Die Berliner Verkehrsbetriebe verbessern mit einer innovativen Maßnahme die Barrierefreiheit für sehbehinderte Fahrgäste. Nach einer europaweiten Ausschreibung zur akustischen Fahrgastinformation wurde die Firma Trapeze jetzt mit der Lieferung des Mobilitätsassistenzsystems INTROS beauftragt. Dieses System ermöglicht die Einführung „sprechender Fahrzeuge“ sowie einer „sprechenden App“ für Busse und Straßenbahnen.
Traditionell werden Liniennummern und Zielhaltestellen bei Bussen und Straßenbahnen vorwiegend visuell angezeigt. Mit Einführung des neuen Systems erhalten Fahrgäste nun eine einfache Orientierung nach dem Zwei-Sinne-Prinzip. Die „sprechenden Fahrzeuge“ erfüllen den Zweck, an den Haltestellen über Außenlautsprecher ihre Liniennummer und ihr Ziel anzusagen. Damit helfen sie blinden und sehbehinderten Menschen, auch an Haltstellen mit mehreren Linien die richtigen Busse oder Bahnen zu identifizieren. Mit der neuen App wird Fahrgästen der Einstieg in das richtige Fahrzeug zusätzlich vereinfacht. Durch die Expertise des Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverbands SBV wurde INTROS von Betroffenen für Betroffene entwickelt.
In den kommenden Monaten werden die BVG und Trapeze gemeinsam mit Vertretern der Betroffenenverbände an der Umsetzung des zukunftsweisenden Projekts arbeiten. Vorgesehen ist, im Laufe des kommenden Jahres mit dem Aufbau des Systems bei der BVG zu beginnen. Dann werden die ersten Fahrzeuge mit der neuen Technik ausgestattet und die dazugehörige App erstmals eingesetzt und erprobt werden. Nach erfolgreicher Pilotphase ist geplant, die gesamte Bus- und Straßenbahnflotte mit der neuen Lösung auszurüsten.
Quelle: BVG