Auf der Bundesgartenschau 2023 in Mannheim vernetzte eine Seilbahn von Doppelmayr die beiden zwei Kilometer voneinander entfernt liegenden Ausstellungsgelände Spinelli- und Luisenpark. Das Projekt war nicht nur ein Bestandteil des Nachhaltigkeitskonzepts der BUGA, sondern gab auch einen Ausblick auf neue Mobilitätskonzepte.
Am 8. Oktober ging die Bundesgartenschau BUGA 2023 in Mannheim zu Ende. Mit rund 6.000 Veranstaltungen bot Deutschlands größtes Gartenfest ein vielfältiges Programm, das sich vor allem mit Zukunftsthemen wie Klima, Energie, Umwelt und Nahrungssicherung beschäftigte. Über 2,2 Millionen Menschen besuchten die Ausstellungsflächen im direkt am Neckar gelegenen Luisenpark und auf dem ehemaligen Militärgelände Spinelli im Nordosten der Stadt. Da beide Areale zwei Kilometer Luftlinie voneinander entfernt liegen, war die Frage nach einer sinnvollen Verkehrsverbindung von zentraler Bedeutung. Die Entscheidung fiel auf eine Seilbahn als effiziente und umweltbewusste Mobilitätslösung. Sie sollte einen Beitrag zum Thema der BUGA leisten, bei der nachhal-tige und zukunftsfähige Konzepte im Mittelpunkt standen, wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei der Eröffnung der Bundesgartenschau am 14. April 2023 erklärte: „Die BUGA zeigt, wie sich Stadt und Natur verbinden lassen und gibt interessante Ausblicke auf die Zukunft unserer Städte.“
Neuer Blick auf Mannheim
Insgesamt drei Millionen Fahrgäste nutzten 178 Tage lang die mit Ökostrom betriebene Seilbahn, die von Doppelmayr realisiert wurde. Bei der Anlage handelte es sich um eine kuppelbare Gondelbahn der Generation D-Line mit 64 OMEGA V Kabinen, die jeweils Platz für 10 Personen bereithielten. Passend zum BUGA-Motto „Das sind wir alle“ bot die Seilbahn eine barrierefreie Mobilität und transportierte bis zu 2.800 Personen pro Stunde und Richtung. Trotz des temporären Charakters wurde das Projekt entsprechend den gültigen Vorschriften geplant, bau- und betriebsgenehmigt und anschließend zügig umgesetzt: So erfolgte im April 2021 das Planfeststellungsverfahren und im Januar 2022 der Planfeststellungsbeschluss. Im Juni 2022 war Baubeginn und im April 2023 konnte die Seilbahn in Betrieb genommen werden.
Neben den funktionalen Rahmenbedingungen boten die 10er-Kabinen einen ganz neuen Blick auf Mannheim. Sie schwebten nicht nur über die urbane Struktur der Stadt und die Ausstellungsflächen der BUGA, sondern auch über die Zugstrecke der Deutschen Bahn, die Wasserschifffahrtsstraße auf dem Neckar und zwei Straßenbahnlinien – ein Erlebnis, das Dr. Michael Winnes, Geschäftsführer der Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH (VRN), beeindruckte: „Als ich am Tag der Eröffnung in die Seilbahn eingestiegen bin, um zum ersten Mal über den Neckar zu schweben, war das wirklich ein tolles Erlebnis. Man nimmt die Stadt plötzlich ganz anders wahr, weil man durch die Luft gleitet und dadurch eine andere Perspektive einnimmt. So ist es vermutlich fast allen Besuchern gegangen, weshalb ich glaube, dass die Seilbahn der Teil der BUGA 2023 in Mannheim ist, der am meisten im Gedächtnis bleiben wird.“
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