr im wahrsten Sinne des Wortes ‚wertvoll‘ für den Wirtschaftsstandort Deutschland und für die Erreichung der Klimaschutzziele ist. Das sind wichtige Erkenntnisse zum jetzigen Zeitpunkt, denn wir stehen im gesamten Verkehrssektor vor großen Herausforderungen und einem umfassenden Transformationsprozess bis zum Jahr 2030. Das heißt, dass die kommende Bundesregierung gemeinsam mit den Ländern und Kommunen in kurzer Zeit zahlreiche regulatorische und gesetzliche Maßnahmen beschließen und umsetzen muss, um die Mobilität in Deutschland zukunftssicher, klimaschonend und effizient zu gestalten. Unsere Branche ist bereit, diesen Weg mitzugehen“, so Wortmann abschließend.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)

Link zum vollständigen Bericht

Preise für Einzelfahrkarten im bwtarif steigen

Die Preise im bwtarif werden zum 12. Dezember 2021 angepasst. Dies hat der zuständige Baden-Württemberg-Tarif-Ausschuss beschlossen. Mit der Erhöhung reagiert die Baden-Württemberg-Tarif GmbH auf die gestiegenen Kosten, etwa für Energie und Personal.
Betroffen sind die verbundüberschreitenden Einzelfahrscheine sowie die Tagestickets Baden-Württemberg-Ticket, MetropolTagesTicket Stuttgart und RegioXTicket. Die Preise für diese Nahverkehrs-Angebote steigen zum Fahrplanwechsel um durchschnittlich 1,9 %. Beim Baden-Württemberg-Ticket wird der Mitfahrerpreis von 6 auf 7 Euro pro Person angepasst. Der Grundpreis des Tickets bleibt unverändert.
Die erste Preisanpassung seit Einführung des verbundüberschreitenden Tarifs im Dezember 2018 betrifft auch die Zeitkarten im bwtarif – etwa die Monatskarte bwMONAT oder das Abonnement bwABO. Die Erhöhung erfolgt in Anlehnung an die Preisentwicklung bei den Verkehrsverbünden in den jeweiligen Regionen und fällt damit je nach Verbindung unterschiedlich aus.

Quelle: Baden-Württemberg-Tarif GmbH

Hoffen auf verkehrspolitischen Aufbruch

Die Verbände der Wettbewerbsbahnen und die Allianz pro Schiene haben an die potentiellen Ampelkoalitionäre appelliert, verkehrspolitisch einen Aufbruch zu wagen und sich auf programmatische Schnittmengen zu besinnen. „Mehr Klimaschutz, mehr Marktwirtschaft, mehr soziale Gerechtigkeit“ müsse das neue Motto der Verkehrspolitik werden, forderten das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE), mofair und die gemeinnützige Allianz pro Schiene am Donnerstag in Berlin von SPD, Grünen und FDP. An finanzpolitischen Grundsätzen müsse die Verkehrswende jedenfalls nicht scheitern.
Kaufprämien für Autos, die Subventionierung von Flugreisen und die Förderung des Lkw-Verkehrs haben eine soziale Schieflage, verzerren den Verkehrsmarkt und belasten Mensch und Umwelt, so die Verbände. Mit immer weiteren Steuermilliarden sei in den vergangenen Jahren zusätzlicher Verkehr angereizt worden. Negative Folgen wie Verkehrslärm treffe überwiegend Menschen mit geringem Einkommen. Umweltfreundliche Verkehrsträger wie der elektrisch betriebene Schienenverkehr hätten es schwer, sich ökonomisch gegen Dieselsteuerprivileg und Lkw-Mautbefreiung auf 88 Prozent aller Straßen durchzusetzen.
Um den Dreiklang „Mehr Klimaschutz, mehr Marktwirtschaft, mehr soziale Gerechtigkeit“ verkehrspolitisch mit Leben zu füllen, regt das Verbändebündnis den Abbau umweltschädlicher Subventionen, die verursachergerechte Zuordnung von auf die Allgemeinheit abgewälzten Folgekosten und den Vorrang von Investitionen in klimafreundliche Verkehrsmittel an. Die überfällige Verkehrswende müsse durch eine Unterstützung einkommensschwacher Haushalte flankiert werden. Der Markenkern aller drei Parteien könne durchaus der Mix für eine moderne Mobilitätspolitik sein.

Quelle: Allianz pro Schiene e.V.

Check-in/Be-out im hvv

Einfach Bus, Bahn und Fähre fahren – ohne sich zu fragen, welches Ticket das Richtige ist. Kein Suchen in Tabellen oder Aushängen. Einfach Smartphone zücken, anmelden, losfahren und am nächsten Tag den günstigsten Fahrpreis erhalten. Diese Vision wird im Hamburger Verkehrsverbund (hvv) mit hvv Any in Kürze Realität.
Als Live-Demo ist die Check-in/Be-out-Funktionalität im Rahmen des ITS-Kongresses erstmalig erlebbar. Zum Frühjahr 2022 steht sie dann im gesamten hvv-Netz für alle Fahrgäste innerhalb der hvv switch App zur Verfügung. Der Name macht Programm: hvv Any steht für anyone, anytime, anywhere – egal wer, wann und wo, hvv Any kümmert sich um das richtige Ticket. Damit wird die Nutzung gerade für Menschen, die nicht täglich mit Bus und Bahn unterwegs sind, maximal vereinfacht. Entwickelt und umgesetzt wird das Projekt von der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) in Zusammenarbeit mit und für den hvv.
Nach dem Motto „Erst fahren, dann zahlen“ kann man künftig mit hvv Any innerhalb der hvv switch App einfach und schnell beim jeweiligen Fahrtantritt mit einem Wisch über den Button „Fahrt beginnen“ einchecken und losfahren. Die Erfassung aller Umstiege und auch das Auschecken erfolgen automatisch. Am Ende des Tages wird dann aus der Kombination aller Fahrten die jeweils günstigste Fahrkarte errechnet. Kenntnisse zu Ticketarten und Tarifzonen gehören somit der Vergangenheit an.
Zum Launch wird hvv Any für alle Fahrten im gesamten hvv Netz mit drei Bundesländern, sieben Kreisen und rund 25 Verkehrsunternehmen verfügbar sein. Dazu gehören neben allen Bussen und U- und S-Bahnen, den Zügen von DB Regio, Metronom, Nordbahn und AKN auch die Fähren der HADAG.
Eine wichtige Rolle spielen hierbei so genannte Beacons. Hierbei handelt es sich um Sender, die im System als ortsgenaue Markierungspunkte dienen und vom eigenen Smartphone erkannt werden können. So wird eine sichere, tarifgenaue und somit faire Abrechnung aller Fahrten im System ermöglicht. Knapp 2 700 Fahrzeuge und über 50 Stationen sowie alle Fähren im hvv-Gebiet sind hierfür bereits mit Beacons ausgerüstet worden.
Parallel zur technischen Ausrüstung laufen seit dem Frühjahr die Software-Tests für die Funktionalität in der hvv switch App. Aktuell erproben und verbessern ausgewählte Nutzer*innen die Funktion im Live-Betrieb (Closed-Beta-Tests). Im Anschluss an den ITS wird der Nutzer*innenkreis nochmals deutlich erweitert (Open-Beta-Tests). Dann geht es darum, hvv Any bis zum Launch im Frühjahr 2022 auf Herz und Nieren zu testen, um eine exakte Erfassung und verlässliche richtige Abrechnung beim Kunden zu garantieren.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

Euregiobahn-Teilstrecke soll zeitnah wieder befahrbar sein

Aufgrund der Flutkatastrophe im Juli dieses Jahres bestehen bei der von DB Regio betriebenen euregiobahn (RB 20) weiterhin massive Einschränkungen. Die Streckenabschnitte zwischen Stolberg Hbf und Langerwehe (Eschweiler Talbahn) sowie zwischen Stolberg Hbf und Stolberg-Altstadt können aufgrund der starken Zerstörungen weiterhin noch nicht für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) genutzt werden. Mit Bussen wurde dort ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Der Nahverkehr Rheinland (NVR) ist in den Gebieten der Verkehrsverbünde Aachen (AVV) und Rhein-Sieg (VRS) unter anderem für die Planung des SPNV-Angebots, die Bestellung der Verkehrsleistungen im SPNV und die Investitionsförderung zuständig.
Die EVS Euregio Verkehrsschienennetz GmbH arbeitet als Infrastrukturbetreiber mit Hochdruck an der Beseitigung der Schäden. In einem ersten Schritt wird versucht, möglichst zeitnah auf einem ersten Abschnitt zwischen Weisweiler und Langerwehe wieder stündliche Zugfahrten anbieten zu können. Nach derzeitiger Prognose der EVS wird die euregio bahn dann voraussichtlich ab Februar 2022 auf dem Streckenabschnitt zwischen Eschweiler Talbahnhof und Langerwehe einen Notbetrieb, voraussichtlich mit einem Stundentakt, aufnehmen können. Mit einem provisorischen Betrieb auf der gesamten Eschweiler Talbahn ist nach heutigem Stand nicht vor Mitte 2023 zu rechnen. Erforderlich ist unter anderem der Neubau der Indebrücke sowie der Neubau einer Stützwand in Eschweiler-Aue.
Zwischen Stolberg Hbf und Stolberg-Altstadt konnte inzwischen ein Notbetrieb für den Güterverkehr eingerichtet werden. Die Züge der euregiobahn sollen möglichst ab Januar 2023 wieder provisorisch auf dem Streckenabschnitt rollen. Bis dahin muss der Schienenersatzverkehr mit Bussen aufrechterhalten werden. Aufgrund der Beschädigungen durch die Wassermassen müssen unter anderem eine längere und aufwendige Stützwand und zahlreiche Bahnübergänge erneuert werden.
Auf beiden Abschnitten der euregiobahn werden die Arbeiten zudem genutzt, um die Elektrifizierung der Strecke voranzutreiben. Geplant ist, dass die Elektrifizierungsarbeiten auf den beiden genannten Streckenabschnitten bis Dezember 2025 abgeschlossen sind.

Quelle: Nahverkehr Rheinland GmbH

ABB liefert Ladesystem für E-Flugtaxi-Hersteller Lilium

ABB will ein Megawatt-Schnellladenetz für den E-Flugtaxi-Hersteller Lilium bereitstellen. Die ABB-Geräte sollen das Laden mit Gleichstrom mit einer Leistung von bis zu 1.000 kW ermöglichen und auch für schwere Elektro-Lastwagen und -Busse verwendet werden können.
Laut einer Mitteilung des in München ansässigen E-Flugtaxi-Startups Lilum wird ABB die Ladeinfrastruktur für dessen regionale Luftverkehrsnetze bereitstellen. Die kommerzielle Einführung dieser Netze ist für 2024 geplant – und zwar zunächst in Florida, Deutschland und Brasilien. Gemäß der nun geschlossenen Vereinbarung wird ABB die MW-Schnellladeinfrastruktur entwickeln, testen und an Lilium liefern.
Dabei sollen die Ladegeräte so konzipiert sein, dass sie die Batterien von Liliums eVTOL in etwa 30 Minuten vollständig und in 15 Minuten zu 80 Prozent aufladen können. Mit diesen kurzen Ladezeiten sollen pro Flugzeug und Tag rund 20 bis 25 Flüge im jeweiligen „Vertiport“-Netzwerk von Lilium möglich sein. Die anfängliche Reichweite des siebensitzigen Lilium-Jets beziffert der Hersteller auf voraussichtlich 250 Kilometer, bei einer Reisegeschwindigkeit von 175 km/h.
Die regionalen Luftverkehrsnetze werden nach Angaben der Münchner stets aus einer Reihe von Vertiports aufgebaut sein, die jeweils über mehrere Parkplätze und Ladepunkte mit einer Leistung von bis zu 1.000 kW verfügen. Letztere sollen auch für schwere Elektrofahrzeuge wie Lastwagen und Busse verwendet werden können. Bei der Entwicklung des MW-Ladesystems planen ABB und Lilium, sich an die einschlägigen Normen zu halten, die die Interoperabilität unterstützen, konkret wollen sie sich an den noch ausstehenden Ergebnissen der CharIN-Taskforce „Megawatt Charging System“ orientieren.
„Die Kombination der Mission von Lilium, die nachhaltige Luftfahrt zu fördern, mit der globalen Marktexpertise und der Führungsrolle von ABB in den Bereichen Elektromobilität und Ladeinfrastruktur ist ein Gewinn für die Umwelt und für die Passagiere“, äußert Frank Mühlon, Leiter der Division Elektromobilität von ABB. „Darüber hinaus sehen wir diese geplante Partnerschaft als ein wichtiges Engagement für alle relevanten Ladestandards, die von mehreren Herstellern von Elektrofahrzeugen übernommen werden. Durch die Unterstützung des neuen MegaWatt-Ladestandards ebnet ABB E-Mobility den Weg für die Elektrifizierung aller Verkehrsträger, von Pkw und Lkw bis hin zu Schiffen, Bergbaufahrzeugen und jetzt auch der Luftfahrt.“

Quelle: electrive.net

Nationale Plattform Zukunft der Mobilität muss fortgeführt werden

Der Arbeitsausschuss des Präsidiums des Deutschen Verkehrsforums (DVF) hat sich positiv zur Arbeit der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) geäußert und hofft auf eine Fortsetzung dieses Gremiums.
„Die Nationale Plattform Zukunft der Mobilität hat sehr unterschiedliche Akteure aus Wirtschafts-, Umwelt- und Nutzervertretern zusammengebracht. Es ist eine große Leistung aller Beteiligten, deren Empfehlungen in einem fundierten und ausgewogenen Bericht zu bündeln. Dieser Bericht muss Grundlage und Ausgangspunkt für die weitere Arbeit an der Mobilität der Zukunft sein”, resümierte DVF-Präsident und Arbeitsausschussvorsitzender Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner angesichts der heutigen Übergabe des NPM-Berichts an die Bundesregierung.
In dem hochrangig besetzten DVF-Gremium, bestehend aus dem Vorstandsvorsitzenden der BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG Frank Dreeke, dem Vorstandsvorsitzenden der Deutsche Bahn AG Dr. Richard Lutz, dem Vorstandsvorsitzenden der Mosolf SE & Co. KG Dr. Jörg Mosolf, der Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie Hildegard Müller sowie dem Vorstandsvorsitzenden der Fraport AG Dr. Stefan Schulte, herrschte Einigkeit darüber, dass die Arbeit der NPM mit Blick auf die Herausforderungen durch die nochmals verschärften Klimaziele fortgesetzt werden müsse. Maßnahmenvorschläge seien offen erörtert worden. Gerade das DVF habe den verkehrsträgerübergreifenden Ansatz und das Zusammenspiel der Verkehrsmittel eingebracht.
Klinkner strich heraus: „Es ist klar, dass bei so unterschiedlich zusammengesetzten Arbeitsgruppen nicht alles im Konsens mündet. Aber wir können die Mobilitätswende nur gemeinsam schaffen. Das bedeutet, dass wir insbesondere darauf achten müssen, welcher Verkehrsträger für welchen Zweck am effizientesten geeignet ist und wo Veränderungen im Verkehrsmix notwendig sind. Dabei müssen wir die großen Hebel bedienen. Nur so können wir unsere Ziele erreichen.”
Die Mitglieder des Arbeitsausschusses hoben die Bedeutung der gesellschaftlichen Akzeptanz hervor und betonten, dass es auf die optimale Vernetzung der Verkehrsträger ankomme.
„Wir müssen die Menschen in diesem Prozess mitnehmen”, sagte der DVF-Präsident, “und wir müssen Angebote machen, die das Leben erleichtern. Dafür brauchen wir wirkliche Intermodalität durch Digitalisierung und Optimierung der Schnittstellen zwischen den Verkehrsträgern. Denn wir werden alle Verkehrsträger brauchen. Für uns als DVF ist das genau unser Ziel, und wir stehen für die Arbeit daran auch weiterhin zur Verfügung.”

Quelle: Deutsches Verkehrsforum

Lastenräder ergänzen das Angebot in Nürnberg

Die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg baut ihr Leihfahrradsystem VAG_Rad weiter aus: Ab sofort stehen zwölf Lastenräder an verschiedenen VAG_Rad-Stationen im Innenstadtbereich zum Ausleihen bereit. Das einspurige Lastenrad benötigt wenig Fläche zum Parken und ist sehr praktisch für Einkäufe. Wie von den VAG Rädern gewohnt, verfügen auch die VAG_LastenRäder über eine leichtgängige Schaltung und einen höhenverstellbaren Sattel. Sie können mit bis zu 50 Kilogramm beladen werden. Selbst sperrige Güter wie Getränkekästen finden in dem Transportbehälter Platz. Die Räder sind nach etwas Gewöhnung leicht und sicher zu fahren. Empfehlenswert ist es, zu-nächst eine Runde mit dem unbeladenen Rad zu drehen, um sich daran zu gewöhnen.
Je ein VAG_LastenRad steht am Aufseßplatz, in der Augustinerstraße, in Gostenhof, am Kirchenweg St. Johannis, am Nordostbahnhof, am Platz der Opfer des Faschismus, am Friedrich-Ebert-Platz und an der Wöhrder Wiese. Je zwei stehen am Rathenauplatz und in Schoppershof bereit. Um ein VAG_LastenRad auszuleihen, muss man sich zunächst als Nutzer registrieren. Am einfachsten geht das in der VAG-App „NürnbergMOBIL“. Dort wurde der Menüpunkt VAG_Rad um die Lastenfahrräder erweitert. Sobald ein Konto erstellt und eine Zahlungsart hinterlegt ist, kann man die Räder ganz einfach ausleihen, indem man den QR-Code am Fahrradrahmen scannt. Das Rahmenschloss öffnet sich dann automatisch.
Das Lastenrad kostet genau wie die anderen VAG_Räder fünf Cent pro Minute. Auch die Freiminuten für Abo-Kunden können dafür verwendet werden. Bei den Lastenrädern kommen dann noch zwei Euro Startgebühr pro Ausleihe hinzu. Anders als die VAG_Räder müssen die Lastenräder wieder an ihre jeweilige „Heimatstation“ zurückgebracht werden.

Quelle: Städtische Werke Nürnberg GmbH

Intelligente Mobilität für nachhaltiges Wachstum

Mehr als 70 hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kommunen, Verwaltung und Wirtschaft aus über 20 Ländern trafen sich gestern zum ITS Summit auf dem Weltkongress in Hamburg. Sie diskutierten und prüften, wie intelligente und umweltfreundliche Mobilität zu nachhaltigem Wachstum und einem besseren Umfeld für die Bevölkerung beitragen kann. Im Zentrum stand auch die Fragestellung, inwiefern eine globale Forschungspartnerschaft für alle Beteiligten von Nutzen sein könnte.
Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende betonte in seiner Eröffnungsansprache: „Wir leben in einer globalisierten Welt – in keiner Stadt wird dies deutlicher als in Hamburg. Mit dem Hafen als Tor zur Welt und als europäischer Knotenpunkt für den Schienenverkehr ist klar, dass wir die Herausforderungen der Zukunft für die Mobilität nur gemeinsamen lösen können.“ Der Senator betonte, dass es dafür einer engen Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und Ländern, aber auch auf internationaler Ebene benötige, denn die Mobilitätswende und die Bewältigung der Klimakrise können nicht im Alleingang gelöst werden. Stattdessen wolle Hamburg flächendeckend die Lebensqualität und Mobilität aller Menschen verbessern, indem die Stadt die Entwicklung und den Einsatz von smarten und klimafreundlichen Technologien vorantreibe. Hamburg sei dafür das Reallabor und die digitale Modellstadt Europas. Hier werde die Zukunft entwickelt und geprobt, um Erkenntnisse und Lösungen mit anderen teilen zu können. „Wir wollen viele theoretische Ideen in Hamburg in praktische Politik umsetzen“, so Tjarks.

Quelle: ITS Hamburg 2021 GmbH


E-Doppelgelenkbusse für den Großraum Paris

Die für die Organisation des ÖPNV im Großraum Paris zuständige Behörde Île-de-France Mobilités gewährt einem Konsortium von Van Hool, Kiepe Electric und Alstom den Zuschlag, um eine Flotte von 24 Meter langen, rein elektrischen Doppelgelenkbussen zu bauen.
Die extralangen Exemplare sollen auf zwei neuen Bus Rapid Transit-(BRT)-Linien zwischen Viry-Chatillon und Corbeil-Essonnes sowie zwischen Paris und Choisy-le-Roi zum Einsatz kommen. Zur Anzahl der Busse gibt es bislang keine Angaben. Dafür ist bekannt, dass die Busse mit Technik von Kiepe Electric ausgestattet sind und mit dem 2019 vorgestellten bodenbasierten konduktiven Ladesystem SRS von Alstom geladen werden. Es handele sich um die erste kommerzielle Anwendung der SRS-Ladelösung im Busbereich, heißt es in einer Mitteilung.
Laut Île-de-France Mobilités handelt es sich um die ersten 24 Meter langen E-Doppelgelenkbusse in der Hauptstadtregion. Die Fahrzeuge sollen die Vorteile einer Tram mit denen von Straßenbussen verknüpfen und rund 140 Passagiere befördern können. Auf den genannten Strecken pendeln die Busse größtenteils auf eigenen Fahrspuren und erhalten Vorrang an Ampeln.
Die auf den Namen T Zen 4 getaufte Linie zwischen Viry-Chatillon und Corbeil-Essonnes soll die bisherige Linie 402 ersetzen – die derzeit meistbefahrene Linie im Großraum Paris. Die zweite Linie – T Zen 5 – ist eine neue Busroute, die das 13. Arrondissement von Paris über Ivry-sur-Seine und Vitry-sur-Seine in knapp 33 Minuten mit Choisy-le-Roi verbinden wird.

Quelle: electrive.net