Das Zielnetz ist die langfristige Strategie des Bundes zum Ausbau des Bahnnetzes in Österreich. Nachdem Bundesministerin Leonore Gewessler und ÖBB-CEO Andreas Matthä Ende Jänner die Eckpunkte des Zielnetzes 2040 vorgestellt haben, startet nun nach Fertigstellung des Fachentwurfs die öffentliche Konsultation. Neben Gebietskörperschaften und Interessensvertretungen hat auch die Öffentlichkeit die Möglichkeit, bis 26. April 2024 schriftliche Stellungnahmen abzugeben. Anschließend soll das Zielnetz 2040 noch heuer beschlossen werden.
Die Grundlage für das Zielnetz 2040 wurde von Experten des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), der ÖBB-Infrastruktur AG und der Schieneninfrastruktur-Dienstleistungsgesellschaft (SCHIG mbH) entwickelt. Es umfasst die wesentlichen Eckpfeiler zum Ausbau der österreichischen Eisenbahninfrastruktur für die nächsten 15 bis 20 Jahre. Bei der Entwicklung wurden gesamtwirtschaftliche ebenso wie umweltfachliche Aspekte berücksichtigt.
„Im Zielnetz 2040 werfen wir einen Blick auf die Zukunft unseres Bahnsystems: Wie bauen wir bestehende Strecken aus, wo entstehen neue Verbindungen und was braucht es dafür? So eine große Idee braucht breites Feedback. Deshalb laden wir nun die Öffentlichkeit ein, Stellungnahmen zum Fachentwurf abzugeben – und ich hoffe auf rege Beteiligung.“
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler
Auf Basis von vorgelagerten Analysen und Stakeholdergesprächen wurden im Zielnetz 2040 über 100 Projektideen und mögliche Maßnahmen analysiert. Die Maßnahmen mit der höchsten Wirksamkeit wurden in das Zielnetz aufgenommen – in Summe 25 Module mit Maßnahmen im Umfang von insgesamt rund 26 Milliarden Euro zu heutigen Preisen. Die Kapazität des Bahnnetzes kann damit im Vergleich zu heute um rund 65 Prozent gesteigert werden.
Inhaltlich sind dabei fünf Schwerpunkte maßgebend: Die Anbindung Österreichs an das internationale Bahnnetz wird weiter optimiert. Im nationalen Fernverkehr werden neben dem weiteren Ausbau der West- und Südstrecke vor allem auch die Verbindungen zwischen den Landeshauptstädten verbessert und beschleunigt. Zahlreiche Maßnahmen werden zu einer deutlichen Stärkung des Güterverkehrs auf der Schiene beitragen. In und um die Ballungsräume werden die S-Bahn-Systeme als Rückgrat des öffentlichen Verkehrs deutlich ausgebaut und zusätzliche Verbindungen ermöglicht. Auch der Regionalverkehr wird weiter ausgebaut – zusätzlich zu den zahlreichen Maßnahmen, die bereits im aktuellen ÖBB-Rahmenplan verankert sind.
Der vollständige Fachentwurf ist unter diesem Link abrufbar.
Quelle: BMK