Corona-Beihilfe für Abellio-Mitarbeiter

Abellio und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben sich im Rahmen von Tarifverhandlungen auf Leistungsverbesserungen für die Abellio-Beschäftigten geeinigt. Im Mittelpunkt des geschlossenen Pakets steht die Zahlung einer Corona-Beihilfe. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Abellio Mitteldeutschland GmbH, Abellio Rail GmbH, Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH und WestfalenBahn GmbH wurden folgende Maßnahmen tarifvertraglich vereinbart:

1. Corona-Bonus

Vollbeschäftigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unter den Geltungsbereich der GDL-Tarifverträge fallen, erhalten eine Corona-Beihilfe in Höhe von 800 Euro. Die Sonderzahlung wird noch im Dezember 2021 ausgezahlt – zusätzlich zum bereits seitens des Arbeitgebers zugesagten Anerkennungs- und Wertschätzungsbonus in Höhe eines halben Monatsentgeltes. Beschäftigte in Teilzeit erhalten die Corona-Beihilfe entsprechend anteilig. 

2. Zukunftsorientierte Personaleinsatzplanung und -disposition

In dem insgesamt moderat angepassten Tarifvertragswerk wurde eine zukunftsorientierte und weitestgehend vereinheitlichte Einsatzplanung und Personaldisposition für die gesamte Abellio-Gruppe verankert. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeuten die einzelnen Verbesserungen vor allem einen höheren Grad an Planungssicherheit.

3. FairnessBahNEn auch für Auszubildende und weitere Beschäftigte

Der Kreis der Anspruchsberechtigten von Fairness BahNEn e. V., einer gemeinsamen Einrichtung der GDL und zahlreicher Arbeitgeberorganisationen mit insgesamt 50 privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen, wird erweitert. Künftig profitieren auch Auszubildende sowie auch die nicht von den GDL-Tarifverträgen erfassten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den angebotenen Sozialleistungen, sofern sie GDL-Mitglied sind.

Die Laufzeit der Tarifverträge endet am 31. Dezember 2021. Neben Neuabschluss des „Tarifvertrages zur Gewährung einer Corona-Sonderzahlung (CoronaTV Abellio)“ wurden redaktionelle Anpassungen am „Konzern-Rahmentarifvertrag für das Zugpersonal (KoRa-Zug-TV AB)“ und den korrespondierenden Haustarifverträgen sowie am „Tarifvertrag über die gemeinsame Einrichtung der Eisenbahnverkehrsunternehmen zur Gewährung von Sozialleistungen (GE-TV AB)“ vorgenommen. 

Abellio GmbH

Neue Magdeburger Straßenbahnlinie

„Es ist geschafft. Ab sofort können die Bewohnerinnen und Bewohner des Kannenstiegs bequem mit der Straßenbahn in die Innenstadt fahren“, freut sich MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel bei der Jungfernfahrt. Die neue Straßenbahnstrecke führt auf einem Kilometer mitten durch das große Wohngebiet Kannenstieg im Norden Magdeburgs. Ab Montag, den 29.11. wird die Straßenbahnlinie 1 im 10-Minuten-Takt den Stadtteil mit der Innenstadt verbinden.
„Die Klimakrise und die Verkehrswende ist in aller Munde. Wir als MVB schaffen vor Ort die Voraussetzungen dafür, dass sie gelingt, denn mit der neuen Straßenbahnstrecke haben wir in nachhaltige Mobilität für die Bürgerinnen und Bürger investiert“, sagt Birgit Münster-Rendel und ergänzt: „Ich bin mir sicher, dass die neue Strecke dazu beitragen wird, noch mehr Menschen zum Umsteigen auf Bus und Bahn zu bewegen“.
Vier neue Haltestellen sind entstanden, die allesamt barrierefrei ausgebaut sind und einen einfachen Zugang zum öffentlichen Nahverkehr sicherstellen. Die neue Straßenbahntrasse ist, mit Ausnahme im Kreuzungsbereich Ebendorfer Chaussee, vollständig vom Autoverkehr getrennt, sodass die Straßenbahnen störungsfrei fahren können.
Besonderes Augenmerk legte die MVB bei der Gestaltung der Gleise. Diese sind fast vollständig als grünes Rasengleis ausgeführt, dass das Mikroklima vor Ort verbessern und Geräusche zusätzlich dämmen soll.
Die Straßenbahnlinie 1 wird ab Montag die bislang im Stadtteil verkehrende Buslinie 69 ersetzen. Diese fährt künftig zur neuen Endstelle IKEA West. Mit Freigabe der Strecke ist auch die Johannes-R.-Becher-Straße wieder für den Autoverkehr freigegeben. Restarbeiten im Rahmen des Straßenbahnstreckenbaus werden u.a. noch am Parkplatz Hanns-Eisler-Platz ausgeführt.
Im zweiten Halbjahr 2022 soll an der Kreuzung Johannes-R.-Becher-Straße der Einbau eines neuen Gleiskreuzes beginnen, um die Straßenbahnstrecke in Richtung Süden, in den Stadtteil Neustädter Feld, zu verlängern.

Quelle: Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG

E-Busse auf der Linie 8 in Münster

Nach erfolgreichem Abschluss des Testbetriebs in den letzten Wochen sind nun auch auf der Linie 8 zwischen Coerde, Kreuzviertel, Innenstadt, Gremmendorf und Wolbeck hauptsächlich Elektrobusse unterwegs. Für das Klima ist positiv, dass die Busse mit Ökostrom betankt werden und daher abgasfrei fahren, Fahrgäste freuen sich über die sanfte, leise Fahrt und auch Anwohnerinnen und Anwohner entlang der Strecke profitieren davon, dass Lärm reduziert wird.
Das kommunale Unternehmen hat in seiner Strategie festgeschrieben, die aus 120 Bussen bestehende Flotte bis spätestens 2029 komplett auf Elektroantriebe umzustellen. Derzeit sind 29 Busse elektrisch unterwegs, bis Ende 2022 sollen es schon über 50 sein. „Wir machen Tempo mit dem Umstieg, denn für jede elektrische Fahrt können wir einen Dieselbus im Depot lassen“, erklärt Frank Gäfgen, Geschäftsführer Mobilität der Stadtwerke. „Dass dabei auch auf der Linie 8 in Coerde nur Ökostrom getankt wird, versteht sich von selbst.“
Für die Umstellung der Flotte und den Ausbau der Infrastruktur erhalten die Stadtwerke Fördergelder von EU, Bund, Land NRW und der Stadt Münster. Diese sind notwendig, um den Umstieg finanzieren zu können. „Wir sehen uns in der Pflicht, den Klimaschutz voranzutreiben. Mehr Elektrobusse sind ein wichtiger Teil davon, genauso wie der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Wandel zu grüner Wärme“, sagt Sebastian Jurczyk, Vorsitzender der Stadtwerke-Geschäftsführung.
Auf der Linie 8 fahren überwiegend elektrische Gelenkbusse der Herstellers VDL. Sie tanken an der Endhaltestelle Coerde an einer Schnellladestation mit einer Leistung von bis zu 350 Kilowatt Ökostrom. Eine Batteriefüllung reicht für mehrere Fahrten, so dass nicht nach jeder Runde zwingend eine Ladung notwendig ist. Auch die Linien 14 und 11 sind mit Ökostrom unterwegs. Auf letzterer kommen in den nächsten Wochen verstärkt auch die ersten Elektrobusse von Mercedes zum Einsatz. Außerdem setzen die Stadtwerke auf verschiedenen Fahrten anderer Linien – unter anderem der Linien 2 und 6 nach Handorf und Hiltrup – E-Busse ein. Mit fortschreitender Elektrifizierung der Flotte wird die leise und klimaschonende Mobilität dann in immer mehr Stadtteilen Normalität.

Quelle: Stadtwerke Münster GmbH

FLIRT Akku für den Regionalverkehr in der Pfalz

Elektro statt Diesel für den Regionalverkehr in der Pfalz: DB Regio bestellt bei Stadler 44 Triebzüge vom Typ FLIRT Akku für den Einsatz im südwestdeutschen Pfalznetz. Die zweiteiligen Fahrzeuge sollen ab 2025 sukzessive in den Fahrgasteinsatz gehen. Stadler und DB Regio werden mit den neuen batterie-elektrischen Triebzügen (BEMU) im Auftrag der zuständigen Aufgabenträger in Rheinland-Pfalz, Saarland und Baden-Württemberg die Zukunftstechnologie in die Pfalz bringen. Ab Dezember 2025 soll auf den süd- und westpfälzischen Bahnstrecken das Mobilitätszeitalter lokal CO2-emmisionsfreien Nahverkehrszügen beginnen. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2025 werden die ersten von insgesamt 44 Triebzügen vom Typ FLIRT Akku auf den Strecken  des Pfalznetz Loses 1 in den Fahrgastbetrieb gehen und damit bis Ende 2026 die aktuell eingesetzten Dieselfahrzeuge ablösen.
Auslöser des Einsatzes der klimaschonenden Antriebstechnologie von Stadler ist der Zuschlag an DB Regio AG im Rahmen des europaweiten Vergabeverfahrens Pfalznetze (2 Lose) am 25.11.2021 durch die zuständigen Aufgabenträger – der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfaz Süd, das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr des Saarlandes und das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg.
Die zweiteiligen FLIRT Akku- Fahrzeuge fahren vollständig elektrisch und eignen sich insbesondere für Netze, in denen sich – wie zukünftig im Pfalznetz – elektrifizierte Abschnitte mit solchen ohne Oberleitung ablösen. Auf den elektrifizierten Strecken fahren die Züge wie klassische Elektrotriebwagen unter Fahrdraht und laden dabei gleichzeitig die Batterien. Wo der Fahrdraht endet, fahren die Züge im Batteriebetrieb weiter. Dabei liegt die betriebliche Reichweite im Batteriemodus bei mindestens 80 Kilometern – nachgewiesen hat Stadler auf Testfahrten bereits 185 Kilometer im Batteriebetrieb. Im Pfalznetz liegt nach der Fertigstellung von Teilelektrifizierungen der längste Streckenabschnitt ohne Elektrifizierung bei rund 48 Kilometern.
Die 55 Meter langen Züge werden über extra lange Wagen verfügen, um so für die stark frequentierten Strecken eine höchstmögliche Fahrgastkapazität zu ermöglichen. Insgesamt finden 325 Personen in den hochmodernen Zügen Platz, davon 172 auf Sitzplätzen, von welchen 16 in der ersten Klasse und 156 in der 2. Klasse liegen.

Quelle: Stadler Rail Group

Abellio Rail Baden-Württemberg geht an die SWEG

Die Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH (ABRB) wird zum 1. Januar 2022 an die Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) übergehen. Die Übergabe der ABRB an die SWEG wurde mit einer Investorenvereinbarung beurkundet. Diese Vereinbarung sichert die Fortführung des Unternehmens sowie der verkehrsvertraglichen Dienstleistungen im Stuttgarter Netz/Neckartal.
Die Abellio-Züge werden im Streckennetz mit seinen insgesamt sieben Linien weiter mit der bisherigen Belegschaft und im bekannten Takt verkehren – allerdings dann unter dem Dach der SWEG als neue Gesellschafterin. Der Name Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH wird noch für eine kurze Übergangsphase Bestand haben, jedoch schließlich durch eine neue Firmierung ersetzt werden.
Die heutige ABRB bleibt in ihrer Gesamtheit erhalten. Alle MitarbeiterInnen werden von der SWEG übernommen und auch die Unternehmensstruktur bleibt bestehen. Die ABRB erhält nach europäischem Vergaberecht für zwei Jahre vorübergehend einen neuen Verkehrsvertrag. Nach Ablauf dieser Frist werden die Verkehrsleistungen inklusive Gesellschaft dann neu ausgeschrieben. An dieser Ausschreibung kann sich auch die SWEG als Gesellschafterin beteiligen.
„Die Übergabe der ABRB an eine neue Gesellschafterin ist nicht die Lösung, die wir angestrebt haben. Dennoch stand für Abellio stets die Sicherung aller Arbeitsplätze und die Stabilität der Verkehre im Stuttgarter Netz im Fokus. Dies ist geglückt.“, sagte Rolf Schafferath, Vorsitzender der Geschäftsführung der Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH (ABRB). „Wir möchten uns bei allen Mitarbeitern der ABRB für ihren großen Einsatz in den vergangenen Jahren bedanken. Sie alle haben ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft, Fachkompetenz und Loyalität bewiesen. Wir sind gewiss, dass das Team der ABRB die Verkehrsleistungen im Netz Neckartal in gewohnt guter Qualität fortzuführen wird“, so Rolf Schafferath.

Quelle: Abellio GmbH

Ab 12. Dezember neue digitale Tarife im KVV

Zwei völlig neuartige digitale Tarifangebote bringt der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember an den Start: Die KVV.luftlinie für Gelegenheitsfahrgäste und die KVV.homezone als flexibles Abo, für alle, die viel fahren. Beide Produkte sind elektronisch über die App KVV.regiomove buchbar und erweitern das breite und gut sortierte Fahrkartenangebot des KVV. „Wir wollen mit der KVV.homezone und der KVV.luftlinie zum einen neue Kundengruppen gewinnen und zum anderen die Wünsche unserer Bestandskundschaft nach einem echten Luftlinientarif erfüllen. Wir wollen ihnen maximale Flexibilität bieten und einen ÖPNV, der einfach nutzbar und fair bepreist ist“, betont Dr. Alexander Pischon, Geschäftsführer des KVV. Daher verlässt der KVV mit diesen beiden neuen Tarifprodukten erstmals die Wabenstruktur. Bei allen anderen Fahrkarten bleibt die bekannte Wabenstruktur bestehen.
Nutzer der KVV.luftlinie kommen ohne Papierfahrkarten-Kauf aus und sind so für einzelne Fahrten auf kurzen Strecken besonders flexibel und schnell unterwegs. Umsteigen innerhalb von 240 Minuten in dieselbe Fahrtrichtung ist dabei kein Problem. Der Preis berechnet sich nach der zurückgelegten Strecke: Zum Grundpreis von 1,40 Euro kommen 22 Cent pro angefangenem Fahrtkilometer hinzu. Wer eine Bahncard besitzt, bekommt zusätzlich Rabatt – so wie das bereits für alle anderen KVV-Einzelfahrscheine gilt. „Interessant ist die KVV.luftlinie deshalb vor allem für kurze Strecken beispielsweise innerhalb der Städte Karlsruhe und Baden-Baden sowie für alle, die nah an einer Wabengrenze wohnen und in eine andere Wabe hineinfahren. Das gilt beispielsweise für die Relation Ettlingen – Rüppurr“, erklärt KVV-Tarifmanagerin Stefanie Herrmann. „Wer längere Einzelfahrten plant, der fährt weiterhin am günstigsten mit unseren bekannten Einzelfahrscheinen und dem Tageskartensortiment.“
Und wer einmal vergisst, am Ziel den Stopp-Button auf dem Smartphone zu drücken, kann sich von der App automatisch ausloggen lassen. Grundsätzlich zahlen Fahrgäste nie mehr als eine Sieben-Waben-Einzelfahrkarte und mehrere Fahrten an einem Tag werden zu einer Tageskarte zusammengefasst.

Quelle: Karlsruher Verkehrsverbund GmbH (KVV)

Wissing soll neuer Bundesverkehrsminister werden

Bei einer gemeinsamen Sitzung mit der Fraktion der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag hat der Bundesvorstand der FDP die Ergebnisse des vorgestellten Koalitionsvertrages einmütig begrüßt. Es wurde beschlossen, zur weiteren Beschlussfassung einen außerordentlichen Bundesparteitag am 5. Dezember einzuberufen. Der Bundesvorstand hat zudem die folgende personelle Besetzung für die von der FDP zu besetzenden Ressorts vorgeschlagen:
Dr. Volker Wissing soll Bundesminister für Verkehr und Digitales werden. Wissing war bereits von 2016 bis 2021 Verkehrsminister in Rheinland-Pfalz.

Quelle: FDP

Daimler Buses verkauft Minibus-Werk in Dortmund

Daimler Buses konzentriert sich künftig auf sein Kerngeschäft und damit auf die Produktion von Komplettbussen und Fahrgestellen über 8 Tonnen. Vor diesem Hintergrund hat Daimler Buses die in Dortmund ansässige Mercedes-Benz Minibus GmbH an die Münchner inhabergeführte Industriegruppe AEQUITA verkauft. AEQUITA übernimmt das Minibus-Unternehmen mit seinen rund 240 Beschäftigten und sichert damit den Dortmunder Standort. Einen entsprechenden Kaufvertrag haben die Verantwortlichen am 22. November 2021 unterzeichnet. Die Transaktion wird zum 01. Januar 2022 vollzogen. Die Produktion der Minibusse der Marke Mercedes-Benz im Werk in Dortmund wird fortgesetzt. In den Bereichen Vertrieb und Aftersales wird es weiterhin eine enge Partnerschaft zwischen Daimler Buses und AEQUITA geben. Till Oberwörder, Leiter Daimler Buses und geschäftsführender Vorstand der EvoBus GmbH: „Wir befinden uns auf dem Weg zur CO₂-neutralen Mobilität der Zukunft und investieren in den kommenden Jahren massiv in die Elektrifizierung der Produktpalette sowie die Digitalisierung von Services und Unternehmensabläufen. Mit Blick auf die hohen Zukunftsinvestitionen, die damit einhergehen, möchten wir uns noch stärker als bislang auf unser Kerngeschäft und unsere Stärken konzentrieren. Diese liegen bei Fahrgestellen sowie Komplettbussen über   8 Tonnen. In diesem Zusammenhang setzen wir nicht nur Maßnahmen zur Effizienzsteigerung sowie Kosteneinsparungen konsequent um, sondern fokussieren gleichzeitig unseren europäischen Produktionsverbund. Der Verkauf unseres Minibus-Werks In Dortmund ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Für uns stand dabei im Vordergrund, die Arbeitsplätze am Standort zu erhalten und dem Werk eine gute Zukunftsperspektive zu bieten. Wir freuen uns daher sehr, dass wir mit der AEQUITA Gruppe als Käufer eine sehr gute Lösung gefunden haben.“

Koaltionsvertrag: Neue Prioritäten in der Verkehrspolitik

Stellungnahmen zum Koalitionsvertrag von Allianz pro Schiene, VDV, Pro Bahn, bdo und mofair

Als ein „ermutigendes Aufbruchssignal für eine Verkehrswende“ hat das gemeinnützige Bündnis Allianz pro Schiene den Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP begrüßt. „Erstmals bekennt sich eine Koalition bei den Verkehrsinvestitionen zum Grundsatz: Schiene vor Straße“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am 24.November in Berlin. „Die neue Koalition räumt der klimafreundlichen Schiene Priorität ein und erfüllt damit die zentrale Forderung der Schienenbranche. Das kann der Aufbruch für ein neues Zeitalter in der Verkehrspolitik mit Vorfahrt für die klimafreundlichen Mobilitätsformen werden“, so Flege weiter.
Als positiv bewertet die Allianz pro Schiene auch die Vereinbarung im Koalitionsvertrag zur Lkw-Maut. Diese wollen die Ampelparteien erweitern und stärker an der CO2-Last ausrichten. Vor allem aber planen sie, die Milliarden aus der Lkw-Maut anders als bisher für den gesamten Mobilitätssektor einzusetzen statt wie bisher allein für den Straßenbau. „Von dieser Öffnung der Finanzkreisläufe wird die Schiene stark profitieren“, sagte Martin Burkert, Vorstand der Allianz pro Schiene und stellvertretender Vorsitzender der Eisenbahngewerkschaft EVG. „Damit erschließen sich dringend benötigte Finanzmittel für den Ausbau der Schieneninfrastruktur“, meinte Burkert.  Vage bleibt der Koalitionsvertrag allerdings beim Abbau umweltschädlicher Subventionen im Verkehr. „Hier hätte ich mir mehr Entschlossenheit gewünscht“, sagte Flege.
Bei den Zielen zeigt die Ampelkoalition dagegen bahnpolitischen Ehrgeiz. So bekräftigt sie das Ziel der alten Regierung, den Marktanteil der Schiene am Güterverkehr bis 2030 von derzeit 19 Prozent auf 25 Prozent zu erhöhen. Im Personenverkehr nimmt sie sich vor, die Verkehrsleistung bis Ende des Jahrzehntes zu verdoppeln. Mit dieser Neuformulierung geht sie über den Anspruch der alten Koalition noch hinaus. Und sie erklärt, 75 Prozent des Schienennetzes bis 2030 zu elektrifizieren, womit sie eine Forderung der Allianz pro Schiene erfüllt. 

Quelle: Allianz pro Schiene

VDV: Erste Einschätzung zum neuen Koalitionsvertrag

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Branchenverband mit über 600 Mitgliedsunternehmen im Öffentlichen Personenverkehr und im Schienengüterverkehr, nimmt eine erste Einschätzung des Koalitionsvertrags der neuen Bundesregierung vor. Eine detaillierte Analyse erfolgt in den kommenden Tagen.


VDV-Präsident Ingo Wortmann: „Der nun veröffentlichte Koalitionsvertrag zeugt in seiner Ausführlichkeit und inhaltlichen Tiefe davon, dass die Koalitionäre von SPD, Grünen und FDP wirklich intensiv gemeinsam an den Themen gearbeitet haben. Im Bereich der Mobilität finden sich nach erster Durchsicht für ÖPNV- und Eisenbahnverkehrsunternehmen eine ganze Reihe zentraler Bausteine, die wir unbedingt benötigen, um die Mobilitätswende bis 2030 voranzubringen. Nun gilt es, mit derselben hohen Geschwindigkeit bei gleichzeitig inhaltlicher und fachlicher Genauigkeit, diese Bausteine in die Tat umzusetzen. Die Branche steht dafür bereit“.

VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff: „Die neue Koalition bekennt sich im Mobilitätssektor eindeutig zur Erreichung der Klimaschutzziele durch eine starke Schiene und einen leistungsfähigen, wirtschaftlich gesunden ÖPNV. Wenn diesen Worten auch die entsprechenden Taten folgen, woran wir keinen Zweifel haben, dann geht der Weg zur Mobilitätswende, den die vorherige Bundesregierung bereits erfolgreich eingeschlagen hatte, weiter in die richtige Richtung. Allerdings gibt es bis dahin viel zu tun und es bleibt nur wenig Zeit.“

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)

ProBahn: Themen ungenau formuliert

Der Fahrgastverband PRO BAHN sieht im neuen Koalitionsvertrag der künftigen Ampel-Koalition wichtige Themen adressiert und in die richtige Richtung gelenkt. Jedoch sind diese häufig noch mit sehr ungenauen Formulierungen unterlegt. Der Fahrgastverband ist von der Zuordnung des Verkehrsministeriums zur FDP überrascht und warnt vor Konflikten mit dem Umweltministerium.
Nach einer Grobanalyse des Koalitionsvertrags der – vorbehaltlich der Beschlüsse der Parteigremien – zukünftigen rot-grün-gelben Regierung stellt der Fahrgastverband PRO BAHN fest, dass viele seiner Forderungen im Papier thematisiert wurden und oft auch mit der sehr konkreten Formulierung „wir werden“ statt „wir wollen“ hinterlegt sind.
Besonders erfreulich ist die Entscheidung, die Infrastruktursparten des DB-Konzerns gemeinwohlorientiert auszurichten. „Damit ist endlich ein Betrieb der Infrastruktur möglich, der sich, anstatt auf Rendite zu fokussieren, die Wiedererlangung des Rufs der Eisenbahn als verlässliche Alternative zu Auto und Flugzeug als Ziel setzt“, freut sich Dr. Lukas Iffländer, stellvertretender Bundesvorsitzender des Fahrgastverbands. PRO BAHN hatte erst in der zurückliegenden Woche gemeinsam mit der GDL, dem Netzwerk Europäischer Eisenbahn, Allrail und Mofair genau diesen Schritt gefordert.
Auch die „Infrastrukturelle, finanzielle, organisatorische, eisenbahnrechtliche und europarechtskonforme Absicherung des Deutschlandtakts“ liegt dem Verband am Herzen. Dieser Abschnitt und weitere lassen auf die Einführung eines Aufgabenträgers im Fernverkehr hoffen, wie ihn nicht nur PRO BAHN, sondern auch der Bundesverband Schienennahverkehr fordert.

Quelle: Pro Bahn e.V.

bdo begrüßt Koalitionsvertrag

Förderprogramme mittelstandsfreundlich gestalten, Bürokratie abbauen, Vergabeverfahren vereinfachen, die Fahrgastzahlen des öffentlichen Verkehrs deutlich zu steigern, eine Erhöhung der Regionalisierungsmittel und die Corona-bedingten Einnahmeausfälle auch 2022 auszugleichen, das alles sind Vorhaben der neuen Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP aus dem heute vorgestellten Koalitionsvertrag für die nächste Legislaturperiode. Damit plant die Ampel eine Reihe der drängendsten Herausforderungen für den Busmittelstand anzugehen. Karl Hülsmann, Präsident des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) begrüßt daher den Maßnahmenkatalog der künftigen Koalition: „Die Ampel setzt in ihrem Programm einen ganz klaren Fokus auf die Stärkung des Mittelstands und einen Ausbau des gesamten öffentlichen Verkehrs – und nicht nur der Schiene. Die privaten Busunternehmen stehen bereit, um ihren Beitrag zum Gelingen der Verkehrswende zu leisten. Das Bekenntnis zum Vorrang der Eigenwirtschaftlichkeit zeigt außerdem, dass SPD, Grüne und FDP die Bedeutung des Busmittelstands für den ÖPNV anerkennen.“ Auch im Bereich des Tourismus greift die künftige Bundesregierung wesentliche Empfehlungen der privaten Busbranche auf. Mit der Gründung der „Nationalen Plattform Zukunft des Tourismus“ verankert die Ampel-Koalition den Dialog mit der gesamten Reisebranche endlich angemessen in Politik und Verwaltung. Hülsmann sieht die Zusammenarbeit mit der neuen Bundesregierung positiv: „Mit dem heute präsentierten Koalitionsvertrag stellt die Ampel die richtigen Weichen, um die verkehrspolitischen Herausforderungen der kommenden Jahre zu meistern. Der bdo wird seinen konstruktiven Dialog mit der Politik fortführen, um daran mitzuarbeiten, die Verkehrswende zum Erfolg zu führen. Wir wünschen der Koalition alles Gute für die Arbeit der kommenden Jahre.“

Quelle: Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer e.V.

mofair: Chancen für besseren Bahnverkehr

Gemeinwohlorientierung der fusionierten Bahninfrastruktur, Verbleib der Gewinne in der neuen Gesellschaft, Erhöhung der Investitionsmittel für die Schiene, Fortsetzung des Corona-Rettungsschirms im Jahr 2022 – viele der Forderungen der Wettbewerbsbahnen im Schienenpersonenverkehr finden sich im Verhandlungsergebnis von SPD, Grünen und FDP wieder.

mofair-Präsident Tobias Heinemann: „Durch den Wegfall der Gewinnerzielungsverpflichtung beseitigen die Koalitionäre das vielleicht wichtigste Hindernis für eine bessere, qualitätsvolle Schieneninfrastruktur. Gewinne aus der regulierten Infrastruktur verbleiben nun dort und werden reinvestiert. Quersubventionierungen zugunsten der DB-Transporttöchter sind dann nicht mehr möglich. Die so oft angeführten „chinese walls“ zwischen den Geschäftsbereichen werden ein Stück mehr Realität – Zeit hierfür ist es, denn damit wird der Wettbewerb gestärkt. Die neue Infrastruktursparte der DB benötigt nun ein unabhängiges Kontrollgremium, in dem auch die Perspektiven der Wettbewerbsbahnen, die das Netz nutzen, vertreten sind. Dies erzeugt die notwendige Aufbruchsstimmung, die der Bahnsektor jetzt benötigt. Mit Bedauern sehen wir, dass die Ampelparteien sich noch nicht zu einer Senkung der Trassenpreise haben durchringen können, sondern diese unter Haushaltsvorbehalt gestellt haben. Eine echte Verkehrswende ist aber nur möglich, wenn alle Eisenbahnen in Deutschland Chancengleichheit mit dem Straßenverkehr haben. Deshalb werden wir gemeinsam mit unseren Partnern weiter die Senkung der Entgelte fordern.“

Quelle: mofair

EVG warnt vor Chaos in Zügen wegen 3G-Regeln

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft warnt von chaotischen Zuständen bei der Einführung der 3G-Regel in Zügen. Die Gewerkschaft kritisiert insbesondere, dass die Deutsche Bahn nur im Fernverkehr stärkere Kontrollen einführen will.

EVG-Vorstand Kristian Loroch erklärt dazu:
Die DB will ihre konzerneigene Firma DB Sicherheit zu stichprobenartigen Kontrollen im Fernverkehr einsetzen – nicht aber im Regionalverkehr. Genau dort haben wir aber bereits jetzt eine angespannte Situation. Viele Kolleginnen und Kollegen im Nah- und Regionalverkehr sowie bei den Busgesellschaften fühlen sich bereits jetzt überlastet und leiden unter verstärkter Aggressivität mancher so genannter Fahrgäste. Es ist für uns völlig unverständlich, warum die DB eine solche Unterscheidung vornimmt und einen Teil der Beschäftigten schlichtweg im Regen stehen lässt.
Die aktuelle Situation ist für uns alle sehr herausfordernd. Wir fordern die Arbeitgeber der Eisenbahn- und Verkehrsbranche auf, die Beschäftigten bei der Umsetzung der 3G-Regel zu unterstützen – und zwar alle Beschäftigten gleichermaßen. Generell halten wir an unserer Auffassung fest, dass die Durchsetzung solcher behördlichen Vorgaben nicht Aufgabe der Verkehrsbeschäftigten sein kann.

Quelle: Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG)