Nach einem fast einjährigen Tarifkonflikt wurde am 1. August 2024 ein Durchbruch erreicht und nach intensiven Hintergrundverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und der City-Bahn Chemnitz (CBC) ein Tarifabschluss erzielt, der gleichermaßen den Interessen der GDL-Mitglieder und den Fahrgästen der CBC gerecht wird. Für die Fahrgäste ist damit die gute Nachricht verbunden, dass es zu keinem weiteren Streikaufruf kommen wird und Zugleistungen mit Ferienende wieder planmäßig zur Verfügung stehen.
Die CBC und die GDL konnten sich nach intensiven Verhandlungen auf folgende Inhalte einigen:
- 420 Euro Entgelterhöhung in zwei Stufen zum 1. August und 1. Dezember 2024
- Zu den gleichen Zeitpunkten werden die Zulagen für Nacht-, Sonntags- und Feiertagsarbeit um je fünf Prozent erhöht
- Der Arbeitgeber wird die bisher übertariflich gezahlten Leistungen (erhöhtes Tabellenentgelt, Zulagen) nicht zurückfordern.
- Die Schichtzulage in Höhe von 4,50 Euro wird ab 1. August 2024 tarifiert
- Die Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2 400 Euro für Teilzeitarbeitnehmer und 3 000 Euro für Vollzeitarbeitnehmer bleibt erhalten und wird im Gegenzug von der GDL tariflich erfasst
Die Referenzarbeitszeit für Schichtarbeitnehmer wird beginnend zum 1. Januar 2026 schrittweise bis zum 1. Januar 2029 auf 35 Wochenstunden abgesenkt. Dabei erfolgt keine zeitanteilige Kürzung des Entgelts. Die Absenkung wird um das Wahlrecht für die Arbeitnehmer ergänzt, für eine zeitanteilige Erhöhung des Entgelts auch entsprechend mehr arbeiten zu können. Damit befindet sich die CBC, wie alle anderen von der GDL tarifierten Eisenbahnverkehrsunternehmen, exakt im gleichen Tarifniveau und ist bis zum 31. Dezember 2028 mit allen Arbeitszeitthemen in der Friedenspflicht.
Die GDL hat ihre Mitglieder zuvor zu 18 Streiks mit einer Gesamtdauer von 923 Stunden aufgerufen. Der Bundesvorsitzende der GDL, Claus Weselsky, zeigte sich erleichtert darüber, dass die City-Bahn Chemnitz den Fahrgästen nun wieder zuverlässig zur Verfügung steht:
„Es war höchste Zeit für eine Einigung. Die GDL-Mitglieder wollen nicht streiken, sie wollen ihren Fahrgästen ein zuverlässiges Verkehrsmittel zur Verfügung stellen. Das aber zu angemessenen Arbeitsbedingungen, die nun auf dem Niveau der weiteren Tarifpartner der GDL vereinbart worden sind.“
Der Tarifabschluss steht noch unter dem Zustimmungsvorbehalt der GDL-Tarifkommission und dem Widerrufsrecht des Arbeitgebers bis zum 2. September 2024. Außerdem wird die GDL ihre Mitglieder zur zweiten Urabstimmung aufrufen und über die Einigung abstimmen lassen.
Quelle: GDL