Das Deutschlandticket ist nach wie vor in aller Munde und erhitzt die Gemüter. Die Nahverkehrs-praxis sprach mit VDV-Präsident Ingo Wortmann über den Status quo und anstehende Herausforderungen. Ingo Wortmann ist Vorsitzender der Geschäftsführung der Münchner Verkehrsgesellschaft mbH (MVG) und Geschäftsführer für den Bereich Mobilität der Stadtwerke München GmbH.
Seit dem 6. November 2018 ist er außerdem Präsident des VDV.
NAHVERKEHRS-PRAXIS: Herr Wortmann, gefühlt reden wir schon seit mehreren Jahren über das Deutschlandticket. Kann man das als Verbandspräsident noch ertragen oder sind Sie des Themas schon lange überdrüssig?
Ingo Wortmann: Ich kann das als Präsident sehr gut ertragen, da es schlichtweg meine Aufgabe ist, mich immer wieder diesen Fragen zu stellen. Gleichwohl hat man den Eindruck, dass in den heutigen Tagen immer weniger Themen einer echten Lösung zugeführt werden und man immer mehr um Grundlagen ringen muss. Wir müssen das Thema Deutschlandticket lösen, ich glaube auch nicht, dass es wieder von der Bildfläche verschwinden wird. Das würde sowohl das Ansehen der Politik als auch der Branche nachhaltig beschädigen, wenn wir es wieder vom Markt nähmen. Dafür brauchen wir einen dauerhaften Zuschuss und Finanzierungsmittel von Bund und Ländern. Das Deutschlandticket kann dann zur Revolution werden – dieses Bild wird ja von der Politik immer wieder bemüht – wenn wir alle unsere Hausaufgaben machen. Das bezieht sich nicht nur auf die erwähnte Finanzierung, sondern auch ganz besonders auf die Angebotsverbesserung sowohl in den Ballungsgebieten als auch im ländlichen Raum. Hier hört man häufiger Aussagen wie: „Das Deutschlandticket bringt mir nichts, weil der Bus nur drei Mal täglich fährt.“ Dieses heute erkennbare Stadt-Land-Gefälle darf nicht größer werden, im Gegenteil.
Eines der vielen ungelösten Probleme ist die gerechte und transparente Einnahme-Aufteilung der verbleibenden, stark reduzierten Ticketeinnahmen zwischen den großen Playern und den kleinen Unternehmen.
Das vollständige Interview lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 07/2024