Die über 280 im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) organisierten Eisenbahnunternehmen des Güter- und Personenverkehrs stellen sich bei einem möglichen mehrtägigen Streik der GDL auf massive Einschränkungen und daraus folgend auf weitreichende negative Auswirkungen ein. „Je länger der Streik dauert, desto umfassender sind die negativen Folgen für die gesamte Branche, also auch für nicht bestreikte Eisenbahnunternehmen. Und natürlich werden dadurch alle Kundinnen und Kunden dieser Unternehmen betroffen sein“, erläutert VDV-Geschäftsführer Dr. Martin Henke. Man hoffe daher im Sinne der Branche und ihrer Kunden, dass sich die Tarifparteien möglichst zeitnah einigen und ein etwaiger Streik so kurz wie möglich verlaufe.
Konkret befürchten der VDV und seine betroffenen Mitglieder folgende negative Auswirkungen eines länger andauernden GDL-Streiks:
-Fahrgäste und Güterkunden werden gezwungen, auf andere Verkehrsträger zu wechseln.
-Nicht bestreikte Eisenbahnunternehmen und deren Kunden sind dadurch betroffen, dass das Fahr- und Servicepersonal – das sonst mit den bestreikten Unternehmen zur Einsatzstelle fahren würde – nicht an Ort und Stelle kommt, so dass auch eigentlich nicht bestreikte Verkehre ausfallen könnten.
-Nicht bestreikte Eisenbahnunternehmen sind außerdem betroffen, weil auch die Mitarbeiter von DB Netz wie das Stellwerkspersonal zum Streik aufgerufen sind. Somit droht, dass Teile des Netzes nicht befahren werden können.
-Bei einem längeren Streik könnte die Versorgungssicherheit der Industrie und des Handels leiden, insbesondere bei kritischen Infrastrukturen wie Kraftwerken.
-Viele Industriezweige wie Energieerzeugung, Chemie und Stahl, aber auch der Kombinierte Verkehr mit seiner hohen Bedeutung für den Handel sind auf die Gütertransporte per Bahn angewiesen.
„Die Eisenbahnen im Güter- und im Personenverkehr haben bereits mit zahlreichen aktuellen Herausforderungen extrem zu kämpfen. Von daher ist es wichtig, dass selbst bei einem längeren Streik die Leistungsfähigkeit der Branche so wenig wie möglich beeinträchtigt wird. Noch besser wäre es, wenn der Streik so kurz wie möglich verliefe“, so Henke abschließend.
Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)