Die schwedische Hauptstadt Stockholm will in einem zukunftsweisenden Projekt demonstrieren und evaluieren, wie Busse mit elektrischem Antrieb zur Verbesserung der Lebensbedingungen in Großstädten beitragen können. Dieser Praxistest ist Teil des ZeEUS (Zero Emission Urban Bus System)-Projekts, das in acht Städten in sechs EU-Ländern durchgeführt wird. Ab dem Herbst dieses Jahres werden acht Volvo Elektro-Hybridbusse mit Schnellladevorrichtung ihren Betrieb im regulären Linienverkehr der schwedischen Metropole aufnehmen.
Die wichtigsten Partner des ZeEUS-Projekts in Stockholm sind die Volvo Bus Corporation, die ÖPNV-Betreibergesellschaft der Stadt Stockholm (AB Storstockholms Lokaltrafik, kurz SL) sowie der Energieversorger Vattenfall und das Forschungsinstitut Viktoria Swedish ICT. Weitere Partner sind Siemens und Keolis.
Ziele sind die Erprobung und Demonstration der Elektro-Hybridbusse im regulären Linienverkehr, der Erfahrungsaustausch unter den Projektpartnern und die Auswertung der Ergebnisse. Das EU-Projekt wird Ende 2016 beendet sein, ein Teil davon wird durch die EU mitfinanziert.
"Ein modernes, flexibel einsetzbares und uneingeschränkt auch unter verschiedensten Einsatzbedingungen funktionierendes öffentliches Personenverkehrssystem ist unverzichtbar, um die aktuellen und künftigen Zielsetzungen in punkto Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit zur erfüllen. Es freut uns, dass wir nun die Gelegenheit haben werden, als Teil des regulären Betriebs im SL-Liniennetz den neuesten Stand der verfügbaren Technologie zu erproben, um auf diese Weise die schon jetzt sehr geringe Umweltbelastung unserer Busse noch weiter zu verringern", erklärt Christer G. Wennerholm, Verkehrsbeauftragter (Traffic Commissioner) und Erster Vizepräsident des Vorstands der Bezirksverwaltung der Region Stockholm (Stockhom County Council Executive Committee).
Leise und emissionsfreie Fahrt
Der Antrieb der Volvo Elektro-Hybridbusse erfolgt über einen Elektromotor, der von einer Lithium-Ionen-Eisenphosphat-Batterie gespeist wird. Zusätzlich kommt ein Fünfliter-Dieselmotor in Euro-6-Ausführung zum Einsatz.
Aufgabenteilung der Projektpartner
In Stockholm ist die Volvo Bus Corporation für die Entwicklung, Bereitstellung und Wartung der neuen Elektro-Hybridbusse verantwortlich. Siemens liefert die beiden Schnellladestationen. Einrichtung und Betrieb der Ladestationen an den Endhaltestellen übernimmt Vattenfall.
SL ist zuständig für die infrastrukturelle Versorgung am Busbahnhof, die Fahrer der Elektro-Hybridbusse werden von Keolis gestellt. Mit dem Institut Viktoria Swedish ICT beteiligt sich ein weiterer Projektpartner, der federführend für die Erforschung der Prozessabläuft und die Evaluierung der Ergebnisse zuständig ist.
Das EU-Projekt ZeEUS
Der Stockholmer Praxistest ist Teil des EU-Elektrobusprojekts ZeEUS, in dem das Know-how von über 40 beteiligten Unternehmen und Organisationen gebündelt ist. Hauptziel von ZeEUS sind die Erprobung und Evaluierung der Leistungsfähigkeit elektrisch angetriebener Bussysteme und ihres Beitrags zur Reduzierung von Luftverschmutzung sowie Klima- und Lärmbelastung in Städten.
Außer in Stockholm werden ZeEUS-Erprobungsprojekte in weiteren sieben europäischen Städten durchgeführt, unter anderem in London, Barcelona und Bonn.
Quelle: Volvo Bus Corporation