Das Deutsche Verkehrsforum unterstützt die heute von der Bundesregierung vorgelegte Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie.
“Die Strategie adressiert die richtigen Themenfelder. Der Verkehrssektor hat als Nachfrager von Wasserstoff und Wasserstoffderivaten eine zentrale Bedeutung. Die Versorgung, die Infrastruktur und die Überbrückung des vorerst sehr hohen Preises strombasierter Kraftstoffe sind Punkte, die schnell und konsequent gelöst werden müssen. Im Maßnahmenteil der Strategie sind Nachbesserungen nötig.”
Dr. Heike van Hoorn, DVF-Geschäftsführerin
Hochlauf der Produktion und Versorgung:
- Das DVF begrüßt die Anhebung des Ziels für die nationale Elektrolysekapazität.
- Die Anstrengungen beim Wasserstoff-Import müssen weiter erhöht und erfolgreich umgesetzt werden. Die Bundesregierung sollte die angekündigte Importstrategie zügig konkretisieren.
- Bei den Import- und Finanzierungsinstrumenten wie H2Global der europäischen Wasserstoffbank sind die Anforderungen des Verkehrssektors mit hoher Priorität zu berücksichtigen.
- Förderinstrumente für die Produzenten und Nutzer von Wasserstoff müssen unbürokratisch umgesetzt und schneller wirksam werden, damit Deutschland als Standort für grüne Investitionen attraktiv bleibt.
- Die Planungs- und Baubeschleunigung sind für den Transformationsprozess von grundlegender Bedeutung. Das Wasserstoffbeschleunigungsgesetz sollte schnell vorgelegt und verabschiedet werden.
- Die Bundesregierung sollte die Carbon-Management-Strategie fertigstellen und proaktiv umsetzen. Die Häfen, die Schifffahrt und der Schienenverkehr müssen für den CO2-Transport ertüchtigt werden.
Wasserstoffinfrastruktur:
- Beim Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes muss die Versorgung des Verkehrssektors von Anfang an berücksichtigt werden. Das betrifft die Flughäfen, Häfen, Schiene und Straße.
- Die Rolle des Schienenverkehrs beim Transport von Wasserstoff, Derivaten und CO2 wird in der Fortschreibung der Wasserstoffstrategie nicht hinreichend berücksichtigt.
- In der Aufbauphase des Wasserstoff-Kernnetzes sollten private Investitionen durch ein staatlich abgesichertes Amortisationskonto unterstützt werden (dena-Vorschlag).
Anwendung im Verkehrssektor:
- Der Verkehrssektor benötigt zur Transformation grünen Strom für batterieelektrische Antriebe, grünen Wasserstoff und E-Fuels. Der Verkehrssektor ist ein Treiber der Skalierung der Wasserstoffwirtschaft.
- Für alle Einsatzzwecke im Verkehrssektor ist die ambitionierte Umsetzung der europäischen Verordnung für die Infrastruktur alternativer Kraftstoffe (AFIR) von größter Tragweite.
- Das DVF begrüßt die Ankündigung der Bundesregierung, einen Masterplan Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie zu erstellen.
- Auf nicht-elektrifizierten Streckenteilen des Schienennetzes werden bereits Brennstoffzellenantriebe eingesetzt. Die Schiene ist ein Anwendungsgebiet für Wasserstoff und muss als solche in der Wasserstoffstrategie berücksichtigt werden.
- Kurz- und mittelfristig sind auch vermehrt nachhaltige Biokraftstoffe erforderlich, um die Emissionssenkung im Verkehrssektor zu ermöglichen.
Quelle: DVF