Der Fachkräftemangel ist ein Hemmschuh für die Umsetzung der Verkehrswende und bedroht Betrieb und Ausbau der Mobilität in Deutschland. Etwa jedes zweite Verkehrsunternehmen gibt in der VDV-Personalumfrage 2023 an, Linien gestrichen und Fahrpläne ausgedünnt zu haben.
„Um gegenzusteuern, müssen wir unsere Attraktivität und unsere Vorzüge als interessante Arbeitgeber herausstellen. Die Verkehrsunternehmen schnüren bereits ein ganzes Bündel an Maßnahmen, um dieser Herausforderung zu begegnen: Betriebsrente, faire Bezahlung, soziale Zusatzleistungen. Jobs im ÖPNV bzw. besser Bus und Bahn sind ortsgebunden, klimaschützend, sinnstiftend, sicher, zukunftsgerichtet.“
Harald Kraus, Vorsitzender des VDV-Personalausschusses und Vorstandsvorsitzender der VDV-Akademie auf der 2. VDV-Fachkräftekonferenz in Berlin am 20.-21. Februar 2024
Bis 2030 werden in der gesamten Branche rund 80.000 Beschäftigte („Babyboomer“) in den Ruhestand gehen – Bus- und Bahnunternehmen haben einen besonders hohen Boomer-Anteil, da die Branche über Jahre hinweg wegen politischer Sparvorgaben kaum Nachwuchs einstellen konnte. Der Branchenverband VDV schätzt, dass für ein Gelingen der Verkehrswende bis 2030 110.000 neue Beschäftigte eingestellt werden müssen. Die Verkehrsunternehmen sind dabei, ihre Personal- und Employer-Branding-Strategie zu stärken. Maßnahmen, die in großen Unternehmen funktionieren, wirken jedoch nicht zwangsläufig auch in kleinen Unternehmen. Deshalb sollte ein Werkzeugkasten an Maßnahmen erarbeitet werden, aus denen sich jedes Unternehmen die passenden heraussucht.
Quelle: VDV