Reaktion auf die Aussage von Minister Wissing am Ende des Textes
Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat eine höhere Kostenbeteiligung des Bundes am Deutschlandticket abgelehnt und die Länder zum Sparen aufgefordert. „Der Bund hat viel Geld für das Deutschlandticket in die Hand genommen und wir haben auch die Regionalisierungsmittel erhöht”, sagte Wissing dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland”.
Die Länder müssten jetzt zunächst bei den Verkehrsverbünden und den Vertriebskosten sparen, forderte er. “Ich empfehle den Ländern, jetzt mutig weiter voranzugehen und den Flickenteppich der Verkehrsverbünde effektiv neu zu ordnen”, sagte Wissing. “Da müssen jetzt Einspareffekte erzielt werden, sodass der ÖPNV besser wird im Angebot und gleichzeitig unnötige Kosten eingespart werden. Wir haben alleine zwei Milliarden Euro Vertriebskosten für ÖPNV-Tickets. Das muss sich ändern”, sagte der Minister.
Als entscheidend nannte Wissing die “Digitalisierung des öffentlichen Nahverkehrs”. Das Deutschlandticket gilt seit Mai und berechtigt zum Preis von 49 Euro im Monat bundesweit zu Fahrten im Nah- und Regionalverkehr.
Die bisherige Finanzierungsregelung sieht vor, dass bis zum Jahr 2025 der Bund 1,5 Milliarden Euro und die 16 Länder 1,5 Milliarden Euro dafür zur Verfügung stellen. Eventuelle Mehrkosten übernimmt in diesem Jahr der Bund. Für die Zukunft ist diese Frage aber ungeklärt. Länder und Kommunen fordern regelmäßig mehr Geld vom Bund, um das Ticket langfristig zu sichern.
Quelle: tagesschau.de
Statement von Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter:
„Die Aussagen von Bundesverkehrsminister Wissing sind eine absolute Frechheit! Als ob das Geld irgendwo herumläge und wir es nur aufzuheben bräuchten. Das Deutschlandticket war eine Idee des Bundes. Es wäre ein Skandal, wenn der Bund sich nach dem riesigen Aufwand zigtausender Beteiligter nun vom Acker macht und das Ticket massiv teurer wird! Ich wünsche Herrn Wissing viel Vergnügen und Erfolg dabei, das dann den Fahrgästen zu erklären.“
Die Länder haben ihrerseits bereits zugesagt, die Hälfte der etwaigen Mehrkosten des Deutschlandtickets zu stemmen. Außerdem arbeitet Bayern ohnehin schon an einer Neuordnung der Verkehrsverbünde. „Das geht aber nicht von heute auf morgen. Momentan ist es vielmehr so, dass wir eigenes bayerisches Geld zuschießen müssen, um überhaupt nur den Status Quo im öffentlichen Nahverkehr aufrechtzuerhalten, von Verbesserungen ganz zu schweigen“, so Bernreiter.
Quelle: Bayerische Staatsregierung