Für mehr Sicherheit im autonomen Fahren

Mit der Sicherheit des autonomen Fahrens beschäftigt sich das Cispa Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit in Saarbrücken. Sensorsysteme sollen vor Cyberangriffen schützen. Dafür gibt es nun finanzielle Unterstützung vom Bund.

Ein Forschungsprojekt zur Cyberresilienz autonomer Fahrzeuge des CISPA Helmholtz-Zentrums für Informationssicherheit erhält eine Förderung von über 2 Mio. Euro vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Das Projekt mit dem Namen „CYPHER-AV“ wurde eingereicht von Dr. Ali Abbasi, Dr. Mridula Singh und Dr. Nils Ole Tippenhauer. Die CISPA-Forscher verfolgen das Ziel, Sensorsysteme für das autonome Fahren vor Cyberangriffen zu schützen. Am heutigen Mittwoch hat Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, den Bewilligungsbescheid in Saarbrücken überreicht.

Parlamentarischer Staatssekretär Oliver Luksic:
“Als erstes Land weltweit haben wir in Deutschland einen umfassenden Rechtsrahmen für das autonome Fahren geschaffen. Unsere Industrie und unsere Wissenschaft sind dank ihres Erfindungsreichtums bei dieser Zukunftstechnologie führend. Davon profitiert zukünftig der Standort Deutschland ebenso wie alle Teilnehmer am Straßenverkehr. Digitalisierung und Automatisierung machen den Verkehr effizienter, sicherer und einfacher – zugleich braucht es aber Resilienz gegen Cyberangriffe, um das Vertrauen in autonome Fahrzeuge zu stärken. Dazu kann dieses Forschungsprojekt einen wichtigen Beitrag leisten und Impulse für die nächsten Schritte geben.”

Die Förderzusage in Höhe von 2,059 Millionen Euro für CYPHER-AV ermöglicht es den drei leitenden CISPA-Forschern Abbasi, Singh und Tippenhauer sowie vier wissenschaftlichen Mitarbeitern sich eingehend mit der Cyberresilienz von autonomen Fahrzeugen zu befassen. Im Rahmen des Projekts konzentrieren sich die Forscher bis Ende 2027 darauf, die Verarbeitungsprozesse von automobilen Sensordaten sicherer und robuster zu gestalten. Sie verfolgen das Ziel, die vom Fahrzeug erfassten Daten vor Manipulationen und Angriffen zu schützen, um die physische Sicherheit der Passagiere zu gewährleisten.

„Moderne Autos sind ausgestattet mit einer Vielzahl von Sensoren, etwa zur Abstandsmessung und zur Erfassung der Fahrzeugumgebung. Die Sensoren messen dabei Werte, die nicht unmittelbar authentifiziert werden können, und dennoch hoch sicherheits-relevant sind. Diese Daten werden dann im Fahrzeug aggregiert und gemeinsam verarbeitet, zum Beispiel um autonome Entscheidungen zu ermöglichen. Diese Abhängigkeit von analogen Sensoren macht Fahrzeuge potentiell anfällig für Cyberangriffe und Manipulationsversuche“, erklärt Projektkoordinator Dr. Nils Ole TippenhauerIm Rahmen von CYPHER-AV wollen wir resiliente Sensorsysteme für das autonome Fahren entwickeln, die auch im Fall von Angriffen zuverlässig weiterarbeiten.“

Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf Sensorverarbeitungspipelines, die beim Zusammenspiel von mehreren Fahrzeugsensoren zum Tragen kommen. In modernen Autos werden beispielsweise Daten aus LiDAR- und Videosensoren zusammengeführt, damit das Fahrzeug zu der optimalen autonomen Entscheidung gelangen kann. Im Rahmen von CYPHER-AV werden die Forschenden mögliche Manipulations- und Angriffsszenarien auf diese Pipelines auswerten. Darauf aufbauend wollen sie eine Softwareplattform entwickeln, auf der verschiedene Sensordaten zuverlässig verarbeitet werden können. Die Plattform soll Sensormanipulationen automatisch erkennen und abwehren können.

„Cyberangriffe sind eine wachsende globale Bedrohung, auch im Bereich des autonomen Fahrens. Mit unserem Forschungsprojekt prägen wir die Zukunft der modernen Mobilität. CYPHER-AV zeigt einmal mehr, dass unsere Spitzenforschung einen ganz konkreten Nutzen für die Gesellschaft hat“, so CISPA-CEO und Gründungsdirektor Professor Dr. Dr. h. c. Michael Backes.

Quelle: Bundesverkehrsministerium

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