Laut mofair feiert sich die Deutsche Bahn für die vermeintlich gelungene Generalprobe der Riedbahnsanierung und die Bundesregierung meint nach Ansicht des Verbands, mit der rein handelsregisterlichen Errichtung der DB InFrago habe sie den wesentlichen Schritt zur Gemeinwohlorientierung bereits getan. Dabei zeige sich: Die Generalsanierung wird immer teurer. Um sie durchführen zu können, kommen Neu- und Ausbau sowie Digitalisierung praktisch zum Erliegen. Und die Generalsanierung wird inhaltlich entkernt: Es werden weniger Gewerke umgesetzt und die zu sanierenden Strecken kürzer – bei gleichzeitiger Verlängerung der Vollsperrungen. Steuerung und Kontrolle der InFrago dagegen sind genauso lax und ineffizient wie bisher bei DB Netz.
Dabei dürfe nicht aus dem Blick geraten, dass die Trassenpreise völlig entkoppelt von der teilweise miserablen Qualität weiter wüchsen. Für das Jahr 2025 allein deute sich eine Steigerung um über 20 % im Schienenpersonenfernverkehr (SPFV) an.
mofair-Präsident Martin Becker-Rethmann:
„Die Klimaziele im Verkehr geraten in immer weitere Ferne, wenn die Betreiber schon die bestehenden Leistungen wegen hoher Trassenpreise kaum mehr finanzieren können. Der Platzhirsch DB Fernverkehr denkt bereits konkret über Angebotskürzungen nach. Neue Angebote weiterer Betreiber und notwendige Ausweitungen bestehender Angebote erscheinen so kaum denkbar.
Als Sofortmaßnahme fordern wir, den Anstieg der Trassenpreise für alle Verkehrsarten auf der Schiene zu deckeln, wie bisher schon für den Nahverkehr. Und dann brauchen wir unverzüglich eine grundlegende Reform des Trassenpreissystems. Es muss sich künftig an den Grenzkosten orientieren und die gebotene Infrastrukturqualität berücksichtigen. Die Gemeinwohlorientierung muss gerade in den Preisen der InFrago für ihre Produkte, also Schienenwegskapazität, Ausdruck finden. Diese müssen so gestaltet werden, dass die Klimaziele erreicht werden können, auch wenn es dafür Gesetzesänderungen bedarf.“
Quelle: mofair