Alstom investiert in den nächsten Jahren über 10 Millionen Euro in neue Einrichtungen und technische Anlagen am Standort Stendal. Davon kommen mehr als 3 Millionen Euro aus Fördermitteln des Landes Sachsen-Anhalt. Neben einer neuen 3.000 Quadratmeter großen Produktionshalle geht das Geld in ein modernes Drehgestell-Zentrum mit Radsatzpresse. Diese Maßnahmen stärken die Fertigungskompetenz des Lokomotiven-Servicestandortes und ermöglichen den Produktionsstart einer vor Ort entwickelten Rangierlokomotiven-Plattform namens H3.
Hartmut Möllring, Minister für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt sagt: „Mit diesen Investitionen ist sichergestellt, dass der Traditionsstandort für Lokomotiven in Stendal in eine erfolgreiche Zukunft geht und weiterhin Geschichte schreibt. Nach dem 140jährigen Bestehen legen wir nun den Grundstein für eine umweltfreundliche und innovative Technologieentwicklung, die in Europa bislang ohnegleichen ist.“
„Wir haben den Standort nach einem über zehnjährigen erfolgreichen Joint Venture erst 2012 vollständig von der Deutschen Bahn übernommen und werden hier in den kommenden 3,5 Jahren noch einmal über 50 neue Arbeitsplätze schaffen“, sagt Dr. Martin Lange, als Vorstand der Alstom Deutschland AG verantwortlich für Transport. „Unsere in Stendal neu entwickelte Lokomotiven-Plattform basiert auf einer modernen Technologie, die speziell mit ihrem verbrauchsarmen und starken Hybridantrieb vielseitig einsetzbar ist. Diese Technologie hat sich bereits in vielen Jahren Betriebserfahrung bewährt“, sagt Klaus Hiller, Geschäftsführer der ALSTOM Lokomotiven Service GmbH.
Die neue Halle garantiert die Produktionsfläche der H3 Plattform bei Aufrechterhaltung der Serviceleistungen. Zukünftig können so 50 Lokomotiven im Jahr in Stendal gefertigt werden. Zusammen mit dem Drehgestell-Zentrum mit Radsatzpresse wird in Stendal bis zum Jahr 2015 eine hochmoderne Fertigungsinfrastruktur geschaffen. Damit kann der europäische Markt mit neuen Rangierlokomotiven bedient werden und Serviceleistungen für Drehgestelle und Radsätze von Lokomotiven und Zügen können angeboten werden.
Erste Aufträge über die Lieferung der neuen H3 Baureihe liegen bereits vor: VW hat drei Hybridlokomotiven des neuen Typs, für den Werksbetrieb des Standortes Wolfsburg mit Optionen für weitere Fahrzeuge geordert. Und auch die Deutsche Bahn setzt ab 2015 bereits auf fünf neue Lokomotiven dieser Baureihe für den Einsatz in Franken.
Mit der neuen Radsatzpresse können die jährlich über 200 am Standort überholten Drehgestelle um 25% schneller bearbeitet werden. Dies verkürzt die Stillstandzeiten der Lokomotiven und Züge entsprechend und ist von einem hohen Kundennutzen. Die Anzahl der überholten Drehgestelle kann dabei verdoppelt werden. Alstom ist am Standort Stendal zudem Marktführer in der schweren Instandhaltung von Lokomotiven der Baureihe V100 sowie auch für alle anderen am Markt ausgeschriebenen Hauptuntersuchungen von Mittelführerstandlokomotiven.