Anspruchsvolle Baumaßnahmen in Jena

Eine anspruchsvolle Baumaßnahme des Jenaer Nahverkehrs startet am 27. Juni: Innerhalb von nur sechs Wochen werden die Gleisanlagen im Bereich zwischen dem Gleisdreieck Burgau und dem Abzweig Burgau in Richtung Göschwitz rekonstruiert. Dazu gehören auch die Erneuerung der Weichenantriebe und der Weichensteuerungen sowie der barrierefreie Ausbau der Straßenbahnhaltestelle Burgaupark mit Leitsystem für Menschen mit Sehbehinderung. Parallel zu den Maßnahmen am Gleisdreieck Burgau beginnt im Stadtzentrum die Rekonstruktion der Gleisanlagen am Teichgraben, Einfahrt Ernst-Abbe-Platz. Hier muss ebenfalls die Weiche
ausgewechselt werden. Thomas Jähnig, Leiter des Bereiches Infrastruktur beim Nahverkehr, zur Notwendigkeit der Baumaßnahmen: „Das Gleisdreieck Burgau ist einer hohen Belastung ausgesetzt. Jedes Jahr wird es circa 195.000 Mal befahren, das sind pro Jahr ca. 1.170.000 Achsdurchgänge beziehungsweise in 20 Jahren 3,9 Millionen Fahrten und 23,4 Millionen Achsdurchgänge. Beim Ernst-Abbe-Platz betrifft das jährlich circa 80.000 Fahrten. Nach zahlreichen Instandhaltungsmaßnahmen dieser Gleisanlagen ist nun die Verschleißgrenze erreicht.“

Eine erneute Instandsetzung sei zwar möglich, wirtschaftlich aber nicht mehr vertretbar. Die Baumaßnahmen umfassen den Wechsel von 470 Meter Doppelgleis, vier Weichen und zwei Kreuzungen am Gleisdreieck Burgau sowie circa 110 Meter Einfachgleis und eine Weiche am Ernst-Abbe-Platz. Dabei verbaut die ausführende Firma insgesamt 52,5 Tonnen Fahrschienenstahl, 32,8 Tonnen Holzschwellen und 770 Tonnen Schotter. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Maßnahmen auf gerundet 2,1 Millionen Euro (netto). Diese fördert der Freistaat Thüringen mit 75 Prozent.
„Die Herausforderungen in diesem Jahr sind die eng abgestimmten Bautermine benachbarter Baumaßnahmen“, sagt Thomas Jähnig. Gegenwärtig ist die Eisenbahnüberführung Kahlaische Straße im Bau, an diese wird sich das Gleisdreieck Burgau anschließen. Ähnlich verhält es sich in der Innenstadt mit der Baustelle am Leutragraben/Schillerstraße, in die sich die Baumaßnahme an der Einfahrt zum Ernst-Abbe-Platz vorrübergehend einordnet. „Eine Zeitreserve gibt es nicht. Deswegen hoffen wir auf weitgehend gutes Bauwetter“, so Jähnig.

Auf gutes Wetter und eine Baumaßnahme nach Plan hofft auch Winfried Müller, Bereichsleiter Betrieb beim Jenaer Nahverkehr. Er beantwortet die wichtigsten Fragen zur Baumaßnahme für die Fahrgäste. Beispielsweise, warum der Jenaer Nahverkehr während der Sommerferien baut. Nur während der Ferien ist es uns möglich, den Abschnitt Abzweig Klee bis Gleisdreieck Burgau unter Vollsperrung für den Straßenbahnbetrieb zu erneuern. Während der Schulzeit sind mehr Busse im Einsatz, die Kapazitäten würden nicht ausreichen für den erforderlichen Schienenersatzverkehr. Wir sind also an die Ferienzeit gebunden. Pünktlich zum Schuljahresbeginn wollen wir wieder den regulären Straßenbahnbetrieb fahren. Wenn alles nach Plan läuft und auch das Wetter mitspielt, schaffen wir das.

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