Mobility as a Service (MaaS) ist ein großer Hoffnungsträger im Kampf gegen den Klimawandel. Die Idee: Fahrgäste sollen verschiedene Mobilitätsdienstleistungen wie öffentlichen Personennahverkehr, Ridesharing und On-Demand-Angebote oder E-Bike-Sharing flexibel miteinander kombinieren können, um so ihre individuellen Reiseketten abzudecken. Dadurch wird die Nutzung alternativer Verkehrsmittel so einfach wie möglich und das bringt die Menschen dazu, ihre Autos öfter stehen zu lassen oder sogar ganz auf den Besitz eines privaten Pkw zu verzichten. So trägt MaaS dazu bei, den motorisierten Individualverkehr und damit CO2-Emissionen nachhaltig zu reduzieren.
Alle Modalitäten integrieren
Die technische Umsetzung des MaaS-Gedankens sind Mobilitätsplattformen. Sie integrieren alle Modalitäten und ermöglichen es Nutzern, über einfache digitale Zugänge wie beispielsweise mobile Apps ihre Reiseketten in einer einzigen Transaktion zu routen, zu buchen und zu bezahlen. Dabei berücksichtigen sie auch bestehende Abonnements oder das Deutschlandticket und ermitteln automatisch, welche Fahrten und Teilstrecken damit bereits abgedeckt sind.
Gewissermaßen die Business-Variante von MaaS sind Mobilitätsbudgets. Sie erlauben es Unternehmen, im Rahmen ihres betrieblichen Mobilitätsmanagements eine attraktive und umweltfreundliche Alternative zum Firmenwagen anzubieten. Mit Mobilitätsbudgets können sich Mitarbeiter ebenfalls über eine einfache Oberfläche die situativ benötigte Mobilität integriert zusammenstellen. Neben dem ÖPNV und lokaler Mikromobilität haben sie dabei auch den Fernverkehr zur Auswahl, um ihre Geschäftsreisen abzudecken. Wichtig für den Erfolg von Mobilitätsbudgets wird sein, dass die Mitarbeiter damit ähnliche Möglichkeiten zur privaten Nutzung haben, wie das bei Firmenwagen der Fall ist, also sie etwa auch in ihrer Freizeit nutzen oder ihre Familien mitnehmen können. Dazu müssen noch die entsprechenden Gesetze und steuerlichen Grundlagen angepasst werden.
Für öffentliche Verkehrsunternehmen prädestiniert
Für die Umsetzung des MaaS-Gedankens in Form von Mobilitätsplattformen und Mobilitätsbudgets sind die öffentlichen Verkehrsunternehmen geradezu prädestiniert. Sie kennen ihre Region am besten, bringen die grundlegende Infrastruktur mit, haben eine große Nutzerbasis und werden vom Staat unterstützt, weil sie im Gegensatz zu privaten Mobilitätsanbietern gesamtgesellschaftlichen Zielen dienen. Sie erhalten auf kommunaler und auf Länderebene den nötigen Rückhalt, um neue Konzepte umzusetzen, weil den politischen Entscheidungsträgern klar ist, dass in innovative Ansätze investiert werden muss, damit die Verkehrswende gelingt.
Privaten Anbietern eröffnet sich eine nachhaltige Zukunft vor allem als Partner und Teilnehmer an den vom ÖPNV gesteuerten Mobilitätsplattformen und Mobilitätsbudgets. In dieser Rolle können sie auch maßgeblich bei der Anbindung der ländlichen Räume an den ÖPNV helfen. Neben On-Demand-Angeboten können Mobilitätsdienste wie Elektro-Scooter oder Bike- und Car-Sharing dazu beitragen, die Menschen zu den nächstgelegenen ÖPNV-Haltestellen zu befördern.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 7/8-2023.