574.000 Abos im VVS – Deutschland-Ticket sorgt für neuen Rekord

Deutschland-Ticket und D-Ticket JugendBW sorgen für eine steigende Zahl an Fahrten. Rund 95 Prozent der Fahrgäste im VVS sind sehr zufrieden mit dem D-Ticket, 70 Prozent lassen deswegen sogar das Auto stehen.

Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) und seine Partner blicken auf ein äußerst erfolgreiches Jahr 2024 zurück. Das Deutschland-Ticket hat dafür gesorgt, dass der VVS mit knapp 574.000 Abos einen neuen Rekord verbucht hat. Dank des günstigen Abos für 49 Euro im Monat sind im Vorjahr rund 40.000 Menschen mehr regelmäßig mit Bus und Bahn gefahren. Das sind 7 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

„Der Erfolg des Deutschland-Tickets zeigt, dass attraktive Angebote die
Menschen dazu bewegen, das Auto stehen zu lassen und mehr mit den
Öffentlichen zu fahren. Wir sind stolz darauf, diesen Rekord erreicht zu haben und danken unseren treuen Fahrgästen für ihr Vertrauen.“

Cornelia Christian (VVS-Geschäftsführerin)

Im Jahr 2024 wurden im VVS insgesamt knapp 375 Millionen Fahrten mit Bussen und Bahnen unternommen – 9,1 Prozent mehr als 2023. Das Deutschland-Ticket hat damit dazu geführt, dass die Fahrgastzahlen auf dem Niveau von vor Corona liegen. Dazu hat auch das neue D-Ticket JugendBW beigetragen, das seit einem Jahr in ganz Deutschland gilt.

Jedes dritte D-Ticket im Land wird im VVS gekauft

Auch die Einnahmen im VVS sind 2024 um 9,1 Prozent gestiegen – das sind rund 40 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor. „Wir sind ein wichtiger ÖPNV-Akteur im Land. Jedes dritte D-Ticket in Baden-Württemberg wird im VVS verkauft. Damit tragen wir einen großen Teil zur Finanzierung des Deutschland-Tickets bei. Der Dank geht an die Verkaufsstellen und Unternehmen, die die Kundinnen und Kunden betreuen“, betont Cornelia Christian.

Politik muss sich für einen starken ÖPNV einsetzen und richtungsweisende Beschlüsse fassen

„Wenn wir auf die Rahmenbedingungen schauen, haben wir aber nach wie vor große Herausforderungen, die wir und unsere Partner, wie Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen, meistern müssen: Bei den Verkehrsunternehmen sind die durchschnittlichen Kosten um 8 Prozent gestiegen – Bahnstrom, Diesel, höhere Gehälter und Löhne. Außerdem macht uns die Hängepartie um die Finanzierung des D-Tickets zu schaffen.“

Cornelia Christian (VVS-Geschäftsführerin)

Bund und Länder müssen für 2024 3,5 Milliarden und 2025 3,0 Milliarden Euro ausgleichen. Diese Summe nehmen die Verkehrsunternehmen durch das günstige D-Ticket weniger ein. „Um den Erfolg des Deutschland-Tickets und die Weiterentwicklung des öffentlichen Nahverkehrs langfristig zu sichern, ist die Politik für eine auskömmliche und dauerhafte Finanzierung verantwortlich“ “, stellt Cornelia Christian klar. Der VVS appelliert deshalb an die politischen Entscheidungsträger, einen klaren rechtlichen Rahmen für das Deutschland-Ticket zu schaffen. „Wir brauchen ein gutes Angebot. Die Devise ist Ausbau, nicht Kürzung. Der ÖPNV ist eine Gemeinschaftsaufgabe im Sinne der Daseinsvorsorge!“

Damit der öffentliche Nachverkehr zukunftsfähig bleibt, sind die weiteren
Forderungen des VVS:
• Nachhaltige Finanzierung und Rechtsklarheit für das Deutschland-Ticket (Anwendungsbefehl des Landes, Änderung des Regionalisierungsgesetzes auf Bundesebene)
• Ausbau und Sanierung der Infrastruktur im Nah- und Eisenbahnverkehr
• finanzielle Unterstützung des Bundes bei der Umstellung auf alternative Antriebe und Elektrifizierung
• Beschleunigung von Planungs-, Genehmigungs- und Zulassungsverfahren auf Bundes-/Länderebene
• Anpassung der Rahmenbedingungen für die Personalbeschaffung und -entwicklung, um den öffentlichen Nahverkehr zukunftsfähig zu gestalten, wie den Busführerschein

Seit dem Deutschland-Ticket nutzen Fahrgäste kaum noch andere Tickets

Rund 80 Prozent der Fahrten werden mit dem Deutschlandticket oder dem D-Ticket JugendBW zurückgelegt. Die bisherigen VVS-Abos spielen kaum mehr eine Rolle. Wochen- und Monatstickets für einzelne Zielgruppen werden selten gekauft. „Selbst Fahrgäste, die nur gelegentlich mit Bus und Bahn fahren, haben wegen des günstigen Preises und der bundesweiten Gültigkeit ein Deutschland-Ticket gekauft“, sagt Cornelia Christian über das Ticket, das die Hälfte aller Kunden auf mobilen Endgeräten nutzt. „Rund 70 Prozent der Nutzer sagen, dass das D-Ticket ein Grund ist, das Auto stehen zu lassen.“

Fast zwei Drittel nutzen Bus und Bahn öfter

„Das Deutschlandticket hat den Nerv der Zeit nach günstiger und umweltfreundlicher Mobilität getroffen“, erinnert Cornelia Christian. “Knapp 95 Prozent der Nutzer sind mit dem Ticket zufrieden und 60 Prozent der Fahrgäste fahren öfter als früher.“ Eine Marktforschung im Auftrag des VVS hat auch ergeben, dass fünf Prozent der Nutzer zuvor nie mit Bus und Bahn gefahren sind. Zudem würden 83 Prozent das Deutschland-Ticket weiterempfehlen. Diese Zahlen verdeutlichen, wie das beliebte Ticket zur Förderung des öffentlichen Nahverkehrs beiträgt und gleichzeitig umweltfreundliche Mobilität unterstützt.

Rabattiertes D-Ticket Job beliebt

Jedes fünfte D-Ticket ist ein rabattiertes D-Ticket. Viele Behörden und Unternehmen wie Landeshauptstadt Stuttgart und das Land Baden-Württemberg sowie Daimler oder Porsche bezuschussen das Deutschland-Ticket oder übernehmen die Kosten ganz. Mittlerweile haben knapp 120.000 Fahrgäste im VVS ein Job-Ticket – ein Plus von knapp 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Vor dem Start des D-Tickets waren es rund 73.000. Das Angebot: der VVS gibt einen Rabatt von 5 Prozent auf das Deutschland-Ticket, wenn der Arbeitgeber mindestens ein Viertel der Kosten für das Abo übernimmt. „Durch den Zuschuss wird das D-Ticket für Angestellte noch attraktiver. Sie zahlen jetzt je nach Arbeitgeberzuschuss höchstens 40,60 Euro pro“, rechnet Cornelia Christian vor. „Toll ist, dass das Jobticket nachthaltige Mobilität für alle Fahrten bietet – egal ob im Beruf oder der Freizeit“.

Jugend-Ticket: 15.000 Abos mehr

Das D-Ticket JugendBW richtet sich an Schüler, Auszubildende, Studierende sowie für alle Jugendlichen unter 21 Jahren. Das D-Ticket JugendBW für einen Euro pro Tag, hat dazu geführt, dass noch mehr junge Menschen Bahnen und Busse im VVS nutzen. Die Fahrtenzahlen im Ausbildungsverkehr sind im Vergleich zu 2023 um zwölf Prozent gestiegen. Dass das Ticket in ganz Deutschland gilt, hat dazu beigetragen, dass weitere 15.000 junge Menschen ins Abo eingestiegen sind.

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