VDV fordert ÖPNV-Rettungsschirm auch für 2022

Das Präsidium des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV weist darauf hin, dass die Bus- und Bahnunternehmen aufgrund der aktuell bereits laufenden vierten Corona-Infektionswelle auch im kommenden Jahr mit Einnahmerückgängen in Milliardenhöhe rechnen müssen. Der Verband fordert daher von Bund und Ländern, den Rettungsschirm zur finanziellen Unterstützung der Branche weiterhin aufgespannt zu lassen, um die prognostizierten Verluste in Höhe von 1,5 bis 1,7 Milliarden Euro auszugleichen.
VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff: „Die vierte Corona-Welle rollt und damit ist klar, dass die finanzielle Situation der Verkehrsunternehmen auch im kommenden Jahr angespannt bleiben wird. Wir sind auf einem guten Weg, um die Fahrgäste in Busse und Bahnen zurückzuholen. Hierfür hat die Branche massive Anstrengungen unternommen, aber nun mit stark steigenden Inzidenzen und den damit verbundenen Einschränkungen wird die weitere Fahrgastrückgewinnung ausgebremst. Alle Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass die Pandemie frühestens im kommenden Frühjahr oder Sommer endgültig eingedämmt sein wird. Die Verkehrsunternehmen benötigen daher dringend eine finanzielle Lösung für die anhaltenden Verluste. Die Unternehmen fahren, wie politisch gewünscht, immer noch nahezu 100 % des Angebots bei aktuell 70 bis 80 % der üblichen Fahrgastzahlen. Wenn wir davon ausgehen, dass die Nachfrage in den kommenden Wochen und Monaten auf diesem Niveau bleibt oder sogar wieder leicht sinkt, dann fehlen der Branche im kommenden Jahr zwischen 1,5 und 1,7 Milliarden Euro an Fahrgeldeinnahmen. Dafür brauchen wir eine Lösung.“
Es bestehe, so das VDV-Präsidium, ein breiter gesellschaftlicher Konsens, dass dem ÖPNV eine zentrale Aufgabe beim Klimaschutz im Verkehr zugedacht sei. Ein starkes ÖPNV-Angebot auf Schiene und Straße sei dafür Voraussetzung. „Wenn aber die Verluste für die Branche unverschuldet in die Milliarden gehen, dann drohen am Ende sogar Angebotseinschränkungen im Nahverkehr. Das darf nicht passieren und kann auch nicht verkehrspolitisches Ziel von Bund und Ländern sein“, so Wolff abschließend.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)

Erster öffentlich pilotierter Volocopter-Testflug in Südkorea

Der deutsche Urban Air Mobility (UAM) Pionier, Volocopter, hat den ersten Testflug mit seinem 2X-Fluggerät in Seoul, Südkorea, absolviert. Dies war der erste pilotierte Testflug eines elektrischen senkrechtstartenden und -landenden (eVTOL) Flugtaxis in Südkorea überhaupt. Der Minister für Land, Infrastruktur und Verkehr (MoLIT) der Republik Korea, Noh Hyeong Ouk, war zusammen mit hochrangigen Vertretern der Delegation der Europäischen Union in der Republik Korea sowie der deutschen Botschaft Zeuge dieses historischen Testflugs. Dieser Flug ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg Volocopters Flugtaxis weltweit einzuführen. Währen des fünfminütigen pilotierte Testflugs auf dem Gimpo International Airport, flog der Volocopter 2X eine Strecke von etwa 3 Kilometern, erreichte eine maximale Höhe von 50 Metern und Höchstgeschwindigkeiten von ca. 45 km/h. Der Testflug war Teil der UAM-Demonstrationsveranstaltung ‘Open the Urban Sky’ des MoLIT.
Florian Reuter, Volocopter CEO, sagt: „Südkorea ist mit dem umfassenden K-UAM-Plan von MOLIT gut aufgestellt, um das Ziel der kommerziellen Markteinführung von UAM bis 2025 zu erreichen. Es ehrt uns sehr, den ersten bemannten eVTOL-Testflug hier in Südkoreadurchzuführen. Es gibt uns einmal mehr die Chance zu beweisen, dass die Zukunft der Flugtaxis mit Volocopters Fluggeräte hier und jetzt beginnt. Wir freuen uns auf eine enge Zusammenarbeit mit Partnern aus dem öffentlichen und privaten Sektor, um gemeinsam elektrische Flugtaxis nach Südkorea zu bringen.“
Seoul ist die zweite Stadt in Asien, in der Volocopter öffentliche Testflüge durchführt, nachdem der erste öffentliche Testflug über Singapurs Marina Bay Area im Jahr 2019 erfolgreich stattfand.

Quelle: Volocopter GmbH

SPNV-Aufgabenträger tendieren zu Neuvergaben von Abellio-Strecken

Die Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Nordrhein-Westfalen, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und der Nahverkehr Rheinland (NVR), halten es nach jüngsten Gesprächen mit der Abellio Rail GmbH für erforderlich, die bislang bei dem Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) in NRW beauftragten Verkehre mit Wirkung ab 1. Februar 2022 zunächst für maximal zwei Jahre neu zu vergeben. Nach Auffassung der Verhandlungsführer von VRR, NWL und NVR haben die Abellio-Vertreter, insbesondere der Gesellschafter des Unternehmens, das für eine Fortsetzung der Verträge erforderliche Maß an Kompromissbereitschaft vermissen lassen. Noch bis zum Freitag dieser Woche besteht die Möglichkeit zu einer Einigung. Wer die betreffenden Linien für den Fall, dass dies nicht gelingt, künftig bedienen könnte, ermitteln die Aufgabenträger derzeit in einer sogenannten Ex-Ante-Ausschreibung zur Direktvergabe. Die entsprechenden Vorbereitungen sind bereits in die Wege geleitet worden, indikative Angebote von anderen EVU sind schon eingegangen. Oberste Priorität bei der kurzfristigen Neuvergabe hat die Absicherung von Zuverlässigkeit und Qualität auf den derzeit von Abellio betriebenen Linien.
„Wir haben mit überarbeiteten Verkehrsverträgen, die Abellio wesentlich entlasten würden, ein verbindliches Angebot unterbreitet und sind in den Gesprächen der vergangenen Wochen und Monate bis an die Grenzen des Möglichen gegangen, um eine Lösung zu finden“, sagt VRR-Vorstandssprecher Ronald R.F. Lünser. „Letztlich können wir nicht erkennen, dass Abellio und deren Mutterkonzern Nederlandse Spoorwegen bereit sind, ihren Teil zu einer konstruktiven Lösung im Sinne aller beizutragen. Es ist schon gar nicht hilfreich, wenn der beauftragte Sachwalter der Abellio Rail GmbH in der Öffentlichkeit herausstellt, das Unternehmen würde einen ‚dreistelligen Millionenbetrag‘ zur Fortführung der Verträge beisteuern, wenn doch alle an den Gesprächen Beteiligten wissen, dass der Betrag in der angestrebten Gesamtlösung tatsächlich erheblich geringer ausfallen würde.“ Abellio befindet sich derzeit in einem sogenannten regulären Schutzschirmhauptverfahren in Eigenverwaltung zur Sanierung.
Sollten Abellio und Nederlandse Spoorswegen bei ihrer bisherigen Verhandlungslinie bleiben, werden die Aufgabenträger die Direktvergabe der betreffenden Verkehrsleistungen an einen oder mehrere Wettbewerber ab 1. Februar des kommenden Jahres umsetzen. Bis dahin ist die Abellio Rail GmbH aufgrund einer Ende September mit VRR, NWL und NVR abgeschlossenen Fortführungsvereinbarung verpflichtet, die Verkehre im bisherigen Umfang zu leisten.

Quelle: Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL)

Sichere Arbeitsplätze in der Bahnbranche

„Über eine halbe Millionen Arbeitsplätze, eine sichere Beschäftigung selbst in der Corona-Pandemie und beste Perspektiven für die Zukunft – das bietet die Schienenbranche den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Deutschland“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Mittwoch in Berlin. Damit kommentierte er die erste umfassende Studie über die Beschäftigungswirkung des Eisenbahnsektors, die heute das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung vorgelegt hat.

Verlässlichkeit für Arbeitnehmer – attraktiv für Fachkräfte

„Gerade in der Corona-Pandemie hat die Schienenbranche gezeigt, dass sich die Beschäftigten auf sie verlassen können“, so Flege weiter. „In anderen Branchen haben die Unternehmen massenweise Angestellte entlassen oder in Kurzarbeit geschickt. Der Schienensektor hat seine Leute weiterbeschäftigt, weiterbezahlt und sogar neue Leute eingestellt. Die Arbeitsplätze für die Eisenbahner und Eisenbahnerinnen sind auch in stürmischen Zeiten sicher. Das vergessen die Menschen nicht. Daher hat es die Branche jetzt auch leichter, im Aufschwung Fachkräfte für sich zu gewinnen“, betonte Flege. 

Studie liefert wissenschaftlichen Beleg für hohe Arbeitsmarkt-Wirkung

Laut der Studie sorgt der Schienensektor direkt und indirekt für ein Beschäftigungsvolumen von über einer halben Million Vollzeit-Stellen. Knapp 400 000 davon sind unmittelbar bei Bahnfirmen angesiedelt. Gut 152 000 weitere Stellen sichern Zulieferer und Anbieter entlang der Wertschöpfungskette. Zudem planen die Unternehmen in der großen Mehrzahl, die Beschäftigung in den nächsten zehn Jahren zu erhöhen. „Ich begrüße sehr, dass die Studie den wissenschaftlichen Beleg für die hohe Arbeitsmarkt-Wirkung der klimafreundlichen Schiene liefert“, sagte Flege. „Der Klimavorteil der Schiene ist bekannt. Nun haben wir auch den Nachweis, wie wichtig die Branche für eine sichere und zukunftsfeste Beschäftigung in Deutschland ist.“

Quelle: Allianz pro Schiene e.V.

Download der Studie Beschäftigungswirkung des Bahnsektors

Ab Ende 2022 drei Frauen an der Spitze der Wiener Linien

Ende 2022 haben drei Frauen in der Geschäftsführung der Wiener Linien das Ruder übernommen und führen dann einen der größten Arbeitgeber der Stadt in die Zukunft. Mit Alexandra Reinagl als CEO, Petra Hums und Gudrun Senk werden drei erfahrene Managerinnen an der Spitze des Unternehmens stehen. Alexandra Reinagl ist bereits seit zehn Jahren in der Geschäftsführung des Unternehmens. Die langjährige Wiener Linien-Mitarbeiterin Petra Hums, zuletzt Leiterin Finanzen und Personal, wird mit 1.Jänner 2022 in die Geschäftsführung aufsteigen. Wien Energie-Prokuristin Gudrun Senk wiederum ergänzt das Spitzentrio mit November 2022, wenn der langjährige Geschäftsführer Günter Steinbauer in den Ruhestand übertritt.

Quelle: Wiener Linien GmbH & Co. KG

NRW-Verkehrsministerium fördert Erwerb klimaschonender Busse

Verkehrsministerin Ina Brandes hat zwei Förderbescheide über rund 1,2 Millionen Euro an die Regionalverkehr Köln GmbH und an die VIAS Bus GmbH überreicht. Die Landesförderung unterstützt die Unternehmen in der konsequenten Umstellung der Busflotten auf alternative, klimafreundliche Antriebsformen.

Ministerin Ina Brandes: „Immer mehr Verkehrsunternehmen nutzen die Gelegenheit, ihre Flotten auf emissionsarme Antriebe umzustellen. So leisten sie einen wichtigen Beitrag zu sauberer Mobilität. Deshalb fördert das Land gerne die Anschaffung neuer Gas- und Wasserstoffbusse und die klimaschonende Nachrüstung älterer Fahrzeuge. Linienbusse mit Brennstoffzellen-Technologie und Bio-Methan-Motor sind eine Investition in die Zukunft und stärken die Luftreinhaltung in Städten und Gemeinden. Moderne Verkehrspolitik ist der beste Klimaschutz!“

 Insgesamt 1.203.000 Euro gehen an die VIAS Bus GmbH für die Anschaffung von fünf neuen Brennstoffzellen-Bussen. Ziel ist, nur noch Busse mit Brennstoffzellentechnologie im Linienbetrieb einzusetzen. Die vorhandene Flotte soll daher schrittweise durch Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb ausgetauscht werden.
Die Regionalverkehr Köln GmbH erhält insgesamt 12.000 Euro für die Beschaffung eines weiteren Gasbusses, um die im Kreis Euskirchen eingesetzte Flotte weiter vollständig auf alternative, klimafreundliche Antriebsformen umzustellen. 23 Busse mit Bio-Methan-Antrieben sind im Kreis Euskirchen bereits im Einsatz.
Seit 2019 unterstützt das Land die Verkehrsunternehmen bei der Umstellung auf alternative und klimafreundliche Antriebsformen zusätzlich zur Elektro- und Wasserstoffbusförderung mit einer Förderung von Gasbussen. Der Kauf derartiger Busse wird mit 40 Prozent der Mehrkosten gegenüber einem vergleichbaren Dieselbus, höchstens jedoch 12.000 Euro pro Fahrzeug, gefördert. Seit Anfang 2017 fördert das Land Nordrhein-Westfalen batterie-elektrisch und mit Brennstoffzellen betriebene Linienbusse des ÖPNV. Hierbei werden 60 Prozent der Dieselbuspreis übersteigenden Kosten und 90 Prozent der Infrastrukturkosten gefördert.

Quelle: Ministerium für Verkehr des Landes NRW

Einheitliche Carsharing-Schnittstelle

Der Bundesverband CarSharing e.V. (bcs) hat zusammen mit führenden CarSharing-Buchungssystemen eine Einheitliche CarSharing-Schnittstelle umgesetzt. Erstmals sind in Deutschland damit Auskunftsinformationen zu rund 12.000 CarSharing-Fahrzeugen in einem einheitlichen Datenformat verfügbar.
Die drei CarSharing-Systemplattformen cambio, cantamen und Flinkster bieten die Einheitliche CarSharing-Schnittstelle (ECSS) jeweils in ihren Systemen an. Die Marktabdeckung umfasst rund 50 Prozent des deutschen Gesamtmarkts, für das besonders verkehrsentlastende stationsbasierte CarSharing beträgt sie sogar 90 Prozent. Auch Informationen zu über 1.000 free-floating Fahrzeugen in kombinierten CarSharing-Systemen, die free-floating Fahrzeuge und stationsbasierte Fahrzeuge aus einer Hand anbieten, sind verfügbar.

bcs-Geschäftsführer Gunnar Nehrke erklärt den Hintergrund der Initiative:
„Mit der Einheitlichen CarSharing-Schnittstelle erleichtern wir die Vernetzung zwischen verschiedenen Mobilitätsangeboten und senken die Kosten für die beteiligten Unternehmen. Im klimaneutralen Verkehr der Zukunft muss ein Mix aus Fahrrad, Bus, Bahn, On-Demand-Verkehren und CarSharing an die Stelle der heute dominierenden Pkw-Mobilität treten. Eine enge digitale Verzahnung trägt dazu bei, die Konkurrenzfähigkeit des Umweltverbunds gegenüber dem privaten Pkw zu stärken.“

Über die Einheitliche CarSharing-Schnittstelle können bei den CarSharing-Buchungssystemen nach vorheriger Freigabe durch den jeweiligen Anbieter alle Daten bezogen werden, die Endkunden für die Planung ihrer CarSharing-Fahrten benötigen: Die Lage von CarSharing-Standorten, der Zuschnitt von Geschäftsgebieten, die Verfügbarkeit von Fahrzeugen sowie deren Ausstattungsmerkmale. Hat man als Kunde die Auswahl getroffen, ermöglicht die Schnittstelle mit einem Klick den Wechsel in das CarSharing-System, wo Buchung und Nutzung der CarSharing-Services in bewährter Qualität bereitgestellt werden.

Quelle: Bundesverband CarSharing e.V. (bcs)

Nähere Informationen zur CarSharing-Schnittstelle

Autonomes Fahren zuerst im öffentlichen Nah- und Fernverkehr

Eine künstliche Intelligenz am Steuer wäre für die Menschen in Deutschland kein Hinderungsgrund mehr, sich in ein Fahrzeug zu setzen. Fast alle (99,8 Prozent) können sich grundsätzlich vorstellen, ein autonomes Verkehrsmittel zu nutzen. Vor gut einem Jahr lag der Anteil bei 93 Prozent, vor zwei Jahren erst bei 77 Prozent. Am ehesten gilt bei U- und S-Bahnen der Mensch im Steuerhaus als verzichtbar, fast drei Viertel (73 Prozent) würden in solche autonomen Bahnen einsteigen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1.003 Personen ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. „Die Technologie zum autonomen Fahren hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. In vielen Verkehrssituationen sind selbstfahrende Fahrzeuge längst sicherer als solche, bei denen der Mensch die Kontrolle hat“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Deutschland hat eine hervorragende Ausgangsposition, auch weil mit dem Gesetz zum autonomen Fahren eine entsprechende Rechtsgrundlage für den Straßenverkehr geschaffen wurde.“
Zwei Drittel (66 Prozent) würden autonome Busse nutzen. Jeweils 6 von 10 (62 Prozent) können sich vorstellen, in einen selbstfahrenden Privat-Pkw, Mini-Shuttle-Bus oder ein selbstfahrendes Taxi zu steigen. Ebenfalls noch eine Mehrheit (59 Prozent) würde autonome Regional- oder Fernzüge nutzen. Rund ein Drittel (32 Prozent) würde ein autonomes Schiff besteigen und 30 Prozent ein autonom fliegendes Flugzeug. Berg: „Das autonome Fahren wird vermutlich zunächst den öffentlichen Nah- und Fernverkehr revolutionieren und hier für mehr Effizienz sorgen. Aber auch beim Individualverkehr ist die Frage beim autonomen Fahren weniger das Ob als das Wann.“
Beim autonomen Fahren mit dem Privat-Pkw rechnen die Bundesbürgerinnen und Bundesbürger nicht mit einem schnellen Durchbruch. 13 Prozent erwarten, dass hierzulande bereits in zehn Jahren mehr autonom fahrende als herkömmliche Autos zugelassen wer-den. 18 Prozent sagen, dies werde in 15 Jahren der Fall sein und 31 Prozent gehen von 20 Jahren aus. Ein Fünftel (22 Prozent) rechnet mit dem Durchbruch erst in 25 Jahren – und 12 Prozent gehen davon aus, dass auch in mehr als 25 Jahren autonome Autos den herkömmlichen Fahrzeugen noch nicht den Rang abgelaufen haben werden.

Quelle: Bitcom

Schaeffler Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2021

Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler hat heute (9.11.2021) seine Zwischenmitteilung für die ersten neun Monate des Jahres 2021 vorgelegt. Im Berichtszeitraum lag der Umsatz der Schaeffler Gruppe bei 10.346 Millionen Euro (Vorjahr: 8.964 Millionen Euro). Der währungsbereinigte Anstieg um 15,9 Prozent ist vor allem auf die deutliche Erholung im ersten Halbjahr zurückzuführen. Aufgrund eines im dritten Quartal 2021 einsetzenden starken Rückgangs der Kundenabrufe in der Sparte Automotive Technologies verzeichnete die Schaeffler Gruppe in diesem Zeitraum einen Umsatzrückgang um währungsbereinigt 3,0 Prozent. Der Umsatzrückgang zeigte sich in allen Regionen mit Ausnahme von Asien/Pazifik. Entgegen dem Trend in der Sparte Automotive Technologies entwickelten sich die Umsätze in den anderen beiden Sparten der Schaeffler Gruppe positiv. Die Umsatzerlöse der Sparten Automotive Aftermarket und Industrial stiegen währungsbereinigt im Vergleich zum Vorjahresquartal um 8,7 Prozent beziehungsweise 15,8 Prozent an. Die Auswirkungen von Rohstoffpreisanstiegen auf den Beschaffungsmärkten, die im ersten Halbjahr 2021 noch begrenzt waren, führten im dritten Quartal 2021 insbesondere bei den Sparten Automotive Technologies und Industrial zunehmend zu einer Ergebnisbelastung.
Die Schaeffler Gruppe erzielte in den ersten neun Monaten ein EBIT vor Sondereffekten in Höhe von 994 Millionen Euro (Vorjahr: 376 Millionen Euro). Dies entspricht einer EBIT-Marge vor Sondereffekten in Höhe von 9,6 Prozent (Vorjahr: 4,2 Prozent). Die Verbesserung gegenüber dem Vorjahr ist unter anderem auf Skaleneffekte zurückzuführen. Die rückläufige Entwicklung der EBIT-Marge vor Sondereffekten im dritten Quartal 2021 wurde maßgeblich durch den marktbedingten Volumenrückgang in der Sparte Automotive Technologies beeinflusst. Die EBIT-Marge vor Sondereffekten für das dritte Quartal ging auf 8,2 Prozent zurück (Vorjahreszeitraum: 9,5 Prozent), das EBIT vor Sondereffekten belief sich auf 272 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 322 Millionen Euro).
Das Ergebnis vor Finanzergebnis, at-Equity bewerteten Beteiligungen und Ertragsteuern (EBIT) wurde im Berichtszeitraum durch Sondereffekte in Höhe von 27 Millionen Euro positiv beeinflusst (Vorjahr: minus 798 Millionen Euro). Diese Effekte sind unter anderem auf die teilweise Auflösung einer Rückstellung zurückzuführen, die im Rahmen der divisionalen Teilprogramme der Roadmap 2025 für strukturelle Maßnahmen in Europa erfasst wurden. Gleichzeitig bleiben die im September 2020 kommunizierten Ziele für den Abbau von Arbeitsplätzen und zur dauerhaften Senkung von Kosten unverändert bestehen. Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern sind inzwischen mit einer Ausnahme an allen in Deutschland betroffenen Standorten abgeschlossen.

Quelle: Schaeffler AG

Integrierte Bahn für den Klimaschutz

Angesichts von Ampel-Nachrichten über eine geplante Zerschlagung der Deutschen Bahn erklären das Bündnis Bahn für Alle, Attac Deutschland und Gemeingut in BürgerInnenhand (GiB): Wir brauchen die Verkehrswende, und dazu benötigen wir die Bahn. Aber keine kaputte, weitgehend privatisierte Bahn, sondern eine demokratisch gesteuerte Bahn, die Menschen und Güter von der Straße auf die Schiene bringt: die Klimabahn.
Dazu Carl Waßmuth von Bahn für Alle und GiB: „Die Trennung von Netz und Betrieb würde im Betrieb einen massiven Privatisierungsschub auslösen. Finanzinvestoren schätzen es, wenn der Staat die kostenintensive Instandhaltung flächendeckender Netze übernimmt und sie sich die Rosinen herauspicken können. Renditen lassen sich auch gewinnen, wenn der Staat erpressbar wird, zum Beispiel weil er durch eigene Tätigkeit den Bahnbetrieb gar nicht mehr gewährleisten könnte.“
Hendrik Auhagen von Bahn für Alle und Attac führt aus: „Nur eine integrierte Bahn schafft eine maximale CO2-Reduktion. Nicht Bahn an sich ist klimaentlastend, sondern nur eine Bahn, die mit wenig CO2-Ausstoß sowohl im Betrieb als auch beim Bau der Infrastruktur sehr viel Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagert. ‘Viel’ heißt angesichts der gegenwärtig geringen Verkehrsanteile der Bahn eine Verdreifachung innerhalb kurzer Zeit. Das ist möglich, wenn auf die CO2-lastigen Tunnelbauten, Großprojekte und neue Rennstrecken verzichtet wird.“
Zahlreiche eigennützig operierenden Gesellschaften auf einem sehr knappen Schienennetz führen zur Abwälzung der Verantwortlichkeiten zwischen DB Netz, privaten Regionalbahn- und Frachtunternehmen, DB-Fernverkehr und Flixtrain. Darum ist das beste Bahnsystem Europas, das der Schweiz, eine integrierte Bahn in einheitlicher gemeinnütziger Verwaltung mit einem einheitlichen Preissystem, hoher Zuverlässigkeit und hoher gesellschaftlicher Akzeptanz.
Bahn für Alle setzt sich für dieses einfache, demokratische, kosten- und klimaeffiziente Bahnprinzip ein. Eine Zerschlagung der Bahn in noch mehr konkurrierende Gesellschaften wäre keine Lösung, sondern eine drastische Verschärfung des Problems. Wir kritisieren DB-Netz als bahnbehindernde Geldmaschine des Konzerns DB AG. Überzogene Trassengebühren und ein kundenfeindliches Baustellenmissmanagement schwächen die Bahn.  Der ständige Abbau von Weichen und Ausweichgleisen ist eine Hauptursache für das starke Anwachsen der Verspätungen in den letzten 20 Jahren. Die von der „Ampel“ diskutierte Übertragung der Infrastruktur auf eine öffentlich-rechtliche Gesellschaft löst diese Probleme nicht. Es droht ein langwieriger Strukturumbau. Gleichzeitig gibt die Trennung den Startschuss für eine Privatisierung des DB-Fernverkehrs.
Die Bahn muss bezüglich der Infrastruktur
– die Trassengebühren deutlich senken, damit die Verlagerung von Verkehr auf die Schiene endlich ökonomisch attraktiv ist.        
– endlich Abstand nehmen von der Zerstörung des Klimas durch „Graue Energie“, also von extrem CO2-verursachenden neuen Tunnelbauten, zerstörerischen Großprojekten wie in Stuttgart, Frankfurt am Main, Hamburg und München. Ein echter Deutschlandtakt braucht keine zusätzlichen         Hochgeschwindigkeitsstrecken. Stattdessen müssen durch einen Ausbau mit Augenmaß die großen vorhandenen Potentiale im Bestandsnetz mobilisiert werden.
– viele Strecken reaktivieren und das Netz elektrifizieren.    

Quelle: Bahn für alle