Die Flutkatastrophe 2021 hat in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz auch Teile der Schieneninfrastruktur verwüstet. Im Zuge des Wiederaufbaus werden die Schienenstrecken nun auch elektrifiziert. Im rheinland-pfälzischen Kyllburg gaben heute der Infrastrukturvorstand der Deutschen Bahn AG, Berthold Huber, der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer und Nordrhein-Westfalens Umwelt- und Verkehrsminister, Oliver Krischer, den Startschuss für den Bau der Oberleitungen auf der insgesamt 164 Kilometer langen Strecke, davon 65 Kilometer in Nordrhein-Westfalen.
„Die Elektrifizierung ist gemeinsam mit dem Wiederaufbau nach der Flut die mit Abstand größte Eisenbahn-Investition in der Region seit dem Bau der Eifelstrecke vor mehr als 150 Jahren. Das ermöglicht neue Verbindungen auf der Strecke, zum Bespiel eine Anbindung der Eifel an das Rheinische S-Bahn-Netz.“
Verkehrsminister Oliver Krischer
Die Elektrifizierung der Eifelstrecke soll laut Plänen der Bahn stufenweise in mehreren Abschnitten ab 2026 fertiggestellt werden. Das Land Nordrhein-Westfalen beteiligt sich an den geschätzten Gesamtkosten von rund 407 Millionen Euro mit rund 100 Millionen Euro.
„Drei Jahre nach der Flut haben wir die Eifelstrecke größtenteils wieder aufgebaut. Nun gehen wir einen weiteren Schritt: Wir sorgen dafür, dass der Diesel im Zugverkehr zwischen Hürth-Kalscheuren und Trier-Ehrang bald der Vergangenheit angehört. Mit einem umweltfreundlicheren und zuverlässigeren Angebot wollen wir mehr Menschen überzeugen, auf die Bahn umzusteigen.”
DB-Infrastrukturvorstand Berthold Huber
Auf dem Großteil des nordrhein-westfälischen Teils der Eifelstrecke können Reisende wieder mit dem Zug fahren: Kurz nach der Flut, Anfang September 2021, war der Abschnitt zwischen Hürth-Kalscheuren und Euskirchen wieder in Betrieb gegangen. Seit Samstag, 23. April 2022, rollen die Züge auch zwischen Euskirchen und Mechernich wieder. Zum Sommer-Fahrplanwechsel am Sonntag, 12. Juni 2022, kam der Abschnitt von Mechernich bis Kall hinzu. Seit August 2022 wird der stark zerstörte Abschnitt von Kall bis Nettersheim wieder aufgebaut. Neben der Strecke von Hürth-Kalscheuren bis Trier-Ehrang wird auch die Erfttalbahn zwischen Euskirchen und Bad Münstereifel sowie die Voreifelbahn von Bonn nach Euskirchen elektrifiziert.
Quelle: Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen