Der Verband Nordrhein-Westfälischer Omnibusunternehmen e. V. (NWO) begrüßt den Plan der schwarz-grünen Koalition im NRW-Landtag mit dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr, dem massiven Fachkräftemangel im Personennahverkehr entgegenzuwirken.
„Die Branche hierzulande benötigt bis 2030 jährlich 1.500 Busfahrerinnen und Busfahrer, um nur den aktuellen Bedarf zu decken und altersbedingt ausscheidendes Fahrpersonal zu ersetzen“, sagt NWO-Geschäftsführer Christian Gladasch. Noch einmal so viele dürften in öffentlichen Verkehrsunternehmen fehlen. Der Fahrpersonalmangel stelle das größte Risiko für das Scheitern der Verkehrswende dar, erklärt der NWO-Geschäftsführer. „Dabei müsste eigentlich nach der Preisoffensive des Deutschlandtickets nun die Angebotsoffensive im ÖPNV folgen, um die gesteckten Klimaziele der Landesregierung zu erreichen.“
Der Branchenverband mit rund 420 mittelständischen Busunternehmen in NRW schlägt deshalb eine gemeinsame Initiative mit dem Land vor. „Ähnliches hatten wir bereits in verschiedenen Gesprächen mit Ministern und Mitgliedern des NRW-Landtags diskutiert“, sagt Gladasch. Wie auch die Idee, das durch das Land geförderte Recruiting-Programm „Fokus Bahn NRW“ für die Gewinnung von Busfahrpersonal zu adaptieren. „Eine gemeinsame Initiative unter der Schirmherrschaft und mit finanzieller Förderung des Landes NRW würde dem Thema die nötige Bedeutung und Aufmerksamkeit geben.“ So könne man gemeinsam zum Beispiel regionale „Tage des Busses“ oder eine Roadshow mit Fahrschulbus auf die Beine stellen, um interessierten Bewerbern das Berufsbild in Theorie und Praxis direkt auf den Betriebshöfen der Mitgliedsunternehmen nahe zu bringen. Vielerorts gebe es schon solche oder ähnliche Angebote, „aber wichtig ist es, diese zu bündeln, um maximale Wirkung zu erzielen“.
Eine Initiative allein reicht laut NWO natürlich nicht aus, um möglichst viele Frauen und Männer für den Beruf hinterm Lenkrad zu gewinnen. Der Berufszugang müsse erleichtert, die Arbeitsbedingungen weiter verbessert und das Anwerben von Menschen aus Drittländern forciert werden. Gladasch: „Wir müssen alle Hebel in Bewegung setzen, um auch in Zukunft einen attraktiven, verlässlichen und sicheren Personennahverkehr anbieten zu können.“
Quelle: NWO