Der
Zusammenschluss von Siemens mit der französischen Alstom im Zug-Geschäft ist gescheitert.
Die
EU-Kommission untersagte
gesterne die Fusion, nachdem die beiden Partner nicht ausreichend Zugeständnisse gemacht hatten, um die Bedenken der obersten Wettbewerbshüterin Margrethe Vestager auszuräumen. Sie bangte um einen
funktionierenden Wettbewerb in der Branche
. Vor allem bei Hochgeschwindigkeitszügen sowie in der Signaltechnik wären Siemens und Alstom zusam-men fast ohne Konkurrenz gewesen. „Ohne ausreichende Abhilfemaßnahmen hätte der Zusammenschluss zu höheren Preisen für Signalanlagen, die die Sicherheit der Fahrgäste ge-währleisten, und für die nächsten Generationen von Höchstgeschwindigkeitszügen geführt“, erklärte die Dänin. Doch dazu seien Siemens und Alstom nicht bereit gewesen. Die Hersteller von ICE und TGV wollten mit der im September 2017 verkündeten Fusion dem chinesischen Staatskonzern CRRC besser Paroli bieten, der mit einem Umsatz von umgerechnet 30 Milliarden Euro etwa doppelt so groß ist wie die beiden Europäer zusammen. Siemens-Chef Joe Kaeser sprach vom „Schlusspunkt hinter ein europäisches Leuchtturmprojekt“. Doch Vestager glaubte ihm nicht, dass die Chinesen den Deutschen und Franzosen in Europa bald ernsthaft Konkurrenz machen werden: „In Bezug auf Höchstgeschwindigkeitszüge hält die Kommission es für höchst unwahrscheinlich, dass neue Wettbewerber aus China in absehbarer Zukunft Wettbewerbsdruck auf die beteiligten Unterneh-men ausüben werden.“ Bei Signaltechnik seien Chinesen in Europa bisher noch gar nicht aufgetreten. Der größte Konkurrent, das kanadische Unternehmen Bombardier, begrüßte die Entscheidung.
Quelle: Handelsblatt News am Abend