Weichen zur Stabilisierung des eurobahn-Angebots gestellt

Nach allen 19 Kreisen und kreisfreien Städten in Westfalen-Lippe hat auch die Verbandsversammlung einer zeitlich begrenzten Übernahme der eurobahn durch den Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) zugestimmt und schafft damit den notwendigen Rahmen für die Stabilisierung des SPNV-Angebots in der Region. Auf dieser Grundlage kann in den kommenden Monaten der weitere Prozess bis zu einem angestrebten Eigentümerwechsel vollzogen werden. Der Schritt war das Ergebnis umfassender Risikoprüfungen und aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation des Unternehmens notwendig geworden.

„Wir geben der eurobahn und ihren Mitarbeitenden jetzt eine Perspektive und sorgen für unsere Fahrgäste in Westfalen-Lippe für verlässliche Bahn-Verkehre.“

Joachim Künzel, Geschäftsführer des NWL

Die eurobahn ist der wichtigste Betreiber von SPNV-Leistungen in Westfalen-Lippe. Das Eisenbahnverkehrsunternehmen beschäftigt rund 900 Mitarbeitende. Mit 30 Prozent Marktanteil, was einem Volumen von rund zwölf Millionen Zugkilometern entspricht, ist es der größte Leistungserbringer im NWL-Gebiet. 

„Mit dem positiven Beschluss in der heutigen Verbandsversammlung senden wir ein starkes Signal an die Öffentlichkeit. Die Interimsübernahme der eurobahn durch den NWL ist die bestmögliche Handlungsoption, um die finanziellen Risiken für alle Beteiligten zu minimieren. Wir schaffen damit die Voraussetzung für ein stabiles Angebot. Wir brauchen wieder Zuverlässigkeit, um das Vertrauen der Menschen in den SPNV zu stärken.“ 

Matthias Goeken, Mitglied des NRW-Landtages und Vorsitzender der Verbandsversammlung des NWL

Nach der noch ausstehenden Genehmigung der Übernahme seitens der Bezirksregierung Arnsberg werden im nächsten Schritt die Gesellschaftsverträge aufgesetzt. Die eurobahn GmbH & Co. KG könnte dann ab Anfang April 100-prozentige Tochter des NWL werden. Damit wäre der NWL Interimsgesellschafter und übernähme zu 100% die Gesellschaftsanteile der eurobahn. Dies bedeutet: Das operative Geschäft wird weiterhin von der eurobahn durchgeführt. Aufgabe des NWL wäre in erster Linie die Überwachung und das Controlling der Unternehmenssteuerung. In der Folge kann der NWL in Abstimmung mit den Verkehrsvertragspartnern (Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH, Provinz Overijssel) und in Übereinstimmung mit dem Europarecht die defizitären Verkehrsverträge anpassen, und damit die wirtschaftliche Basis der eurobahn erheblich verbessern. Nach der Anpassung der Verträge soll die eurobahn in einem Wettbewerbsverfahren möglichst ab 2027 wieder an einen Investor veräußert werden.

Quelle: NWL

Print Friendly, PDF & Email

Comments are closed.