Knorr-Bremse hat eine Vereinbarung zur Investition von 10 Mio. US-Dollar in das Unternehmen RailVision, Ra’anana, Israel, unterzeichnet und erhält im Gegenzug einen Unternehmensanteil von 21,3 %. RailVision entwickelt auf Video- und Infrarottechnik basierende Systeme zur Hinderniserkennung für Schienenfahrzeuge an, die eine bedeutende Technologie zur Realisierung von automatisierten Fahrfunktionen sind. Mit dieser Transaktion verfolgt Knorr-Bremse das Ziel, seinen Bahnkunden hochintegrierte Systeme für das automatisierte Fahren anzubieten.
„RailVision besitzt ein dynamisches und professionelles Team mit hoher Expertise im Bereich der künstlichen Intelligenz und des Deep Learning. RailVisions kameragestützte Hinderniserkennung wird uns als relevanten Player in diesem Markt positionieren und uns dem Ziel des autonomen Fahrens einen Schritt näher bringen“, erklärt Dr. Jürgen Wilder, Mitglied des Vorstands der Knorr-Bremse AG und verantwortlich für die Division Systeme für Schienenfahrzeuge. Er erläutert: „Eine relevante Anwendung wäre zum Beispiel die Fahrwegerkennung für das Kollisionsvermeidungssystem für Straßen- und Stadtbahnen von Knorr-Bremse. Neben der Hinderniserkennung kann diese Technologie auch den Servicebedarf entlang der Strecken und der Infrastruktur vorhersagen. Erforderliche Wartungsarbeiten können fokussiert und kosteneffizienter durchgeführt werden.“
RailVision ist ein Anbieter modernster, kognitiver Vision-Sensor- und Sicherheitssysteme für die Bahnindustrie. Die Lösungen von RailVision umfassen die Erkennung und Klassifizierung von Objekten und Hindernissen (z. B. Personen, Fahrzeuge, Signale), Fahrwegerkennung (beispielsweise Erkennung der Weichenstellung), Entfernungsmessung und systematische Zustandsüberwachung der Infrastruktur, wie sie für die automatische Zugsteuerung (ATO) benötigt werden. Unlängst hat RailVision bei einem führenden europäischen Eisenbahnunternehmen ein Langzeit-Pilotprojekt mit seinem innovativen Vision-System erfolgreich abgeschlossen. Im Rahmen des Projekts wurde bei schwierigen Wetter- und Lichtverhältnissen drei Monate lang die Fähigkeit des Systems zur Echtzeit-Erkennung und -Klassifizierung von Hindernissen in mehreren hundert Metern Entfernung erprobt – ein optimales Leistungsvermögen für den Güterverkehr an Rangierbahnhöfen. Darüber hinaus hat RailVision im vergangenen Jahr erhebliche Fortschritte bei der Entwicklung seiner Fernverkehrslösung zur Erkennung und Klassifizierung von Objekten in bis zu 2.000 Metern Entfernung gemacht und außerdem sein ergänzendes Big-Data-Modulkonzept vorgestellt, das eine kundenindividuelle Echtzeit- und Offline-Analyse der Schieneninfrastruktur und der umgebenden Ökosysteme ermöglicht.
Elen Katz, CEO und Gründer von RailVision, freut sich über den neuen Partner: „Wir begrüßen diese strategische Investition von Knorr-Bremse als Teilhaber sehr. Als führender Anbieter von Subsystemen für Schienenfahrzeuge fördert Knorr-Bremse mit der Investition unsere einzigartige Technologie vor dem Hintergrund einer wachsenden Nachfrage nach effizienten Lösungen für die Bahnindustrie.“ Katz ergänzt: „Wir sind sicher, dass diese Partnerschaft uns bei der Vermarktung unserer Technologie helfen und unsere Glaubwürdigkeit am Markt steigern wird. Von der Sicherstellung der Finanzierung werden auch unsere Leistungsfähigkeit und unser wirtschaftlicher Ausblick profitieren.“
Quelle: Knorr-Bremse