Die Bahnstrecke zwischen Gessertshausen über Fischach bis nach Langenneufnach wird in den nächsten Jahren durch die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) für den Personenverkehr reaktiviert. Das Vorhaben wird nun mit dem Beginn erster Baugrunduntersuchungen konkret. Um Gleise, Bahnsteige und Fahrleitungsmasten planen zu können, muss die Beschaffenheit des Bahndamms und des Untergrunds untersucht werden. Dazu finden ab dem 11.12.2023 Untersuchungsarbeiten zwischen Gessertshausen und Langenneufnach statt.
„Wir freuen uns, dass wir nun die ersten sichtbaren Schritte im Rahmen der Bahnreaktivierung unternehmen können. Wir arbeiten mit einem qualifizierten Geotechnikunternehmen zusammen, welches für uns die Baugrunduntersuchungen durchführen wird.“
Ralf Gummersbach, Geschäftsführer der SWU Verkehr GmbH
An über 200 Stellen entlang der Bahnstrecke wird bis zu acht Meter tief geschürft, gebohrt und sondiert. Während der insgesamt gut fünf Wochen dauernden Untersuchung wird ein Zweiwegebagger mit Anhänger die notwendigen Gerätschaften zu den jeweiligen Einsatzorten transportieren. Einige Einsatzorte werden mit speziellen Straßenfahrzeugen angefahren. Die somit gewonnenen Proben des Gleisschotters und des Bodens werden in einem Labor ausgewertet. Schlussendlich münden die gewonnenen Erkenntnisse in einem Gutachten, welches Aufschluss über die vorherrschenden Bodeneigenschaften gibt. Daraus leiten sich notwendige Maßnahmen ab, die für den Bau einer soliden Bahnanlage erforderlich sind.
Die SWU haben zum 1. September 2023 den Betrieb des Staudenbahnteils zwischen Gessertshausen und Markt Wald übernommen. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung mit den Landratsamt Augsburg sowie eine Übernahmevereinbarung der vorhandenen Infrastruktur wurden bereits im August unterzeichnet. Der 13,5 Kilometer lange nördliche Streckenabschnitt soll wieder für den regelmäßigen Personenverkehr in Betrieb genommen und dazu auch elektrifiziert werden. Laut der aktuellen Planung könnten die Züge bereits ab Dezember 2027 zwischen Gessertshausen und Langenneufnach im Stundentakt fahren.
Quelle: SWU