Am 11. Juni endete die Jahrestagung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in Düsseldorf. Dieses Jahr fand die Veranstaltung nicht mit in dem über Jahre gewachsenen Ablaufplan „Branche diskutiert mit Politik“ statt. Stattdessen hieß es „Branche diskutiert intern“. Die üblichen politischen Reden von Ministern oder Staatssekretären entfielen dieses Mal.
Grund dafür waren die in den letzten Wochen und Monaten gemachten Äußerungen aus der Bundespolitik hinsichtlich der zukünftigen Finanzierung des Bus- und Bahnangebots in Deutschland. Diese führen laut VDV dazu, dass die für den Ausbau des ÖPNV – und damit für die Verkehrswende – notwendige finanzielle Planungssicherheit bei den Verkehrsunternehmen nicht mehr vorhanden ist.
Das betrifft vor allem die Themen „Kosten durch die Elektrifizierung der Busflotten“ und „Einnahmeausfälle durch die Einführung des Deutschlandtickets“. Beide Probleme beruhen auf politischen Vorgaben, ohne dass den für die Umsetzung verantwortlichen Verkehrsunternehmen dafür eine ausreichende Finanzierungs- bzw. Förderzusage gemacht wurde.
Sollte sich daran nichts mehr ändern, befürchtet der VDV, dass Angebotskürzungen unausweichlich sein werden.
Das große Thema der Jahrestagung aber war der Personalbedarf. Das Fehlen der für die Aufrechterhaltung des Betriebs nötigen Mitarbeiter trifft die Unternehmen jetzt schon, und durch die in Rente gehende Babyboomer-Generation wird sich dieses Problem weiter verschärfen.
Wie diesen negativen Entwicklungen entgegengewirkt werden könnte, wurde auf mehreren Podien diskutiert, und am Ende der Veranstaltung stand – für Veranstalter und Teilnehmer der Jahrestagung ein neues, ungewohntes Element – eine offene Gesprächsrunde zwischen Verband und Vertretern der Verkehrsunternehmen. Diese direkte Austauschmöglichkeit kam sehr gut an und wurde dementsprechend ausführlich genutzt.
Quelle: Nahverkehrs-praxis